Henning Scholland <o...@aighes.de> wrote:

>kannst du dafür ein Beispiel bringen? Die angesprochen place-Tags
>beschreiben eine mehr oder weniger zusammenhängende Siedlungsfläche.
>10 Siedlungsflächen jeweils im Abstand mehrerer Kilometer, die zwar
>administrativ zusammengefasst sind, sind noch lange keine
>zusammenhängende Siedlungsfläche.

Nunja, in Gegenden, wo sich die Dörfer um Gehöfte entwickelten, waren
diese mitunter historisch schon sehr auseinandergezogen. Auf einen
Kilometer "weniger zusammenhängend" ein Gehöft und fünf Häuser und das
als Ort war da keine Seltenheit. Da die ersten Siedler teilweise erst
vor 250 Jahren die ersten jämmerlichen Lehmhütten bauten, gab es so
etwas vor nicht langer Zeit definitiv häufig und hätte als place
gehandelt werden können, weil es kaum etwas Anderes gab. Heute ist das
Schwemmland entwässert und dort die Eigenheim Bebauung heute als
Ortsteil verdichtet. Aber wenn dort in der Neuzeit kein neuer
Bebauungsplan aufgestellt wurde, könnte sich so etwas erhalten haben,
in aller Regel aber nicht als administrative Einheit. 

Aber man sollte niemals nie sagen. Wir hatten bei Wikipedia vor
einigen Jahren die Diskussion um einen Artikel einer
wenigen-Seelen-Gemeinde im südlichen Deutschland, in dem eine
ellenlange Liste von offiziellen Ortsteilen aufgelistet war. Und
tatsächlich: Gemäß Vergleich von Homepage und Satellitenbild hatte ein
durchgeknallter Bürgermeister tatsächlich eine Kuhweide zum Ortsteil
erklärt, bloß weil sich dort eine Fabrikhalle ansiedeln sollte. In
solch einem zersiedelten und jeglicher Gebietsreform fernen Umfeld
könnte man noch heute die oben beschriebenen Strukturen finden. Leider
fällt mir der Name des Ortes nicht mehr ein.


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