On Mon, May 27, 2019 at 00:54:19 +0200, Hauke Stieler wrote:
> ich veranstalte nächste Woche einen kleinen Workshop für
> noch-nicht-OSMler/innen der Informatik an der Uni Hamburg. Also alles
> Leute, die am Thema Interesse haben (mal schauen wie viele kommen).

> Haltet ihr das für eine gute Idee mit Neulingen so etwas zu machen, bzw.
> habt ihr Erfahrungen mit so einem Workshop?


Hallo Hauke,

Generell ist es natürlich begrüßenswert, wenn mehr Leute bei OSM (oder
anderen tollen Projekten) mitmachen. Ich denke dass ein Workshop dafür
ein guter Ansatz ist.

Erfahrung hab ich selbst noch nicht mit sowas gemacht, weder als
Teilnehmer noch als Veranstalter.

Je nach Ausgestaltung deiner Veranstaltung könnte
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Organised_Editing_Guidelines
relevant sein.

Bei OSM gibt es häufig mehrere Möglichkeiten, irgendetwas zu mappen. Es
ist häufig nicht einfach ersichtlich, welche Möglichkeiten existieren
und weshalb eine besser ist als eine andere. Teilweise gibt es auch
einfach verschiedene Meinungen.
Hier hilft es, sich viel mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben und
auch einige Diskussionen verfolgt zu haben.

Gerade bei Neulingen ist damit zu rechnen, dass die Unsinn machen. Würde
ich einen Workshop für Neulinge veranstalten, würde ich mir auch
erfahrene Mapper mit ins Boot holen.

Du bist selbst erst seit April dabei, ich würde dich also noch
als Neuling bezeichnen. Ich selbst bin zwar schon seit 10 Jahren dabei,
mit 438 Changesets bin ich aber auch nicht gerade ein Power-Mapper :-)

> ich denke da an
> kleine und unkomplizierte ländliche Gegenden, wo noch nicht so viel
> gemappt wurde.

Sich ohne jegliche Ortskenntnis nur über Luftbilder ans Werk zu machen
erzeugt häufig keine all zu hohe Qualität. Eine Groberfassung von Straßennetzen
und Gebäuden ist so natürlich möglich, aber es fehlt dann quasi an allen
Attributen. Und es werden sich viele Fehler einschleichen. Luftbilder
sind außerdem häufig veraltet, so dass es dort inzwischen vollkommen
anders aussehen könnte. Bei den Bing-Karten steht z. B. 2019 dran,
zumindest in Hamburg sind die Aufnahmen aber ca. von 2016-2017.
In abgelegenen Gegenden sind die Satelliten-Bilder auch von derart
schlechter Auflösung, dass zumindest ich da kaum was drauf erkennen
kann.

Auf https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Armchair_mapping steht noch mehr
zu dem Thema.

Letztlich macht der Ansatz nur dort Sinn, wo noch ein weißer Fleck auf
der Landkarte ist. Wenn bereits Mapper mit Ortskenntnissen am Werk
waren, macht man zuviel kaputt.

Persönlich gehe ich zum Mappen lieber nach draußen anstatt nur am Rechner zu
hocken. Es gibt auch in Hamburg noch viel zu tun. Aber das ist Geschmackssache.

Grüße
Jörn

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