Hallo. Am Donnerstag, 12. Juni 2008 schrieb Andreas Jacob: > Ich vermute du beziehst dich bei deinen Ausfühungen immer auf Änderungen, > welche als optisches Ergebnis gut sichtbar sind.
Jein. Ich würde sagen, ich beziehe mich auf Änderungen, die einen wirklichen Wert haben. Ich beschränke mich bisher beim Mappen auf Dinge, von denen ich mir einfach erklären kann, wofür man die mal brauchen könnte. Ob das auf der Karte gerendert wird, sei dahingestellt. Dass jetzt Leute anfangen wollen, Acker und Wiese getrennt zu behandeln ist zwar deren Spaß, aber wenn sich das dann jährlich ändert, zähle ich das eigentlich nicht als wesentliche Änderung der Karte. > Ich denke auch, dass nur der kleinste Teil der angegebenen 10-20% wirklich > auf Neubauten im Wegenetz zurückzuführen sind. Der weitaus größere Teil > werden wohl Sachen sein wie Veränderungen an der zulässigen > Höchstgeschwindigkeit, Abbiegevorschriften, Zugangsbeschränkungen, > Umklassifizierungen, Namensänderungen etc. pp. Und dies sind meist > Informationen, welche für das Funktionieren eines Routers unerlässlich sind, > und deren Nichtaktualität häufiger zu Problemen führt, welche aber in sowohl > in den Kartenwerken der Großen, als auch in unseren nicht wirklich erkennbar > sind, und somit deine angestrebte Motivation sichtbar besser sein zu wollen > nicht erfüllen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass OSM wohl die ersten sein > werden, welche eine neue Geschwindigkeitsbeschränkung in ihre Daten > aufnehmen mag sehr groß sein, aber sicher sein kannst du dir da nicht, da du > die Daten der anderen nicht erkennen kannst. Doch, das kann man schon erkennen. Man hat doch im Bekanntenkreis immer mal wieder jemanden, der sich ein neues Navi oder neue Karten für sein Navi kauft. Und wenn man dann sagen kann: "Hey, dein Kartenmaterial hat ja immernoch diese alte Geschwindigkeitsbegrenzung drin, die wurde bei uns schon vor Monaten korrigiert", dann ist das doch was... > Oh, also wenn ich mir in meiner Gegend so die Waldwege anschaue, da ändert > sich doch immer einmal wieder etwas. Der Forst lässt häufiger nach > Rückeaktionen diverse Wege neu befestigen, und diese sollten dann eine neue > grad Einstufung bekommen, da sie sich jetzt unter Umständen wesentlich > besser für das Befahren mit dem Rad eignen als vorher. Kann ich hier nicht bestätigen, vermutlich ist das in Gebieten mit Staatswald vielfach stärker ausgeprägt. Und ich sach noch, macht nicht jede Rückegasse als Weg rein, die ändern sich doch immer wieder. Beschränkt euch auf die Wege, die hinten auch irgendwo wieder rauskommen. ;-) > > Ich glaube diese 10% nicht und finde das maßlos übertrieben. > Du gehst wahrscheinlich zu sehr von neuen/geänderten Straßenverläufen aus, > und hast die Sachen, welche ich oben anführte nicht mit auf deiner > Rechnung. Doch, schon auch. Also ja, wenn ich mir hier meine Umgebung betrachte, da gab es schon eine Straßen-Umbenennung vor ein paar Jahren (gut, dass wir old_name haben!). Ein paar Briefkästen und Telefonzellen wurden abmontiert (diese Entwicklung ist aber endlich :) ) und ja, bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen hatte sich auch mal was verändert. Aber von 10% bin ich immernoch meilenweit entfernt. > Wenn du einen als road gekennzeichneten highway klassifizierst, Gebote, > Verbote,sonstige Beschränkungen und einen Namen aufnimmst, dann trägst du > doch Daten selbst ein. Aber ich befürchte, dass du ein optisches Ergebnis > deiner Arbei sehen willst. Dabei bleibe ich: Ich sehe in dem Fall, den ich meine keinen Vorteil eines highway=road gegenüber einem reinen GPX-Track. Das ist okay wenn man ne Siedlung gemapped hat und bei zwei Wegen hat man kein Straßenschild gefunden. Um das zu betonen, lässt man highway=road stehen. die Wege fallen auf, jemand der sich dort auskennt, kann das nachtragen, alles prima. Der Aufwand, die Straße noch korrekt einzustufen und zu benennen ist minimal, das ist das Wikipedia-Prinzip, das wir vertreten. Aber mitten auf weiter Flur wo man *sowieso* rund herum noch hin muss, einfach irgendwas als highway=road zu machen, bringt IMO genau nichts. Außer dass ich denke: Okay, da fängt grade jemand an zu mappen, der zu doof ist Feldwege und Straßen auseinander zu halten und einfach alles gleich macht. Ich glaube wir reden von unterschiedlichen Szenarien: Du meinst, wenn eine Siedlung angefangen wurde, kann man mit Satellitenbildern versuchen, bisher vergessene Straßen so grob einzutragen, damit man weiß dass da noch was fehlt. Dann kann jemand der dort wohnt schnell und unkompliziert den Straßentyp und -namen angeben, auch wenn Potlatch mal irgendwann so umgebaut wurde, dass man damit keine Straßen mehr verschieben kann sondern nur noch Tags ändern. Dafür ist IMO highway=road da, das finde ich sehr gut! Mein Szenario ist, dass mitten auf weiter Flur ein GPX-Track hochgeladen wurde. Der (vermutlich) Fahrradfahrer ist nen Feldweg, dann durch ein Wohngebiet und dann in den Wald gefahren. Im Wald war das GPS nicht mehr so gut, also gibt's nur das davor. Das ist dann plötzlich highway=road. Ohne wirklichen Anschluß an irgendwas anderes. Es ist nicht möglich, ohne zusätzlichen vor-Ort-Aufwand diesen Kartenausschnitt in irgendwas verwertbares zu verwandeln. Und das ist IMO völlig vergebliche Arbeit. > Da ja der Mensch ein Augentier ist, und wahrscheinlich andere auch dieses > Motivationsproblem haben könnten, wäre es vielleicht gut, sich ein System > zu überlegen, welches optisch sichtbar macht, wie lange Bestandsdaten schon > nicht mehr auf Korrektheit überprüft wurden. Dann hätten auch diejenigen > eine optische Erfolgsmeldung, welche halt nur bestätigen, dass sich an den > Bestandsdaten nichts geändert hat. Wäre langfristig denkbar. Ich glaube aber gar nicht, dass das nötig ist. Man braucht nur einen Renderer oder einen Layer, der einem alle Daten, deren Korrektheit wichtig ist (Geschwindigkeitsbeschränkungen, Abbiegeregeln), irgendwo anzeigt. Das muss keine schöne Karte sein, aber einfach damit man das sehen kann. Dann fällt das schnell auf wenn da was nicht mehr stimmt. Ich vertrete die Auffassung, dass langfristig jede Verkehrsänderung von jemandem live miterlebt wird und derjenige korrigiert das dann. Also dass die Mapper-Dichte hoch genug ist. > Wie ich schon oben schrieb, halte ich die Neuerungen an Straßenverläufen > für den kleinsten Teil an den jährlichen Änderungen. Und den großen Teil > der Änderungen kann man auch nicht aus einem Luftbild auslesen. Mir geht es > im Moment nur darum möglichst schnell ein halbwegs vollständiges Wegenetz > zu bekommen, um in der derzeitigen medialen Hochphase möglichst viele neue > Mitstreiter gewinnen zu können. Weil ein erst einmal verlorener Interessent > kommt so schnell nicht wieder. Da ich schon ne Weile nicht mehr auf Messen war, will ich dir nicht widersprechen. Mein Eindruck ist dennoch anders herum. Wenn jemand nur zwei Straßen korrigiert, dann hat er danach nichts mehr zu tun. Er merkt sich vielleicht, dass es das Projekt gibt und könnte es dann auch z.b. auf seinem Navi nutzen. Aber er wird sich dafür nicht in die Map-Features einlesen oder sich Routine aufbauen im Umgang mit unseren Editoren. Die Leute, mit denen ich bisher zu tun hatte, wollten auch ihre Gegend endlich mal erfasst sehen und haben gleich begierig nach Doku und Hinweisen zu GPS-Geräten gesucht. Gruß, Bernd -- Der Kurs "Flirten für Informatiker" wurde inzwischen zusammen mit "Freeclimbing für Epileptiker" aus allen VHS-Programmen entfernt. - Jochen Linnich
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