PieSchie wrote:
> Die Realität abbilden heißt in dem Fall nicht 2 oder 3-Dimensional 
> zeichnen, sondern so zeichnen, wie die Straße beschaffen ist.

Naja, in der Realität (tm) ist sie aber nunmal von realitätstypischer 
3D-Beschaffenheit :)
Ich wollte ausdrücken, dass wir uns ohnehin immer mit einer 
vereinfachten Abstraktion der Realität befassen und zwar aus guten Gründen.
Es ist meines Erachtens sehr wichtig, nicht über das Ziel hinaus zu 
schießen. Zum einen wird eine immer detailliertere Realitätsabbildung zu 
vielleicht nicht mehr handhabbarer Datenmenge führen, aber vor allem 
schreckt es neue Mapper ab.
Nehmen wir ein 2 km langes Stück innerstädtischer 
Umgehungsstraße/Ringstraße. Auf diesen 2km darf an einer Stelle links 
abgebogen (oder umgekehrt) werden, 10 kleinere Straßen führen rechts 
rein. Warum soll ich die 9 mal, die ich NICHT links abbiegen darf 
explizit ausschließen, anstatt das eine mal eine Verbindungslinie 
zwischen zwei ansonsten getrennten Straßenverläufen einzufügen.
Das Argument zwischen "dürfen" und "können" (logischer und baulicher 
Trennung) zu unterscheiden, kann ich so nicht gelten lassen. Ãœber einen 
flachen Grünstreifen oder einen einfachen Bordstein 8beides bauliche 
Trennung) KANN ich auch drüber fahren. Mit einem Jeep sogar über einen 
flachen Erdwall und mit einem Panzer sogar durch Leitplanken und Mauern. 
Sollen wir das jetzt auch unterscheiden? Natürlich kann es in 
Ausnahmefällen einen Unterschied machen, z.B. wenn wegen eines Unfalls 
die Straße in meiner Richtung voll gesperrt ist, kann (und evtl darf) 
ich in solch einem Ausnahmefall über die Doppellinie fahren. Aber 
inwiefern spielt das für eine (Straßen)-Karte eine Rolle. Für eine 
Routingoption "bevorzuge Straßen, bei denen im Falle einer Vollsperrung 
ein Seitenwechsel theoretisch möglich wäre"?? ;-)

 > Ein
> Beispiel mit StrabaSchienen würde bedeuten, dass wenn die Schienen auf 
> der Straße verlaufen, auch Straße und Schienen gemeinsam gemappt werden 
> und wenn die Schienen neben der Fahrbahn verlaufen die Schienen separat 
> gemappt werden. Hat eine Straße in eine Richung Autos und schienen und 
> in die Gegenrichtung nur Schienen erlaubt, welche logischerweise 
> nirgends abbiegen und somit - wenn ich Gerrits Worte benutzen kann - 
> effektiv baulich getrennt ist, ist es sicherlich einfacher diese 
> Gegenverkehrsschienen getrennt zu mappen, aber eben nicht passend zur 
> Realität. (keine bauliche Trennung zwischen den Fahrbahnen vorausgesetzt 
> - Bordstein oder Grünstreifen).

Ich bin nicht ganz sicher, was Du damit sagen willst.
Für mich sind Strabaschienen tatsächlich idR baulich getrennt, können 
aber für unsere Zwecke logisch als Einheit betrachtet werden.
Wie würdest Du denn die von Dir geschilderte Situation taggen? Wie gibst 
Du denn in einem Objekt an, dass es für Individualverkehr eine 
Einbahnstraße ist, die Tram aber "auf" dieser Straße in beide Richtungen 
fahren darf?
Ich würde hier tatsächlich die Straße als oneway mit Tram taggen und 
parallel eine gegenläufige Nur-Tram-Linie zeichnen. Völlig zu Recht, da 
zumindest diese Richtung ja auf eigener Trasse verlaufen MUSS, da sich 
sonst die Fahrzeuge vor der Tram stapeln, wenn diese gegen den Verkehr 
AUF der Straße fährt ;-)

Weiteres Beispiel:
Manche kürzlich renovierte Bundesstraße (mir fällt jetzt die B3 südlich 
von Hannover ein), erstrecken sich häufig über 3 Spuren, von der die 
mittlere mal für 2km der einen und mal der anderen Fahrtrichtung 
zugeschlagen ist:

-----------------------------------------------------------------------
   -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -
     ------------------------    ---------------------------------   ---
\    \---------------------/   /   ---------------------------   \   \-
  \   -  -  -  -  -  -  -  -   /   /   -  -  -  -  -  -  -  -  \   \  -
   ----------------------------   /   ----------------------\   \   ----
---------------------------------   /-----------------------    -------
   -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -
-----------------------------------------------------------------------

Diese Straßen sind NICHT baulich getrennt, sondern durch einen doppelten 
durchgezogenen Strich 
(http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=hannover&ie=UTF8&ll=52.248321,9.774967&spn=0.002503,0.006845&t=k&z=18)

Für mich wären zwei Varianten sinnvoll:
1. Einen tag einführen, der beschreibenden Charakter für diese Bauart 
hat ("überholspur=sporadisch" oder so ;-)
2. Die Fahrbahnen einzeln zeichnen und jeweils das dazwischenliegende 
Stück an die entsprechende Straße bappen.

Ersteres ist sehr einfach und enthält für mich genug Informationen. Ich 
muss als Fahrer nicht wissen auf welchem Abschnitt genau ich überholen 
kann und wann nicht, wichtig ist, dass es prinzipiell möglich ist 
(spätestens in ca 2km).
Zweiteres hat deutlich mehr Informationen, kommt aber mit den 
bestehenden tags und Verfahren aus.
Wir würdest Du das taggen, wenn die Straße mangels baulicher trennung 
nicht in zwei Wege aufgeteilt werden darf und alles möglichst 
realistisch sein soll?
Kannst Du übrigens gleich machen, das verlinkte Stück ist momentan 
einfach nur als primary ohne extras getaggt... ;-)

...gerrit






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