Hallo Bernd,

> Wir müssen bisher auf alle die verzichten, 
> die mit unserem Chaos und der nicht ausgeprägen 
> Projektstruktur nicht umgehen können oder wollen.

Ja, wir verlieren wahrscheinlich viele.
Und bei den vielen Neuzugängen und er Euphorie über "exponentielles 
Wachstum" fällt vielleicht gar nicht auf, wie /viele/ wir wirklich 
verlieren - und wieviel Potential dabei verloren geht.

Aber das liegt ist nicht "in der Natur der Sache".
Sondern ist eine Folge von spezifischem Verhalten.

Wir könnten das verbessern durch:
- mehr Interessen an den "Neuen"
- bessere Kommunikation

Bisher hatte ich beispielsweise Frederic's Flyer einfach verteilt, in 
der Erwartung, die Leute würden damit schon irgendwie zurechtkommen.
Jetzt habe ich meine Tel-Nr draufgestempelt.

>> erforderlich wäre, dies auch als *Ziel* zu
>> formulieren und noch konsequenter umzusetzen.
> 
> Wer soll was formulieren? 

Hm - ist das unklar?
Das Ziel, Neue aktiv einzubinden, ihre Wünsche und ihre Ideen, ihnen zu 
zeigen, wie sie zum Projekt beitragen köönnen, ihnen dabei Hilfestellung 
zu geben. Und mit interessanten Anwendungen weiteres Interesse wecken.

> "Wir wollen mehr Mapper" soll ein Projekt-Ziel werden? 

Klar! jeder Anwender soll mithelfen können, die Daten zu verbessern.
Sogar Google hat das erkannt (obwohl die ja eigentlich die Daten Dritter 
nutzen).

>> dazu gehört, dass sich alle Entwickler bewusst sind, dass OSM nur
>> funktioniert, wenn der Endbenutzer einen Gewinn hat. Und dass er als
>> Entwickler entscheidend dazu beitragen kann, indem er mit anderen
>> Entwicklern synergetisch zusammenarbeitet und dabei die Interessen der
>> Endbenutzer immer im Blick hat. *
> 
> Nein, das ist noch viel zu früh.

Für Verbesserungen ist es nie zu früh.

> Zuerst muss intern eine Basis geschaffen werden, mit der die Leute, die schon 
> dabei sind, ordentlich arbeiten können. 

Klar. Und wenn wir dabei darauf achten, dass diese Basis 
(Benutzerschnittstelle) auch für Neue geeignet ist (verständlich, 
nachvollziehbar), dann konnen wir noch schneller und noch erfolgreicher 
wachsen.

> Vergiss bitte nicht, dass die meisten Leute hier an diesen Anwendungen zum 
> Selbstzweck herumprogramieren. 

Klar. Und wenn wir dabei auch die Neuen und das Projekt "freie 
Weltkarte" als Ganzes im Blick behalten, ist alles gut.

> Zwei Dinge geben mir Motivation an einem 
> beliebigen OpenSource-Projekt mit zu machen:
> 1. Ich kann es dadurch leichter nutzen

Und was für Dich leichter ist, ist vielleicht auch für viele andere 
leichter. Deshalb lohnt es sich, die Bedürfnisse der anderen bei der 
eigenen Arbeit mit zu berücksichtigen.

> 2. Die Leute, die mich um Hilfe rufen wenn etwas nicht geht, rufen dann 
> weniger oft um Hilfe.

Oder anders rum: auch mal vorbeugend dafür zu sorgen, dass die 
Benutzerschnittstelle so selbsterklärend ist, dass es möglichst gar 
keiner Hilfe bedarf.

>>>> Eine *gute Informationspolitik* ist essentiell.
> 
>> Politik bedeutet:
>> Erkennen wer die "Kunden" sind (hier die Endanwender),
>> wo die Ressourcen sind (bei OpenSource ebenfalls die "Endanwender"),
>> daraus Ziele formulieren (freie Daten mit pfiffigen Anwendungen),
>> planen wie wir das Ganze umsetzen.
> 
> Politik bedeutet laut Wikipedia:

Im WP-Artikel ist die Politik der Politiker beschrieben.

Ich meine aber Politik als Summe aller Aktivitäten im Projekt,
die eine Vision erfolgreich umsetzen.

>> Informationspolitik bedeutet: Darüber erzählen.
> 
> Das ist PR oder Öffentlichkeitsarbeit. 
> Nur ein kleiner Teil einer Informationspolitik.
> Eine Informationspolitik besteht auch aus Dingen wie:
> Was sage ich den Leuten und was besser nicht. Und: Wer darf wem was erzählen 
> und wer darf wem was glauben (um es weiter zu erzählen).

Das wäre "politische" (strategische) Infopolitik.

In OpenSource stelle ich mir das aber ganz anders vor:
- offen, transparent, aktiv, bedarfsgerecht
- von den Visionen und Zielen berichten
- von den anstehenden Schritten
- davon, wie man mitmachen kann
- und was es schon gibt (verständliche Dokumentation)

> Es geht bei Politik immer um Anweisungen und eine gewisse "Ordnung".
> 
> Da wir aber niemanden haben, der Anweisungen geben darf und niemand einen 
> Grund hat, irgendwelchen Anweisungen Folge zu leisten, funktioniert sowas 
> hier nicht.

Da hast Du mich ganz falsch verstanden.
Es geht nicht um "Anweisungen" i.S.v. "oben und unten".

Sondern um mehr Transparenz.
Um miteinander reden.
Um gemeinsam Ziele erarbeiten und Lösungen finden.
Und auch um Zuhören.

Gruss, Markus

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