Am 16.03.2013 10:55, schrieb Norbert Wenzel:
Aber mein Punkt ist nicht, dass das Erfassen einer perfekten Straße
mit allen Spuren einfacher wird, sondern dass das Erfassen einer
einfachen Straße einfacher wird bzw bleibt. D.h. der einfache Mapper
zeichnet eine Linie und macht daraus highway=xy und der versierte
Mapper verfeinert dann Spurtags.
Andersrum kann ein Mapper zwar viele Linien zeichnen wo eine Spur, ein
Radstreifen, ein Fußweg, etc. ist, aber je mehre Wege und Relationen
du hast, umso weniger Mapper sind in der Lage das fehlerfrei zu
mappen. Aber die Information, dass es sich bei den 5 Wegen um einen
Verkehrsweg handelt fehlt und, schlimmer noch, kann von dem
unbedarften Mapper nicht als fehlend erkannt werden.
Und welche realenProbleme ergibt sich daraus? Ich kann zur selben Zeit
nur einen Verkehrsweg nutzen. Dass es noch andere gibt kann ich auch
aus der geografischen Nähe erkennen ohne eine komplizierte
Zusammenfassung generieren zu müssen die ich nur mit Informationsverlust
wieder
für eine realitätsnahe Darstellung interpretieren kann.
Rechenintensive Operationen sind immer einfacher
(Moore'sches Gesetz) von allen zu bewerkstelligen, je mehr die Zeit
fortschreitet. Das kann im Prinzip schon jetzt jedes 2. Handy, in 10
Jahren können das auch die Kühlschränke ;-)
Das ist alles nett und halbwegs richtig aber unerheblich. Es nimmt
zwar die Rechenleistung zu (und das auch nicht mehr in der
Geschwindigkeit, dafür wird mehr parallelisiert, was bei OSM auch noch
viel bringt), aber die Komplexität der notwendigen Algorithmen muss
nicht nur von einer CPU sondern auch von dem Programmierer dahinter
bewältigt werden. Und wenn ich als Programmierer die Wahl hab, mir
einen aufgeräumten Routinggraphen bei einem kommerziellen Anbieter zu
kaufen, oder mir einen komplizierten Datenwulst von OSM zu holen, der
sich zwar schnell aktualisiert, aber Aufgrund des hochkomplexen
Taggingsschemas praktisch laufend irgendwo fehlerhaft ist und ich mit
irgendwelchen Heuristiken versuchen muss den zu reparieren, dann
überleg ich mir recht schnell, ob mir die Aktualität der Daten wichtig
genug ist und ob der Preis, denn ich für die kommerzielle Lösung zahl
nicht deutlich günstiger ist, als die Programmierstunden die ich ins
Feintuning meiner Heuristiken stecken muss.
Da gibt es dann immer noch den Zwischenweg von Halbprodukten.
Man kann ja auch eine Verkehrswegekarte erzeugen/anbieten die aus den
Rohdaten erzeugt wird und deren Aktualisierung den technischen
Möglichkeiten anpassen.
Für den Mapper sind einfache Editiermöglichkeiten und deren schnelle
Darstellung wichtig um ein Erfolgserlebniss sicherzustellen.
Und jemand der nur Schienenwege editieren möchte soll es auch tun können
ohne sich detailliert im Straßenmapping auskennen zu müssen und umgekehrt.
Garry
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