Hallo allerseits,

i
ch gehöre zu den bislang ausschließlich still & interessiert zuhörenden Mitgliedern der Liste. Nach mehreren Jahrzehnten in der IT fernab von Unix / Linux befasse ich mich nun hobbymäßig mit Linux im Rahmen der Migration meiner häuslichen IT von XP nach Linux (z. Zt. Xubuntu).

Das Thema 'Backup' hat mich erfolgreich
ausgebremst, weshalb es zu einem meiner 'Lieblingsthemen' avanciert ist. Ich
möchte meine Backup-Philosophie zwischen Wunsch und Wirklichkeit skizzieren, denn da ich Tools nutze, die in den bisherigen Stellungnahmen und Ausarbeitungen nicht erwähnt worden sind (sorry, falls ich etwas überlesen haben sollte), stellt das für den einen oder anderen vielleicht eine Anregung dar. Für kritische Anmerkungen und Erfahrungsaustausch bin ich jederzeit dankbar.

Meine Intention war eine rundum-sorglos-Backup-Lösung, wie sie mir unter Windows 'Acronis True Image' bietet: Eine Desaster-Recovery-fähige Imaging-Software, die allerdings auch einen Griff in die Images erlaubt und so ein selektives Recovery auf File-Ebene ermöglicht mit weiteren Features wie in situ-Verschlüsselung und -Kompression, Backup / Recovery aktiv genutzter Partitionen und inkrementeller / differenteller Backups zur schnellen Erfassung aktueller Änderungen des Systems. Ich mußte dann lernen, daß es so etwas unter Linux wohl nicht gibt (möglicherweise von für den Hausgebrauch überdimensionierten Server-basierten Lösungen einmal abgesehen). Aus dem verwirrenden Bauchladen der Backup-Helferleins habe ich mir die nachfolgend skizzierte Vorgehensweise extrahiert.

Alle paar Wochen / Monate jeweils vor / nach größeren Änderungen am Gesamtsystem (System, /home, Partition meiner virt. Maschinen) ziehe ich als Grundsicherung Images mit Partclone. Dieses werkelt auch unter der Haube des immer wieder besungenen Clonezilla, mit dem ich aus verschiedenen Gründen aber nicht glücklich war.
Ein Restore eines solchen Images ist im Fall der Fälle m. E. allemal die schnellere und sorglosere Variante als das System komplett neu aufzusetzen incl. aller individuellen Installationen und Settings. Mit dem unabhängigen Tool Imagemount kann man darüberhinaus in die Images 'reingreifen und so ein selektives Recovery auf Fileebene bewerkstelligen.
Die von Partclone zu sichernden Part. dürfen nicht gemounted sein, weshalb ich die Scripts von einem eh parallel installiertem Testsystem starte. Gegenüber dd scheint mir Partclone die smartere Lösung zu sein, da nicht genutzte Sektoren nicht gesichert werden und die Images so ohne weiteres Zutun nicht größer sind als nötig. Inkr. / diff. Backups werden bislang leider nicht unterstützt, und auch nicht in situ-Kompression und Verschlüsselung. Die letztgenannten Features können aber ggfs. vom Backup-Zielverzeichnis übernommen werden.

Zur regelmäßigen täglichen Sicherung von /home (und systemseitig evtl. auch noch /var, /etc, ...?) nutze ich BackInTime, das als ansprechende GUI zu rsync & Co. verläßlich sein sollte und nativen Zugriff auf die gesicherten Daten erlaubt. Praktisch finde ich die optionale automatische Verwaltung einer Backup-History. Berechtigungsstrukturen etc. werden in einer separaten Datei gesichert, so daß man das Backup auch z. B. unter NTFS ablegen kann.

Die erwähnten Tools haben sich in verschiedenen notfallmäßigen sowie testweise durchgeführten Recoveries bislang als zuverlässig herausgestellt. Von Dejadup als sehr Ubuntu-spezifischem Tool habe ich Abstand genommen.

gruß wolf
Niederkassel



Am 18.01.2014 12:35, schrieb Joel Garske:
...
<Thread per 22.01.14>
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