Hallo *,

Karl Zeiler schrieb:
Hallo Daniel, hallo Liste,

-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: "Daniel Naber" <[EMAIL PROTECTED]>
Gesendet: Donnerstag, 16. März 2006 22:00


was ist die korrekte Art, Abkürzungen wie "z.B." oder "d.h."
einzugeben?  Sowohl mit als auch ohne Leerzeichen, beide Varianten
werden von der  Rechtschreibprüfung angemeckert. Deshalb würde ich
gerne die richtige  Variante ins Rechtschreibwörterbuch aufnehmen --
nur welche ist das?

Sigrid Kronenberger schrieb:
Nach DIN 5008 ist das "d. h." also mit Leerzeichen. Genau die gleiche
Regelung entnehme ich auch meinem ganz neuen Duden. Da ist immer ein
Leerzeichen zwischen z. und B.

Dies ist grundsätzlich richtig und galt übrigens auch schon für die sog. alte Rechtschreibung. Die Regel ist damit aber nicht vollständig wiedergegeben.

Stefan Weigel schrieb:
Hat der Duden noch nichts von "halben Leerzeichen" gehört? Irgendwie
und irgendwo gibt es typografische Regeln, die sowas im Falle von
z.B. und d.h. fordern.

Doch - natürlich. Dies ist der zweite Teil der Regel. DIN/Duden/Wahrig sind sich, soweit ich weiß, in diesen Fällen einig. Für die bekannten Abkürzungen (z. B. - z. T. - m. E. - z. Z. - z. Zt. - auch Datum in Ziffern: TT. MM. JJJJ u. a. ...) sollen, *wenn möglich*, die jeweils kleinsten Spatia verwendet werden.

Maik Lemberg schrieb:
Was die Rechtschreibprüfung sagt, würde ich nicht
überschätzen... Tatsächlich wird für den Drucksatz
empfohlen (so auch in meiner Auflage des Duden),
ein kleines Spatium zwischen solchen Abkürzungen
zu verwenden, sofern das im fraglichen System
möglich ist.

Genau. Dieses typographisch klein(ste) Spatium ist nebenbei Grund dafür, dass das Leerzeichen kaum als solches erkennbar ist.

Ist das nicht gegeben
(Schreibmaschine), soll ein normales Leerzeichen
eingefügt werden.

Diese Regelung setzte sich in der "Praxis" allerdings nie einheitlich durch - aus guten Gründen (s. u.).

Keines zu verwenden, ist in
jedem Falle falsch. Es stört m. E. auch
tatsächlich den Lesefluß.

Auch umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die genannten Abkürzungen bilden *inhaltlich* eine *Einheit* und diese Einheit soll auch *typographisch* zum Ausdruck kommen. Daher darf in diesen Fällen auch kein Zeilenumbruch erfolgen. Fügen wir in einer Textverarbeitung aber ein Leerzeichen ein, laufen wir Gefahr, dass genau hier ein Zeilenumbruch erfolgt. Es müsste also schon ein geschütztes Leerzeichen sein.

Für OOo gibt es ein Makro, das ein kleines
Leerzeichen einfügt. Es funktioniert im Prinzip
so, daß ein fester Leerschritt eingefügt und mit
einer sehr kleinen Schrift formatiert wird. Makro
dann auf eine Tastenkombination legen.

War mir bisher nicht bekannt - danke für diesen Hinweis. Wo finde ich dieses Makro?

Schneller ist sicher ein Autotext, der bei Eingabe von zb und Taste F3 sofort den gewünschten Ausdruck komplett hinschreibt.
Das geht so:
Schreibe z. B. mit geschütztem Leerzeichen (Strg+Leertaste) dazwischen, gibt dem geschützten Leerzeichen die gewünschte Breite, markiere das ganze (nach Geschmack mit einem zusätzlichen Leerzeichen dahinter), drücke Strg+F3, gib als Name "zum Beispiel" ein, klicke rechts "Autotext" und "Neu" und OK.

Was soll nun ins Wörterbuch aufgenommen werden? Mit oder ohne Leerzeichen?
Salomonische Empfehlung eines unwesentlichen Philologen: Sowohl als auch!

Von einer Textverarbeitung erwarte ich nicht (unbedingt) - im Gegensatz zu einem Satzprogramm, dass auch die letzten typographischen Feinheiten beherrscht werden. Schließlich handelt es sich in den genannten Fällen doch eher um Soll-Bestimmungen.

Also ein "Streit um des Kaisers Bart"?

eher neue Kleider oder minimal art

Mit freundlichen Grüßen
Karl Zeiler


--
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gruss                      \ /   ASCII Ribbon Campaign
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