Ja, bitte fangt an - werde begeisterter Schüler sein !

gruß, claus 

Am 16.02.2010 13:30, schrieb Ernst Hügli:
> Hallo Andreas
>
> Am 16.02.2010 12:40, schrieb Andreas Saeger:
>> Ich behaupte, dass es mit dem gegebenen Wekzeugsatz irrational ist,
>> ein Datenbankprodukt zu erstellen, für das andere Leute gerne Geld
>> auf den Tisch legen würden.
>> Die erste Frage wäre: "Wo kann ich das an meine Bedürftnisse anpassen?"
>>  Antwort: Installiere einen Datenbankserver deiner Wahl,
>> implementiere die erforderlichen Strukturen, Views, stored
>> Procedures, Trigger und Zugangsberechtigungen, wenn Deine Datenbank
>> dann fertig ist, programmiere schließlich ein Frontend hinter die
>> archaische Formularstruktur von OOo Base. "Ach so, danke. Ich dachte
>> Base wäre ein Datenbankprogramm." Nein, ist es nicht wirklich.
> Einmal mehr: Du machst nieder, Du zeigst, was alles nicht geht - aber
> wo ist Dein Ansatz einer Lösung? Jammern kann jeder, aber das löst
> keine Probleme. Vor allem: Du sprichst schon wieder von einem
> Luxusschloss - kein Architekt, kein Baumeister wird so anfangen.
>
> Ich behaupte nicht, Du habest Unrecht - aber wenn es so ist: könnte
> nicht gerade das *ein* Lernziel sein? Und den Lernenden dadurch
> aufzeigen, welche Alternativen sie haben? *Was* sie mit Base lösen
> können, wo die Grenzen sind, und wo sie nach Alternativen
> (Programmieren *oder* einen anderen DB-Server aufschalten) suchen
> müssen bzw. wann sie einen Experten einschalten müssen. Gerade in dem
> Falle kann es nützlich sein, wenn im Gespräch mit dem Experten der
> User über ein Grundverständnis für DB's verfügt - das Gespräch wird in
> jedem Falle fruchtbarer.
>
> Ich behaupte aber, die wenigsten werden so weit in Base und DB's
> eindringen, dass die Beschränkungen für sie zum Problem werden. Denen
> aufzuzeigen, wo ihre Grenzen sind, könnte ja auch ein Lernziel sein.
> Gerade, damit nicht die Haltung aufkommt: "Ich brauche nur das
> richtige Programm, dann kann ich *alle* Probleme selber lösen." *Das*
> ist aber kein Base-spezifisches Problem. Was glaubst Du, wieviele
> Leute meinen, bloss weil sie ein bisschen in Writer tippen können
> seien sie die geborenen Layouter und Buchdrucker. Und verstossen gegen
> soviele Regeln wie nur möglich. Bloss: Writer ist etwas geduldiger und
> grosszügiger gegen Fehlmanipulationen bzw. typische Fehler als Base.
>
> Ich dachte, ein Ziel könnte sein, den Anwendern an einem gut
> durchdachten (da stimme ich Euch Experten bei!), interessanten,
> einfachen Beispiel (das aber das Potential für komplexere
> Fragestellungen und Entwicklungen hat) durch gute Begleitung und
> Dokumentation einen Einstieg in DB's zu ermöglichen. Ich stimme Euch
> absolut bei: was in der Entwicklung nicht angedacht ist, kann später -
> wenn überhaupt - nur noch schwer korrigiert werden. Aber wenn das eine
> derart *zentrale* Aussage ist: warum soll sie nicht auch Gegenstand
> des Lernprozesses sein? Wo ist der Beinbruch, wenn der User -
> vielleicht frustriert, aber motiviert - erkennt, dass sein
> ursprüngliches Konzept nicht weiter entwickelt und demnach entsorgt
> werden muss, weil er zu wenig an die Details der Nutzung gedacht hat?
> Es ist eine Frage der Kommunikation, ob er das als Chance oder als
> Frust erlebt.
>
> Ich betone nochmals, was André Schnabel schon geschrieben hat: es geht
> nicht darum, eine produktive DB zu entwickeln, die mit käuflichen
> Produkten konkurrieren kann. Das wäre eine Selbstüberschätzung.
> Sondern es geht darum, Interessierten an einem Beispiel einen Einstieg
> in DB-Entwicklung zu ermöglichen. Und zwar eben so, dass sie nicht an
> Base gebunden sind. Sondern so, dass sie ihr Wissen auch auf eine
> andere Umgebung übertragen können. Von daher hat man auch nicht die
> Pflicht, *alles* zum voraus schon zu planen - ein guter Lehrer
> zeichnet sich dadurch aus, dass er ein Problem zunächst so weit
> abstrahiert, dass es für die SchülerInnen verständlich ist. Im Laufe
> des Lernprozesses kann man dann Stück um Stück die Komplexität
> erhöhen. Mein Ziel als Lehrer besteht aber oftmals darin, den
> SchülerInnen ein Verständnis für die Thematik und ein Grundvokabular
> mitzugeben und sie dann mit der Bemerkung zu entlassen: ihr seid nicht
> in der Lage, die Probleme selber zu lösen, aber ihr seid in der Lage,
> die Probleme zu erkennen, einzugrenzen und mit einem minimalen
> Sachverstand mit einem Experten über die Lösung zu reden. In diesem
> Sinne könnte ein Lernziel ja auch darin bestehen aufzuzeigen, dass es
> durchaus Sinn macht, für gute, professionelle Software Geld
> auszugeben, und dass unter der sog. Freeware nebst einigen Perlen auch
> viel Schrott zu finden ist - einfach, weil diese "programmierer" keine
> Chance hätten, ihr produkt gegen gutes Geld zu verkaufen. Wenn wir das
> im Bereich von DB's hinkriegen würden, hätten wir unglaublich viel
> erreicht, und einige immer wiederkehrende Threads in dieser Liste
> würden (hoffentlich) verschwinden - ich weiss, ich bin ein
> unverbesserlicher Optimist.
>
> Noch was zum Thema Planung: man kann Planung (so notwendig sie im
> Bereich von DB's auch ist) auch übertreiben. John Lennon hat mal ganz
> treffend gesagt: "Life is what happens when you are busy making other
> plans." Man kann so lange planen, bis das Thema obsolet geworden ist -
> aus der Politik hinreichend bekannt.
>
> Also: warum nicht losgehen, einige der von Robert, von Mechtilde, oder
> von anderen hier vorgeschlagenen oder bereitgestellten Beispiele
> nehmen, und so weiter entwickeln, dass es für ein Greenhorn möglich
> ist, in die Geheimnisse von DB's einzutauchen. Bist Du, Andreas, seid
> Ihr anderen DB-Experten dazu bereit, oder wollen wir statt dessen
> lieber weiter über die Grenzen und Beschränktheiten von Base
> meditieren und unseren Frust loswerden?
>
> Mit wieder etwas mehr Hoffnung grüsst
>
> Ernst
>
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