Liebe Mitglieder von WMDE Wie bereits angekündigt, hier mein Vorschlag zur Organisation der Verantwortlichkeiten im zukünftigen Verein – jetzt in der Fassung, in der er der Mitgliederversammlung zur Abstimmung über Satzungsänderungen vorgelegt werden kann. Ich danke Mehreren von Euch, für die Beratung, die ich in diesem Prozess genoss, lasse aber Namen beiseite. Es wird jetzt um einen breiteren Meinungsbildungsprozess gehen.
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:WMDE-Satzungsentwurf_Olaf_Simons_2010-12-14.pdf Der von mir vorgelegte Entwurf unterscheidet sich in drei Punkten erheblich von dem zuletzt in der AGV diskutierten: Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem Gutachter-Statement begründen. Ich denke, wir müssen verhindern, dass die Vereinsarbeit in Zukunft von einem "Mr. Wikipedia" gemacht wird, der vom Aufsichtsrat die Freiheit erhält, Projekte zu gestalten und an Ausführende seiner Wahl zu übergeben. Wir werden uns vielmehr an öffentlichen Institutionen orientieren müssen, die etwa wissenschaftliche Arbeiten oder Filmprojekte fördern. Hierauf arbeitet mein Vorschlag hin. Zweitens schlage ich vor, Positionen im zukünftigen Aufsichtsrat auf maximal drei sukzessive Amtszeiten, zu befristen, um die Machtkämpfe zu beenden, die bislang um die Spitze stattfanden. Wo es bis jetzt ein Interesse der Vereinsführung gab, zu verhindern, dass Mitglieder sich vor der Community einen Namen machten, und wählbar würden, sollte eher Sorge bestehen, sie für Aufsichtsratspositionen zu gewinnen. Drittens schlage ich vor, im zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vieraugenprinzip einzuführen – eine gängige Entscheidung, wie sie in der Literatur zum Thema empfohlen wird. Eine ausführliche Skizze und Begründung der Designentscheidungen findet Ihr in der zum Hochladen verfügbar gemachten Datei. Ein ganz andere Frage will ich im selben Zusammenhang ansprechen. Ich erhielt aus der Community aus verschiedenen Richtungen Anfragen, ob ich zur Verfügung stünde, eine Umstrukturierung des Vereins aus dem zukünftigen Aufsichtsrat heraus zu betreuen. Das ist keine einfache Frage, da ich gegenwärtig ein wundervolles Stipendium mit all seinen Freiräumen genieße. Dennoch sehe ich, dass man eine solche Umstrukturierung nicht vorschlagen sollte, ohne Bereitschaft, sie gegebenenfalls zu betreuen. Entscheidet Ihr Euch für die von mir vorgeschlagene Satzung, will ich bereit stehen, Verantwortung im Umstrukturierungsprozess zu übernehmen. Zum Teil würde es mir in der Amtszeit darum gehen, den Prozess der Umstrukturierung zu betreuen. Effektiv wird es jedoch um mehr gehen. Wikipedia/Wikimedia hat sich in den letzten zwei Jahren in eine Richtung entwickelt, für die der aktuelle Spendenaufruf symptomatisch sein mag. Der Geschäftsführer wirbt in diesen Tagen auf allen Wiki/p/m/edia-Seiten, die man mit deutschsprachigen Browsern aufruft, als Manager für ein Projekt, das laut seinen Worten der Community entspringt. Ich bin mir sehr unisicher, ob der pure Kommunikationsakt nicht längst das Gegenteil von dem vermittelt, was er als Botschaft anbietet. Wir kommen merkwürdig ungeniert von unserem ursprünglichen Anliegen des Community-Projektes weg und agieren noch ungenierter mit dem Design einer Firma. Wir werden, denke ich, dringend erwägen müssen, was Wikimedia ist – eine Firma oder eine Institution, die öffentliche Spenden im Interesse der Öffentlichkeit und der Wikipedia-Autoren verwaltet. Auch darum wird es mit den anstehenden Wahlgängen gehen: Um unser Selbstverständnis. Ich tue mit der Kandidatur einen Schritt in den auf uns zukommenden Prozess: Gut wäre es, wir fänden Kandidaten, die öffentlich erklärten, für welchen Weg sie gewählt werden wollen, so dass die Mitgliederschaft hier vor der Wahl ausloten kann, wohin sie gehen möchte. Ich denke, die Kandidatur im offenen Prozess sollte einen offenen Meinungsbildungsprozess erlauben - auch und darum von mir dieser Schritt, den wir bislang vor Wahlverfahren nicht hatten. Olaf Simons -- Dr. Olaf Simons Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt Schloss Friedenstein 99867 Gotha Telefon: 03621-882309 Marcus Cyron schrieb: > Hallo, > > ich komme mittlerweile nicht mehr mit. Olaf - du kündigst jetzt was an? Eine > Gegenkandidatur deines Modells? Oder eine persönliche für den Vorstand? Wenn > ja - für welche Position? > > Ich finde die Frage von Robert auch interessant. Mal angenommen, der aktuelle > Vorstand würde abgewählt werden (kann ich mir scherlich vorstellen, bei > Einzelpersonen schon, in seiner Gesammtheit eher nicht) - was dann? Wer > stellt sich denn alternativ zur Verfügung? Kritik ist billig, aber Irgendwer > müßte es am Ende ja auch machen - und glauben Besser zu sein als die > Bisherigen. Ich weiß, daß ich das alles nicht könnte. > > Nur eine auch schon mal angesprochene Sache möchte ich nochmal ansprechen: > dieser Gegensatz zwischen Vorstand hier und "normalen" Mitgliedern da ist > Unsinn. Auch der Vorstand ist nur eine Vertretung der "einfachen" Mitglieder. > Die das alles freiwillig und ehrenamtlich machen. Das entbindet natürlich > nicht von der Kritikmöglichkeit. Aber man sollte überlegen, wie weit die > Kritik gehen kann und darf. Denn wer möchte denn noch in den Vorstand, wenn > er/sie weiß, daß egal was getan wird, man eh unter einem Dauerbeschuß steht, > der zum Teil reichlich unter die Gürtellinie geht. Vielleicht sollte man > anfangen, in Vorstandsämtern bei etwas weniger Bedeutungsvolles und > Mystisches zu sehen. > > Grüße > > Marcus > > _______________________________________________ > VereinDE-l mailing list > VereinDE-l@lists.wikimedia.org > https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l > _______________________________________________ VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l