Unter den Reaktionen verdient die Liesels einige Erwägungen:

>  * es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind

>  * es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern




Die beiden Einwände schließen einander aus. Sie sind offensichtlich eher 
Gedankenspiele als eine Prognose. Wenn niemand mitdiskutiert, wird es 
auch zu keinen Schlammschlachten kommen, wenn es zu Schlammschlachten 
kommt, dann haben wir zu viel der falschen Diskussionen:


Fall 1: „Niemand diskutiert“

WMDE-Mitglied Anton schlägt dem Verein ein Projekt vor und es gibt keine 
Diskussion. Ich finde, wir sollten ihm ein Anrecht auf ernsthafte 
Erwägung seines Entwurfes geben und ein Gutachtergremium einberufen, 
dass nachdenken und beurteilen muss. Du forderst, eine „repräsentative“ 
Gruppe sollte das sein – ich stimme Dir zu. Die MV möge die Gutachter 
wählen und als ihre Repräsentanten im Prozess benennen. Wenn die 
Community indes selbst was sagen will, soll sie es daneben im Vorfeld 
tun können und angehört werden. Die Gutachter können dann einige 
Erwägungen sehen, auf die sie vielleicht nicht gekommen wären – auch 
eventuelle solche aus Aufsichtsrat und Vorstand – mitdiskutieren darf 
jeder. Die Gutachter legen frei ihre Meinung vor, sie entscheiden nicht. 
Ich will alleine sicherstellen, dass eine offene potentiell 
repräsentative Diskussion überhaupt stattfindet. Der Aufsichtsrat 
entscheidet in Anbetracht von Gutachten vor der Community.


Fall 2: „es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengelder“

Genau das ist es, was der von Herrn Brexl vorgelegte Entwurf vorsieht: 
Der Vorstand (dort das „Präsidium“) inszeniert in ihm die Projekte und 
legt einen jährlichen Haushaltsplan vor. Wenn der MV bestimmte Projekte 
nicht gefallen, soll sie die Chance erhalten, diese über den Konsens zum 
Haushaltsplan zu töten. Wir haben dann eine jährliche Schlammschlacht, 
bei der nachgedacht wird, was Zedler kostet und bringt, gegenüber 
Schulprojekt und 50+. Ist die Community sauer, macht sie gegen Vorstand 
und Aufsichtsrat Politik, indem sie sagt: Da habt ihr Euer 
Zedler-Medaille, doch in Zukunft mit halbem Etat.

WMDE-Mitglied Berta versteht eine Weichstellung für ihr Projekt 
schmackhaft zu machen? Die Community gibt ihr demnächst doppelt so viel 
Kohle. Und es ist ganz unklar, wo an den Problemstellen der Projekte 
gearbeitet wird.

Mein Modell halte ich für etwas weniger Schlammschlachten gefährdet. 
Erstens habe ich mehrfach neben anderen mich um Projektgelder beworben – 
wir gingen immer kollegial untereinander um. Die Schlachten fanden im 
Entscheidungsgremium statt, nicht unter uns. Bewerber sind nett 
zueinander, da sie vielleicht morgen schon Kollegen einander gegenüber 
sind, auch, da es vor Entscheidern gar nicht gut aussieht, intrigant 
aufzutreten.

Nehmen wir dennoch an, im Vorfeld kommt es zu einem bösen Debatte unter 
Mitgliedern. Meine Lösung wäre: Was auch immer die Mitglieder an Schlamm 
werfen - es geht absolut nicht in den Entscheidungsprozess ein. Die MV 
bestellt sechs Gutachter, die ihre Namen verteidigen und sich öffentlich 
diskreditieren, wenn sie Gutachten unsachlich verfassen. Haben sie was 
zu verlieren? Nein, sie dürfen frei sprechen, da sie lediglich abwägen, 
Rat geben. Sie sprechen freundliche Empfehlungen und vorsichtige 
Warnungen aus, das kenne ich aus dergleichen Gremien, sobald sie selbst 
gar nicht entscheiden.

+++

Das knap zu Deinen beiden Einwänden. Ich denke sie fordern meinen 
Vorschlag mit nüchternen Gutachten und Entscheidungen, die sich auf 
diese beziehen.

Richtig spannend wären indes sicherlich Fälle am Rande der Korruption 
und Vetternwirtschaft (ich schrieb ja ein Buch über Korruption im 
Buchhandel des Dritten Reichs). Wenn Du willst, denke ich mir drei Fälle 
aus, die wir mit unsere zukünftige Struktur verhindewrn müssen. Ich 
lassen mir dann von Dir die optimale Struktur für meine Fälle drei bis 
fünf erklären. Etwas meines grippalen Fiebers müsste ich da indes in 
Worst-case Szenarien stecken, was ich nur tue, wenn man meine Fiktion 
für Fieberwahn und gedankenspiel erachten wollte. Deine beiden Fälle 
sind eher harmlos gegenüber dem was mir bei einem Etat wie dem unseren 
verhindern müssen,

Gruß,
Olaf


Liesel schrieb:
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> Am 17.12.2010 17:46, schrieb Olaf Simons:
>
>   
>> Ich schlage erstens vor, Projektentscheidung und -betreuung in Zukunft 
>> in einem transparenten Verfahren stattfinden zu lassen. Die Mitglieder 
>> sollten im Vorfeld über Projekte beraten. Ein Gutachtergremium sollte 
>> eingesetzt werden, das frei Position bezieht. Der Aufsichtsrat 
>> (biheriger Vorstand) sollte seine Entscheidungen gegenüber dem 
>> Gutachter-Statement begründen. 
>>     
>
> Entsprechend der bisherigen Entwicklung sehe ich folgende Tendenzen:
>
> * es diskutiert nur eine marginal kleine Gruppe von
> Mitgliedern/Benutzern, die in keiner Weise repräsentativ sind
>
> * es kommt zu Schlammschachten etc. um WP-Spendengeldern
>
> Gruß Liesel
> -----BEGIN PGP SIGNATURE-----
> Version: GnuPG v1.4.7 (MingW32)
> Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
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> iD8DBQFNC7PwsCgdirr7z4gRAq31AKCb/TZgf4gTgORZgfVHD34bo/hUSACgqjLf
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