Hallo Christian.

ich weiß ja nicht, wie die Bräuche südlich der Donau sind, aber nach
meinem Kenntnisstand wird es in Norddeutschland eher als unangemessen
empfunden, wenn man dem, der einem die Hand reichen soll, vorher noch
ein paar kräftige Watschen gibt. Auch in Redwood Shores  denkt man wohl
nicht anders.

Fakt ist: Unser Hauptsponsor ist und war ein privatwirtschaftliches,
nichtgemeinnütziges Unternehmen. Zweck eines solchen Unternehmens ist
die Erzielung von Gewinn. Es ist daher nicht nur schädlich, sondern auch
dumm, Oracle immer wieder als geldgeil und machtbesessen zu diffamieren
(wie geschehen).

Ein solches Unternehmen wird sich nur dort engagieren, wo es zumindest
langfristig eine Rendite erhoffen darf. Würde es es anders handeln,
würde es Verluste machen und sich langfristig nicht mehr engagieren können.

Gerade wenn man bloßen Versprechen misstraut, muss man wünschen, dass
das erhebliche Engagement des hauptsponsors für OpenOffice.org für
diesen nachhaltig profitabel ist, denn sonst wird es tatsächlich über
kurz oder lang eingestellt.

Auch an der Foundation wird sich Oracle nach dieser Logik nur dann
beteiligen, wenn es lohnenswert erscheint. Daher sind die Gründer immer
wieder aufgefordert worden, darzulegen, was sie dem Hauptsponsor zu
bieten haben. Das war somit keine Provokation, sondern durchaus ernst
gemeint und wird, wenn man Vorstehendes bedenkt, auch verständlich und
nachvollziehbar.

Eure verbalen Kraftakte können nicht verbrämen, dass Ihr insoweit
derzeit noch mit leeren Händen dasteht.

LibreOffice als ein "besseres OpenOffice.org" zu positionieren, erweckt
allenfalls sportlichen Ehrgeiz. Die DocumentFoundation als Herausgeberin
 eines Konkurrenzproduktes zu positionieren, lädt nicht wirklich zum
Mitmachen ein.

Ein Interesse von Oracle kann nur dann geweckt werden, wenn LibreOffice
als sinnvolle Ergänzung zu OpenOffice.org in einem Gesamtkonzept
dargestellt wird, welches es Oracle erlaubt, seine Interessen nachhaltig
zu verfolgen (also "seinen Schnitt zu machen").

Die Fakten und die voraussehbaren Folgen sind IMO hinreichend dargelegt,
jetzt ist die Zeit der Entscheidung - Eurer Entscheidung!

Gruß
Michael

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