Hallo,

lohma...@googlemail.com schrieb: 
> Der Satz gibt schonmal keinen Sinn (wo nix ist, kann auch nix 
> verschollen gehen), aber egal, denn was Du untern schreibst 
> ist eine Fehlinterpretation von Jörg, die Du einfach blind übernimmst.

Ich glaube Du mißverstehst hier "verschollen", lass mich deshalb die eigentliche
Aussage nochmals erklären.

Wenn ein Stück Code unter freier Lizenz existiert, so kann potentiell jeder es
weiterentwickeln ob jedoch diese potentielle Möglichkeit genutzt wird ist Frage
des Einzelfalls und der Rahmenbedingungen.

Wenn ich nun Bedingungen in der Lizenz so setze das ich bestimmte potentielle
Weiterentwickler abschrecke ist das zunächst von Nachteil ohne aber das es
generell in Summe ein Nachteil sein muß. Und es ist eben keine 
Fehlinterpretation
sondern nur eine Andersbewertung der 'Summe' wenn man Lizenzen mit schwächerem
Copyleft bevozugt.

Wenn ich ein Stück freie Software (A) habe, so gibt es prinzipiell zumindest 3
Fälle was passieren kann:

1. niemand entwickelt A weiter
2. jemand ergänzt A um Code B zu gleichen Lizenzbedingungen und erzeugt AB
3. jemand ergänzt A um Code unter anderer Lizenz C und ändert dabei ggf. auch 
die
Gesamtlizensierung' und erzeugt AC

Fall 1. ist hierbei im Übrigen der Fall der als 'verschollen' bezeichnet wurde,
korrekter müßte der nicht-weiterentwickelt heißen.

Ergebnis dieser Fälle ist dann das existieren (jeweils mindestens 1 Kopie):

1. nur A
2. A und AB
3. A und AC

und die einzige Frage ist wie man die eigentlichen Ergebnisse bewertet. 

Technisch ist das keine Frage denn jede Erweiterung ist potentiell eine
Verbesserung, also sind AB und AC Verbesserungen.

Lediglich politisch/ideologisch ist es eben eine Frage des Standpunkts, denn
Befürworter eines schwachen Copylefts werden sowohl AB und AC anerkennen,
wohingegen Befürworter eines starken Copylefts sagen werden das AC wegen der
Lizenz wertlos wäre. 

Und Beides ist keine Fehlinterpretation sondern lediglich Ausdruck anderer
Bewertung, nämlich der das Befürworter den eines schwachen Copylefts sagen das
Fall 3. immer noch besser ist als Fall 1, Befürworter eines starken Copylefts
jedoch sagen werden dass Fall 3. nicht besser als Fall 1. ist. 

Und "politisch/ideologisch" ist es ganz einfach deswegen weil wir zu Kenntnius
nehmen müssen das auch propritäre Software prinzipiell zunächst funktioniert,
selbst wenn wir sie aus bestimmten Gründen für schlechter halten.

> > sondern nur OOo unter dem Begriff "Konkurrenz belebt das 
> Geschäft" den 
> > Garaus machen will. Nicht Konkurrenz, sondern Kooperation 
> war und ist 
> > die Grundlage menschlicher Entwicklung.
> 
> Ja, und hier sind wir beim Knackpunkt. Kooperation. Das 
> impliziert, daß derjenige, der etwas nimmt, auch etwas zurückgibt.
> 
> Und das ist bei Apache schlicht in keinster Form gegeben.

Was wohl Apache selbst darüber denken mag?

Aber lassen wir das einmal dahingestellt und beschränken wir uns hier auf die
Praxis und da stellen wir fest das das Apache-Modell wunderbar funktioniert, wo
also ist da ein Problem.

Was ich auch nie verstehen werde ist die Rummäkelei an Apache seitdem Apache OOo
übernommen hat, denn ich kann mich garnicht erinnern das früher  Apache hier
kritisiert worden wäre.
 
> Und da kommt es die Apache-Contributer gar nicht an. Es geht 
> auch um die, die weder bei TDF, noch bei Apache mitmischen, 
> sondern nur darauf warten schmarotzen zu können.

Und genau hier liegt die Fehlinterpretation, denn jeder der Code schreibt und
unter freie Lizenz stellt tut das freiwillig und muß gleichzeitig wissen das 
sein
Code dadurch auch durch Dritte kommerziell genutzt werden kann. 
Diese Nutzung IST lizenzkonform und kann kein "schmarotzen" sein, denn der 
Urheber
hat ja die Lizenz bewußt und gewollt verwendet.

Wenn der Urheber es als "schmarotzen" sähe kann er eine andere Lizenz verwenden,
und es gäbe kein Problem des "Schmarotzens".

Übrigens tun Letzteres Viele, denn jede Freeware-Lizenz ist beispielsweise
geeignet das was Du hier als "schmarotzen" bezeichnest zu beseitigen.

Alleine Eines geht nicht nämlich bei einer freien Lizenz kommerzielle Nutzung
auszuschließen, denn es ist essentiell für eine freie Lizenz keine Art der 
Nutzung
zu diskriminieren. In dieser Frage ist auch die FSF, trotz anderer Kritik die 
ich
an ihr habe, ganz klar wenn sie schreibt:

"Wenn wir die Freiheit des Anwenders verteidigen, lassen wir uns nicht von 
solchen
Nebensächlichkeiten ablenken, wie etwa wieviel Geld man für den Vertrieb 
verlangt.
Freiheit ist der Kernpunkt, der gesamte Kernpunkt, und der einzige Kernpunkt."

siehe: http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html


Gruß
Jörg

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