Hallo allerseits,

Ulf Bro ſchrieb am 26.02.2010 17:18 Uhr:
Siehst du! Den Vorschlag gibt es lange, den Buchstaben aber nicht.

Seitdem es den Vorschlag eines ẞ gibt, gibt es auch unterschiedliche Ansätze dafür, wie eine passende Glyphe ausſehen sollte – genau wie es beim ß ja auch vier verschiedene (mehr oder weniger verbreitete) ›typische‹ Glyphformen¹ gibt.

In der letzten Rechtschreibreform hat man sozusagen bestimmt, dass "ß" nur "sz" 
repräsentieren soll. Demgemäß ist die Großschrift folgerichtig "WERDERSTRASZE".

Stimmt, genau so hat man es in der /alten/ Rechschreibung (bis 1996) gehalten – gemäß den neuen Regeln (also seit der Rechtschreibreform 1996) soll man hingegen stets ß zu SS kapitalisieren, was eine eindeutige Verschlechterung darstellt.² Kein Wunder, dass nach dieser Verschlechterung der Ruf nach einem ẞ wieder stärker geworden ist …

Was in Familiennamen vorkommt und nicht vorkommt, erlebe ich jeden Tag in 
meiner Arbeit in der Arztpraxis. Es gibt da 15 Mitglieder derselben
Familie, […] und so weiter. Alles Namen, die von deutschen Beamten bei der 
Einwanderung aus dem Arabischen beliebig transliteriert wurden.

Das ist allerdings ein übles Beispiel, aber wie Du selbst geschrieben hast: Solche Fehler kamen in der Geschichte leider häufiger vor, wie man ja auch an Florians E-Mail über seinen Nachnamen geradezu exemplarisch sehen kann.

- "sch" (geschrieben "sch", manchmal aber auch "s" wie in "Spaten". Man hofft, dass die Leute aus Hamburg und 
Dänemark sich irgendwann darauf einstellen, dort heißt es immer noch "ßpaten" und "ßtein", "sch" hat also zwei 
Schreibweisen)

Nein, da bin ich ganz anderer Ansicht: Das ist einfach nur guter alter Hamburger Dialekt (»ßpitzer ßtein«),³ den der platt/norddeusche Teil meines Herzen äußerst sympathisch findet – und ich hätte nichts dagegen, wenn der südliche Teil des deutschen Sprachraumes dies übernehmen würde :).

Es ist schwierig, eine Logik hierin zu erkennen. Ganz besonders für Leute wie mich mit 
"Migrationshintergrund".

Das ist allerdings wahr; aber Deutsch ist halt keine konstruierte, sondern eine gewachsene Sprache, die im Laufe der Zeit (und der unterschiedlichen Einflüsse, der sie dabei unterworfen war) mehrere unlogische Eigenarten angesammelt hat. Wobei sie da aber beileibe nicht die einzige ist.

Da wir hier aber nicht die deutsche Sprache modifizieren, sondern 
Tastaturbelegungen erfinden, genügt es festzustellen, dass was immer der 
Verbraucher an unnötige Zeichen wünscht, unsere Pflicht ist es, diese 
bereitzustellen, und daher kann es keine Zweifel geben, dass das große EsZett 
jederzeit erreichbar sein muss.

Stimmt, dass hast Du gut zusammengefasst.

Shift-ß steht wohl hier nicht zur Diskussion?

Ganz Genau :).


Viele Grüße,
Dennis-ſ


¹  http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F#Buchstabenform
² http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F#Gro.C3.9Fschreibweise
³ http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Dialekt

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