Am Samstag, 1. Dezember 2007 04:31:36 schrieb Mario Salvini:
> ich finds erschreckend, dass vor lauter Diskussion, ob diese Diskussion
> Sinn macht oder nicht, konstruktive Beiträge total übersehen bzw. untern
> Tisch fallen...
>
> Aber dennoch hier nochmal hier mein Versuch diese Diskussion in eine
> Konstruktive Richtung zu lenken:
>
> Es ist ein in meinen Augen ein Trugschluss, dass "primary", "secondary"
> oder "tertiary" etwas mit Ausbauzustand einer Straße zu tun haben.
> Gerade im Zuge der internationalen Vergleichbarkeit ist das nicht
> sinnvoll. Die Highway-Kategorisierung sagt etwas über die Funktion der
> Straße aus (dient sie dem Fern-, oder eher dem lokalen Verkehr), aber
> nichts über deren Zustand. Fährt man z.B. in Belgien über einige
> Nationalstraßen, wundert man sich, weil sie in hier in Deutschland nicht
> mal die Ausbauqualität einer alten Kreisstraße hätten, dennoch dienen
> sie dem Fernverkehr - also: "primary". Um den Zustand einer Straße
> beschreiben zu können sind weitere Tags wie z.B. "lanes" und "surface"
> unabdingbar, um der Sache irgendeine objektive Grundlage zugeben.
>
> (Vorschlag) Ich würde also folgende Basis für die Bestimmung des
> highway-Parameters zugrunde legen:
>
> primary = überregianaler Verkehr
> secondary = zwischenregionaler Verkehr
> tertiary = innerregionaler Verkehr
>
>
> Bundesstraßen wären danach klar "primary" (da sind wir uns glaube ich
> auch überwiegend einig)
> Landstraßen wären danach klar "secondary" ( denn sie überbrücken den
> Verkehr zwischen Orten und Fernstraßennetz )
> Gemeindeverbindungsstraßen wären klar "tertiary" ( denn sie dienem klar
> dem innerregionalen Verkehr zwischen den Gemeinden/Dörfern)
> unklar ist dabei die Einteilung von Kreisstraßen in meinen Augen (diese
> können sowohl dem zwischenregionalem als auch dem innerregionalen
> Verkehr dienen. In schwacher besiedelten Gebieten mit keinen Gemeinden
> kann es sein, dass eine Kreisstraße auch nur eine "getarnte"
> Gemeindeverbindungsstraße ist (weil die Gemeinden so eine Straße nie
> finanzieren könnten, also springt der Kreis ein). Andere Kreisstraßen
> dienen als wichtige Entlastungsadern der Landstraßen und führen den
> Verkehr ebensfalls zu den Bundesstraßen.
> (je nach Situation wäre es also "secondary" oder "tertiary")
>
> Soviel fürs Erste.
>
> Konstruktive Diskussion, sowohl über die Definitionsgrundlage (über-,
> zwischen-, inner-regional) als auch über meinen Versuch das deutsche
> Straßennetz darauf aufzuteilen, sind sehr erwünscht :)
>
> Gruß
>   mario
>
> Mario Salvini schrieb:
> > nochmal verfeinert:
> >
> > motorway = Autobahnen
> > trunk = Schnellstraßen (d.h. Kraftfahrstraßen, Autostraßen, schnelle"
> > Bundesstraßen)
> > primary = Bundestraßen
> > secondary = (Staats-) Landstraßen , Kreisstraßen
> > tertiary = Gemeindestraßen
> > unclassified = das was überigbleibt (außerorts. Innerorts meistens ja
> > "residential")
> > track = Wald und Feldwege
> >
> > Zur Erklärung nochmal, warum es Sinn amcht Kreis und Landstraßen zu
> > vereinen:
> >
> > Sowohl Land- als auch Kreisstraßen dienen dem _zwischen_regionalen
> > Verkehr. Wer Bauträger dieser Straße ist (ob nun Land oder Kreis) is
> > dabei doch IMHO ziemlich egal.
> > Im Vergleich dazu die *Bundesstraßen* dem _über_regionalen Verkehr
> > und die Gemeindestraßen dem _inner_regionalen Verkehr.
> >
> >
> >
> > deshalb:
> >
> > primary = überregianaler Verkehr ( -> Bundestraße )
> > secondary = zwischenregionaler Verkehr ( -> Kreis und Landstraßen)
> > tertiary = innerregionaler Verkehr ( -> Gemeindestraßen)
> >
> > wie schonmal erwähnt erreicht man so auch in Städten eine ziemlich hohe
> > Trefferquote, ohne Missverständnisse (mit der man sogar ziemlich nah die
> > Realität darstellen kann :-) )
> >
> > Gruß
> >   mario

Ich halte das für eine sinnvolle Lösung - den tatsächlichen Ausbauzustand kann 
man ja über weitere Eigenschaften wie lanes, maxspeed etc sehr detailiert 
beschreiben - und das werden die Leute auch tun, wenn es in nicht allzu 
langer Zeit in ihrer Umgebung keine neuen Verbindungsstraßen mehr zu mappen 
gibt.

Weiterer Vorteil: ändert sich irgendwann der Ausbauzustand, muß nicht von 
einer Meute diskutiert werden, ob man nun von tertiary auf secondary anhebt, 
es wird einfach die entsprechende Eigenschaft geändert - und die ist 
eindeutig.

Genauso kann man damit auch anderen Verkehrsteilnehmern bessere Karten 
bieten(Fahrradfahrer? Hallo Karl!!), indem man es eben dem renderer 
überlässt, eine Straße nach ihren Eigenschaften zu gewichten und nicht eine 
starre "Bewertung" vornimmt, die bei Verbindungsstraßen nur für Autofahrer 
brauchbar sein wird(und der Umkehrschluß funktioniert mit Sicherheit nur 
selten).

Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach zur Zeit, daß die Renderer den 
Eindruck erzeugen, eine tertiary sei nur ¼ mal so wichtig wie eine primary - 
in Zoomstufe 12 sieht sowas sogar aus wie residential.

Würden die Renderer nicht den Eindruck erzeugen, tertiary sei von vornherein 
von verschwindend geringer Wichtigkeit(z.B. könnte man die Farbe der Straße 
von "highway=" beziehen und die Darstellungsbreite/Sättigung/Randbreite/... 
von tatsächlichen Eigenschaften), dann wäre auch mehr Motivation da, solche 
Straßen mit detailierten Eigenschaften auszustatten, die Momentan nutzlos 
scheinen.

Es mag ja schön sein, daß die Engländer von Straßenschildern ablesen können, 
wie gut eine Straße ausgebaut ist(primary, secondary, tertiary), aber hier 
trifft das eben nicht zu.
Und Ich glaube in vielen anderen Regionen der Welt ist das ebenfalls so. ein 
einheitliches Mapping von highway auf den Ausbauzustand ist daher meines 
Erachtens eh kaum erreichbar.

Man kann aber sehr wohl die lokalen Straßenkategorien eindeutig auf die 
Highway-tags umlegen(nein, ref= eignet sich nicht dazu!) _und diese 
gleichzeitig entmachten_!

Kurz gesagt: ich bin für Gewaltenteilung bei OSM ;-)
Highway für die "Ebene", Eigenschaften für die "Gewichtung".
Die Renderer müssen halt anfangen, ein wenig wie Router zu denken(Hallo 
Hubert! :-) ) - wenn man Teilstücke per Relation 
zu "Hauptabschnitten"(zwischen Kreuzungen anderer Verbindungsstraßen) 
zusammenfaßt, kann man sogar für jeden dieser Abschnitte die Anzahl Ampeln/km 
oder die verteilung von maxspeed oder lanes in % in die Berechnung einfließen 
lassen und ein renderer/router kann das Teilstück präzise bewerten. Denke 
ich. ;-)


MfG,
Martin

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