Am 9. Oktober 2014 23:15 schrieb Swen Wacker <swen.wac...@gmail.com>:

> Am 9. Oktober 2014 19:24 schrieb Falk Zscheile <falk.zsche...@gmail.com>:
>
> > Am 9. Oktober 2014 12:10 schrieb Swen Wacker <swen.wac...@gmail.com>:
>
> >
> >  Was wir nicht wollen, das sind hierarchische Entscheidungsprozesse.
>
>
> Nicht aus Penibilität, sonder lernwillig gefragt: Wer ist "wir" und wo und
> wie habt "ihr" das beschlossen?


Wir das ist die Community. Und nein es gibt keinen Beschluss in der Art
"65 % sing gegen hierarchische Entscheidungsprozesse, 30 % sind dafür und 5
% haben keine Meinung".



> Und mit welchen Argumenten?


Es soll nicht laufen wie vor Jahren bei der Wikipedia.


> Und wie konntet
> "ihr" das, wenn es keine hierarchische Entscheidungsprozesse gibt?
>

Mache hier oder im Forum den Vorschlag ein hierarchisches
Entscheidungssystem einzuführen und du wirst sehen, wie man auch ohne
förmlichen Beschluss etwas ablehnen kann :-)


> Oder positiv gefragt: Welche Entscheidungsprozesse wollt "ihr" denn?


Hier können du und ich nicht mit "wir" im sinne der Auffassung der
Community operieren. Mein Eindruck ist, das die Problematik um die
soziologische Komponente unseres Taggingschemas von einem Großteil der
Community noch nicht gesehen geschweige denn wahrgenommen wird.

Das erste Problem ist schon, dass sich nur die wenigsten überhaupt zu Wort
melden und bestimmte Vielschreiber unter Umständen mehr Gewicht erhalten,
als es dem tatsächlichen Meinungsbild in der Community entspricht.

Wenn
> es so einen (oder solche) gibt, kann man das/die Ergebnisse auch
> dokumentieren. Ansonsten beschreibt man in der Doku einen Zustand -
> Abstimmung mit Füßen, sozusagen.
>

Das Kernproblem unser Tags ist, das man sie verschieden Interpretieren
kann. Jeder kann sich unter dem gleichen Begriff etwas anderes Vorstellen.
Das meinte ich mit randscharf und kernprägnant. Wissenschaftliche Sprache
versucht per Definition die Ränder einer Sache genau zu bestimmen.
Kernprägnant zielt auf den inhaltlichen Kern ab, hat aber zu anderen
Begriffen keine scharfen Grenzen. Unsere Tags werden in der Regel
kernprägnant verstanden. Dann hat man vielleicht eine Abstimmung mit den
Füßen, aber das Schema entwickelt und verbessert sich nicht mehr, weil die
Mapper nicht zu dem Punkt gelangen -- offensichtlich ist unsere Definition
unscharf, wie müssen wir sie ändern um die Zweifelsfrage zu klären. Oft
liegt es auch nur daran, das mit einem Tag viele unterschiedliche Aspekte
zusammengefasst werden, so dass jeder den Schwerpunkt anders legen kann und
entsprechend Streit um die "richtige" Bedeutung ausbricht. Dabei bietet
unser Taggingschema den Vorteil, dass man nicht auf einem Tag beharren
muss, sondern neue tags schaffen und bestehende Tags durch sub-Tags
ergänzen kann. Das sind eigentlich (!) gute Voraussetzungen um vorwärts zu
kommen.

Die Radweg-Fußweg-Kombinationsproblematik ist ein schönes Beispiel dafür,
wie man Jahrelang diskutieren kann ohne ein brauchbares Ergebnis für die
Kartenauswertung zu bekommen. Die einen Mappen/Taggen nach dem
Verkehrszeichen, die nächsten nach dem Ausbauzustand und andere nach einer
Kombination aus beiden Aspekten etc.


>
> Die soziale Komponente scheint mir zu sein - und davor haben ich hohen
> Respekt - dass hier sehr viele damit leben können, dass die einen es so
> machen und die anderen so - und dennoch ein Werk entsteht, aus dem (auch
> durch die Interpretation der Renderer?) _eine_ Karte entstehen kann.
>

Siehe oben zum Taggingschema. Ja, wir können uns eine große Portion
Liberalismus leisten. Das geht aber auch ohne dass man bei den Definitionen
wirklich voran kommt.

Gruß, Falk
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