Am So., 21. Okt. 2018 um 20:12 Uhr schrieb Frederik Ramm <
frede...@remote.org>:

> Hi,
>
> On 10/21/18 16:44, Martin Koppenhoefer wrote:
> > Aus meiner Erfahrung sehen das die meisten so, aber vermutlich mit dem
> Hintergedanken des Minderheitenschutzes, kann man sich z.B. in Deutschland
> bisher nicht auf ein Schema einigen und bevorzugt, beide Varianten zu
> empfehlen.
>
> Ich hab mal ins Blaue geschossen mit einem Entwurf:
>
>
> https://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Frederik_Ramm/Fl%C3%A4chenverklebung
>
> sowas in der Art könnte man ja mal fertigschreiben und dann abstimmen
> und dann hat die leidige Diskussion vielleicht ein Ende...





danke für die Initiative Frederik. Aus meiner Sicht greift das noch ein
bisschen kurz, weil es aus dem Verbinden eine grundsätzliche Frage ja oder
nein macht, es aber m.E. auf den Kontext ankommt.

1. Wenn 2 Flächen klar aneinandergrenzen, dann sollten sie m.E. gemeinsame
Nodes haben, also verbunden sein. Was man in Deutschland oft sieht, und was
die dt. Mapper zum Teil auch ins Ausland exportieren, sind Nodes die sehr
nahe aneinanderstehen (<1m) aber getrennte Nodes sind. Das sind m.E.
Topologiefehler, weil man aus den Daten m.E. explizit erkennen können soll,
ob 2 Flächen sich nur zufällig nahe kommen oder eine gemeinsame Grenze
haben (z.B. Friedhof der ohne Straße dazwischen an ein Wohngrundstück
angrenzt (Grenzmauer zwischen den beiden, typischerweise), 2 Gebäude die
angebaut sind, Gebäude die einen Platz begrenzen (Bezug ist also Platz und
Gebäude) etc.). Für diese Verbindung werden die Flächen an ihrer realen
Grenze gezeichnet, die "Berührungspunkte" jedoch gemeinsam mit den Nachbarn
genutzt.

1b. Flächen die an Linien grenzen. Hier würde ich es wie 1 sehen im Falle,
dass die Linie die Fläche begrenzt (es also nichts zwischen der Linie und
der Fläche gibt) und sie nicht zu breit ist (unter 50cm "Dicke"?) also die
begrenzende Linie z.B. eine Mauer oder ein Zaun ist, und die Fläche für das
Verbinden nicht merklich vergrößert werden muss.


2. Demgegenüber steht der andere Fall, wo die Mitte der Straßen (highway)
mit angrenzenden Flächen verbunden wird. Hierbei wird die Fläche
absichtlich vergrößert bis zur Mittellinie einer angrenzenden Straße (d.h.
Abstandsflächen, Entwässerungsflächen, Straßenränder und Straßenfläche
werden der angrenzenden Fläche zugeschlagen), um "leere Flächen" im
Rendering zu vermeiden. Dabei ergeben sich vielfältige topologische
Probleme, z.B. werden Dinge die am Straßenrand oder auf der Straße liegen
der angrenzenden Fläche zugeschlagen, die Begrenzung der Fläche (z.B.
Friedhofsmauer) läuft entweder nicht mehr am Rand des Friedhofs (wenn sie
an ihrer  realen Position bleibt) oder sie läuft in der Straßenmitte (wenn
sie am Rand der Fläche bleibt), etc. Das sollten wir m.E. als deprecated
ablehnen, weil es mühselig erweiterbar ist, rel. häufig zu Topologiefehlern
(fehlende Verbindungen) bei Straßen führt und weiterhin die Topologiefehler
(zuviel Dinge in der Fläche eingeschlossen) am Straßenrand sowie die
Vergrößerung der Flächen in Kauf nimmt.


3. Bei Grenzen kommt es darauf an, wie sie definiert sind. Wenn sie über
unabhängige Koordinaten festgelegt sind, dann sollte neue Objekte in OSM
erstellt werden, die nicht verbunden sind (bin mir nicht ganz sicher,
vielleicht wäre es auch hier besser, eine von uns auf "unsere
Lage-Realität" interpretierte Version der Grenze zu liefern, deren Verlauf
zu dem Verlauf unserer Straßen und Flüsse passt?). Wenn die
Grenzbschreibungen (es geht hier z.B. auch um Naturschutzgebiete, nicht nur
admin) dagegen über andere Objekte definiert sind, dann sollten sie auch in
OSM über diese abgebildet werden.


Gruß,
Martin
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