Heiko Jacobs <jac...@cousin.de> schrieb:
> 
> Also relative internationale Einigkeit darin, dass sich die
> Straßenarten den schwarzen Peter gegenseitig zu schieben.
> Denn weder scheint die Industriegebietsstraße in unclassified
> zu passen (egal, ob's deswegen ist, weil sie nicht außerorts
> liegt, oder weil sie keine verbindende Funktion zu kleinen Ortsteilen
> oder so hat), noch in residential, weil dort auf Wohnen Wert
> gelegt wird, obwohl die Definition sie zunächst mit "nicht unclassified"
> zulässt.

Ja. Das wirkliche Problem ist m.E. aber, dass die Straßeneinteilung
zumindest in ihrer praktischen Benutzung zur Wiedergabe ganz
verschiedener Arten von Informationen benutzt wird:

- förmliche Einstufung und Straßenbaulast (was bei fast jedem anderen
  Ding über "operator" abgehandelt wird),

- Ausbauzustand,

- üblicher oder von irgendwem gewünschter Nutzungszweck (gerne an
  irgendwelchen Dingen festgemacht, die eher an der Umgebung als an der
  Straße selbst zu erkennen sind) und

- Verkehrsbeschränkungen.

Daraus folgt dann, dass manches nicht wiedergegeben werden kann (etwa
dass eine Straße durch ein Gewerbegebiet oder Mischgebiet verläuft) und
an anderer Stelle unklar ist, welches von mehreren naheliegenden
Attributen benutzt werden soll (track vs. unclassified; residential vs.
service vs. unclassified; track vs. cycleway usw.).

Ich sehe keine einfache Lösung für das Problem: Mit den bestehenden
Kategorien lässt sich bei weitem nicht jede Kombination abbilden.
Der Versuch, durch zusätzliche Kategorien oder - wohl besser - eine
getrennte Angabe unterschiedlicher Arten von Informationen alle Fälle
abzudecken würde es erforderlich machen, einen erheblichen Teil der
schon erfassten Straßen zu überarbeiten. Und in vielen Fällen wäre das
nicht ohne Ortstermin zuverlässig zu erledigen.

Weiter verkompliziert wird die Lage dadurch, dass wir im Moment eine
Einteilung haben, die von britischen Verhältnissen ausgeht, und durch
die deutschen Verhältnisse erheblich beeinflusst ist. In anderen Ländern
werden sich aber vermutlich wieder andere Probleme ergeben, die mit
britisch-deutschen Kategorien nicht gut zu lösen sind. Im Grunde
bräuchte vermutlich jedes Land seinen eigenen Satz von Elementen zur
Beschreibung von Straßen (und Orten, und Verwaltungsgrenzen und ...).

Gruß,
Mark


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