Hi!

Am 6. März 2009 07:52 schrieb Florian Lohoff <f...@rfc822.org>:
> On Thu, Mar 05, 2009 at 11:50:45AM +0100, Claudius Henrichs wrote:

> Wenn ich gezwungen werde mache ich auch schonmal das gegenteil von dem
> was sinn macht ..

das meint Machek wohl mit

"Agree to the crap we invented, or we delete your data".

als ich die Lizenz zum ersten mal gelesen habe ging auch in meinem
Kopf ein "ihr könnt mich mal" herum.

Inzwischen sehe das gelassener - wenn ich die Sache richtig verstehe,
dann ändert sich doch eigentlich gar nichts (zumindest nicht viel).

Nur eine Sache macht mir Bauchschmerzen, das ist 4.4c:  Jeder der
eigene Daten mit OSM Daten verknüpfen will, muss seine Daten
freigeben.

Bisher gilt das nur für das Produkt (die Karte) - das finde ich fair:
Benutzer bekommen die Daten, wir bekommen den Credit und damit neue
Mapper: Win-Win.

In Zukunft wird es auch für die Daten der Benutzer dahinter gelten und
damit gewinnt nur noch OSM.

Das klingt gut für OSM - aber schlecht für die Freiheit der Benutzer!

Diese Freiheit kommt bei dem ganzen "Wir müssen unsere Daten
beschützen" irgendwie zu kurz!

Für Projekte wie das derzeitige "Image of the Week"
http://www.norc.ro/ dürfte sowas problematisch sein. Immerhin geht es
dabei um deren Daten, mit denen die uU auch mal Geld verdienen wollen,
schließlich hat das auch was gekostet.

Diese Art und Weise widerspricht imho fundamental dessen, was das
ausgegebene Ziel des Projekts ist:

"The project was started because most maps you think of as free
actually have legal or technical restrictions on their use..."

Wenn ich also in Zunkunft Karten in "creative, productive, or
unexpected ways" herstellen möchte, dann kann ich das nur mit den
_vorhandenen_ Daten tun.

Wenn es aber darum geht meine eigenen Daten, für die ich uU kräftig
investieren musste,  in Kombination mit OSM Daten zu verwenden, dann
muss ich in Zukunft damit leben, das diese Daten nicht mehr mir
(allein) gehören.

Es passiert also bei uns genau das, was gerne bei Youtube und Co.
kritisiert wird: Ich bekomme zwar etwas - muss dafür aber auf meine
Rechte verzichten:

Das ist nicht die Art von Freiheit, die ich im Sinn habe, wenn ich
mich aufs Fahrrad setze um Daten zu sammeln - ich tue das nicht für
Geld oder Ruhm, sondern um der Freiheit der Daten willen.
Das ist aber mein Anspruch, den ich niemand anders aufzwingen will!
Mir reicht es, wenn die Leute die die Daten benutzen, sagen wo sie her
sind.

Klar kann man sagen: "Pech gehabt ! Woanders kosten Karten Geld" - das
scheint mir aber genau der Punkt zu sein, mit dem wir uns mit der
neuen Lizenz selber ins Knie schießen:
In der Praxis wird man aber wohl die eigenen Kosten in Relation zu den
Kosten der kommerziellen Kartendienste setzten und dann lieber
TeleAtlas etwas bezahlen, als seine komplette Investition zu
verschenken...

Gruß,
Stefan

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