Am 24. März 2009 01:41 schrieb Frederik Ramm <frede...@remote.org>:
> Hallo,
>
> Ulf Lamping wrote:
>> Wenn z.B. die aktuell verfügbaren "brauchbaren" Höhendaten aktuell nur
>> für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt
>> offensichtlich nicht wirklich frei.
>>
>> Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei
>> OSM verwenden kann? Wohl kaum.
>
> Die Diskussion geht jetzt stark ins politische.

das ist ja durchaus angemessen. Es ist doch auch völlig klar, dass
diejenigen, die bestimmte Geschäftsmodelle mit OSM verbinden, auch
untersuchen, wie sich die neue Lizenz damit verträgt, und inwiefern
evtl. Änderungen erwünscht sein könnten. Ich spreche Dich mit der
Geofabrik damit nicht im besonderen an, sondern grundsätzlich gibt es
bei der Lizenzänderung auch Akteure, bei denen wirtschaftliche
Interessen mit eine Rolle spielen.

> Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:
>
> "Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig
> merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten
> gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien
> Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass
> ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden."

so ist es nunmal nicht. Wir erlauben die Kombination ja, nur sollen
wir jetzt aus Rücksichtnahme auf diejenigen (Firmen/Lizenzen), die es
nicht erlauben, für unsere Daten jetzt alles erlauben (mit weniger
Auflagen).

> Es ist in meinen Augen der Versuch, eine politische Auseinandersetzung
> auf dem Ruecken anderer auszufechten, und das heisse ich nicht gut.

na komm, das ist Polemik, "auf dem Rücken anderer"? Es ist die
Sichtweise, mit OSM Daten zu produzieren, die die Freiheit aller Daten
näher rücken lässt.

> Wenn jemand aus politischen Gruenden *selbst* Nachteile in Kauf nimmt,
> ist das seine freie Entscheidung. Wenn jemand sich aber aus politischen
> Gruenden dafuer einsetzt, die Nutzbarkeit von OSM in Zusammenhang mit
> von ihm unerwuenschten Produkten willkuerlich einzuschraenken, um die
> darunter leidenden potentiellen Nutzer vor seinen Karren zu spannen
> ("die wissen doch nicht, was gut fuer sie ist, ich muss die zu ihrem
> Glueck zwingen..."), der betreibt Politik mit fragwuerdigen Mitteln.

Du setzt Dich hier m.E. zugunsten derjeniger ein, die mit ihren
restriktiven Lizenzen diejenigen sind, die freie Daten nicht haben
wollen (s.o.). Das "sharealike" war seit ich dabei bin immer ein
wichtiger Bestandteil: die Freiheit unserer Daten "steckt die anderen
sogar an". Ich wäre mir nicht so sicher, dass das kein Projektziel
sein soll. Bisher war es das.

> Nicht jede Freiheit muss mit Lizenzen, Klauseln, Vertraegen und der
> Drohung mit dem Anwalt erkaempft werden; man kann auch einfach eine
> Freiheit vorleben und hoffen, dass andere das Vorbild gut finden. Die
> ganze Diskussion wird meines Erachtens viel zu sehr von jenen
> beherrscht, die die Freiheit der Daten mit den gleichen Waffen
> durchsetzen wollen, mit denen die Unfreiheit anderer Daten gesichert
> wird.

wenn man so denkt, braucht man keine Lizenz bzw. nur eine sehr
einfache. Du müsstest Dich da gar nicht so reinhängen ;-)

> Dass es aber neben dem "bewaffneten Freiheitskampf" auch noch
> einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
> niemand so richtig wahr.

Gandhi schön und gut, aber am Ende wurde er von einem Radikalen
erschossen - nicht unbedingt die Fortsetzung, die ich mir für OSM
wünsche.

Gruß Martin

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