Am 24. März 2009 08:57 schrieb Frederik Ramm <frede...@remote.org>:
> Hallo,
>
> Martin Koppenhoefer wrote:
>>>
>>> Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:
>>>
>>> "Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig
>>> merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten
>>> gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien
>>> Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass
>>> ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden."
>>
>> so ist es nunmal nicht. Wir erlauben die Kombination ja,
>
> Nein, tun wir nicht. Nach aktueller CC-BY-SA kannst Du unsre Daten *nicht*
> mit Hoehendaten vermischen, die die Einschraenkung "nichtkommerziell" haben.

ja, man kann sie nicht mischen, aber das kommt daher, weil wir auch
die kommerzielle Nutzung einschließen, und die rein
"nichtkommerziellen" Daten damit nicht kompatibel sind. Genau genommen
liegt es an keinem allein, sondern an beiden, dass die Daten
lizenzrechtlich inkompatibel sind. Sinnvoll ist es da sicherlich, dass
man eine "gemischte" Karte zulässt, wo der OSM-Teil kommerziell
verwertbar ist, die enthaltenen nichtkommerziellen Daten (z.B.
Höhenlinien) nichtkommerziell bleiben und das Gesamtwerk daher auch
nicht mehr kommerziell verwendet werden kann.

> Die ODbL will dem abhelfen, indem sie sogenannte "Produced Works" von der
> Share-Alike-Pflicht ausnimmt und es daher gestattet, sie zusaetzlichen
> Einschraenkungen (z.B. "nichtkommerziell") zu unterwerfen. Ulf hat gegen
> diese Idee argumentiert, weil "die Hoehendaten dadurch nicht freier werden"
> (und das werden sie inder Tat nicht).

Ja, die Paralleldiskussion vor einiger Zeit (plus verschiedene erste
Experimente), eine freie Höhendatenbank auf SRTM plus GPX-Basis
einzurichten, zeigt ja, dass die derzeitige Lage von vielen für so
unbefriedigend gehalten wird, dass sie sich bemühen, Abhilfe zu
schaffen. Insofern "funktioniert" dieser Ansatz auf Dauer.

>> wenn man so denkt, braucht man keine Lizenz bzw. nur eine sehr
>> einfache. Du müsstest Dich da gar nicht so reinhängen ;-)
>
> Ich hab schon oft gesagt: Lasst uns einfach eine Seite schreiben, auf der
> wir einen ethisch-moralischen Anspruch (oder Wunsch) formulieren. In ganz
> natuerlicher Sprache und unabhaengig von irgendwelchen Rechtssystemen: "Wenn
> jemand unsere Daten benutzt, wuenschen wir uns, dass er ...". Klar kann man
> das nicht einklagen -

ja, das wäre PD, was Du ja auch willst (ich bin mir nicht ganz sicher,
tendiere aber eher dagegen).

> aber mal ehrlich, wenn jemand es wirklich drauf
> ansetzt, unsere Lizenz auszuhebeln, dann schafft er das auch, wenn wir
> CC-BY-SA oder ODbL fahren.

nee, das halte ich für ein Totschlagargument. Wenn die Lizenz
rechtlich "sicher" formuliert ist, kann man eben nicht machen, was man
will - und die Einschränkungen sind im Optimalfall so gewählt, dass
man alles das nicht verbietet, was die Daten frei lässt. Ich verweise
hier nochmal auf mein Teleatlas-Unterfirmen-Beispiel weiter oben: nach
einer Weitergabe wäre in den Daten nicht mal mehr erkenntlich, dass
sie von OSM kommen.

Gruß Martin

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