Hallo Michael,

der Wunsch nach einem Style Guide für Icons löst ja richtig 
tiefschürfende grundlegende Gedanken aus:

>>>> fände ich einen OSM-Icon-"Style Guide" sinnvoll.
>>>> Immerhin sind wir ja auch eine "internationale Karte"...
>> Der Renderer ist "das Gesicht" von OSM.
> 
> Welchen Renderer meinst du? Mapnik? Das ist nur einer von vielen. Mit 
> Mapnik wird u.A. die Karte auf der OSM-Hauptseite gerendert, das ist 
> alles. Sicher ein erster Eindruck, aber bestimmt kein Massstab oder gar 
> eine Vorgabe.

Ich kenne die Zugriffszahlen auf die Hauptseite nicht, aber ich vermute 
sie sind sehr hoch, Mapnik ist wohl der meistbekannte Renderer, und für 
die meisten Besucher wohl "das Gesicht von OSM".

> Wenn wir schon von Sinn reden, dann ist es Sinn von OSM, Daten zur 
> Verfuegung zu stellen, mit denen jedermann/frau nach Belieben und 
> eigenen Vorstellungen eigene Karten mit einem Renderer seiner Wahl 
> generieren kann. 

So mögen manche denken.

Aber für die Mehrheit der Nutzer ist die *Benutzung der Weltkarte* der 
wesentliche Sinn. So wie sie halt früher Google-Maps genutzt haben, 
nutzen sie heute OpenStreetMap.

Die wenigsten Nutzer wollen eigenen Karten generieren.
Oder gar:

> frei entscheiden, welche Farben und Icons er verwendet. 

Wenn sie etwas anderes als Mapnik verwenden, dann weil sie eine 
thematisch spezifische Karte suchen (Wanderkarte, Fahrradkarte).

> Und wenn wir von "einheitlichem Gesicht" reden, dann wird allein schon 
> durch die Vielfalt und Topologie der Objekte die Herkunft der Daten 
> ersichtlich, 

Ja. Aber das Layout hat eine ähnliche Bedeutung.

> vom Copyright-Vermerk mal abgesehen.

Am genauen Copyright sind die wenigsten Benutzer interessiert.
Wichtig ist ihnen, dass die Karten "frei" sind.

>> Der "beste" Renderer (nach welchen Kriterien auch immer) wird sich "am
>> Markt" durchsetzen - und mit seinem Layout und "seinen" Icons das
>> Gesicht von OSM prägen. *
> 
> Und es damit genau so langweilig und eintoenig aussehen lassen wie...

Ja es gibt durchaus einen Markt für Individualität und Vielfalt.
Aber das Interesse an einem gleichbleibend guten Erscheinungsbild ist 
m.E. höher. Gewohnheit und Vertrautheit prägt.

>> Google-Maps kennt jedes Kind. OSM (vulgo Mapnik) inzwischen bald auch.
>> Auch hier wird das Erscheinungsbild (plus natürlich die Datenqualität
>> und die Benutzerfreundlichkeit) über den "Marktanteil" entscheiden.
> 
> Von welchem Marktanteil redest du? Und von welchem Markt? 
> Was verkaufen wir denn?

Die "freie Weltkarte", freie Geodaten, eine eigene Alternative zum 
proprietären Google, Mitmach-Spass...
(und weil wir es ja nicht "verkaufen", hatte ich "Marktanteil" in 
Gänsefüsschen geschrieben)

> OSM und Google dealen vielleicht mit dem selben Stoff, aber der unsrige 
> ist Bio, ungefiltert, unverschnitten und umsonst. Konkurrenzlos. 

:)

Wobei Google ja keine eigenen Daten hat, sondern diese weitgehend kauft.
Und diese lediglich darstellt.

Im Gegensatz zu uns: wir erstellen unsere Daten selbst und rendern sie 
auch selbst zu einer "freien Weltkarte".

>> Dabei gibt es sowas wie ein "evolutionäres Prinzip":
> 
> Mag sein, aber mit Evolution hat das wenig zu tun. Denn Evolution 
> bedeutet nicht, dass sich ein Objekt, das vermeintlich beste, ueberall 
> durchsetzt. Evolution bedeutet Vielfalt, Anpassung an die jeweils 
> herrschenden unterschiedlichen Bedingungen.  

Deshalb habe ich "Evolution" ja auch in Gänsefüsschen geschrieben.

> Evolution, auf unser Thema projiziert, 
> bedeutet, dass sich verschiedene Objekte unter verschiedenen 
> Bedingungen auf verschiedenen Anwendungen unterschiedlich optimal 
> einsetzen lassen. 

und eben, dass sich zunehmend das eher Optimale durchsetzen wird.
Und dass sich zwischen verschiedenen Variationen von Darstellungen und 
Anwendungen Synergien entwickeln werden.

> Die Welt ist bunt

:)

> Auch wenn es zehn verschiedene Icons fuer einen Papierkorb gibt, sind 
> Menschen in der Lage, zu erkennen, dass ein Papierkorb gemeint ist.

Klar. Und dennoch gibt es immer wieder Vorlieben für bestimmte Dinge in 
einer ganz bestimmten Erscheinungsform. Wiedererkennung ist ein Wert.

> Wie waere es denn, wen wir, statt alles auf Linie zu trimmen, die 
> Moeglichkeit individueller Gestaltungsmoeglichkeiten bei Karten staerker 
> in den Fokus der Wahrnehmung ruecken? 

Bei ito gibt es eine grössere Auswahl verschiedener Karten-Layouts.
Könnte man ja in unsere Hauptseite aufnehmen?
Oder man könnte eine Art "Kartengenerator" entwickeln, mit dem sich 
jeder seine eigene Karte "malen" kann, mit grünen Autobahnen und roten 
Bahnlinien oder so? Und dann könnte man einen "Style-Wettbewerb" machen, 
wo Layouts bepunktet werden können? Und mit den Ergebnissen Mapnik 
optimieren?

> Von mir aus auch mit einem eigenen 
> OSM-Pool fuer Icons, aus dem sich jeder bei Bedarf bedienen kann. 

Da fände ich es wichtiger, nach thematischen Kriterien verschiedene 
Objekte auswählen und in Layern anzeigen zu können.
(Tourismus, Verkehr, Umwelt, Politik, oder noch individueller)

Gruss, Markus

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