Hallo,

Stephan Wolff wrote:
> Gerade bei OSM sind die Verbindungen der Teilnehmer eher locker, so dass 
> ich kaum die Gefahr einer Gruppenbildung und Unterdrückung der 
> Minderheit sehe.

Sicher nicht bewusst, aber unbewusst - ich habe zum Beispiel schon den 
Eindruck, dass die Mapper in Deutschland vieles doch (im internationalen 
Vergleich) recht aehnlich sehen. Und es gibt in Deutschland rund 50-100x 
so viele aktive Mapper wie in den USA. Sollen wir in Deutschland 
deswegen denen in den USA vorschreiben koennen, wie sie zu mappen haben? 
Sicherlich nicht.

Wenn wir nun irgendwo eine projektweite Abstimmung zwischen, 
beispielsweise, bicycle=yes und guidepost=bicycle machen, werden die 
Amerikaner unter Garantie unterrepresaentiert sein. Soll eine solche 
Abstimmung trotzdem auch fuer sie "gueltig" sein (so nach dem alten 
per-Anhalter-durch-die-Galaxis-Motto "ihr haettet Euch ja an der 
Diskussion beteiligen koennen") - oder nur fuer genau jene, die an ihr 
teilgenommen haben?

> Gerade als Neuling freut man sich doch über Orientierunghilfen.

Gegen solche ist gar nichts einzuwenden! Ich selber schreibe ja gerade 
wieder an der dritten Auflage vom OSM-Buch, das ist auch nichts andres 
als eine Orientierungshilfe, oder irgendwelche "Cheat Sheets", die die 
Community hervorbringt, oder die Wiki-"Map Features". Mir ist bloss 
wichtig, dass alle diese "Orientierungshilfen" gemein haben, dass es 
sich hier um die Meinung derer handelt, die diese "Hilfe" 
zusammentragen, und nicht um eine garantierte Wahrheit oder eine 
Entscheidung des Projekts.

> Was wären denn Entscheidungen, die das Gesamtprojekt schädigen 
> oder die einen Neuling an der Mitarbeit hindern würden?

Ich denke, es gibt sehr viel Potential dafuer, sich kuenftige 
Entwicklungen durch vorschnelles Zementieren eines Schemas zu 
verschliessen. Haette man vor vier Jahren eine Entscheidung ueber die 
Features herbeigefuehrt, dann gaebe es heute class=highway, 
class=waterway und class=railway und sonst nicht viel ;-) damals haetten 
sich die Leute vermutlich an die Stirn getippt, wenn jemand mit dem 
heute ueblichen Schema angekommen waere - trotzdem blieb man offen fuer 
neues und ermoeglichte so, dass es zu dem kam, was wir heute haben. Mir 
ist wichtig, dass diese Offenheit bestehen bleibt.

Die *konkrete* Sache, um die es hier ging (guidepost etc.) ist wohl 
tatsaechlich banal genug, um ohne langes Ueberlegen abgehakt zu werden. 
Zugleich will ich aber die Frage zurueckgeben - ist diese Sache nicht 
*so* banal, dass ihre nicht-Klaerung in Kauf genommen werden kann, oder 
wuerde dies das Gesamtprojekt schaedigen oder einen Neuling an der 
Mitarbeit hindern?

Bye
Frederik

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