Moin,
Christian Müller schrieb:
Am 13.09.2011 17:14, schrieb Martin Koppenhoefer:
ich würde das Gebiet zweier dauerhaft bewohnter Häuser im Wald als
landuse=residential kennzeichnen. In Deutschland kommt so was aufgrund
des Verbots, im Aussenbereich zu bauen, allerdings extrem selten vor.
welchen Sinn soll das haben? so kommen wir nicht weiter..
Seit wann muss ein "Hobby" einen Sinn haben? ;-)
Die Granularität von landuse=* ist in OSM einfach nicht die von
building=* und wenn sie das wäre, wäre landuse=* für die meisten
Datennutzer useless=*
Ich glaube kaum, dass Martin ein landuse-Polygon in den Grenzen des
buildings 'malt'.
Und auf dem Wohn-Grundstück finden sich evtl. Bäume - aber da haben die
Forstarbeiter bestimmt keinen Zugriff drauf!
Das Liegenschaftsamt sieht das anders: die mappen sogar Teilflächen
wenn sie unterschiedliche Nutzungen haben auch getrennt. Ich würde das
weder fordern noch pauschal ausschließen wollen.
Ja, können sie ja machen - haben wir die Ressourcen? Macht das in OSM
Sinn?
Ich denke nicht, wir sollten bei dem 'vorrangig' in der Definition zur
Bodennutzung bleiben.
Schon wieder diese Sinn-Frage ...
'Wir' haben auch kaum übergreifend im ländlichen Raum die Resourcen,
überhaupt landuses zu erfassen - sollen 'wir' das deshalb von vornherein
lassen?
Äußerst vorrangig besteht die Erdoberfläche aus Wasser - das spart
unheimlich Resourcen!
Noch(!) besteht Deutschland 'vorrangig' aus Landwirtschaftsfläche ...
In meinem Dorf überwiegt eindeutig die residential-Nutzung - muss ich
deshalb die trotzdem das Gesamterscheinungsbild prägenden
Vollerwerbsbauernhöfe unterschlagen?
Auf dem Grundstück im Wald steht definitiv kein 'forrest' - aber ich
darf diese Besonderheit der Einzel-Streu-Besiedelung einer Gegend nicht
erfassen, weil es jemandem nicht genehm ist?
Ich bin hier die Resource vor Ort - und da nehme ich mir das Recht
heraus, zu entscheiden, wofür ich diese Resource verschwende! ;-)
Und ja, es macht Sinn für mich, wenn ich auf meiner kleinen
großformatigen Karte das private Grundstück vom öffentlich zugänglichen
Wald unterscheiden möchte.
Ich denke nicht, dass diese Granularitätsebene, auf der die Ämter
mappen für eine OSM-Definition von landuse=* geeignet ist. Natürlich
gibt's kein Verbot, diese Granularität in OSM zu benutzen, aber uns
geht es hier um eine brauchbare Wiki-Definition, die würde ich nicht
"strikt" gestalten.
"'vorrangige', reale Flächennutzung"
Das ist durchaus eine sinnvolle, nicht-strikte Definition.
Aber warum erwartest Du dann, das man sich _strikt_ an eine nicht näher
angegebene Größenordnung hält?
Wo muss man diese Größenordnung ziehen?
Du musst auch mal überlegen, welche Konsquenzen das hätte: landuse=*
würde evtl. nur noch auf dem letzten Zoomlevel renderbar sein, auf
allen anderen gibt's ein verrauschtes "noise" bitmap.
Nein, dass wären 'falsche' Renderregeln.
Die Granularität bestimmt die Breite der definierten landuses. (Leider
wird/wurde bei OSM oft zu schnell in die Breite gegangen, statt zu
staffeln. :-( )
Erstens endet die landuse-Granularität z. Z. spätestens an der
Grundstücksgrenze - den so sinnlosen landuse=grass mal außen vorgelassen
- und gleiche Nutzungen nebeneinander ergeben eine gemeinsame Fläche, im
Zweifelsfall den von Martin angesprochenen Block (zwischen
Verkehrswegen) - den man ja nicht auf Krampf unterteilen muss. Aber
setzt sich der landuse=road durch, ist dort dann sowieso Schluss, falls
sich der Schwebe-Ansatz nicht durchsetzt.
Und zweitens werden ab einem gewissen Zoomlevel landuses rendermäßig
zusammengefasst (landwirtschaftlich, bebaut/besiedelt) sowie kleine
Flächen weggelassen.
Und wenn dort kein Pixel für den Verkehrsweg mehr bleibt (=>
weggelassen) ergibt sich auch dort grafisch eine durchgehende Fläche.
Wenn die Flächennutzung auf der Granularitätsebene von Baufenstern
(oder nahe diesen) arbeitet, hätten wir zum Schluss 25*Anzahl der
building Polygone an Daten in der Stadt (für jedes Gebäude finde ich
unter Garantie 25 verschiedene Bodennutzungsarten ringsum).
Hier hätte ich gerne Belege für (diese Übertreibung) ...
Das ist für landuse=*, useless=*..
Allerdings - aber in meinen Augen eben auch nicht zwangsläufig zu
befürchten.
Insbesondere nicht, wenn man sinnvoll staffeln würde, statt weiter nur
(oft unüberlegt) in die Breite zu gehen.
Wenn landuse=* auf Dauer nicht über Flächengrenzen mittels
multipolygon gemappt wird, womit sich 'genaue' und 'vorranige'
Flächennutzungsgebiete vereinen ließen, sollte man ein anderes Tag
aufmachen, um landuse micromapping zu betreiben..
Denn landuse micromapping erhöht Eintrittsbarrieren, anstatt sie zu
senken.
Sehe ich - mittlerweile - anders. Multipolygone oder riesige Flächen
schrecken da eher ab, nach meiner bisherigen Erfahrung.
diese Einheiten macht (bis zu Flächen, die keine Straßen mehr
beinhalten, einzelne Blumenbeete meine ich damit nicht), um so
einfacher wird es für die folgenden Mapper, dort weiterzuarbeiten.
Irrglaube, denn Du hast dann statt Struktur, "rohe" Komplexität
abgebildet. brute-force, statt elegance. Es gibt keinen Bezug deiner
Mini-Flächen untereinander. Man sieht sprichwörtlich den "Wald vor
lauter Bäumen" nicht mehr. Wenn deine Mini-Einheit was bringen soll,
dann nur über die Multipolygon-Methode, mittels derer diese
Mini-Flächen wieder zu groben, fassbaren Flächen gruppiert werden
können, bis zu dem Punkt, wo man wieder von 'vorrangiger', realer
Flächennutzung sprechen kann, was landuse=* jetzt ist.
Angrenzende Flächen (mindestens zwei in Reihenfolge liegende gemeinsame
Punkte) lassen sich automatisch zusammenfassen.
Multipolygone lassen sich automatisch erstellen.
JOSM macht es jeweils vor.
woher kommt eigentlich dieser Wunsch, die Realität in diesem Punkt
nicht (in unserem Rahmen) möglichst genau abzubilden, sondern grobe
unfragmentierte Gebiete haben zu wollen? Kann man das nicht durch
Datenverarbeitung hinterher machen, wenn man gerne vereinfachte
Geometrien haben will?
Nein, aus dem gleichen Grund, aus dem Du die Erfassung der
Siedlungsfläche (nach deiner Definition) "explizit" wünschst.
Um es mal auf dein Beispiel mit der dt. Staatsgrenze zu übertragen:
Der Grund weshalb man das nicht berechnet, ist, neben dem
Rechenaufwand, dass wir in OSM selbst die Information der Realität
haben wollen, in der DB.
Würden wir rechnen, hätten wir das Wissen um die Struktur der
Daten (die Definitionen /was/ ist eine Staatsgrenze, usw.), nicht /in
den Daten/, sondern -off-site- /in den Algorithmen/.
Richtig - aber was hat eine _Gebiets_-Struktur mit dem landuse zu tun?
Zwei Gebiete nebeneinander können den gleichen landuse haben - ihre
Struktur muss aber unabhängig davon erfasst werden. (boundary, place,
site ...)
Aber die _Außen_-Struktur eines identischen landuses muss ich nicht
explizit erfassen - die kann man automatisch erstellen.
Gruß
Georg
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