Martin,

Danke für deine Überlegungen. Ebenso wie die Anmerkungen von Kurt finde ich
das sehr konstruktiv. Können wir diesen Ansatz vielleicht in der Wikipedia
fortsetzen? Eine im Kurier angekündigte Seite auf der sich alle Fotografen
beteiligen können, scheint mir besser als eine Mailingliste zum weiteren
Planen eines solchen Vorhabens geeignet, oder?

Beste Grüße,
Denis
Am 30.05.2014 20:40 schrieb "Martin Kraft" <martin.kr...@gmx.de>:

> Hallo zusammen!
>
> Wahrscheinlich sollte man bei so einer Bedarfsanalyse nicht direkt über
> konkrete Objektive, Kameras usw. sprechen, sondern erstmal abschätzen,
> welche Anwendungsfälle überhaupt denkbar und wünschenswert sind und wie oft
> diese anfallen.
>
> Auf Basis dessen kann man dann eine möglichst kosteneffiziente
> Grundausstattung zusammenstellen, die dann einen möglichst großen Teil der
> Anfragen abdecken sollte. Als Photograph ist man schließlich selten auf ein
> konkretes Objektiv festgelegt (a), wohl aber auf eine Aufgabe. Bei
> konkreten Anfragen sollte man daher schauen, ob die Anfragen wirklich nicht
> aus diesem Fundus bedient werden können, und erst dann eine Leihe oder
> Neuanschaffung/Ergänzung in Erwägung ziehen (b).
>
> So spontan sehe ich folgende Anwendungsfälle (wobei ich das Material, das
> meines Wissens schon existiert mit * gekennzeichnet habe):
>
> 1. Portrait- und Studiophotographie | Hochauflösende Normal- bzw.
>    Portraitbrennweiten*, Studioblitzanlage*, Hintergründe*,
>    Schminkkoffer*, Reflektoren
>
> 2. Eventphotographie | Lichtstarke Tellezooms*, Suppenhühner,
>    Systemblitze, Einbeinstativ*
>
> 3. Tier- und Sportphotographie | Lichtstarkes Superteleobjektiv,
>    Einbeinstativ*, ggf. Wildkamera oder Lichtschranke
>
> 4. Objekt- und Makrophotographie | Ringblitz, Makroschlitten,
>    Makroobjektive und/oder Zwischenringe, Lupen oder
>    Milroskopobjektiv*/kamera, Lichtzelt*, Stative (klein)
>
> 5. Architekturphotographie | Hochauflösende Ultraweitwinkel*,
>    Tilt-Shift-Objektive, Vollformat-DSLRs, Nodalpunkt-Panoramakopf
>    (ggf. GigaPan), Stative (groß)
>
> 6. Highend Video, TimeLapse/Slowmo| Vollformat VDSLR, Rig, Leuchten
>    Slider(-Dolly), ActionCam, HighspeedCam
>
> 7. Reprophotographie (Bücher und Gemälde) | Reprotisch bzw. -system,
>    Scanner, Reprolichter
>
> 8. Natur und Landschaftsphotographie | Diverse Brennweiten,
>    Neutraldichte- und Polfilter, Stative, Infrarotkamera
>
>
> Wenn ich mir das so ansehe, scheint es im Event- und Portraitbereich schon
> eine ganz ordentliche Grundausstattung zu geben, die natürlich gewartet,
> erneuert und der Nachfragefrequenz entsprechend ergänzt werden sollte. (c)
>
> Andere Bereiche scheinen hingegen noch weitgehend brach zu liegen - was
> sicher auch daran liegt, dass die Arbeit dort seltener im Rahmen größer
> Projekte sondern von Einzelpersonen durchgeführt wird. Und da dürfte (wie
> Hubert schon festgestellt hat) häufig erst das Angebot die Nachfrage
> erzeugen.
>
>  * Ich persönlich sehe vor allem im Bereich der Architekturphotographie
>    (5) noch einiges an Bedarf. Die Nachfrage nach solchen Bildern ist
>    (wie man allein an WLM sehen kann) nach wie vor riesig und die
>    Spezialwerkzeuge häufig für den einzelnen Amateur zu teuer. (e)
>
>  * Was Tier- und Sport-Photographie (3) angeht, ist WMAT ja mit diesem
>    Killer-Tele ja schon super ausgestattet.
>
>  * Einiges an Potential sehe ich im Bereich photographisches Video (6).
>    Gerade Artikel über Technische Vorgänge und Prozesse könnten
>    wahnsinnig von SlowMo- und TimeLapse-Aufnahmen profitieren.
>
> @Denis: Bei Interesse, könnte ich in diesen Bereichen gerne konkrete
> Vorschläge liefern.
>
> Viele Grüße // Martin
>
>
>
> Fußnoten:
>
> (a) Eine Abwägung zwischen Qualität und Preis ist hier sicher sinnvoll.
> Wenn z.B. in der Veranstaltungsphotographie häufig ein 70-200mm 1:2,8
> braucht wird, dass es ohne nennenswerte Qualitätsunterschiede für 2500EUR
> von Canon und 1500EUR von Tamron gibt, würde ich eher zwei von letzterem
> kaufen.
>
> (b) Da man beim Leihen meistens mit dediziertem Profiequipment
> konfrontiert wird (Amateure leihen nicht), besteht hier die Gefahr
> Qualitativ zu überbuchen und dann vor Ort an der unbekannten Profitechnik
> zu scheitern. Da ist es besser mit MAterial aus dem Fundus zu arbeiten,
> dass nicht ganz so High-End aber dafür zumindest vom System her schon
> bekannt ist.
>
> (c) Hier hatten wir ja schon verschiedentlich über ein System zur
> Inventarisierung und Funktionskontrolle gesprochen.
>
> (d) Wer kauf sich schon ein TiltShift für über 1500EUR, wenn man die
> Flucht zur Not auch mit Qualitätseinbußen in Photoshop korrigieren kann.
>
> (e) Gerade ein automatischer Nodalpunktadpter wäre z.B. etwas, was man wir
> schon einige Male gut hätten gebrauchen können. So hatte ich z.B. vom
> Landtag Mainz die grundsätzliche Zustimmung eine Kugelpanorama inkl.
> Abgeordneten im Plenum aus der Mitte des selbigen zu schießen. Allerdings
> ist das unrealistisch, wenn ich dafür 5 Minuten lang Verenkungen mit meinem
> manuellen Nodalpunktadapter vollziehen muss.
>
>
>
> P.S.: Ist mal wieder etwas länger geworden, als ich vorhatte. Deshalb
> danke für's Lesen an alle, die bis hier runter gekommen sind.
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