Zwei Fragen (wobei mich vor allem Antworten auf die zweite interessieren):
1. Wäre es angebracht oder gar begrüßenswert oder aber schäbig und
großkotzig, wenn ich Evelyn an dieser Stelle darauf hinweisen würde, dass es
RICHTIG "Etymologie" heißt, und nicht "Ethymologie"?
2. Ist der folgende Satz, den eine ansprechende Dame vom Saturn geprägt hat,
nun (inzwischen?) sprachlich richtig oder falsch: "Wir hassen teuer."
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From: "Evelyn Fürlinger" <[EMAIL PROTECTED]>
To: <BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT>
Sent: Wednesday, January 02, 2008 2:12 PM
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.
-----Original Message-----
From: mm <[EMAIL PROTECTED]>
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Date: Tue, 1 Jan 2008 18:35:28 +0100
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.
Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer
übrigens,
nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, sagen)
"liebe"
und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, vollquatschen, bestehlen)
"böse" Verben, kann ja sein, das es einen ähnlichen Unterschied auch im
Deutschen zwischen Genitiv und Dativ gibt...
jemanden: beschenken, lieben, bestätigen, pflegen
jemandem: eine reinhauen, absagen, etwas unterstellen, zuwiderhandeln
-> nein, einen systeminhärenten semantischen unterschied gibt es wohl
nicht
zur gesamten diskussion (linguistisch jetzt, denn philosophie hab ich
nicht studiert):
ich bin keine freundin der häufig anzutreffenden überbetonung der
ethymologie (die sich häufig eh nur als bürgerliches
distinktionsgewinnlertum entlarven lässt: "das wort XY ist ja eigentlich
falsch, denn früher beudeutete das mal Z" *gähn*).
sprachliche zeichen sind arbiträr und das ist gut so. sie sind zwar ohne
kontext mitunter unbedeutend oder uneindeutig aber das macht die sprache
flexibel und somit die von jörg eingeforderte vielfalt in wirklichkeit
erst möglich.
zur hier angedeuteten panik davor, wörter zu verwenden, die die werbung
geprägt hat oder die gar die nazizeit hervorgebracht hat:
ich finde beides unbedenklich. das wort ansich trägt (siehe oben) keinen
kontext mit sich herum. es liegt also durchaus in der definitionsmacht des
einzelnen, sich des wortes zu bedienen, ohne sich mit dem gedankengut
desjenigen, der es zum ersten mal verwendet hat, zu infizieren - ja, dem
wort gar einen gänzlich neuen kontext zu geben und den ursprünglichen
vergessen zu machen (it happens every day).
ad was ist sprache: subjekt/objekt oder medium?
wir wissen es nicht.
ich finde jedoch die hypothese des linguistischen darwinismus hierzu
äußerst erfrischend, die besagt, dass phoneme parasiten sind, die das
menschliche gehirn als wirtstier bevölkern.
(um ihr überleben zu sichern sollten sie daher am besten häufig verwendete
phoneme einer indoeuropäischen sprache sein - aber das nur am rande)