Matthias Wächter wrote:
Zweitens geht Dvorak meiner Meinung nach einfach nicht weit genug, um sich wirklich auf einem breiten Markt durchzusetzen.

Das halte ich für übertrieben bewertet. An Neo haben mich in erster Linie die zusätzlichen Ebenen fasziniert und die progressive Haltung zum ẞ, aber mit einer Dvorak-(ähnlichen) Belegung wäre ich wohl auch zufrieden gewesen. Wichtig ist jedenfalls der Schritt weg von QWERTZ, außerdem ist Dvorak in manchen Tests sogar besser als das derzeitige Neo.
Ich denke, du hast mich da falsch verstanden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass es diverse Dinge gibt, bei denen Dvorak besser abschneidet. Ein perfektes Tastaturlayout gibt es ja ohnehin nicht, man muss schließlich immer Kompromisse eingehen. Aber darauf war die Aussage gar nicht bezogen. Meine Aussage, dass Dvorak nicht weit genug geht bezog sich auf das Konzept des Tastaturlayouts, nicht z.B. auf die Anordnung der Buchstaben (was sicherlich aber ein Teil des Konzepts ist). Das ist sicherlich auch dadurch mitbegründet, dass Dvorak einfach schon recht alt ist und zu anderen Zwecken erstellt wurde.

Der große Vorteil von Neo ist meiner Meinung nach, dass es große Benutzergruppen anspricht.
Ein Programmierer profitiert zum Beispiel nicht wirklich von Dvorak.
Sicher, der hat auch recht viele Zeichen zu tippen, aber viel lästiger ist für ihn, dass die Sonderzeichen unpraktisch liegen.
Genauso bietet Neo für viele andere Benutzergruppen Vorteile.

Eben deshalb ist meiner Meinung nach die Chance von Neo, sich auf einem größeren Markt durchzusetzen, wesentlich größer als bei Dvorak. Ob es dann letztendlich reicht muss man aber abwarten, die Chance sehe ich jedoch gegeben, was ich bei einem Tastaturlayout, welches sich auf die reine Neuanordnung der Buchstaben beschränkt ausdrücklich nicht sehe.
Wecke keine schlafenden Hunde! Schnell ist das Projekt Nvorak aufgesetzt! ;-)
Nun, ich denke nicht, dass solch ein Projekt falsch wäre.
Dvorak war ja wesentlich auf die englische Sprache optimiert, ein Ziel, das Neo nicht hat. Eine Art »Englisches Neo« wäre dennoch sicherlich für viele Benutzergruppen erstrebenswert, auch wenn es sicherlich schon englischsprachige Nutzer gibt, die mit Neo arbeiten. Insofern würde ich solch ein Projekt gar nicht mal als Konkurrenz sehen, sondern vor allem auch als kooperative Ergänzung. Nicht zuletzt würde solch ein Projekt – insbesondere im Bereich der Sonderzeichen – ja gleiche Ziele verfolgen, da könnte man Kräfte bündeln.
Ich finde weiterhin schade, dass wir Neo 2.0 als größten Wurf seit dem seligen Dvorak betrachten, aber wesentliche Schwächen nicht mehr ausbügeln wollen.
Weißt du, auch der »größte Wurf« nutzt rein gar nichts, wenn der Werfer ihn nicht irgendwann mal ausführt.
Man wird immer optimieren und verändern können.
Wenn man den Anspruch eines Perfektionisten hat, wird man hier sicherlich verleitet werden, die Arbeit nie zu beenden. Manchmal ist es einfach nötig, dass man einfach mal einen Schlussstrich zieht, insbesondere, wenn man mit dem aktuellen Ergebnis sicher mehr als zufrieden sein kann. ;) Vor allem gibt so etwas auch die Möglichkeit, mit etwas mehr Abstand das Projekt neu zu betrachten, was dann sicherlich wieder neue Ideen bringt. Schwächen werden sich immer finden lassen, das ist unvermeidbar, wenn es um komplexe Zusammenhänge geht. Deshalb sollte man das manchmal auch akzeptieren und sich lieber an den Stärken erfreuen. ;)

Viele Grüße,
Bernd

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