(Das Folgende ist nur zu lesen, wenn man alte-Herren-Rants verträgt.) Die Zukunft wird bringen, was sie mag, was irgendwer tut und in Umlauf bringt. Bezüglich Software bin ich eigentlich auch ohne Zukunft glücklich ...
Vor nunmehr 22 Jahren war die erste Programmiersprache, die ich (etwas ernsthafter) auf einem Linux-Rechner verwendete, Perl. Später folgte Bash und QT für GUI-Programmierung. Sind diese Sprachen Turing vollständig? Ich glaube, ja. Es ist also kein Problem, sich mit irgendeiner davon in den Fuß oder das Knie zu schießen. Mit Python müßte ich mal was machen (Blender / Openoffice bieten sich an), aber das hat schon viel warten können, und wird es vermutlich auch weiterhin tun. G++ (oder war's D+/E+/F+ ?) wird wohl bei mir nichts. Gehen und rosten fällt wohl auch aus ... (Ich bin froh, etwas von Lambdas zu ahnen. Aber C++20 .. wartet schon auf sein Opfer ...) Also zu gut Deutsch: was soll mir der ganze moderne Sch...? Kurz nachdem ich gelernt hatte, mit QWidgets klar zu kommen, wurde QML das Mittel der Wahl. (Natürlich 1 Jahr später dann QML2, deutlich inkompatibel. Und die Schnittstelle zwischen "normalem" QT-Code und QML ist (für mich) immer noch nicht zu debuggen.) Also warte ich auf QT6, die Lösung aller Probleme. (Deutet sich da aber was mit Lizenzen o.ä. an?) Gut Ding will Weile haben, also warte ich seit 1998 darauf, dass die realtime-extensions endlich mal in den Mainline-Kernel kommen. Vielleicht wird es ja dieses Jahr noch ... LWN (J. Corbet) hatte in der Vergangenheit immer Voraussagen dazu gemacht, das aber vor vielleicht 5 Jahren aufgegeben ... Du siehst: ziemliche Desillusionierung meinerseits. (Bezüglich der alten Anfrage an die Liste: bestimmt gibt es noch Leute, die ed als Editor benutzen (können), aber mit Sicherheit ist das nicht mehr Mainstream. Ich habe mich mit meiner Präferenz (kate) nie im VIM/EMACS Duell zu Wort gemeldet. Konrads Unterscheidung zwischen "gegenwärtig im Gespräch" und "in der Anwendung" als orthogonale Ebene zu (nur linear) "dead end", fand ich toll.) Interessant wird m.M. Zukunft durch Dinge, die "um die Ecke" liegen, also (meistens) nicht das eigentliche Entwicklungsziel waren. Am Beispiel der Realtime-Extensions des Linux-Kernels: - HR timers sind (länger schon) Mainline, - treaded Interrupts, - priority inheritance (von der Linus T. meinte, dass diese unter Freunden nicht gehandelt werden sollte ;-) ), - NoHz, - lockdebug, - CPU-hotplug / sleeping, - und ... wurden daraus abgeleitet und schon in Mainline übernommen, so dass "fast nur noch" die Hauptsache, die Übertragung per Compiler-Magie von Spin-Locks in sleeping Spin-Locks, als eigentlicher Patch übrig ist. Vielleicht wird's ja dieses Jahr... Also tragt herzu, was an Ideen greifbar ist. Die meisten werden ihr unvermutetes und lang benutztes Anwendungsfeld finden. Aber Voraussagen, was die Zukunft bringen wird, sind schwer (Karl Valentin?). Kopf hoch! Zukunft kommt, ob wir wollen oder nicht. Aber erstens anders und zweitens als man denkt. Solange der eigene Beitrag <>0 ist, wirkt die Infinitesimalrechnung: das größte Ergebnis kann aus kleinsten Größen abgeleitet werden. Viele Grüße! Bernhard Am Mittwoch, 27. Mai 2020, 09:25:02 CEST schrieb Thomas Güttler Lists: > Hallo, .. > Living Ends. Also was wird die Zukunft aus eurer Sicht für > schöne Dinge bringen?