Wolfgang Hinsch <osm-lis...@ivkasogis.de> wrote:

>Das ist deine Meinung, die Themen wie Verkehrssicherheit völlig außen
>vor lässt, ...

Gerade bezogen auf die Verkehrssicherheit finde ich das Modell zweier
gegenläufiger Einbahnstraßen suggestiver als einen Weg mit einer in
der Karte nicht sichtbaren Relation, die das Umkehren verbietet. 

Zudem werden insbesondere langstreckige Relationen leicht bei Gebrauch
des Anfängereditors ID beschädigt, da man sie im Gegensatz zu JOSM
nicht sieht und auch nicht gewarnt wird, wenn man ein Member hiervon
löscht - letzteres auch bei Potlatch. 

Das gleiche Problem besteht, wenn jemand beispielsweise den Lauf der
Straße auftrennt, um eine Brücke einzufügen. Er nimmt die Relation
dank des Editors nicht wahr und trägt sie folglich bei der Brücke
nicht ein bzw. hat im Editor nicht die Möglichkeit, sie eintragen.
Mögliche Folge beim Navi: " Wenn möglich, bitte wenden."

Das passiert mit den gegenläufigen Einbahnstraßen schon von der
suggestiven Optik nicht so leicht. Und selbst wenn jemand auf einem
Teilstück die Einbahnstraße vergisst, gibt es keine Probleme. Das
Modell ist damit sehr robust. Die Relation hingegen ist äußerst
fragil, da ein Fehler auf einem kurzen Teistück für eine Falschansage
schon reicht.

Aus den gleichen Gründen finde ich die Lösung mit zwei Einbahnstraßen
einfacher und daher für mehr Mapper nachvollziehbar. Und auf die ist
OSM angewiesen. Wenn man Relationen vermeiden kann, sollte man es tun.

Alles in Allem hat das Einbahnstraßen-Modell wesentlich mehr Vorteile
und ist zudem eindeutiger. Denn ob die Fahrbahnen faktisch zwischen
zwei richtungsgetrennten Auf-/Abfahrten durchgehend richtungsgetrennt
sind, kann eindeutig bestimmt werden. Dagegen ist die Definition eines
Mittelstreifens umstritten.

>... die aber gerade für eine bauliche Trennung ausschlaggebend sind.

Auf eine eindeutige bauliche Trennung hin zu mappen, ist ebenfalls
verkehrsunsicherer. Denn bei einem Grünstreifen mit Leitplanke
wechselt man nicht so schnell auf die Gegenfahrbahn, wie bei einer
Trennung mit Doppelstreifen. Damit ist eine suggestivere Kennzeichnung
im letzteren Fall noch angebrachter und damit verkehrssicherer.


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