Am 5. April 2014 20:38 schrieb Martin Koppenhoefer <dieterdre...@gmail.com>:
>
>
>> Am 05/apr/2014 um 20:08 schrieb Andreas Labres <l...@lab.at>:
>>
>> Meine radikaler Lösungsansatz: wir kübeln (gedanklich) alle landuse, natural,
>> leisure, area Tags und machen einen landcover (z.B.) Tag, der die
>> geographisch/kartographisch relevante Flächenbeschreibung wiedergibt. Alles
>> andere ist nur Fallback, falls es keinen landcover Tag gibt
>
>
> ich finde es kein Problem, wenn es überlappende Flächen gibt, solange das 
> jeweils orthogonale Eigenschaften sind. Landnutzung und Bewuchs hängen zwar 
> schon zusammen, im Sinne dass nicht jegliche Kombination möglich ist, aber 
> das hat schon beides seine Berechtigung, getaggt zu werden
>
>

Was meinst du in diesem Zusammenhang mit "orthogonal"?

Das Problem ist, das wir mit dem offenen on the ground Ansatz von OSM
auch ganz oft eine "Froschperspektive" einnehmen: Ich sehe etwas und
geben dem "Etwas" ein Tag. Allzuoft wird dabei nicht links und rechts
geschaut. So finden wir heute viele Tags, bei denen es
unterschiedliche Auffassungen gibt und die hier oft für Diskussion
sorgen. Das liegt oft nicht daran das man das Tag nicht richtig
versteht, sondern weil es unterschidliche Interpretationen zulässt.
Das liegt in der Regel daran, dass ein Tag nicht nur eine Information
enthält, sondern in der Regel viele, die sich überlagern. Ein
Beispiel: highway=track, tracktype=value, ist eine (je nach
Sichtweise) lustige bis üble Mischung aus
1. landuse: der Weg führt durch Wald oder Feld,
2. access:  da dürfen nur forst- und landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren,
3. surface: befestigt, asphaltiert, unbefestigt, etc.,
4. highway: es handelt sich um eine Straße.

Das Ganze hat man auch bei Radwegen und insbesondere bei Landuse: da
wird Nutzung, Bewuchs und Oberflächen lustig in einem Tag
zusammengefasst, obwohl man das auch in getrennten Tags erfassen kann
und sollte!
Verallgemeinernd kann man sagen: die Tags werden um so
unbefriedigender und der Streit um so größer, je mehr
Einzelinformationen in einem Tag zusammengefasst sind.

Man kann sich viel leichter darauf einigen, ob auf einer Fläche Gras
wächst als darüber zu diskutieren, ob das eine Kuhweide, Heuwiese,
Parkwiese, Rasen, Golfrasen etc. ist. All diese Begriffe haben eben
nicht nur die Information Bewuchs, sondern auch noch zumindest eine
Information zur Nutzung. Wenn jemand einfach nur Gras mappen möchte
muss er sich gleichzeitig mit der Bedeutung dieser vielen
unterschiedlichen Nutzungsarten beschäftigen, um das richtige Tag zu
finden. Die dabei auftretenden Fehler und Missverständnisse machen in
meinen Augen 75 % der Tagstreitereien bei OSM aus -- dabei wollte man
doch einfach nur "Gras" eintragen ...
>>
>> Und vor allem: die geographische Information "hier ist Wiese" ist entkoppelt 
>> von
>> jeglicher Frage "wem gehört die Fläche?", "wie wird sie genutzt?",...
>
>
> Wiese ist ja eine Nutzung, Grasbewuchs hingegen wäre ein landcover
>
Genau. Und das gehört getrennt erfasst.

Gruß Falk

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