Am 5. April 2014 23:30 schrieb Christoph Hormann <chris_horm...@gmx.de>:
> On Saturday 05 April 2014, Andreas Labres wrote:
>> On 05.04.14 20:38, Martin Koppenhoefer wrote:
>> > Wiese ist ja eine Nutzung, Grasbewuchs hingegen wäre ein landcover
>>
>> Eben das ist ja das Übel. Das Rendering basiert (in vielen Fällen)
>> auf einer Nutzungsklasse. Wir sollten aber eine kartographisch
>> "Oberflächentypisierung" haben, wo man Wiese als Wiese klassifizieren
>> kann, Wald als Wald, Weingärten als Weingärten (usw., was man halt
>> kartographisch braucht).
>
> Das ganze funktioniert aber selbst in Mitteleuropa nicht - eine
> Streuobstwiese ist zum Beispiel gleichzeitig eine Wiese und ein
> Obstbaumbestand.  In anderen Gegenden, wo nicht jeder Quadratmeter Erde
> zugeschnitten und mit deutscher Gründlichkeit verwaltet wird, gilt das
> noch viel mehr.
>
Wieso nicht, man kann die Informationen doch getrennt erfassen. Aus
der Kombination der Informationen ergibt sich dann, dass es eine
Obstwiese ist.

Nur weil die Welt vielfältiger ist, als man es in Karten abbilden
kann, heißt es doch nicht, dass man es gleich lassen soll möglichst
einfache Tags zu finden. Einfach heißt in diesem Fall, dass wichtige
Informationen möglichst getrennt erfasst werden.

> Was Du 'Oberflächentypisierung' nennst ist im Grunde vor allem
> Wunschdenken von Bürokraten, jeder Fläche eine von 20-30 Klassen
> zuzuweisen.  Wie diese Klassen zugeschnitten sind, hängt natürlich von
> der jeweiligen Zielrichtung ab, immer ist es aber entweder das eine
> oder das andere und kein Mittelding.
>
Was ist dein Lösungsvorschlag? Man kommt bei einer Datenbank mit
geografischen Informationen nun einmal nicht um Abstrahierung herum.
Und dort wo man abstrahiert muss man notgedrungen auch klassifizieren.
Dazu gibt es keine Alternative. Und wenn es schon keine Alternative
gibt, dann sollte man es möglichst in ein handhabbares Schema bringen.
Daran fehlt es manchmal bei OSM.

> In OSM ist das letzendlich nicht anders und natürlich wäre es irgendwie
> eleganter, das über die Zeit gewachsene System mit seinen inneren
> Wiedersprüchen durch ein konsistent gestaltetes System zu ersetzen.
> Das würde aber a) auch nicht perfekt sein und mit der Zeit genauso
> verkorkst werden wie das jetzige und b) die inherente Problematik einer
> solchen Klasseneinteilung nicht lösen.
>
Es muss noicht perfekt sein. Gut reicht völlig. Ziel muss es sein,
dass jemand der nur Gras eintragen will, sich nicht auch noch mit den
verschiedenen Nutzungsarten von Gras auseinandersetzen muss (Weide,
Zierrasen, Heuwiese, Parkwiese).

Was ist deiner Meinung nach die "inherente Problematik" einer
Klassifizierung? Die Abstrahierung der uns umgebenden Umwelt?

> Was sehr schön wäre ist, wenn es möglich wäre, die gröbsten
> Inkonsistenzen durch gezielte und ggf. auch radikale Änderungen an den
> im Wiki dokumentierten Regeln und entsprechend im
> Standard-Rendering-Stil zu ändern.  Ob das jeweils dann als landuse-,
> landcover- oder natural-key läuft, ist denke ich egal - die meisten
> Mapper interessieren sich eh nicht für die Feinheiten der Semantik.

Deswegen ist es auch so Wichtig nicht mehrere wichtige Informationen
in einem Tag zu "verstecken". Eine einfach Semantik im Sinne von nur
eine Hauptinformation pro Tag wäre wünschenswert.

> Es
> gibt ja immer wieder vernünftige Ansätze in der Richtung, die sich aber
> meist im Sand verlaufen.  Zuletzt wenn ich mich recht erinnere zum
> Beispiel zum natural=wood/landuse=forest-Chaos, woraus dann aber auch
> wieder nichts geworden ist (warum eigentlich?).
>
Woran machst du fest, dass sich nichts entwickelt. An welchen
Kriterien würdest du erkennen, dass sich etwas ändert oder eben nicht?
Nur weil man nicht gleich los zieht und alle natural=wood löscht heißt
das doch nicht, dass sich nichts entwickelt.

Gruß Falk

Gruß Falk

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