-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 21 Jun 2008 01:20:06 +0200
> Von: "André Reichelt" <[EMAIL PROTECTED]>
> An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch <talk-de@openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Grünflächen in Orten: Buschwerk und landuse != 
> village_green
 
> Zeigt JOSM nicht überlappende Wege an? Man könnte ja speziell nach 
> diesen Ausschau halten und dann das Programm beauftragen, 
> ungereimtheiten herauszufinden, wie konkurrierende Tags. Das sollte 
> technisch nicht so schwierig sein, wie Du es darstellst.

Technisch schwierig ist so eine Frage. Es ist natürlich lösbar, aber
es kommt wieder eine neue Dimension dazu, die man nicht mehr
pauschal abhandeln kann und die Interaktionen mit anderen 
Freiheitsgraden hat. Ich kenne kein anderes Modell, das an dieser 
Stelle diese Risiken eingeht. 
 
> Das soll schon vorkommen. Jedoch kann es durchaus auch sein, dass z.B. 
> eine Bahnstrecke auf einer Straße verläuft. Beide Wege zusammenzulegen 
> halte ich für schwachsinnig. Es sind zwei völlg getrennte Systeme, und 
> genau deshalb sollte man auch zwei seperate Wege übereinander legen.

Ich habe das mal für eine Großstadt unter die Lupe genommen und 
eigentlich nur die Trambahnen gefunden, für die das Sinn macht.  Aber
auch da gibt es die Alternativlösung der Doppelattributierung. _Ein_ 
Way wird dann als Straße _und_ als Gleis attributiert. Auch nicht ganz sauber,
aber zumindest besser beherrschbar. Ein konservativer Modelldesigner
wird aber eher dazu neigen, einfach nochmal einen unabhängigen Way
zu zeichnen, um wegen dieser Ausnahmesituation keinen neuen
Sonderfall zulassen zu müssen. Ausserdem gäbs ja noch das viel zu
wenig genutzte Mittel der Relation.

Die Ursache für dieses Ausfransen des Modells ist ja nicht nur die 
postulierte totale Freiheit bei den Tags, sondern dass man sich bei
den Lösungsansätzen immer am extrem seltenen Sonderfall orientiert,
der möglichst elegant einzutragen ist. Dabei gerät der Normalfall 
immer öfter unter die Räder.
 
> Weil das Stapeln sinnvoll ist.

Wie geschrieben, ich kann keine Anwendung finden, die das Stapeln
zwingend erforderlich macht. Ein way von 101 Nodes, der doppelt
angelegt ist, erzeugt ein Netz von 200 Kanten, das ich nicht automatisch
auflösen kann. Per Doppelattributierung wären es 1 bis  4. Dazu kommen
noch 100 zusätzliche Kreuzungsnodes im Graphen. Wenn man
so weitermacht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die
Routingeffizienz dramatisch in die Knie geht.  

Um das zu umgehen müsste man eigentlich das Modell dramatisch
umformulieren und von den Nodes als Lowlevel-Basis wegkommen.
Ich mach viel mit mehrfach verwendeten Polygonen als Basiselemente,
denn die machen viel weniger Ärger. Aber dieser Zug ist abgefahren,
so wie er bei den gestapelten Ways abgefahren ist, fürchte ich. 

Findet eigentlich eine offene Diskussion über die V0.6 statt oder wird
die nach der Frissoderstirb-Methode serviert?

Grüsse Hubert
-- 
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