Am Sonntag, 28. Dezember 2008 12:59 schrieb Dimitri Junker:
> Hallo,
>
> Sag mir nur einen einzigen Vorteil. Irgendetwas das Software nicht
> automatisch genau so gut erstellen könnte. 

Okay, es ist mal wieder Zeit meine Vorteile heraus zu kramen, aber ich möchte 
eigentlich nicht das wir wieder eine Diskussion führen, ob ich  Recht habe 
oder Du. Ich kann Deine Argumente alle verstehen. Ich hoffe du verstehst 
meine auch.

Vorteile:
z.B. ob da irgendwas ist, was es mir verbietet und erschwert die Straße mit 
dem Fahrrad zu überqueren.
z.B. das ich damit angeben kann, das der Radweg auf der einen Seite 1m breit 
ist und auf der anderen Seite 4m breit ....
z.B.  zumindest in Hamburg (es gibt Fahrradfreundlichere Städte) immer mal 
wieder ein Radweg versetzt oder gerade eine Baustelle eingerichtet wird.

Natürlich kannst du das alles auch anders machen (vgl. 
Linienbündel -Wikiseite), das Ergebnis ist, das du den Main-Highway in 
Tausend Stücke zerteilst und ein komplexes Tagging erfinden musst, weil hier 
der Untergrund von dem rechten Radweg sich ändert und da eine Baustelle 
ist ....



> sondern per GPS aufgenommen wurden ist die Genauigkeit gerade neben einer
> Häuserreihe auf dem Bürgersteig so ungenau, daß wohl jeder Mapper das
> Zickzack das er da aufgenommen hat wieder glättet, und wie macht er das? Er
> orientiert sich an der Straße -> also doch wieder eine Parallelverschiebung
> -> der zusätzliche Weg hat keinen oder einen sehr geringen

>Und
> die oft genannten Verätze an einer Kreuzung sind auch nicht unbedingt so
> interessant. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich irgendwann 10m vor der
> Kreuzung per Fahrrad ankomme und verwirrt auf mein Navi schaue um zu sehen,
> daß der Fahrradweg 2m nach rechts schwenkt. 

Ich hab in Hamburg eine Kreuzung wo du als Radfahrer 500m länger fahren musst, 
als als Autofahrer weil eine Querung fehlt (die wäre dort aber auch recht 
problematisch). Es geht also nicht immer nur um den 2m Schwenk nach rechts. 
Auf der anderen Seite bekämpft der ADFC solche Verschwenkungen, wenn es also 
eine Möglichkeit gäbe ein Verschwänkungs-Kartaster zu erstellen, hätten wir 
einen weiteren Einsatzzweck für OSM.


> Wo dies sinnvoll ist ist bei 
> Navigation für Blinde, aber das ist eine ganz andere Liga, und auch eher
> nicht für Fahrradwege interessant. 

Gut möchtest du das wir die Diskussion um Bürgersteige führen?

> Hier braucht man Differiential-GPS, muß 
> jede Laterne, jeden Bordstein, die genaue Position von Ampeln,... mappen,
> davon sind wir weit entfernt. Und es bringt auch nichts ein bischen in
> diese Richtung zu gehen, denn entweder ist die Genauigkeit <1m oder sie ist
> für Blinde ohne Mehrwert.

Das stimmt nicht. Für Blinde ist es ein Mehrwert sich das ansehen zu können 
wie z.B. eine Kreuzung aufgebaut ist (aha ich muss also erst an der 
Telefonzelle vorebei ...)

>
> Meiner Meinung nach haben Karten den Sinn weiter schauen zu können als man
> es von der aktuellen Position kann. Aber spätestens bei der Meßgenauigkeit
> ist Schluß. 

Naja es gibt ja die GPS-Meßgenauigkeit und dann meine Beobachtungsgenauigkeit 
und die sagt mir die Telefonzelle ist rechts vom Briefkasten obwohl die 
beiden 2 m von einander entfernt sind.

>
> >Wir zwingen ja auch niemanden Telefonzellen zu mappen, wenn er es nicht
> >will.
>
> Jedes zusätzliche Element in einer Karte macht diese erstmal
> unübersichtlicher, ist der Informationsgehalt groß ist dies OK, hat sie
> aber keinen Informationsgehalt, wie parallellaufende Linien ist es besser
> sie weg zu lassen. 

Gut wenn das Konsens ist, darfst du die hälfte der Motorways wieder löschen. 
Ich fordere nur das gleiche recht für alle: Entweder wir Mappen auch 
Fahrtrichtungen bei Autobahnen  (das wird hier nicht mehr Diskutiert zu 
Anfang gab es aber auch dagegen massive widerstände) 

> Deshalb werden ja je nach Zoomstufe Elemente 
> weggelassen. Das geht aber nicht bei parallel verlaufenden gleichwertigen
> Wegen. Ich möchte z.B. als Fahrradfahrer einen einzell verlaufenden
> Fahrradweg auch in einer geringen Zoomstufe sehen, während ich da auf den
> neben der Straße verzichten kann. In einer sehr hohen Zoomstufe könnten
> Renderer automatisch Fahrradwege zeichnen.

Zum Schluß vielleicht noch einen versönlichen Ton: Du hast ja recht einen 
Schnur-Paralel verlaufenden Radweg neben einer Bundesstraße die durch die 
Lündeburger Heide verläuft keine Kreuzung hat und 7 km lang ist möchte hier 
vermutlich keiner einzeichnen. ABER: Ich möchte die Möglichkeit haben an 
allen Stellen wo es mir gerade gefällt (und es für mich einen Grund gibt) 
einen Radweg und einen Bürgersteig zu erfassen OHNE das dieser mir kurze Zeit 
später wieder gelöscht wird, mit der Begründung, das stände so im Wiki.

Wer eine Lösung für das Linienbündel-Problem sucht, sollte das (so hoffe ich) 
berücksichtigen.

>
> >Und in Hamburg haben wir ja sonst auch nichts mehr zu tun (die Staßen
> >sind drinn)
>
> OSM ist keine Beschäftigungstherapie! Und ich bin sicher, daß es auch in
> Hamburg noch viel zu tuen gäbe. Sind z.B. alle Abbiegeverbote drin, alle
> Geschwindigkeitsbeschränkungen, alle Ausnahmeregeln für Fahrradfahrer
> (cycleway=opposite,...)

Ich lasse mir doch von Dir nicht vorschreiben, was ich als nächstes Mappe.
Sie auch mein Telefonzellen statment. Abbiegeverbote interessieren mich halt 
nicht.

Gruß
Sven


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