-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Sat, 19 Sep 2009 23:39:53 +0200
> Von: Frederik Ramm <frede...@remote.org>
> An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch <talk-de@openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] VOTING / Abstimmung HIGHWAY Definition

Hallo,

> Menschen, denen es im Blut liegt, dass es irgendwo eine verbindliche 
> Liste von Tags oder verbindliche Regeln geben muss, die gehen 
> grundsaetzlich davon aus, dass das Wiki diese Liste sei und dass sich 
> jeder daran haelt. 

Das koennte daran liegen, dass Menschen es gewohnt sind, sich
auf die Info die sie bekommen, verlassen zu koennen und das
funktioniert bekanntlich besser, wenn es einen Minimalsatz an
Regeln gibt, denen die Informationsaufbereitung folgt ;)

Du verfolgst eine Theorie, nach der es irgendwann eine 
Selektion des besten Weges ganz von selber gibt, aber die
Praxis ist eine schwammige Basisdemokratie mit Lagern, die
nie alle Mapper erreichen. 

> Es wird angenommen, dass jede Aenderung am Wiki einen 
> Multiplikator-Effekt hat: Wenn ich dies und das im Wiki aendere, dann 
> bestimme (oder wenigstens: beeinflusse) ich damit, was 10.000 Leute 
> machen. 

Den Multiplikatoreffekt gibts, aber der beschreibt den
schwierigen Weg der Konsensbildung. Man probiert ein Weilchen
ergebnisoffen rum, sieht sich an, wie es gelaufen ist und
schreibt dann das Ergebnis z.B. in ein Wiki. Es ist ja nicht
so, dass da i.A. irgendwelche Anfaenger exotische Ideen
reinhacken, sondern es sind in der Mehrzahl erfahrene 
Mapper, die Dinge zum Ausdruck bringen, ueber die sie beim
Mappen drueberstolpern.

> Deswegen ist diesen Menschen das Wiki sehr wichtig, 

Das Wiki ist die Kommunikationsplattform ueber die die Mapper
sich austauschen. Welche Moeglichkeiten hat man denn ohne 
Wiki? Reinschaun, wies der Nachbar macht? Selber was erfinden,
was schon x mal erfunden wurde?

> und etwas, 
> was so wichtig ist, darf man natuerlich nicht so mir nichts, dir nichts 
> aendern, da muss man lang vorher drueber diskutieren und dann abstimmen.

Kann manchmal sinnvoll sein. Hier geht es ja nur um so eine 
Kleingkeit wie die Grundaussage des gesamten Verkehrsnetztes.

> Allem, was man aus der tatsaechlichen Verwendung herausdistilliert, 
> haftet nicht dieser Multiplikator-Effekt an. 

Oder anders gesagt, es sind Inselloesungen ohne echte 
Kommunikation. Man sieht irgendwas, interpretiert rein, was
der andere gemeint haben koennte und versuchts selbst mal.
Woher soll aber der Evolutionsdruck kommen, der zur besten
Loesung fuehrt, wenn man die uebergeordnete Diskussion,
z.B. ueber ein Wiki abwuergt?

> lasst uns Moeglichkeiten schaffen, 
> mit denen der einzelne Mapper besser dokumentieren kann, was er mnit 
> seinem Tagging ausdruecken will. 

Diese Info verteilt in die DB zu mischen, ist bei neu 
eingefuehrten Dingen sicher nicht schlecht, aber was soll es
fuer einen Sinn machen, wenn zehntausende von Mappern ihre
persoenliche Interpretation von 'highway=residential' in 
die DB hacken, nur weil bei wenigen kein echter Wille
zur Konsensbildung erkennbar ist?

Mal sehen, wie lange die Grunddefinition von 'highway' noch
eine offene Baustelle bleibt. Das Ergebnis der Abstimmung
geht ja ziemlich eindeutig in Richtung Bedeutung aber es
gibt ja ein nettes Stilmittel, um das Ergebnis nicht 
anerkennen zu muessen: Man stimmt ab, ob man abstimmen soll ;)

Gruesse Hubert
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