Am 26.12.2009 15:18, schrieb Mirko Küster:
> Valide ist alles was einen Konsens findet, auch entsprechend breit genutzt
> wird und einheitlich ausgewertet werden kann.

Dann hast du wohl das falsche Wort verwendet. Valide heißt 
gültig/richtig, was du vielleicht meinst ist üblich.

>Denn mit deiner Chaoseinstellung wird OSM nie nutzbar sein.
> Ohne eine gewisse Grundhafte Einigung ist ein brauchbares Tagging einfach
> unmöglich.

Das hat mit Chaoseinstellung überhaupt nichts zu tun. Das hat was damit 
zu tun, das vieles von den Problemen wie z.B. die Endlosdiskussionen bei 
Radwegen genau aus dieser Haltung "ich habe recht und du hast Unrecht" 
herkommt.

Wenn wir Probleme sehen, sollten wir versuchen diese zu lösen. Das kann 
aber nicht darin bestehen zu sagen: "du siehst das falsch, und du mußt 
dich anpassen", sondern: "ok, da ist ein Problem, was können wir machen 
um es möglichst schmerzfrei für alle zu lösen".

> Ein bicycle=no alleine ist genauso valid wie ein footway=yes alleine auf
> einem Knoten. Kannst du von mir aus taggen bis du schwarz wirst, findet in
> der Praxis trotzdem nicht statt. Und solange das nicht dokumentiert ist,
> wirst du damit rechnen müssen das es fliegt oder einer einen Hauptag dazu
> setzt.

In den Map Features ist dokumentiert, das bicycle=no bedeutet, daß man 
da nicht mit dem Fahrrad durchdarf. Es ist dort *nicht* dokumentiert, 
daß dieses Tag nur in Verbindung mit xy eingesetzt werden muß.

> Wenn ich unzureichende Informationen habe kann ich es nicht taggen oder muss
> mir diese Infromationen beschaffen. Wir bilden die Realität ab und orakeln
> uns diese nicht.

Wenn ich ein Schild tagge, hat das mit Orakeln irgendwie nichts zu tun.

> Für was brauchst du ein barrier=street_sign? Ein Verbot gilt immer für den
> Weg hinter dem Schild, bis es aufgehoben ist.

Ist dir bis heute nicht aufgefallen, daß das durchaus in der Realität 
auch mal anders aussieht und das "Ende-Schild" schlicht auch mal 
vergessen wird?

> oder begründet, wenn nichtmal ein note dranhängt, muss man von
> einem Fehler ausgehen, der dann von jemanden der darauf stößt auch
> korrigiert wird. Logische Konsequenz. Wenn ich sowas absichtlich mache dann
> muss ich das auch irgendwie mitteilen. Wir können doch nicht sämtliche Dinge
> in der DB lassen, die nach Fehler brüllen, aber vielleicht eventuell
> begründet so sind wie sie sind. Wenn das überhand nimmt, wer soll das fixen
> und vor allem wie will man solch chaotische Daten auswerten? Mit dem Ansatz
> bewegen wir uns in eine häßliche Sackgasse.

Wenn Mapper A ein Schild einträgt und Mapper B danach mehr Infos hat und 
die Infos vom Node nimmt und an den passenden Wegabschnitt hängt habe 
ich damit überhaupt kein Problem. Wenn du jetzt aber kommst und sagst, A 
hat was falsch gemacht weil er es nicht gleich "richtig" gemacht hat - 
damit habe ich ein Problem.

>> Es hat sich doch nun schon oft genug gezeigt, daß eine "Umwidmung" eines
>> besetehenden Tags eine ganz schlechte Idee ist.
>
> Beispiele wie Class/Highway zeigen auch das Gegenteil. Manchmal kommt man um
> eine Reform sowieso nicht herum. Siehe maxspeed. Als das erfunden wurde
> hatte keiner daran gedacht, das es da z.B. Abhängigkeiten gibt. Zum Beispiel
> eine Straße wo 80 gilt und bei Nässe 60. Zugangsbeschränkungen beim
> Gesamtgewicht, Zeiten... etc. Alles Dinge die man zu Anfang nicht vorgesehen
> hat, welche man aber in der Praxis benötigt. Desshalb müssen Tags auch mal
> eine Evolution durchlaufen, wenn es nicht geht auch mal verworfen werden.
> Wenn wir nicht im Stillstand enden möchten, kommt man um die eine oder
> andere Änderung nicht herum.

Es gibt da zwei unterschiedliche Vorgehensweisen:

a) Ersetzung: class weg, highway hin - klappt meist ohne größere 
Probleme, ist halt Arbeit und dauert ein bisschen

b) Umwidmung: bisherige Definition umdefinieren, erweitern, 
einschränken, Defaults ändern, ... - gibt meist einen ziemlichen und 
langanhaltenden Ärger

Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn wir das Tagging ändern wenn 
etwas nicht paßt. Aber es so zu ändern das man schon gleich wieder 
wissentlich in den nächsten Ärger reinläuft - da hab ich was gegen.

Daher halte ich es für ungeschickt, ein Tag mit einer spezifischen und 
etablierten Bedeutung wie bicycle=yes/no auf einmal für etwas anderes 
wiederzuverwenden. Das fällt nämlich klar unter Kategorie b).

Gruß, ULFL

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