Sebastian Hohmann wrote:
Letzlich wird durch eine virale Lizenz nicht erreicht, dass "etwas
zurückgegeben" wird, wenn ein Unternehmen von OSM profitiert, sondern
nur wenn es auch eigene Daten reinmischen muss.

Stimmt. So hatte ich das ursprünglich auch gemeint, aber nicht geschrieben ;-)

Wenn aber einem Unternehmen der Aufwand zu groß ist die Daten
bereitzustellen oder sogar garnicht dazu in der Lage ist, weil die Daten
vielleicht jemand anders gehören, dann wird es OSM eben garnicht nutzen.

Mir persönlich ist es in diesem Fall lieber, wenn ein solches Unternehmen die Daten nicht nutzt. Nach einer Marktanalyse wird dieses Unternehmen vielleicht feststellen, dass es sich den Aufwand, die Daten bereitzustellen, doch leisten kann.

Das Ziel soll ja schließlich nicht sein, den "armen Unternehmern" möglichst viele Kosten abzunehmen. Den Aufwand, die veränderten Daten zurückzuführen, kann man jemandem, der sonst keine Lizenzkosten zahlen muss, wohl durchaus zumuten.

Ich kann darin keinerlei Vorteil erkennen. Im Gegenteil, wenn ein
Unternehmen OSM nutzt, dann wird es sicherlich auch froh sein, wenn es
der Community gut geht und somit vielleicht auch freiwillig etwas
spenden (muss ja nicht immer Geld sein, z.B. Hardware die sie nicht mehr
brauchen).

Ich bin da an der Stelle lieber leicht pessimistisch eingestellt. Ich glaube durchaus, dass eine "Mitnehm-Mentalität" möglich ist, also bei einer zu freien Lizenz einfach abgezogen und vermarktet wird, ohne sich wirklich um die Community zu kümmern.

Oder anders herum: Ich glaube nicht, dass jedes Unternehmen so eingestellt ist, wie du dir das vorstellst.

Und selbst wenn OSM garnichts zurückbekommt (so wie es jetzt
faktisch gesehen ja auch schon vorkommen kann), dann ist es zumindest
immernoch gute Werbung, wenn ein großes Unternehmen auf OSM setzt. Wenn
z.B. Google Maps OSM Daten einsetzt und einer fragt "Warum OSM, gibt
doch schon Google Maps", dann kann man sagen "Moment Mal, Google Maps
basiert zum großen Teil auf OSM".

Dieser Vorteil existiert nur in dem Umfang, wenn eine Lizenz verwendet wird, die eine Quellenangabe erzwingt, also voraussetzt, dass das entsprechenden Unternehmen angibt, dass OSM-Daten genutzt werden.

Wenn ich für ein freies Projekt arbeite, dann will ich auch, dass mit einer entsprechenden Lizenz festgelegt ist, dass die Daten und davon abgeleitete Datensammlungen frei bleiben. Die ODbL passt mir da ganz gut. Bei PD würde ich mir aber gut überlegen, ob ich noch Zeit in OSM investieren will.

Gruß

Manuel


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