Helmut Schareika schrieb:
Hallo, interessierte Leute,

Ich weiß, lange Texte wirken repressiv; aber man wird ja normalerweise schnell merken, ob man weiterlesen will.

deswegen kürze ich das hier und da :)
Nun, es ist schon beeindruckend, wenn TextMaker (beim ersten Start) in 1,5 sec da ist und OOO ungefähr das zwölffache braucht (bei folgenden Starts ca. das vierfache). Aber: Geschenkt doch!
Viele User die ich kenne starten das Office genau 1 mal. (vor der ersten Arbeit an Dokumenten) Aber wie du schon schreibst: Geschenkt.
Unbedingt zu betonen ist vorab: OOO ist ein exzellentes Paket, und niemand sollte meckern, und wenn er kritisiert, dann mit großemRespekt vor einer derart komplexen Leistung. Aber, und hier scheint mir das Problem begründet zu sein:

Warum das ein Grund für ein Problem ist, will sich mir nicht erschliessen.
OOO hat sich schon immer als MSO-Klon verstanden und darauf geschielt.
Wie das wohl gehen soll? Starwriter wird bereits seit 1984 entwickelt Word erst ab 1990. Wer da von wem geklont hat, wissen die die beides benutzt haben. (Ich kann dazu noch sagen, das Word ne ganze Menge von Wordperfect und Amipro abgekupfert hat.
Das war unübersehbar an der Nachahmung der Ikons, das setzt sich fort bis 3.1 mit den sachlich-funktional ganz unsinnigen Menüpunkten z.B. Bearbeiten, Format, Extras, die MS vor Jahrzehnten in die Welt gesetzt hat (wer kann, schaue in MS Word 2.0 von Anno Tobak nach; wer kann darunter schon etwas Konkretes verstehen, wenn er arbeitet?)
Ich denke jeder kann das. Und schon seit den frühsten Kindertagen verwendet (Star-) Openoffice Kontext abhängige Menüs. Das ist einfach mal so genannt worden (und im englischen in der Regel auch ganz schlüssig).
Genauso, etwas besser, OOO: Ich gehe unter in dem Angebot von 46 oder 137 Standardabsatzvorlagen der Standarddokumentvorlage
warum? wenn ich den Writer starte habe ich ein frisches weißes Blatt vor mir. Ich kann tippen wie seiner Zeit auf der alten Olympus Schreibmaschine. (und wo kommen die XXX Vorlagen denn her?)
Die Textverarbeitung bietet sich einerseits immer noch als Schreibmaschine an, ist jedoch ein Funktionspool geworden, ... -- so, als ob man das alles nicht lernen müßte.
Klar muß man das lernen. Die meisten tun es aber nicht. Da ist oft schon der Druck auf die F1 Taste zu viel.
Dadurch wird es hier besonders schwierig, denn jeder denkt »Tippen kann ich doch«.
Und Gott sei dank bietet (Open-) Staroffice seit der Writer Version 3 diesen Funktionspool. Damit war es auch auf lahmen 386er Rechner möglich, vernüftige Manuskripte zu erstellen. (wer mal unter CP/M einen Text erstellt hat, der mehr als 2 Seiten hatte und vielleicht noch ne Visicalc Tabelle enthalten sollte, wird wissen was ich meine)
Das heißt also: Den Benutzer von seiner Warte aus, so wie ein menschliches Hirn arbeitet, an die Möglichkeiten des Programms heranführen und ihn lernen lassen. Das tut OOO nicht.
Die meisten Benutzer setzen sich an den Computer, bekommen gesagt wo er die Textverarbeitung starten kann, siehen ein weißes Blatt und tippen los. Für eine Einrückung tippen sie 10 Leerzeichen ein, weil ein Tabulator ihnen zu weit eingerückt ist ... Das Handbuch haben sie nicht gelesen (weil sie keins haben) das Wort Hilfe im Menü brauchen sie nicht. Schließlich ging es bei der Waschmaschine und dem Videorekorder ja auch ohne.

Eines der besten Merkmale des Pakets ist die weitgehend freie Veränderbarkeit der Menus usw. (außer offenbar den Monolithen »Format«, »Extras« u.a.).
und HILFE!
Was die OOO-Betreuer selbst davon vielleicht halten, erlebte ich, als mir 3.0/3.1 das in 2.4 an Anpassungen vorhandene Funktionsinventar rücksichtslos zerschoß.

Allerdings: Für die meisten ist der Umgang mit Programmen so kompliziert, daß sie kaum etwas wahrnehmen mögen, was dem Bekannten nicht entspricht. Das bekannt MS-Problem infolge Marktmacht und damit auch OOO-Problem. Hier muß sich der Benutzer tatsächlich an etwas anderes heranwagen. Aber da verhält OOO sich ja ganz angepaßt.

... Lotus mit der Lotus SmartSuite.... Das einzige, was Word Pro fehlt, ist Unicode-Funktionalität ... *Hierher, auf solche hunderterlei vorhandener, ergonomisch durchdachter Lösungen sollten die OOO-Mitentwickler einmal schauen*, anstatt Ribbons und sonstigen Quark abzukupfern -- im Sinne eines besten MS-Klons.
Dem kann ich zustimmen. (außer vielleicht die SmartSuite alleine als Maßstab zu nehmen)

*Und nun noch einmal »schlank«: Es gibt eine ganz einfache Lösung*, die auch schon Word Pro vorgemacht hat: Mit zwei Mausklicken kann sich der Benutzer hier eine »Word Pro Light«-Oberfläche mit entsprechend verkürzten Menus etc. herstellen (oder auch, wenn er denn mußte, eine MS Word Menu-Führung). Das müßte bei OOO als Extension möglich sein. So hat derselbe Benutzer die Möglichkeit, sich das Programm anzupassen und ggf. mitzuwachsen -- oder zwei Benutzer können zwischen verschiedenen »Niveaus« wählen.
Warum? Was stört dich an dem Menü? Es ist alles da. Lediglich die Icons könnten noch weg. Aber die "Funktionsleisten" kann man ja abschalten.

Voraussetzung aber wäre die Implementierung einer ergonomisch hergeleiteten, nicht vom Programm-Fachmann her gedachten Benutzerführung: Die würde schon sehr vieles vereinfachen. Warum soll ich als Benutzer die Möglichkeit der Kapitelnumerierung unter »Extras« suchen (und nicht etwa »Text(gestalt)«? Warum steht »Ausrichtung« unter »Format«?
Warum ist das Gaspedal beim Auto rechts?
Warum startet das Paket nicht mit der Auswahlmöglichkeit, so, wie der Mensch arbeitet, eines der letzten Dokumente zur Bearbeitung oder eine spezielle Dokumentvorlage für den aktuell intendierten Zweck auszuwählen (siehe wieder Word Pro)?
Weil man vielleicht ein leeres Blatt zuerst möchte, um etwas neues zu beginnen?
Warum hat die Calc-Tabelle, von Excel wieder seit Anno Tobak abgekupfert, graue Tab-Reiter unten links und nicht farbige Reiter an der oberen Kante (wo der Mensch hinguckt -- beim Karteikasten gucke ich ja auch nicht unten drunter) wie Lotus 123 oder Lotus Word Pro? Warum sind in Writer Kapitel oder Abschnitte oder Bereiche nicht anhand selbst beschriftbarer farbiger Reiter oben am Rand erkenn- und ansteuerbar? Warum kann ich in Writer nicht sehen, ob einem Wort eine Zeichenvorlage zugewiesen ist?
Ab gesehen davon das einiges in Openoffice davon geht, ist es müßig darüber zu schreiben, es ist einfach so.
  ... Aber bei OOO befaßt man sich mit Ribbons und blauem Hintergrund.
Darüber schrieb ich schon.
Bei manchen Antworten in der Diskussion klangen Aspekte an: Wer ein anderes Programm will, soll es sich doch kaufen.
Ja, jeder sollte das nutzen, was er gebrauchen kann. Das sehe ich auch so. Manche brauchen nen Block, andere ne Adler, viele MS-Office und einige Openoffice.
Das grenzt schon an Microsoft-Gebaren
Ich glaube nicht das MS schreiben würde, kaufen Sie etwas anderes.
. Aber Achtung: Ein höchst intelligentes Programm wie TextMaker/Planmaker mit sehr vielen intelligenten Lösungen ist auf dem besten Weg, noch reifer zu werden. Und es beherrscht auch einwandfrei *.odt (und anders als OOO einwandfrei °.doc).
Siehst du, da schreibst du es ja auch. Nutze Textmaker! (gibts da Farbige Reiter?)
Manche Antworten offenbar von OOO-Betreuern in der Diskussion wirkten auch genervt: Was will der da, der nicht mal weiß, was er sagen will?
Das kann aber daran liegen, das wir hier keine Betreuer sind, sonder ganz normale Nutzer, wie du vielleicht auch. Wir helfen uns gegenseitig bei Fragen rund ums Programm. Und da, dein Post erst einmal keine konkrete Frage enthält, macht es uns das schwer darauf zu Antworten. Denn Meinungen - kann hier jeder schreiben - ohne den Bezug auf ein bestimmtes Problem ....
Der Entwickler, der seine bescheidene Rolle als Mittler zwischen Benutzer und realer Tätigkeitswelt nicht begreift, sollte versuchen, das schnellstens zu lernen.
Auch da liegst, du denke ich, nicht ganz richtig. Denn Open Office ist "open". Also kann jeder, der es möchte und etwas davon versteht, das Programm nach seinen Vorstellungen verbessern und verändern. Wenn also jemand Spass daran hat Ribbons zu entwickeln - und diese vielleicht noch am unteren Bildschirmrand erscheinen ;-) - dann kann er das tun. Wenn das Resultat dann andere auch interessiert, wird es vielleicht in die Hauptversion aufgenommen.
Genauso verhält es sich mit Vorlagen, Extensions usw.

Vielleicht stoßen diese Überlegungen etwas an?
Hier wohl eher nichts weiter als eine (wie ich vermute ellenlange) Diskussion.
Aber du solltest mal die Entwickler anschreiben.

Gruß an die Leser
Helmut

PS auf Wunsch stelle ich zur Anregung Bildschirmprints von WordPro-Features zum Herunterladen zur Verfügung.
Hi, Hi . Vielleicht stelle ich noch meine Version von Lotus Smartsuite für OS/2 zur Verfügung (ich glaube ne Windowsversion habe ich auch noch). Wenn ich suche finde ich vielleicht noch mein Wordperfect (5,25" Disk und Handbuch a ~1000 Seiten)


Schönes Wochenende
Volker

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