Hallo, > > Aber das spricht alles ueberhaupt nicht dagegen, Dinge zum > > Besseren zu veraendern. > > Würde ich gerne - habe dazu schon einige Vorschläge gemacht. > Aber in eine 'es darf keine Regeln geben'-OSM-Welt kann ich > keine sinnvolle Arbeit investieren.
Wieso nun auf einmal wieder dieser Pessimusmus? Eben wolltest Du noch mit einem kleinen Team eine schoene neue Highway-Tag-Welt ausdenken. Jetzt auf einmal wieder der "ich fang gar nicht erst an"-Spruch? Du kannst natuerlich in einem Projekt ohne Macht- und Entscheidungs- strukturen nicht erwarten, dass Du praktisch "von oben" einen "Auftrag" bekommst, Dir etwas auszudenken, zusammen mit dem Versprechen, dass das dann auch eingesetzt wird. Deine Regeln haben grundsaetzlich erstmal das gleiche Gewicht wie die von John Doe aus Mittelengland. Du musst also fuer Deine Regeln werben. Wenn Deine Regeln so viele Vorteile haben, dass eine ausreichend grosse Mehrheit - oder wenigstens die Minderheit, die die wichtigen Faeden in der Hand haelt! - sich ihnen anschliesst, dann hast Du gute Karten... Wie ich schon oefters geschrieben habe, ist diser politische Pro- zess durchaus anspruchsvoller als das blosse Ausdenken von Regeln, und es kann niemanden veruebelt werden, wenn er auf Politik keine Lust hat. Geht mir ja selber so - Klinkenputzen, um fuer eine Idee zu werben, ist laestig, die Leute sollen gefaelligst selber sehen, dass meine Idee die allein heilbringende ist ;-) Wenn Du meinst, dass Deine Regeln nur dann Bestand haben koennen, wenn sie von Macht- und Entscheidungsstrukturen gestuetzt werden (weil sie zu unpopulaer sind, sich in der freien Wildbahn als Standards durch- zusetzen), dann arbeite halt daran, dass das Projekt Macht- und Ent- scheidungsstrukturen bekommt. Du stuendest mit dem Ansinnen sicherlich nicht allein, es gibt viele, die mit der Anarchie nicht klarkommen. Ein moeglicher Weg in die Richtung, die Dir vielleicht vorschwebt, waere, ein Unterprojekt "strict tagging" oder sowas aufzumachen (man muesste einen etwas euphemistischen Namen finden). Das Projekt bestuende einerseits aus strengen Tagging-Regeln und andererseits einem festgelegten Community-Prozess, wie diese Regeln zu veraendern sind. Dieser Prozess koennte auf Wunsch sogar "Aemter" vorsehen, in die irgendwelche Leute "gewaehlt" werden koennen, die den Prozess verwalten. Der erste Schritt in so einem Projekt waere die Ausarbeitung eines brauchbaren Tagging-Katalogs samt Algorithmen fuer die Anwendung. Der naechste Schritt wuerde bei den Editoren ansetzen und per Plugin o.ae. sicherstellen, dass nur konforme Aenderungen hochgeladen werden koennen. (Es waere immer alles optional, d.h. es kann sich niemand beschweren, man sagt den Leuten dann, sie sollen halt einfach ohne das Plugin arbeiten, wenn ihnen das nicht passt.) - Als naechstes entwickelt man eine Analysesoftware, die herausfindet, wo auf der OpenStreetMap-Karte noch "Fehler" im Sinne der strengen Tagging- regeln sind (aehnlich dem heutigen "Maplint"-Layer), und stellt das grafisch dar, mit irgendeiner Art von Punkteskala, welches Gebiet wie "gut" ist (so dass Leute, die sich dafuer interessieren, beginnen koennen, die Gebiete mit den meisten Problemen mal in JOSM zu laden und "aufzuraeumen"). Wenn man es halbwegs geschickt macht und gut verkauft, dann wird das Subprojekt irgendwann die Autoritaet auf dem Gebiet des Taggings. Zwar "darf" immer noch jeder alles, aber das "Strict Tagging Committee" entscheidet ueber den offiziellen Katalog, und wenn irgendwer Software fuer OSM programmiert, wird er sich als erstes an deren Listen halten. Ist viel Arbeit, ein langwieriger Prozess - man muss sich die Autoritaet verdienen, es geht nicht auf Fingerschnipp. Es liegt an Dir, Hubert, so einen Prozess in Gang zu setzen, wenn es Dir die Muehe wert ist. Mir selbst waere es die Muehe nicht wert, aber ich jammere ja auch nicht dauernd rum. Und wie gesagt, ich glaube nichtmal, dass Du alleine waerst. Der Spruch "wir brauchen strenge Regeln" kommt zwar vornehmlich hier auf der Liste, aber nicht ausschliesslich. Du koenntest sicherlich auch auf Unterstuetzer in der internationalen OSM-Szene rechnen. Eine andere Alternative, etwas mehr Struktur und Ordnung in das Tagging zu bringen, waere, sich einfach mal im Wiki zu engangieren und das, was an Tagging-Doku vorhanden ist, aufzuraeumen und zu ordnen. Wenn irgendjemand dort Praesenz zeigen wuerde und tatsaechlich auch alles, was so an Edits gemacht wird, pruefen und ggf. auch den Leuten schreiben ("Du hast da ein Proposal eingegeben, ich schlage vor, wir aendern das in so-und-so, dann passt es besser in die Struktur..."), und in den Listendiskussionen, wenn die Leute ankommen mit "man braeuchte ein Tag fuer..." sofort schluessig darlegen koennte, wo das am besten hinpasst, dann wuerde diese Person allein schon deshalb, weil sie die Uebersicht hat, schnell von den meisten als Autoritaet akzeptiert weren. (Auch ich wuerde dann aus lauter Bequemlichkeit einfach der Person ne Mail schicken "kannst Du nicht mal ein Proposal fuer ein Tag fuer Weinberge machen...", da wuesste ich dann, dass das in der Tag-Landschaft dort eingeordnet wird, wo es sinnvoll ist, anstatt dass ich mir selber erst einen Ueberblick verschaffen muss.) In gewisser Weise wartet das Projekt an der Stelle tatsaechlich nur auf jemanden, der sich viel Zeit nimmt und Muehe gibt und "die Dinge mal in die Hand nimmt". Natuerlich wird der nicht per Ermaechtigungs- gesetz zum Chef gemacht, aber die Leute merken schon, wenn einer irgendwo den Plan hat, und respektieren das dann auch. Es gibt viele Moeglichkeiten, sich einzubringen. Jammern hilft nicht. Bye Frederikk -- Frederik Ramm ## eMail [EMAIL PROTECTED] ## N49°00.09' E008°23.33' _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de