Hallo,
 
> Wieso nun auf einmal wieder dieser Pessimusmus? Eben wolltest Du noch
> mit einem kleinen Team eine schoene neue Highway-Tag-Welt ausdenken.
> Jetzt auf einmal wieder der "ich fang gar nicht erst an"-Spruch?

Ist kein Pessimismus, sondern eine klare Ansage. Ohne etwas mehr
Struktur wird es immer schwieriger werden, aus dem Datenwust etwas
Verwertbares herauszufiltern. Jeder zieht da so seine eigenen
Konsequenzen. 

Abgesehen davon - ich bin nun mal ganz sicher nicht der 'ich fang
gar nicht an'-Typ, sondern ich bin auf verschiedenen Ebenen sehr
aktiv dabei, soweit es mir meine Arbeit (und Frau und Kater *g*) 
erlauben. Die Sache mit der Expertengruppe kann durchaus noch 
kommen - wenn ich Zeit dazu finde, das selber aufzugreifen oder 
jemand anderes kommt mir noch zuvor?

Aber natürlich schwanken die Prioritäten mit dem Verlauf solcher
Diskussionen. Derzeit pendeln sie zwischen der Expertengruppe und
einer Infrastruktur zur Qualitätssicherung. 
 
> Du kannst natuerlich in einem Projekt ohne Macht- und Entscheidungs-
> strukturen nicht erwarten, dass Du praktisch "von oben" einen
> "Auftrag" bekommst, Dir etwas auszudenken, zusammen mit dem
> Versprechen, dass das dann auch eingesetzt wird. Deine Regeln haben
> grundsaetzlich erstmal das gleiche Gewicht wie die von John Doe aus
> Mittelengland.

Mythen und Legenden. Natürlich gibt es keine offiziellen 
Machtstrukturen, aber es gibt gewachsene Abhängigkeiten. Es gibt
Entscheidungen von denen alle abhängig sind und ohne die würde
nix laufen. Wenn der Server von API 0.4 auf 0.5 umzieht, müssen
alle mitziehen (oder einen eigenen Server aufsetzen, aber das
kommt einem neuen Projekt gleich).

Ich bin wirklich kein Strukturfreak, aber ich kann nach wie vor
nicht verstehen, warum speziell du die gewachsenen und 
erarbeiteten Ergebnisse so unterbewertest. Es haben sich klare
Funktionsklassen herausgebildet und das ist gut so. 'highway=' 
beschreibt einen Weg oder eine Straße und 'railway=' einen
Schienenweg. class='highway' ist veraltet.  
 
> Du musst also fuer Deine Regeln werben. 

Mach ich doch ;)
 
> Wenn Deine Regeln so viele Vorteile haben, dass eine ausreichend
> grosse Mehrheit - oder wenigstens die Minderheit, die die wichtigen
> Faeden in der Hand haelt! - sich ihnen anschliesst, dann hast Du gute
> Karten...

Da unterscheiden wir uns ein wenig. Ein Interesse, meine Regeln
durchzusetzen, habe ich überhaupt nicht. Ich habe nur ein 
Interesse daran, die Arbeit, die ich in SW, Wiki und beim
Mapping reingesteckt habe, nicht den Bach runtergehen zu lassen.

Es geht auch nicht um das Ausdenken von Regeln, sondern um 
einen Prozess, der das Erreichte ein wenig schützen soll. Die
Regeln existieren längst, sonst gäbe es keine einzige
Anwendung, die mit OSM arbeiten könnte. Ohne exakt zu wissen, 
ob ein Strich eine Straße oder ein Waldrand ist, geht gar
nix, denn dann wären die Daten wirklich wertlos, weil nicht
interpretierbar.

> Wenn Du meinst, dass Deine Regeln nur dann Bestand haben koennen, wenn
> sie von Macht- und Entscheidungsstrukturen gestuetzt werden (weil sie
> zu unpopulaer sind, sich in der freien Wildbahn als Standards durch-
> zusetzen), dann arbeite halt daran, dass das Projekt Macht- und Ent-
> scheidungsstrukturen bekommt. Du stuendest mit dem Ansinnen sicherlich
> nicht allein, es gibt viele, die mit der Anarchie nicht klarkommen. 

Ich habe kein Problem mit Anarchie, ganz im Gegenteil, ich 
mag sie. Ich mag auch den kreativen Prozess, der daraus entsteht.
Leider sind die kreativen Funken, die diesem anarchischen Prozess
entspringen nur sehr kurzlebig, weil sie schnell vom Alltagstrott
wieder zugeschüttet werden. Wenn man sie nicht festhält, 
sind sie weg.

Für mich gesprochen kann ich sagen, dass ich viel aus OSM 
rausholen konnte (grossen Dank an dieser Stelle an alle), aber
um mehr zurückgeben zu können, müsste sich das Projekt ein wenig
weiterentwickeln. Was ich dazu beitragen kann, mach ich, aber
das hat eben auch seine Grenzen. 
 
Zum Rest: Im Wiki war ich schon aktiv und die Dinge die
ich da gemacht habe sind noch vorhanden und auch weiterbearbeitet
worden. Ansonsten hab ich gar kein Interesse daran, zur 
Autorität zu werden. Ist auch schade, wenn das hier als
jammern ankommt, es ist durchaus nicht so gemeint. Es ist
das Ergebnis eines kreativen Prozesses, der aus der Verbindung
meiner früheren Arbeit mit dem OSM-Projekt her kommt und 
ich sehe keinen Grund dazu, damit hinterm Berg zu halten.

Grüsse Hubert

-- 
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