Hallo,

andere haben ja schon was zu "Anlieger frei" geschrieben, aber
vielleicht dies als aus Router-Implementierersicht als Ergaenzung:

On Wednesday, 26 March 2008 11:10:47 +0100,
Frederik Ramm <[EMAIL PROTECTED]> writes:
 >     es gibt hier einen kleinen Ort namens Ettlingenweier, bei dem an  
 > allen drei (oder so) Zufahrtsstrassen ein Schild steht, dass Kfze  
 > aller Art verboten sind, darunter "Anlieger frei" (fuer  
 > Schilderfetischisten: Zeichen 260 plus Zeichen 1020-30). Darunter  
 > steht noch mal extra: "Ortsdurchfahrt Ettlingenweier gesperrt" oder so.
 > 
[...]
 > Eigentlich besteht ja eine gewisse Einigkeit darueber, dass  
 > "residential"-Strassen ohnehin nicht zum Durchgangsrouten benutzt  
 > werden sollen, d.h. ein guter OSM-Router wuerde mich sowieso nur nach  
 > Ettlingenweier locken, wenn ich dort explizit mein Ziel setze.
 > Dennoch muesste irgendwie der Tatsache Rechnung getragen werden, dass  
 > man diesen Ort nicht nur nicht durchfahren soll, sondern nicht  
 > durchfahren darf... wenn ich nun den Zufahrtsstrassen irgendwie ein  
 > "Anlieger frei" verpasse, wie soll ein Router denn damit umgehen?  

Du solltest _alle_ Strassen mit einem "Anlieger frei" versehen, denn
das sagen die Schilder am Ortseingang aus ... analog zu einem
"Tempo-30-Zone"-Schild.

 > Muesste streng genommen ein "Anlieger frei" nicht mit einer Relation  
 > auf ein Gebiet verbunden werden, in dem das Anliegen sich befinden  
 > muss? Die Ortsdurchfahrt Ettlingenweier ist fuer manche Strecken,  
 > deren Start und Ziel ausserhalb Ettlingenweier liegen, durchaus  
 > attraktiv; eine allgemeine Regel "beim Routing wird Anlieger frei  
 > ignoriert, denn dass eine Strecke auf dem kuerzesten Weg zwischen A  
 > und B liegt, ist bereits ausreichendes Anliegen, sie zu nutzen"  
 > wuerde also durchaus fremden Verkehr durch Ettlingenweier fuehren.

Nein, Router duerfen die "Anlieger-frei"-Beschraenkung nicht
ignorieren.

Eine moegliche Implementierung ist die, dass der Uebergang von
"normaler" zu "Anlieger-frei" und vice versa mit einer sehr schlechten
Bewertung versehen wird, so dass eine optimale Route nur einen
einzigen solchen Uebergang aufweisen wird.  Diese Impl.-Moeglichkeit
ist aber bei einem Start in einer Anlieger-Strasse und einem Ziel in
einer zweiten Anlieger-Strasse problematisch, da hier ein zweimaliger
Uebergang vorkommt und bei unguenstiger Wahl, wie man den Uebergang
bewertet, ein Ueberlauf stattfindet, die "kleineren"
Gewichtungsunterschiede von moeglichen Routen in der (Gleitkomme-)
Rechengenauigkeit verschwinden oder doch eine zu unterdrueckenede
Durchfahrt einer Anliegerstrasse gefunden wird, weil die Bewertung zu
klein gewaehlt wurde.

Daher: Fuer einen Router ist ein "Anlieger frei" am leichtesten so zu
implementieren, dass ein Uebergang in Richtung "normaler" auf
"Anlieger-frei"-Strasse ein Flag gesetzt wird, das besagt, dass danach
auf der Route ein erneuter Uebergang weder in die eine
(Anliegerstrasse/-gebiet verlassen) noch in die andere Richtung (in
selbe/neue Anliegerstrasse/-gebiet einfahren) moeglich sein darf.
Damit dies klappt, muessen _alle_ Strassenbestandteile bzw. alle
Strassen des Gebietes zusammenhaengend und vollstaendig mit "Anlieger
frei" getaggt sein.


Gruss,
  -bernd

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