Hallo,

Ulf Lamping wrote:
Das diese Haltung in einem Projekt, daß sich offene Daten auf die Fahnen geschrieben hat ziemlich seltsam ist, ist dir hoffentlich klar.

Ich finde nicht, dass offene Daten und demokratische Abstimmungen miteinander einhergehen muessen. Viele erfolgreiche Open Source-Projekte sind ausgesprochen autokratisch "regiert". Ist Wikipedia eine Demokratie?

Ich bleibe dabei: Jemand, der sich nicht mit der rechtlichen Situation beschaeftigt hat, kann keinen sinnvollen Beitrag zur Diskussion liefern. Ich finde nicht, dass das eine seltsame Haltung ist. Es gibt andere Diskussionen im Projekt, da kann jemand, der nicht programmieren kann, keinen sinnvollen Beitrag leisten; es mag auch Diskussionen geben, fuer die man studierter Bauingenieur sein muss, um einen sinnvollen Beitrag leisten zu koennen. Ich finde das nicht seltsam, und ich beanspruche kein "Stimmrecht" in Fragen, von denen ich keine Ahnung habe.

Du weisst ebensogut wie ich, dass in der Lizenzdiskussion eine Menge emotionaler Unsinn geredet und geglaubt wird ("Ich bin gegen die neue Lizenz, denn damit wird X moeglich." - "Aber X geht doch auch jetzt schon?" - "Aeh, oeh, ...").

Bei jeder Art der Abstimmung wuerden 1% der Projektmitglieder (fuer die
das ein wichtiges Thema ist) entscheiden und die anderen 99%
mit-trotten.

So haben halt 0,001% der Projektmitglieder entschieden und der Rest muß mit-trotten. Was daran besser sein soll erschließt sich mir nicht ...

Ich denke nicht, dass es "besser" ist, ich denke bloss, dass es so oder so aufs gleiche hinauslaeuft.

Ich kann mir eine Million Fragen ausdenken, die, ohne Kontext und vernuenftige Diskussion ueber die Folgen, zu Antworten fuehren wuerden, die das Projekt ruinieren. Zum Beispiel:

"Ich finde es gut, das andere mit der Arbeit, die ich in OSM stecke, Geld verdienen koennen, ohne davon etwas zurueckzugeben. [ ] ja / [ ] nein / [ ] egal"

Ich wette Stein und Bein, wenn man diese Frage an alle Projektmitglieder schickt, dann kommt eine deutliche Mehrheit fuer "nein" zurueck. Sollen wir deshalb auf eine NC-Lizenz schwenken - waren sich die Beantworter der Konsequenzen bewusst?

Angenommen, wir wollten demokratisch sein - und ich finde nicht, dass wir das sein muessen oder sollten -, und angenommen, wir wollten also nun eine "ergebnisoffene Umfrage" durchfuehren - wer hat denn das Recht, die Fragen zu formulieren? Muessten wir eventuell erst eine ergebnisoffene Umfrage zu den Fragen durchfuehren? Wer waere stimmberechtigt? Wer hat das Recht, festzulegen, wer stimmberechtigt ist?

Bye
Frederik

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