On 2010-12-18 01:42, Heiko Jacobs wrote:
Mir springen in solchen Diskussionen zu viele rum, die nix verwerfliches
dran finden, das Werk anderer einfach wegzuwerfen, oder gar Spaß
am Neuerfassen entstehender weißer Flecken bekundeten.
Mir wäre auch lieber, wenn man die Daten einfach übernimmt, aber wir
zwei sind nicht alleine bei OSM :-).
Diejenigen, die gegen die Relizenzierung sind wegen des damit
verbundenen zwangsläufigen (nicht erreichbare!) Datenverlustes
(oder auch Datenverfälschungen, wenn unreine nodes und tags
rausgelöst werden), deren Bedenken wären durch diesen neuen Prozess
in der Tat völlig zerstreut und könnten sofort zustimmen.
Ein großer Schwung nicht mehr wegen Lizenz zu sichtender Daten.
Meine gesammelten Daten würden zu dieser Gruppe gehören ...
Der Argumentation, dem Lizenzwechsel nicht zuzustimmen, weil ein
Datenverlust entstehen könnte, kann ich überhaupt nicht verstehen. Denn
mit genau dieser Hinhaltetaktik erzeugt man Unsicherheit. Wo ist das
Problem einfach zuzustimmen (vorausgesetzt man hat wirklich keine
Bedenken gegen CT/ODbL)? Die Daten bleiben bis zur Umstellung weiterhin
so wie jetzt und dann kann man sich ja immer noch entscheiden, ob man
bei OSM oder bei einem Fork (den es meiner Meinung nach sowieso nicht
geben wird) weitermacht.
So wie es momentan ausschaut wird die ganze Umstellerei sowieso ein
schönes Beispiel für Massenpsychologie, da ich ziemlich sicher bin, dass
ab einer gewissen Schwelle die Zustimmerrate abrupt zunimmt :-).
Dann gibt es noch eine durchaus relevante Gruppe, die nicht
zustimmen KÖNNEN, weil ihre verwendete CC-kompatible Datengrundlage
nicht ODBL-kompatibel zu kriegen ist o.ä.
Da habe ich Probleme in Australien (Luftbilder) und Polen (Übernahme
aus anderem Projekt) in Erinnerung, keine Ahnung wie da der aktuelle
Stand ist. In Australein war's wohl eher die CT, die eine Migration
in andere freie Lizenzen zugelassen hätte, die Mindestanforderungen
des Luftbildanbieters verletzt hätte.
Langfristig ist es sowieso besser für OSM, wenn man auf Importe, die
nicht PD sind, verzichtet. Dadurch bleibt OSM unabhängig von Dritten
bzw. muss sich um deren Lizenzen nicht den Kopf zerbrechen. Ausserdem
denke ich, dass OSM mittlerweile so gross ist, dass wir uns erlauben
können, Forderungen zu stellen.
Ich vermute, dass diese eventuellen Probleme deutlich kleiner
sind als die durch den Ärger, der bei Datenverlusten entstehen wird.
Kommt auf den Ärger an.
Moralische Bedenken habe ich persönlich weniger (Pattsituation zwischen
demjenigen Mapper an einem Objekt, der nicht zustimmt und demjenigen der
auf dem Objekt aufbaut bzw. es selbst erstellt hätte, der zustimmt ->
einer ist grundsätzlich verärgert).
Rechtlich möchte OSMF natürlich auf Nummer sicher gehen und ich habe
soviel Grundvertrauen in die LWG, dass man dort mit den Anwälten eine
sichere Vorgangsweise erarbeitet.
Tschau, Andreas
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