Hallo Frederik,
Ich importiere selbst ab und zu Gebäude aus dem Cadastre, kann aber deine
Argumentation gut nachvollziehen. Mich nervt es auch, wenn ich in der Innenstadt
kaum noch eine komplette Strasse auf einmal herunterladen kann, weil das
maximale Downloadvolumen wegen der vielen Gebäude überschritten wird. Und wenn
ich mir eine Garmin-Karte generiere, muss ich die ganzen Gebäude mit rein
nehmen, nur weil ich freistehende Gebäude in offenem Gelände zur Orientierung
ganz hilfreich finde. Und wenn ich eine Stadt mit 100.000 Einwohnern sehe, wo
jedes Gartenhaus gemappt ist, aber kaum eine Einbahnregelung, dann hält sich
meine Motivation, als einer von zwei oder drei aktiven und ortskundigen Mappern
dies mühsam nachzutragen in Grenzen. Nur nebenbei: Gartenhäuschen, auch solche
aus dem Baumarkt, müssen in F deklariert werden und tauchen als "bâtiment leger"
im Kataster auf, ebenso wie überdachte, offene Terrassen, in OSM erkennbar am
Tag "wall=no".
Es wäre aber falsch den schwarzen Peter den Franzosen zuzuschieben. Deren
Gebäudeimport ist nur ein Beispiel dafür, wohin Micromapping führt. Wenn in
Deutschland entsprechend hoch aufgelöste Bilder nutzbar wären, würde dort
dasselbe passieren. Wenn ich an manche Threads zum Thema Detaillierungsgrad
denke, z.B. letztens zum Thema "Landuse und Wege", zum Mappen einzelner Bäume
oder zum Mappen der Dachgeometrie, dann befürchte ich, dass dann auch die Stufe
am Hauseingang und der Schornstein auf dem Dach gemappt würde.
Da muss sich das Projekt OSM über kurz oder lang etwas einfallen lassen. Ich
denke da weniger an Regeln oder gar Verbote sondern etwas wie eine
Klassifizierung der Objekte anhand des Detaillierungsgrads. Oder separate Layer
für bestimmte Objektklassen, wie Wohngebäude oder Baum-Cluster. Man könnte dann
DB-Extrakte mit mehr oder weniger Details erzeugen. Zumindest das Volumenproblem
wäre so gelöst.
Gruß
Rainer
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