morb schrieb:
Frage:
Wie löst Du die?
Eigentum. Überall wos Allmende gibt, ist das potenziell
konfliktschürend. Das hast du ja schon alleine erkannt.
interessante idee. eigentum.
aber dann für alle. also bei null anfangen.
wie Pol Pot oder Reichskristallnacht? Tabula rasa per Reißbrett?
Selbstverständlich sind heutige Eigentumstitel, besonders auf
Grundeigentum, das Ergebnis eines evolutionären Prozesses voll von
Unrecht. Und dieser Einwand kommt ja laufend von der sogenannten
"Linken": Einmal alles gleich verteilen und damit die verschütteten
Ungerechtigkeiten ausgleichen. Dabei wird übersehen, dass es wohl alles
andere als dem Frieden zuträglich wäre, einer gesamten Generation ihr
bisheriges Leben mit Gewalt zu ruinieren, ums mal vorsichtig zu
formulieren.
Schuld ist immer individuell, nicht kollektiv, ein im Kollektiv um sich
wütender Schuldausgleich wäre brutal, grausam und himmelschreiendes
Unrecht. Zumal für die Eigentumstitel des "kleinen Manns" in der Regel
bereits ausreichend Entschädigung geleistet wurde, nämlich der
Marktpreis. Solange kein Nachfahre eines Enteignungsopfers ausfindig zu
machen ist, nennt der neue Eigentümer sein kleines Stück Frieden völlig
legitim sein Eigen.
trotzdem. deine ideen sind ja für dich eine positive utopie, oder bist
du der meinung, dass der jetzige zustand gerecht ist? glaube ich nicht.
also muss gerechtigkeit irgendwie hergestellt werden. oder bist du der
meinung, dass das von selbst passiert? sieht im moment nicht so aus.
>> und wo endet die das eigentum? wie soll z.b. die atmosphäre aufgeteilt
werden? wie der weltraum?
Bevor die Frage nach dem Wie gestellt wird, sollte man sich erstmal um
das Wieso Gedanken machen. Gibts Knappheit an Weltraum und Atmosphäre?
Interpersonelle Nutzenkonflikte? Ein legitimer Eigentumstitel ist immer
von Erstppropriation, Freihandel, Vertragsfreiheit abhängig. Ohne
Eigentumstheorie kann Zwang und Gewalt gar nicht sinnvoll definiert werden.
um diese beiden beispiel auszuführen: ja ich denke es gibt knappheit an
atmosphäre, auch wenn du das nicht sehen willst (siehe klimadiskussion).
und es gibt knappheit an zumindest erdnahem weltraum.
aber es gibt keine möglichkeit, dieses gut aufzuteilen. wie sollte das
auch funktionieren? bei land ist das noch einfach. ein zaun drumherum
und notfalls ein paar schiesseisen. aber der luftraum? und darüber hinaus?
und was sollen die zukünftigen generationen bekommen?
das hängt von der Generation zuvor ab, dem letzten Willen der jeweiligen
Individuen und Eigentümer. Ich kann mir kaum einen unsozialeren Akt der
Aggression vorstellen, also dessen Negation und diesbezüglichen
Interventionismus der Politik.
das heisst, wenn ich ein arsch bin und meinen kindern nichts gebe, haben
sie halt pech gehabt. glücklicherweise hab ich keine kinder.
>> was kannst du denn hier nicht tun, was du gerne tätest?
nun, es gibt abertausende gesetzliche, aber unrechte Beschränkungen der
persönlichen Freiheits- und Integritätssphäre. Mich wundert, dass das
ausgerechnet hier im Kreise lauter Dissidenten in Frage gestellt wird.
das war nicht das, was ich wissen wollte, sondern welche freiheiten dir
in europa persönlich abgehen. dass es sachen gibt, die nicht gerecht
sind, weiss ich selber. aber da ich annehme, dass du kein asylsuchender
bist, würde ich gerne wissen, was dich so unfrei macht.
best
joerg
--
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