Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden michael
Am Donnerstag 04 Februar 2010 20:03:02 schrieb Martin Schmitt:
> michael schrieb:
> > Ich sehe nur einen Schwachpunkt in Kantel's Argumentation: dass Flash auf
> > dem iPad nicht laufen soll akzeptiere ich als technisch begründet. Es
> > sollte aber ein Klacks sein dafür zu sorgen, dass ein Kunde selbst
> > entscheiden kann, ob er eine bestimmte Software auf seinem Rechner
> > installieren will oder nicht.
>
> Die Sache mit Flash und dem Stromverbrauch ist eine Lüge. Jede App, die
> verkauft wird, muß an Apples Wachhunden vorbei, und es gibt zahlreiche
> grafik- oder rechenintensive Spiele, die Dir ohne mit der Wimper zu
> zucken in einer Stunde den Akku leermachen. Die werden von Apple auch
> nicht vom Markt genommen.

Sorry, da war ich zu hastig: es wurde überall geschrieben (ich habe das nicht 
nachprüfen können!), dass Flash dauernd McBooks einfrieren läßt. Bei anderen 
PCs soll es extrem ressourcenhungig sein...  wie dem auch sei: ich glaube 
nicht dass es am Gesamtbild was ändert. 
In dem Forum zu o.g. Faz-Artikel von Kandel zeigt sich auch schnell, dass er 
m.E. mit seiner Interpretation recht hat. Ok, ich sehe ja ein dass Jemand 
argumentiert: was soll daran schlecht sein wenn Apple dafür sorgt, dass keine 
Anwendungen, die nur Viren oder Performance-Probleme bewirken, dabei sein 
dürfen. Spart mir viel Lebenszeit. - Nur ist dieser Gedanke ausschließlich 
dann richtig, wenn dieser Cerberus tatsächlich selbstlos denkt und handelt.
Dass hat Jeder, der so etwas schreibt, sich schon als Kind von seiner Mutti 
nicht gefallen lassen. Offenbar muss man dafür erwachsen werden.

Gruß,

Michael Bischof  

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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden Martin Schmitt
michael schrieb:

> Ich sehe nur einen Schwachpunkt in Kantel's Argumentation: dass Flash auf dem 
> iPad nicht laufen soll akzeptiere ich als technisch begründet. Es sollte aber 
> ein Klacks sein dafür zu sorgen, dass ein Kunde selbst entscheiden kann, ob 
> er eine bestimmte Software auf seinem Rechner installieren will oder nicht. 

Die Sache mit Flash und dem Stromverbrauch ist eine Lüge. Jede App, die
verkauft wird, muß an Apples Wachhunden vorbei, und es gibt zahlreiche
grafik- oder rechenintensive Spiele, die Dir ohne mit der Wimper zu
zucken in einer Stunde den Akku leermachen. Die werden von Apple auch
nicht vom Markt genommen.

Es ist schon irre: Apple agiert auf der iPhone-Plattform so willkürlich,
daß einem Microsoft mit seinem Windows beinahe wie ein netter
weltoffener Laden erscheint.

-martin




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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden michael
Am Donnerstag 04 Februar 2010 19:39:16 schrieb michael:
 
> Ok, dann will ich es so ausdrücken:
> diese ganze Baggage, Apple & Co., sind dann aktuell halt die
> Polstermöbelaufschlitzer, Gruppen, die Leute damit beautragen, überall
> Reißzwecken auf Sitzflächen zu streuen, auf die sich Jemand ohne extra
> bezahlen zu müssen hinsetzen könnte. Sie machen das nicht mit dem
> Scheinargument ,,Sie müssen ja nicht kaufen!" - weil sie dafür gesorgt
> haben wollen dass es nicht Käufliches gar nicht mehr gibt.

Wer das mir nicht glauben mag sehe mal hier nach:
http://www.faz.net/s/RubCEB3712D41B64C3094E31BDC1446D18E/Doc~EE59A1D3A35D848BC99794C961B9F5D73~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Ich sehe nur einen Schwachpunkt in Kantel's Argumentation: dass Flash auf dem 
iPad nicht laufen soll akzeptiere ich als technisch begründet. Es sollte aber 
ein Klacks sein dafür zu sorgen, dass ein Kunde selbst entscheiden kann, ob 
er eine bestimmte Software auf seinem Rechner installieren will oder nicht. 
Und wenn Apple technische Bedenken hat: 
die könnte man ja in offenen Foren offen diskutieren.

Gruß,

Michael Bischof 
 
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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden michael
Am Donnerstag 04 Februar 2010 11:11:17 schrieb Martin Schmitt:
> michael schrieb:
> > Vergleich hinkt.  Die Zeitung muss ich nur aufschlagen und kann sie dann
> > lesen. Für Internetinhalte muss ich einige Hundert Euro ausgeben und dann
> > die Verbindungskosten monatlich bezahlen.

Nein. Was ich meinte: sobald die Zeitung in meinem Briefkasten ist habe ich 
keine weiteren Kosten mehr. Fürs Netz aber brauche ich, ohne dass ein Pfennig 
an die taz geht, eine Menge weiterer Ausgaben vorab.
 
> Okay, es soll Leute geben, die Polstermöbel aufschlitzen, wenn sie sie
> zum Sperrmüll stellen, damit bloß kein armes Schwein sie mitnehmen kann.
> Vielleicht ist das ja die tolle Gesellschaft, auf die wir uns
> hinbewegen. :-(
 
Ok, dann will ich es so ausdrücken:
diese ganze Baggage, Apple & Co., sind dann aktuell halt die 
Polstermöbelaufschlitzer, Gruppen, die Leute damit beautragen, überall 
Reißzwecken auf Sitzflächen zu streuen, auf die sich Jemand ohne extra 
bezahlen zu müssen hinsetzen könnte. Sie machen das nicht mit dem 
Scheinargument ,,Sie müssen ja nicht kaufen!" - weil sie dafür gesorgt haben 
wollen dass es nicht Käufliches gar nicht mehr gibt. 

Gruß,

Michael Bischof 

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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden Silvério Santos

michael schrieb:
,,Man muß ja nichts kaufen". Das gilt nur dort und solange es keine Monopole 
gibt. Wo es welche gibt wird dieser Satz zur Lebenslüge. Da sind wir längst. 
Du kannst doch nicht übersehen, mit wieviel gleichsam krimineller Energie hier 
versucht wird den Kunden diese von Dir geforderte Wahlfreiheit durch 
scheinbar technische Sachzwänge zu nehmen. Das betrifft natürlich nicht nur 
Apple. Ich hatte hier schon mal auf Edunex hingewiesen, eine Lernplattform 
von T-Systems für Schulen. Das gleiche Prinzip. Klingt gut, offen und modern:  
sobald Du ,,ja" gesagt hast, ohne Dir dabei Böses zu denken, brauchst Du 
Windows XP und das neue Office 2007 von Microsoft. 
  
Und dieses Modell ist noch nicht mal etwas Neues: Rockefeller kam mit 
dem Verschenken von tollen Öllampen an seinen sprichwörtlichen Reichtum, 
die Druckerhersteller taten es ihm mit den Patronenpreisen (dessen 
Inhalt wie ich hörte z.T. mit Gold aufgewogen wird) gleich...


Die Frage ist, ob man es mit sich machen läßt, was bei einem Monopol 
einem "ganz oder gar nicht" gleich kommt: also den Bedingungen 
unterwerfen, das Produkt boykottieren oder nachbauen und in Sachen 
Qualität/Preis/Bedingungen besser machen. Gegen Letzteres wiederum haben 
manche Regierungen etwas, das ursprünglich dem Investitionsschutz dienen 
sollte: Patente.


Ist das bereit das Ende der Kausalkette oder habe ich beim schnellen 
Nachdenken eine Ebene vergessen? Und es ist keineswegs wertend gemeint.


Gruß
Silvério
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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden Martin Schmitt
michael schrieb:

> Vergleich hinkt.  Die Zeitung muss ich nur aufschlagen und kann sie dann 
> lesen. Für Internetinhalte muss ich einige Hundert Euro ausgeben und dann die 
> Verbindungskosten monatlich bezahlen. 

Scheinargument. Für Dein TAZ-Abo gibst Du auch hunderte Euros im Jahr aus.

Wie wäre es mit:

- Die Zeitung kann ich in der Bahn liegenlassen, damit sie ein anderer
Fahrgast auch noch lesen kann.

Oder:

- Aus der Zeitung kann ich einen Artikel ausschneiden und ihn in den
Schukarton legen.

Das sind die wirklichen Probleme in der DRM-geschützten neuen Welt,
aufgrund derer alle, wirklich alle, Vergleiche zum Hinken verdammt sind.

Okay, es soll Leute geben, die Polstermöbel aufschlitzen, wenn sie sie
zum Sperrmüll stellen, damit bloß kein armes Schwein sie mitnehmen kann.
Vielleicht ist das ja die tolle Gesellschaft, auf die wir uns
hinbewegen. :-(

-martin



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Re: [PUG] hongkong - liest chris noch mit?

2010-02-04 Diskussionsfäden michael
Am Mittwoch 03 Februar 2010 22:31:08 schrieb Manfred Kuberczyk:
> Am 03.02.2010 21:57, schrieb michael:
> > man ahnte es ja schon, als man den Jubel der Verlegerpresse las, die seit
> > langem weg vom Umsonst-Internet will, warum sie den iPad bejubelt:
>
> An welchem Kiosk holst Du morgens deine Zeitung für lau?

Vergleich hinkt.  Die Zeitung muss ich nur aufschlagen und kann sie dann 
lesen. Für Internetinhalte muss ich einige Hundert Euro ausgeben und dann die 
Verbindungskosten monatlich bezahlen. 
Wie dem auch sei: es geht hier gar nicht um Inhalte für lau. 

> Auch die Netzinhalte der Zeitschriftverlage werden von bezahlten
> Redakteuren gefüllt. Im Moment trägt sich daß wohl durch Werbung.

Ich habe kein Problem damit für Inhalte zu bezahlen. Leider gibt es bisher 
wenig gute Geschäftsmodelle dafür. Schade.
Hier geht es um vendor-lock-in. Wie man über Dateiformate oder Details 
proprietärer Software Leute hintenherum zu etwas zwingt, das sei bei Freiheit 
der Wahl nicht akzeptieren würden. 
Deshalb kam ich auch bei gedanklichen Vorbereitungen der geplanten 
Veranstaltung in Kastel auf dieses Problem: was heißt in diesem Kontext 
eigentlich Freiheit?

> Man muß ja nichts kaufen! Weder iPad, Kindle usw. noch die
> kostenpflichtigen Inhalte.

,,Man muß ja nichts kaufen". Das gilt nur dort und solange es keine Monopole 
gibt. Wo es welche gibt wird dieser Satz zur Lebenslüge. Da sind wir längst. 
Du kannst doch nicht übersehen, mit wieviel gleichsam krimineller Energie hier 
versucht wird den Kunden diese von Dir geforderte Wahlfreiheit durch 
scheinbar technische Sachzwänge zu nehmen. Das betrifft natürlich nicht nur 
Apple. Ich hatte hier schon mal auf Edunex hingewiesen, eine Lernplattform 
von T-Systems für Schulen. Das gleiche Prinzip. Klingt gut, offen und modern:  
sobald Du ,,ja" gesagt hast, ohne Dir dabei Böses zu denken, brauchst Du 
Windows XP und das neue Office 2007 von Microsoft. 

Gruß,

Michael Bischof 


 
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