Am 16.12.2011 13:41, schrieb Dirk Franke:
> Was nich ja interessierte, und wo ich länger drüber nachdenke: kennen wir
> Fälle, wo Inhalte tatsächlich viral weitergenutzt werden? Also wo jemand
> etwas aus Wikipedia/Commons nimmt, es unter GFDL/SA/ETC stellt, und dann
> ein dritter aus der zweiten Quelle das dann wiederum weiternutzt?

Du meinst, weiternutzt im Sinne von weiterentwickelt? Das ist ja das große 
Versprechen der Viralität: Jemand reichert dein Werk um eigene schöpferische 
Leistungen an, von denen dann wiederum die Allgemeinheit - und vielleicht auch 
ganz konkret du selbst - profitiert. Bei Freier Software funktioniert das ganz 
passabel. Bei uns fallen mir vergleichbare Erfolgsgeschichten jedoch nicht ein.

Das Potential dazu hatte damals durchaus der Wikipedia-Einbänder aus der 
Kooperation mit Bertelsmann. Da ist von deren Lexikonredaktion einiges an 
Arbeit hineingeflossen, die wir jedoch für uns nicht nutzbar machen konnten. 
Wir hätten uns ja durchaus von den Textänderungen inspirieren lassen können 
(gerade bei den konzisen Einführungsabsätzen haben wir ja immer wieder 
Schwächen). Oder wir hätten schauen können, ob man bei Bertelsmann Fehler und 
Ungenauigkeiten ausgemerzt hat. Günstige Nachdrucke, Einbänder-Apps und 
ähnliches habe ich auch nicht gesehen.

Für Weiterentwicklungen von Inhalten aus Wikimedia-Projekten gibt es viele 
tolle Beispiele, aber für Weiterentwicklungen dieser Weiterentwicklungen, die 
ausschließlich dank viraler Klauseln wiederum unter einer freien Lizenz 
stehen, fallen mir aus dem Stand keine Beispiele ein.

Ich bleibe vorerst skeptisch: Dank der Viralität hatten wir an theoretischen 
Debatten und auch an Verunsicherung potentieller Nachnutzer bisher keinen 
Mangel, an konkreten Beispielen für ihren Nutzen jedoch sehr wohl.

Viele Grüße
Kurt


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