Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-07 Diskussionsfäden hans christian voigt
teufeleinsauch,
auf strangemaps gleich noch eine karte ad thema 'sprachen', noch viel
schöner, aus dem jahre 1730, behauptet der strangemaps-blogger:
http://strangemaps.files.wordpress.com/2008/01/hensel_1741.jpg


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-04 Diskussionsfäden mm

Oliver Cosmus schrieb:

mm schrieb:
Trotzdem: Die Arbitrarität ist ja nicht einfach eine willkürliche 
Entscheidung die ein Sprecher über die Bedeutung eines Ausdrucks 
fällt, die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ist m. E. immer noch ein 
sozialer Prozess. Soll heissen, erst wenn mindestens ein anderer 
Sprecher den Ausdruck ebenfalls in seiner neuen Bedeutung benutzt, 
beginnt der Ausdruck umdefiniert zu werden (blödes Beispiel aus meiner 
Teenagerzeit: Eine Zeit lang haben meine Freunde und ich (warum auch 
immer) Autos als Bogen bezeichnet, das war aber irgendwann wieder 
vorbei).


Genau dieser Beobachtung, nämlich Worte in ihrer Zeichenbedeutung nicht 
willkürlich austauschen zu können, wollte F. de Saussure auf den Grund 
gehen. Nicht nur, wurde ihm klar, ist es praktisch unmöglich, durch 
Beschluss Sprachzeichen im Gesamtgebrauch zu verändern (Bogen/Auto), es 
ist auch überhaupt noch niemals auf diese Weise ein Zeichen eingeführt 
worden! (Will sagen: n i e m a n d hat das Wort Brot als Wortzeichen 
für das bestimmt, was mir mit Brot meinen, und das gilt für alle Worte, 
die keine termini technici sind.) Im Deutschen gab es mal das Vorhaben, 
das fehlende Wort für die Sättigung in bezug auf das Trinken 
einzuführen: Wer genug getruken hat, sei fortan sitt. Trotzdem sagt es 
keiner, warum wohl nicht?
Die oben vorgeschlagene Lösung, dass Veränderungen in der Sprache über 
soziale Prozesse geschehen, hielt Saussure deshalb für falsch. (Was mit 
Blick auf die Diktaturen des 20. Jhd.s vielleicht etwas voreilig war, 
aber die hat er nicht mehr erleben dürfen.)
Saussure entdeckte vielmehr, dass es keine e i n z e l n e n Zeichen 
gibt. Etwas überspitzt gesagt, heißt das Auto Auto und nicht Bogen, 
weil nämlich der Schmetterling Schmetterling heißt, und nicht 
Gafolasiduger. Das ist die berühmte Strukur der Sprache (zu der 
natürlich auch die Grammatik usw. gehört), und ich glaube man kann 
zeigen, dass auch eine gesamt-geeinte Sprechergemeinschaft keine 
willentliche Veränderung einer bestimmten Sprachregel durchsetzen kann, 
wenn dies der Struktur von Sprache zu sehr zuwiderläuft.



Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Natürlich wird nicht BESCHLOSSEN (bitte trenn dich mal von dem Begriff 
(Mehrheits-)Beschluss) wie jetzt was heisst, weder durch die Mehrheit 
noch durch Einzelpersonen oder die Massenmedien. Aber es ist ein Fakt, 
dass Lautverschiebungen, Bedeutungsübertragungen und -verschiebungen 
etc. passieren. Und zwar nicht einfach so, sondern daran sind soziale 
Prozesse beteiligt. Das hat jetzt aber nicht unbedingt was mit der 
Einführung neuer Wörter zu tun, die werden eben, wie du schreibst, nicht 
erfunden (ausser in Ausnahmefällen), können aber z. B. als 
Lehnübersetzungen (auch als falsche, wie z.B. Handy) aus anderen 
Sprachen übernommen werden. Aber dieses Wort Handy hat ja nicht 
plötzlich jeder benutzt, es hat sich halt irgendwie durchgesetzt gegen 
das schwerfälligere Wort Mobiltelefon. Und das das Handy jetzt Handy 
heisst ist so, weil die meisten Deutsch sprechenden Menschen dieses Wort 
benutzen, ohne das erst beschlossen haben zu müssen.
Allerdings weiss man halt auch nicht warum das Brot Brot heisst, weil es 
Brot schon länger gibt als schriftliche Aufzeichnungen (man kann den 
Ursprung aber trotzdem zu irgendwelchen altgermanischen Wortstämmen und 
sogar bis ins Altgriechische zurückverfolgen, was aber im Vergleich zu 
dem Zeitraum seit dem überhaupt gesprochen wird ein lächerlich kurzer 
Zeitraum ist).
Eins dürfte klar sein: Brot hiess nicht immer Brot und das es heute so 
heisst ist auf Bewegungen in verschiedenen Sprachsystemen zurückzuführen.


Saussures Auffassung hast du schon richtig dargestellt, er meinte halt, 
dass die Bedeutung eines Wortes sich dadurch definiert was es nicht 
bedeutet. Und deshalb gibt es auch keine einzelnen Zeichen, trotzdem 
kann sich der Bedeutungsinhalt eines Zeichen mit der Zeit (das kann 
mitunter auch relativ fix gehen) ändern, ohne das sich die anderen 
Zeichen(-inhalte) die mit diesem Wort verbnden sind auch ändern müssten 
(Beispiel: Demagoge bedeutet eigentlich Lehrer des Volkes, seit dem 
Wiener Kongres allerdings Volksverhetzer, trotzdem heisst Demokratie 
immer noch Herrschaft des Volkes und Pädagoge Lehrer der Kinder).
Hinter solchen Veränderungen muss aber nicht immer ein Wille stehen 
(ausser man unterstellt den sprachlichen Ausdrücken so etwas ähnliches 
wie einen Wille).
Saussure hat wichtige Arbeit geleistet, so ziemlich alle sprachlichen 
Theorien gehen auf den Strukturalismus zurück, aber seit den ungefähr 
100 Jahren in denen strukturalistisch Sprache erforscht wurde, haben 
sich natürlich einige Ansichten geändert  ohne jetzt unbedingt Saussure 
widersprechen zu müssen.


Du hast jetzt öfter versucht darzustellen wie sprachlicher 
Wandel/sprachliche Richtigkeit NICHT funktioniert, aber wie funktioniert 
er/sie denn dann deiner Meinung nach?


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-04 Diskussionsfäden mm

Hab ich eben noch vergesen zu sagen:
Wörter sind (nach Saussure) nicht einfach Bezeichnungen für Dinge die 
einfach so vorhanden sind, sondern entwickeln sich mit der Entwicklung 
dieses Dings (das gilt sowohl für konkrete als auch für abstrakte 
Dinge). Am Beispiel Brot: Brot war etwas das zustande kommt wenn etwas 
brodelt, brennt, braut.


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-03 Diskussionsfäden Oliver Cosmus

mm schrieb:
Trotzdem: Die Arbitrarität ist ja nicht einfach eine willkürliche 
Entscheidung die ein Sprecher über die Bedeutung eines Ausdrucks fällt, 
die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ist m. E. immer noch ein sozialer 
Prozess. Soll heissen, erst wenn mindestens ein anderer Sprecher den 
Ausdruck ebenfalls in seiner neuen Bedeutung benutzt, beginnt der Ausdruck 
umdefiniert zu werden (blödes Beispiel aus meiner Teenagerzeit: Eine Zeit 
lang haben meine Freunde und ich (warum auch immer) Autos als Bogen 
bezeichnet, das war aber irgendwann wieder vorbei).


Genau dieser Beobachtung, nämlich Worte in ihrer Zeichenbedeutung nicht 
willkürlich austauschen zu können, wollte F. de Saussure auf den Grund 
gehen. Nicht nur, wurde ihm klar, ist es praktisch unmöglich, durch 
Beschluss Sprachzeichen im Gesamtgebrauch zu verändern (Bogen/Auto), es ist 
auch überhaupt noch niemals auf diese Weise ein Zeichen eingeführt worden! 
(Will sagen: n i e m a n d hat das Wort Brot als Wortzeichen für das 
bestimmt, was mir mit Brot meinen, und das gilt für alle Worte, die keine 
termini technici sind.) Im Deutschen gab es mal das Vorhaben, das fehlende 
Wort für die Sättigung in bezug auf das Trinken einzuführen: Wer genug 
getruken hat, sei fortan sitt. Trotzdem sagt es keiner, warum wohl nicht?
Die oben vorgeschlagene Lösung, dass Veränderungen in der Sprache über 
soziale Prozesse geschehen, hielt Saussure deshalb für falsch. (Was mit 
Blick auf die Diktaturen des 20. Jhd.s vielleicht etwas voreilig war, aber 
die hat er nicht mehr erleben dürfen.)
Saussure entdeckte vielmehr, dass es keine e i n z e l n e n Zeichen gibt. 
Etwas überspitzt gesagt, heißt das Auto Auto und nicht Bogen, weil 
nämlich der Schmetterling Schmetterling heißt, und nicht Gafolasiduger. 
Das ist die berühmte Strukur der Sprache (zu der natürlich auch die 
Grammatik usw. gehört), und ich glaube man kann zeigen, dass auch eine 
gesamt-geeinte Sprechergemeinschaft keine willentliche Veränderung einer 
bestimmten Sprachregel durchsetzen kann, wenn dies der Struktur von Sprache 
zu sehr zuwiderläuft. 


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-03 Diskussionsfäden joerg piringer

Oliver Cosmus schrieb:

mm schrieb:
Trotzdem: Die Arbitrarität ist ja nicht einfach eine willkürliche 
Entscheidung die ein Sprecher über die Bedeutung eines Ausdrucks 
fällt, die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke ist m. E. immer noch ein 
sozialer Prozess. Soll heissen, erst wenn mindestens ein anderer 
Sprecher den Ausdruck ebenfalls in seiner neuen Bedeutung benutzt, 
beginnt der Ausdruck umdefiniert zu werden (blödes Beispiel aus meiner 
Teenagerzeit: Eine Zeit lang haben meine Freunde und ich (warum auch 
immer) Autos als Bogen bezeichnet, das war aber irgendwann wieder 
vorbei).


Genau dieser Beobachtung, nämlich Worte in ihrer Zeichenbedeutung nicht 
willkürlich austauschen zu können, wollte F. de Saussure auf den Grund 
gehen. Nicht nur, wurde ihm klar, ist es praktisch unmöglich, durch 
Beschluss Sprachzeichen im Gesamtgebrauch zu verändern (Bogen/Auto), es 
ist auch überhaupt noch niemals auf diese Weise ein Zeichen eingeführt 
worden! (Will sagen: n i e m a n d hat das Wort Brot als Wortzeichen 
für das bestimmt, was mir mit Brot meinen, und das gilt für alle Worte, 
die keine termini technici sind.) Im Deutschen gab es mal das Vorhaben, 
das fehlende Wort für die Sättigung in bezug auf das Trinken 
einzuführen: Wer genug getruken hat, sei fortan sitt. Trotzdem sagt es 
keiner, warum wohl nicht?
Die oben vorgeschlagene Lösung, dass Veränderungen in der Sprache über 
soziale Prozesse geschehen, hielt Saussure deshalb für falsch. (Was mit 
Blick auf die Diktaturen des 20. Jhd.s vielleicht etwas voreilig war, 
aber die hat er nicht mehr erleben dürfen.)


ich glaube nicht, dass das ein charakteristikum der diktaturen ist, 
sondern eben eines der massenmedien. es gibt etliche wörter, die nicht 
mehr verwendet werden, weil sie als politisch unkorrekt erkannt wurden. 
und da waren sehr wohl die medien der transporteur.
ausserdem fallen mir noch die diversen wörter ein, die ursprünglich 
produktnamen waren oder noch immer sind: walkman, obi(zumindest in 
österreich), fön, hoovercraft etc. das sind definitiv gemachte wörter.


Saussure entdeckte vielmehr, dass es keine e i n z e l n e n Zeichen 
gibt. Etwas überspitzt gesagt, heißt das Auto Auto und nicht Bogen, 
weil nämlich der Schmetterling Schmetterling heißt, und nicht 
Gafolasiduger. Das ist die berühmte Strukur der Sprache (zu der 
natürlich auch die Grammatik usw. gehört), und ich glaube man kann 
zeigen, dass auch eine gesamt-geeinte Sprechergemeinschaft keine 
willentliche Veränderung einer bestimmten Sprachregel durchsetzen kann, 
wenn dies der Struktur von Sprache zu sehr zuwiderläuft.


diesen absatz versteh ich nicht.

best
joerg


--
http://joerg.piringer.net
http://www.transacoustic-research.com
http://www.iftaf.org
http://www.vegetableorchestra.org/


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden Evelyn Fürlinger
mm [EMAIL PROTECTED] fragte:


   Ebenso kann es einem ja egal sein, ob eine Sprache ausstirbt, es
   entstehen ja eh ständig neue.
 
 Ich kann mich nur wiederholen: Mit jeder Sprache stirbt eine bestimmte 
 Weltsicht und damit ein Aspekt der Realität. Das ständig neue Sprachen 
 entstehen wage ich zu bezweifeln (vielleicht hast du ja ein paar
 Beispiele?)
 

1337 speak
lol
neu-sprech

und 24 andere (pidgins, creolen, etc.), die mir gerade nicht einfallen...


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden Oliver Cosmus

Zwei Fragen (wobei mich vor allem Antworten auf die zweite interessieren):

1. Wäre es angebracht oder gar begrüßenswert oder aber schäbig und 
großkotzig, wenn ich Evelyn an dieser Stelle darauf hinweisen würde, dass es 
RICHTIG Etymologie heißt, und nicht Ethymologie?


2. Ist der folgende Satz, den eine ansprechende Dame vom Saturn geprägt hat, 
nun (inzwischen?) sprachlich richtig oder falsch: Wir hassen teuer.


- Original Message - 
From: Evelyn Fürlinger [EMAIL PROTECTED]

To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Sent: Wednesday, January 02, 2008 2:12 PM
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.



-Original Message-
From: mm [EMAIL PROTECTED]
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Date: Tue, 1 Jan 2008 18:35:28 +0100
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.




Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer
übrigens,
nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, sagen)
liebe
und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, vollquatschen, bestehlen)
böse Verben, kann ja sein, das es einen ähnlichen Unterschied auch im
Deutschen zwischen Genitiv und Dativ gibt...



jemanden: beschenken, lieben, bestätigen, pflegen
jemandem: eine reinhauen, absagen, etwas unterstellen, zuwiderhandeln

- nein, einen systeminhärenten semantischen unterschied gibt es wohl 
nicht



zur gesamten diskussion (linguistisch jetzt, denn philosophie hab ich
nicht studiert):

ich bin keine freundin der häufig anzutreffenden überbetonung der
ethymologie (die sich häufig eh nur als bürgerliches
distinktionsgewinnlertum entlarven lässt: das wort XY ist ja eigentlich
falsch, denn früher beudeutete das mal Z *gähn*).

sprachliche zeichen sind arbiträr und das ist gut so. sie sind zwar ohne
kontext mitunter unbedeutend oder uneindeutig aber das macht die sprache
flexibel und somit die von jörg eingeforderte vielfalt in wirklichkeit
erst möglich.

zur hier angedeuteten panik davor, wörter zu verwenden, die die werbung
geprägt hat oder die gar die nazizeit hervorgebracht hat:
ich finde beides unbedenklich. das wort ansich trägt (siehe oben) keinen
kontext mit sich herum. es liegt also durchaus in der definitionsmacht des
einzelnen, sich des wortes zu bedienen, ohne sich mit dem gedankengut
desjenigen, der es zum ersten mal verwendet hat, zu infizieren - ja, dem
wort gar einen gänzlich neuen kontext zu geben und den ursprünglichen
vergessen zu machen (it happens every day).

ad was ist sprache: subjekt/objekt oder medium?
wir wissen es nicht.
ich finde jedoch die hypothese des linguistischen darwinismus hierzu
äußerst erfrischend, die besagt, dass phoneme parasiten sind, die das
menschliche gehirn als wirtstier bevölkern.
(um ihr überleben zu sichern sollten sie daher am besten häufig verwendete
phoneme einer indoeuropäischen sprache sein - aber das nur am rande) 


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden Evelyn Fürlinger
oliver,

1. du hast einen rechtschreibfehler gefunden und darfst ihn behalten *g*
 - nein, korrektur ist natürlich angebracht und erwünscht

2. richtig oder falsch ist hier die falsche fragestellung.
viel interessanter fände ich zu wissen, was wir über eine person, die so
etwas sagt, denken? in welchem kontext würden wir so eine formulierung
vermuten? warum?

im alltäglichen sprachgebrauch ist so einen aussage nicht weiter
auffällig, denke ich. im schularbeitsheft eines viertklässlers würde ich
sie allerdings anstreichen oder mindestene eine wellenlinie drunter machen
und 'stil!' dazu schreiben.


-Original Message-
From: Oliver Cosmus [EMAIL PROTECTED]
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Date: Wed, 2 Jan 2008 14:20:28 +0100
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

 Zwei Fragen (wobei mich vor allem Antworten auf die zweite
 interessieren):
 
 1. Wäre es angebracht oder gar begrüßenswert oder aber schäbig und 
 großkotzig, wenn ich Evelyn an dieser Stelle darauf hinweisen würde,
 dass es 
 RICHTIG Etymologie heißt, und nicht Ethymologie?
 
 2. Ist der folgende Satz, den eine ansprechende Dame vom Saturn geprägt
 hat, 
 nun (inzwischen?) sprachlich richtig oder falsch: Wir hassen teuer.
 
 - Original Message - 
 From: Evelyn Fürlinger [EMAIL PROTECTED]
 To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
 Sent: Wednesday, January 02, 2008 2:12 PM
 Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.
 
 
  -Original Message-
  From: mm [EMAIL PROTECTED]
  To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
  Date: Tue, 1 Jan 2008 18:35:28 +0100
  Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.
 
 
 
  Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer
  übrigens,
  nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, sagen)
  liebe
  und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, vollquatschen, bestehlen)
  böse Verben, kann ja sein, das es einen ähnlichen Unterschied auch
 im
  Deutschen zwischen Genitiv und Dativ gibt...
 
 
  jemanden: beschenken, lieben, bestätigen, pflegen
  jemandem: eine reinhauen, absagen, etwas unterstellen, zuwiderhandeln
 
  - nein, einen systeminhärenten semantischen unterschied gibt es wohl
  nicht
 
 
  zur gesamten diskussion (linguistisch jetzt, denn philosophie hab ich
  nicht studiert):
 
  ich bin keine freundin der häufig anzutreffenden überbetonung der
  ethymologie (die sich häufig eh nur als bürgerliches
  distinktionsgewinnlertum entlarven lässt: das wort XY ist ja
 eigentlich
  falsch, denn früher beudeutete das mal Z *gähn*).
 
  sprachliche zeichen sind arbiträr und das ist gut so. sie sind zwar
 ohne
  kontext mitunter unbedeutend oder uneindeutig aber das macht die
 sprache
  flexibel und somit die von jörg eingeforderte vielfalt in
 wirklichkeit
  erst möglich.
 
  zur hier angedeuteten panik davor, wörter zu verwenden, die die
 werbung
  geprägt hat oder die gar die nazizeit hervorgebracht hat:
  ich finde beides unbedenklich. das wort ansich trägt (siehe oben)
 keinen
  kontext mit sich herum. es liegt also durchaus in der
 definitionsmacht des
  einzelnen, sich des wortes zu bedienen, ohne sich mit dem gedankengut
  desjenigen, der es zum ersten mal verwendet hat, zu infizieren - ja,
 dem
  wort gar einen gänzlich neuen kontext zu geben und den ursprünglichen
  vergessen zu machen (it happens every day).
 
  ad was ist sprache: subjekt/objekt oder medium?
  wir wissen es nicht.
  ich finde jedoch die hypothese des linguistischen darwinismus hierzu
  äußerst erfrischend, die besagt, dass phoneme parasiten sind, die das
  menschliche gehirn als wirtstier bevölkern.
  (um ihr überleben zu sichern sollten sie daher am besten häufig
 verwendete
  phoneme einer indoeuropäischen sprache sein - aber das nur am rande) 
 


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden Alexander Novak
ich denke auch, dass diese aussage im alltag nicht besonders auffällig 
ist und man derartige formulierungen dauernd irgendwo zu hören bekommt. 
daher finde ich es auch nicht leicht, den kontext festzumachen, in dem 
ich diese aussage erwarte, oder was ich über eine person die so eine 
formulierung wählt, denke.
mich interessiert allerdings die motivation der redblue werbetexter, die 
sich ja bestimmt bewusst dafür entschieden haben, wir hassen teuer und 
nicht etwa wir hassen teures oder wir hassen's teuer zu verwenden.
soll es möglichst nahe an der umgangssprache der zielgruppe sein, ist es 
klanglich ansprechender oder was könnte sonst der grund sein?

siehe: http://www.youtube.com/watch?v=sbKSgczsUy8


Evelyn Fürlinger wrote:


2. richtig oder falsch ist hier die falsche fragestellung.
viel interessanter fände ich zu wissen, was wir über eine person, die so
etwas sagt, denken? in welchem kontext würden wir so eine formulierung
vermuten? warum?

im alltäglichen sprachgebrauch ist so einen aussage nicht weiter
auffällig, denke ich. im schularbeitsheft eines viertklässlers würde ich
sie allerdings anstreichen oder mindestene eine wellenlinie drunter machen
und 'stil!' dazu schreiben.
 



Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden mm

Marion Holy schrieb:



Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer 
übrigens, nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, 
sagen) liebe und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, 
vollquatschen, bestehlen) böse Verben, kann ja sein, das es einen 
ähnlichen Unterschied auch im Deutschen zwischen Genitiv und Dativ 
gibt...


Mein ich auch.
(Obwohl ich glaube die adäquate Unterscheidung wäre die Verschiebung 
zwischen nutzen/nützen, fallen/fällen, futtern/füttern, usw.)


Okay, deine Beispiele sind ein bisschen besser, im Isländischen ist die 
Lage wohl noch etwas eindeutiger (hab ich gehört), leider kann ich kein 
Isländisch.


Welches? Dativ/Genitiv? Kommt meiner Meinung nach auch nicht aus dem 
Englischen, denn dort gibt es ja keinen Dativ mehr, den Genitiv aber 
immer noch.




Der Dativ.
Judith Macheiner meint: Wenn wir uns mal nicht von der Häufigkeit leiten 
lassen, mit der die verschiedenen Kasus verwendet werden ., dann 
verspricht besonders der Dativ mit seinen esoterischen Namen aus dem 
Bereich der Moral und Rechtssprechung interessante Konstellationen. Auch 
wenn er den Genitiv diesbezüglich vielleicht nur um Nasenlänge 
übertrifft, verdient er unsere Aufmerksamkeit schon deshalb zuerst, weil 
er doch ein Verhältnis zum ganzen Satz hat und nicht, wie der Genitiv, 
der in den meisten Fällen ins Attribut weggepackt ist, nur in 
Nebenrollen auftritt.
So gesehen würde die Verwendung des Dativs die Bedeutung des Besitzenden 
betonen.


Das hört sich doch gut an, müsste ich aber nochmal genauer drüber 
nachdenken.


Auch die Verlängerung ist verdächtig, die Verwendung des Genitivs müsste 
eigentlich naheliegender sein. Es sei denn wir gehen den 
umgangssprachlichen Umweg von Dem sein Auto , aber Dativ hin, Dativ 
her, das halt ich für absurd.


Eigentlich wäre die Verwendung des Genitivs echt naheliegender. Aber ich 
finde man müsste den umgangssprachlichen Umweg (wieso eigentlich 
Umweg?) nehmen, denn in der Schriftsprache wird der Genitiv ja nach wie 
vor benutzt.



Wir sollten das von nicht unter den Tisch fallen lassen.


Genau, wenn ichs mir recht überlege, habe ich den Fehler gemacht das 
ursprüngliche Problem (von allen monos vs aller monos) auf die 
einfache Dativ- vs Genitiv-Problematik zu reduzieren, das propositionale 
von ist hier schon wichtig, zumal es diese Konstruktion, also eine 
Dativ-Präpositionsgefüge doch im Englischen gibt (from all monos vs 
garnichts (könnte man das im Englischen irgendwie genitivisch ausdrücken?).


Evelyn Fürlinger schrieb:

 1337 speak
 lol
 neu-sprech

 und 24 andere (pidgins, creolen, etc.), die mir gerade nicht 
einfallen...



1337 speak, lol und neu-sprech (spricht das letzte jemand wirklich?) 
würde ich eher als Dia-/Soziolekte des Englischen sehen, wobei die 
Unterscheidung zwischen Sprache und Dialekt generell eher schwammig ist, 
mit den Pidgin- und Creol-Sprachen hast du natürlich recht.


A language is a dialect with an army and a navy (Joseph Greenberg oder 
Uriel Weinreich, je nachdem wem man glaubt)


 jemanden: beschenken, lieben, bestätigen, pflegen
 jemandem: eine reinhauen, absagen, etwas unterstellen, zuwiderhandeln

Ja klar, aber ich wollte das auch nur mal kurz illustrieren, im 
Deutschen funktioniert das nicht so richtig, im Isländischen wohl 
angeblich schon, ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


 - nein, einen systeminhärenten semantischen unterschied gibt es wohl 
nicht


Meinst du jetzt im Deutschen zwischen Dativ und Genitiv?

 ich bin keine freundin der häufig anzutreffenden überbetonung der
 ethymologie (die sich häufig eh nur als bürgerliches
 distinktionsgewinnlertum entlarven lässt: das wort XY ist ja eigentlich
 falsch, denn früher beudeutete das mal Z *gähn*).

Wie Jörg schon geschrieben hat, Etymologie ist lustig. Aber nur solange 
es nicht in Distinktionsgewinnlertum (schönes Wort übrigens, das benutz 
ich ab jetzt auch) ausartet.


 sprachliche zeichen sind arbiträr und das ist gut so. sie sind zwar ohne
 kontext mitunter unbedeutend oder uneindeutig aber das macht die sprache
 flexibel und somit die von jörg eingeforderte vielfalt in wirklichkeit
 erst möglich.

 ich finde beides unbedenklich. das wort ansich trägt (siehe oben) keinen
 kontext mit sich herum. es liegt also durchaus in der 
definitionsmacht des

 einzelnen, sich des wortes zu bedienen, ohne sich mit dem gedankengut
 desjenigen, der es zum ersten mal verwendet hat, zu infizieren - ja, dem
 wort gar einen gänzlich neuen kontext zu geben und den ursprünglichen
 vergessen zu machen (it happens every day).

Der ursprüngliche Kontext eines Wortes/einer sprachlichen Konstruktion 
kann natürlich über die Zeit verloren gehen, und nicht jeder der 
Gutmensch (wurde auch schon mal hier auf der Liste drüber diskutiert) 
sagt, ist automatisch eine Nazi (oder wird durch das Benutzen dieses 
Wortes einer).


Trotzdem: Die Arbitrarität ist ja nicht einfach eine willkürliche 
Entscheidung die ein Sprecher über die 

Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-02 Diskussionsfäden hans christian voigt
auf

http://strangemaps.wordpress.com/

heute eine visualisierung/karte zu sprachenvielfalt.


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden MetaPHysik
Mache verschlafen uns verkatert das Postfach auf und was finde ich: super 
Diskussion zu Jahresbeginn.
Als manische Leserin aller Der-Dativ-ist-dem-Genitiv-sein-Tod-Bücher weiß ich 
das zu schätzen ;)
Wünsche ebenfalls ein gutes neues Jahr!

Maria
www.meta-physik.com


 Original-Nachricht 
 Datum: Tue, 1 Jan 2008 01:34:53 +0100
 Von: Oliver Cosmus [EMAIL PROTECTED]
 An: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
 Betreff: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

 Den beiden Hauptdiskutanten möchte ich zwei kleine Fragezeichen mit auf
 den
 Weg geben, wobei es mir vielleicht verziehen werden kann, wenn sich mein
 Verdacht jederzeit ausgerechnet bevorzugt auf solche Aussagen richtet, die
 gerade als Selbstverständlichkeiten vorgetragen werden.
 Zum einen:
 Sprachlich richtig ist die Konstruktion, die die Mehrheit der Sprecher
 einer Sprach-Gemeinschaft benutzt.
 Daß sich Richtigkeit (orthótes) prinzipiell nicht nach Gebrauch und
 nicht
 einmal nach Überzeugungen (dóxa) richten kann, hat zuerst Platon im
 Theaitetos (152e ff.) gezeigt, und zwar so überzeugend, dass dies niemals
 danach bezweifelt wurde. Das aber liegt wiederum nicht zuletzt auch daran,
 dass Aristoteles in den sophístikoi elénchoi nachgewiesen hat, dass, wer
 diesen Zweifel hegen will, dazu die Prämisse der Meinungsunabhängigkeit
 der
 Richtigkeit schon braucht und sie damit bereits anerkannt hat. (Es gibt
 aber
 ernstgemeinte Argumentationen dagegen bei Cusanus und Nietzsche.)
 Zum anderen:
 sprache ist kein subjekt
 Wenn zugestanden ist, dass es ohne Sprache überhaupt kein Subjekt gibt,
 dann
 ist die Sprache sogar das Supersubjekt der Subjektivität als solcher.
 Jeder
 Strukturalist würde sagen, dass die Sprache DAS Subjekt ist, jedenfalls
 in
 dem Sinne, dass nicht irgendwelche Mächte, Interessen usw. des Menschen
 die
 Sprache prägen, sondern nur und ganz allein die Sprache selber. Leider
 wollen die Strukturalisten aber das Subjekt ganz abschaffen. Wenn ich also
 von der Sprache als Subjekt spreche, ist das natürlich dummes zeug, oder
 bestenfalls eine dóxa (siehe oben). Nun kann ich aber noch auf den
 Begründer
 der mod. Sprachwissenschaft verweisen, nämlich auf Saussure, der
 überrascht
 feststellen musste, dass die Struktur der Sprache in keiner Weise
 Konventionen (konservativen oder fortschrittlichen) unterworfen werden
 KANN.
 Die Sprache ist das Subjekt, das sich selber schafft. Das klingt nun
 aber
 doch etwas zu verrückt, um wahr zu sein. Seien wir anti-platonisch und
 stimmen über die Wahrheit ab. Los Evelyn, Frau Magistra, Du kennst doch
 Saussure, bitte zustimmen...
 
 - Original Message - 
 From: mm [EMAIL PROTECTED]
 To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
 Sent: Monday, December 31, 2007 8:32 PM
 Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.
 
 
  joerg piringer schrieb:
  mm schrieb:
  Die bekannteste sozio-linguistische Theorie von Sprachveränderung ist
  die Willem Labovs (ich kann Genitiv) und die geht so:
  Es gibt zwei Sprechergruppen A und B, die sich beide in ihren
  Sprechgewohnheiten unterscheiden. Gruppe A verfügt, aus welchen
 Gründen
  auch immer) in den Augen von Gruppe B über mehr Prestige (man kann
 auch
  sagen Macht). Weil Gruppe B sich nun auch Prestige zulegen will,
  imitiert sie nun die Sprechgewohnheiten von Gruppe A und verändert so
  ihr eigenes Sprechverhalten. Diese Veränderungen können von der
  unterschiedlichen Aussprache eines Phonems bis hin zur Übernahme
 ganzer
  grammatikalischer Konstruktionen reichen. Und natürlich ist das eine
  Ausübung von Macht. Und natürlich sind Werbefuzzis und Massenmedien
  massiv dafür verantwortlich Sprache zu verhunzen, wenn man eine
 Sprache
  den als verhunzbar ansehen will. Und natürlich kann man diesen Bösen
  Konservativität unterstellen.
 
  ich habe den eindruck, die vereinfachungen und vereinheitlichungen
  passiert im wesentlichen aus ökonomischen überlegungen heraus. und
 das
  ist in der kultur immer ein fehler.
 
  Nicht jeder sprachliche Wandel ist unbedingt ein Schritt in Richtung
  Vereinfachung (im Beispiel Dativ vs.Genitiv allerdings schon). Falls du
  Zeit und Ineresse hast lies einfach mal das erste Kapitel von Labovs (er
  heisst übrigens William, nicht Willem) Sociolinguistic Patterns. In
 dem
  darin untersuchten Sprachwandel bleibt nämlich die Komplexität des
  Sprachsystems erhalten.
 
  und vor allem dann, wenn es um DAS wesentliche kommunikationsmedium
 geht.
 
  Aber dieses Bewahrenwollen von Sprache wie sie zu einem gegebenen
  Zeitpunkt ist, ist das eigentlich konservative (lat. conservare:
  bewahren).
 
  genau das, glaube ich, ist ein irrtum. so gesehen müsste jede
 änderung
  progressiv sein. dann hätten wir also z.b. in den letzten jahren das
  progressivste fremdenrecht der welt bekommen.
 
  Ich hab keine Ahnung vom österreichischen Fremdenrecht, aber bei meiner
  Argumentation habe ich,
  völlig fachidiotisch, nur auf Sprache Bezug genommen, deine
  Analogiebildung ist vielleicht
  angemessen, aber ich würde nicht so weit

Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden joerg piringer

Oliver Cosmus schrieb:

sprache ist kein subjekt
Wenn zugestanden ist, dass es ohne Sprache überhaupt kein Subjekt gibt, 
dann

ist die Sprache sogar das Supersubjekt der Subjektivität als solcher. Jeder
Strukturalist würde sagen, dass die Sprache DAS Subjekt ist, jedenfalls in
dem Sinne, dass nicht irgendwelche Mächte, Interessen usw. des Menschen die
Sprache prägen, sondern nur und ganz allein die Sprache selber. Leider
wollen die Strukturalisten aber das Subjekt ganz abschaffen. Wenn ich also
von der Sprache als Subjekt spreche, ist das natürlich dummes zeug, oder
bestenfalls eine dóxa (siehe oben). Nun kann ich aber noch auf den 
Begründer

der mod. Sprachwissenschaft verweisen, nämlich auf Saussure, der überrascht
feststellen musste, dass die Struktur der Sprache in keiner Weise
Konventionen (konservativen oder fortschrittlichen) unterworfen werden 
KANN.

Die Sprache ist das Subjekt, das sich selber schafft. Das klingt nun aber
doch etwas zu verrückt, um wahr zu sein. Seien wir anti-platonisch und
stimmen über die Wahrheit ab. Los Evelyn, Frau Magistra, Du kennst doch
Saussure, bitte zustimmen...


ich glaube ja, dass sprache subjekt und objekt in einem ist, obiger satz 
war nur eine zuspitzung, um die gemachtheit und beeinflussung sichtbar 
zu machen.
ich habe weder sassure noch labov gelesen, nur selber beobachtungen 
angestellt. und diverse offene bzw. verdeckte kampffelder innerhalb der 
sprache entdeckt. angefangen von geschlechtsneutraler schreibung bis zu 
versuchen von getränkekonzernen neue wörter zu kreieren. ich will nicht 
sagen, dass alles neue schlecht ist. im gegenteil. aber jeder sollte 
wissen, was er sagen will und woher der neue ausdruck kommt, den er 
verwendet und warum.
es geht um selbstbestimmung. genausowenig, wie ich von der politik, die 
diese typen machen bestimmt werden will, möchte ich ihre sprache sprechen:

http://youtube.com/watch?v=9XUiLtvKqns


best
joerg

--
http://joerg.piringer.net
http://www.transacoustic-research.com
http://www.iftaf.org
http://www.vegetableorchestra.org/


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden Oliver Cosmus
weiss es wirklich nicht, deswegen Frage ich)? Und wonach richtet sich dann 
Platons Meinung nach die Richtigkeit, nach einer Autorität (in dieser 
ganzen Diskussion also nach Plato selbst (die Richtigkeit an sich 
betreffend), Bastian Sick oder der Duden-Redaktion (den richtigen 
Gebrauch von Sprache betreffend)?), nach Gewohnheit (wäre ja auch eine Art 
von Gebrauch) oder etwas ganz anderem?


Wahr bzw. richtig (das ist in diesem Zusammenhang kein Unterschied) ist nach 
Platon und Aristoteles (aber nicht nur nach diesen) eine Vorstellung oder 
eine Aussage, wenn sie mit der in ihr ausgesagten Sache übereinstimmt. Zum 
Beispiel ist der Satz Der Mond ist aus grünem Käse gemacht genau dann 
richtig, wenn er tatsächlich aus grünem Käse gemacht ist; andernfalls ist er 
falsch. Auf unsere Sprachfrage übertragen hieße das: Richtiger 
Sprachgebrauch muss sich nach der Sprache selbst richten. Man merkt sofort 
den Haken: Die Sprache selbst ist ja gar nicht strikt vom Sprachgebrauch 
zu trennen. Trotzdem können wir zwischen falschem und richtigen 
Sprachgebrauch unterscheiden. Das heißt, dass wir uns dabei doch auf eine 
Sache beziehen: nämlich den Sprachgebrauch, wie er sein SOLL. Und wer legt 
das wiederum fest? Ich glaube, die Diskussion von joerg und mm dreht sich um 
diese Frage. Platon und Aristoteles meinten jedenfalls, dass dies nicht an 
eine Mehrheitsentscheidung gebunden werden KANN, weil ich damit das 
normative Kriterium wahr/falsch überhaupt aufgebe: es gibt dann keinen 
richtigen Sprachgebrauch mehr und infolgedessen - über kurz oder lang - 
überhaupt keinen Sprachgebrauch (denn dieser muss Regeln enthalten).


Noch zu Joerg: Gute Idee von Dir: die Sprache ist Subjekt und Objekt 
zugleich. Vielleicht ist sie aber sogar noch etwas anderes, nämlich das 
Medium/die Dimension, IN DEM sich solche Unterschiede, wie der zwischen 
Subjekt und Objekt überhaupt erst treffen lassen. 


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden mm

Oliver Cosmus schrieb:
weiss es wirklich nicht, deswegen Frage ich)? Und wonach richtet sich 
dann Platons Meinung nach die Richtigkeit, nach einer Autorität (in 
dieser ganzen Diskussion also nach Plato selbst (die Richtigkeit an 
sich betreffend), Bastian Sick oder der Duden-Redaktion (den 
richtigen Gebrauch von Sprache betreffend)?), nach Gewohnheit (wäre 
ja auch eine Art von Gebrauch) oder etwas ganz anderem?


Wahr bzw. richtig (das ist in diesem Zusammenhang kein Unterschied) ist 
nach Platon und Aristoteles (aber nicht nur nach diesen) eine 
Vorstellung oder eine Aussage, wenn sie mit der in ihr ausgesagten Sache 
übereinstimmt. Zum Beispiel ist der Satz Der Mond ist aus grünem Käse 
gemacht genau dann richtig, wenn er tatsächlich aus grünem Käse gemacht 
ist; andernfalls ist er falsch. Auf unsere Sprachfrage übertragen hieße 
das: Richtiger Sprachgebrauch muss sich nach der Sprache selbst richten. 
Man merkt sofort den Haken: Die Sprache selbst ist ja gar nicht strikt 
vom Sprachgebrauch zu trennen. Trotzdem können wir zwischen falschem und 
richtigen Sprachgebrauch unterscheiden. Das heißt, dass wir uns dabei 
doch auf eine Sache beziehen: nämlich den Sprachgebrauch, wie er sein 
SOLL. Und wer legt das wiederum fest? Ich glaube, die Diskussion von 
joerg und mm dreht sich um diese Frage. Platon und Aristoteles meinten 
jedenfalls, dass dies nicht an eine Mehrheitsentscheidung gebunden 
werden KANN, weil ich damit das normative Kriterium wahr/falsch 
überhaupt aufgebe: es gibt dann keinen richtigen Sprachgebrauch mehr und 
infolgedessen - über kurz oder lang - überhaupt keinen Sprachgebrauch 
(denn dieser muss Regeln enthalten).



Wenn Platon und Aristoteles (deren Autorität ich in meiner jugendlichen 
Unbekümmertheit einfach mal anzweifeln möchte) davon ausgehen, das 
Richtigkeit nicht an eine Mehrheitsentscheidung gebunden werden kann, 
weil ich dann das Begriffspaar richtig/falsch aufgeben muss, dann 
tun wir das doch einfach mal, nur mal so for the sake of argument 
(Entschuldigung, Sprachschützer, aber dafür gibt's einfach kein 
unholpriges deutschsprachiges Äquivalent).


Ich habe zwar nicht besonders viel Ahnung von Systemtheorie, aber eine 
ihrer Aussagen über Sprache ist die, dass Sprache [ein] 
wahrheitsindifferentes Vehikel der Kommunikation [ist] 
(http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=luhmann#A.). Für 
mich bedeutet das, dass es beim Sprechen kein richtig oder falsch 
gibt, jedenfalls keines das von irgendwem als solches bezeichnet werden 
könnte. Vielmehr organisierte sich das System Sprache dann durch 
Benutzung selbst. Aber das sich jemand anmasst, Sprachverhalten zu 
bestimmen, würde dann eben auch fest zu diesem System gehören (und die 
Sprachkritik ist ja keine neue Erscheinung, vielmehr eine der 
Auswirkungen eines Denkens in Begriffspaaren (von dem kein Mensch so 
richtig frei ist).).


Wenn es aber nun kein richtig/falsch (in Bezug auf Sprache) mehr 
gäbe, würde das dann folglich bedeuten, dass es dann (wie Oliver 
schreibt) keinen richtigen Sprachgebrauch mehr und infolgedessen - über 
kurz oder lang - überhaupt keinen Sprachgebrauch (denn dieser muss 
Regeln enthalten) gäbe? Das würde ich doch sehr bezweifeln wollen.
Du, Oliver, hast auch öfter das Wort Mehrheitsbeschluss benutzt, um 
meine Aussage Sprachlich richtig ist die Konstruktion, die die Mehrheit 
der Sprecher einer Sprach-Gemeinschaft benutzt zusammenzufassen, das 
ist aber meiner Meinung nach falsch, denn über Sprechweisen wird ja 
nicht abgestimmt (ausser die GfdS hat ihre Finger im Spiel), vielmehr 
organisiert sich diese angenommene Richtigkeit selbst und verändert 
sich ständig, so dass man eigentlich ein bestimmtes sprachliches 
Phänomen, z.B. das ursprüngliche Dativ vs. Genitiv-Beispiel, zu keinem 
gegebenen Zeitpunkt als richtig oder falsch bezeichnen kann.


Marion Holy schrieb:

 Auch meines Erachtens wird die Neu-/Erstverwendung von Begriffen oder
 grammatikalischen Wendungen in starker Mehrzahl zuerst medial
 transportiert.

Du sprichst von transportieren, aber das ist nun mal eine Funktion von 
(Massen-)Medien, das heisst aber noch lange nicht, dass die sprachliche 
Veränderung dort ihren Ursprung nimmt.


 Ebenso kann es einem ja egal sein, ob eine Sprache ausstirbt, es
 entstehen ja eh ständig neue.

Ich kann mich nur wiederholen: Mit jeder Sprache stirbt eine bestimmte 
Weltsicht und damit ein Aspekt der Realität. Das ständig neue Sprachen 
entstehen wage ich zu bezweifeln (vielleicht hast du ja ein paar Beispiele?)


 Darüber, was es
 aussagt, Besitzanzeige durch Verwendung des Genitivs oder von+Dativ zu
 bedeuten, muss ich nachdenken.

Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer übrigens, 
nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, sagen) liebe 
und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, vollquatschen, bestehlen) 
böse Verben, kann ja sein, das es einen ähnlichen Unterschied auch im 
Deutschen zwischen Genitiv und Dativ gibt...


 Besprochenes 

Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden Marion Holy



Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer 
übrigens, nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben, 
sagen) liebe und Akkusativverben (jemandeN: umbringen, 
vollquatschen, bestehlen) böse Verben, kann ja sein, das es einen 
ähnlichen Unterschied auch im Deutschen zwischen Genitiv und Dativ 
gibt...


Mein ich auch.
(Obwohl ich glaube die adäquate Unterscheidung wäre die Verschiebung 
zwischen nutzen/nützen, fallen/fällen, futtern/füttern, usw.)



Welches? Dativ/Genitiv? Kommt meiner Meinung nach auch nicht aus dem 
Englischen, denn dort gibt es ja keinen Dativ mehr, den Genitiv aber 
immer noch.


Der Dativ.
Judith Macheiner meint: Wenn wir uns mal nicht von der Häufigkeit 
leiten lassen, mit der die verschiedenen Kasus verwendet werden ., 
dann verspricht besonders der Dativ mit seinen esoterischen Namen aus 
dem Bereich der Moral und Rechtssprechung interessante Konstellationen. 
Auch wenn er den Genitiv diesbezüglich vielleicht nur um Nasenlänge 
übertrifft, verdient er unsere Aufmerksamkeit schon deshalb zuerst, 
weil er doch ein Verhältnis zum ganzen Satz hat und nicht, wie der 
Genitiv, der in den meisten Fällen ins Attribut weggepackt ist, nur in 
Nebenrollen auftritt.
So gesehen würde die Verwendung des Dativs die Bedeutung des 
Besitzenden betonen.
Auch die Verlängerung ist verdächtig, die Verwendung des Genitivs 
müsste eigentlich naheliegender sein. Es sei denn wir gehen den 
umgangssprachlichen Umweg von Dem sein Auto , aber Dativ hin, Dativ 
her, das halt ich für absurd.

Wir sollten das von nicht unter den Tisch fallen lassen.

Massenmedien und Aussterben fehlt, bis morgen Abend




Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2008-01-01 Diskussionsfäden Clemens Stecher
 
 
 Viel Spass, ich bin auch noch nicht dahintergekommen. Isländer
 übrigens, nennen Dativverben (also jemandeM etwas: schenken, geben,
 sagen) liebe und Akkusativverben (jemandeN: umbringen,
 vollquatschen, bestehlen) böse Verben, kann ja sein, das es einen
 ähnlichen Unterschied auch im Deutschen zwischen Genitiv und Dativ
 gibt...
 
 Mein ich auch.
 (Obwohl ich glaube die adäquate Unterscheidung wäre die Verschiebung
 zwischen nutzen/nützen, fallen/fällen, futtern/füttern, usw.)
 
 
 Welches? Dativ/Genitiv? Kommt meiner Meinung nach auch nicht aus dem
 Englischen, denn dort gibt es ja keinen Dativ mehr, den Genitiv aber
 immer noch.
 
 Der Dativ.
 Judith Macheiner meint: Wenn wir uns mal nicht von der Häufigkeit
 leiten lassen, mit der die verschiedenen Kasus verwendet werden .,
 dann verspricht besonders der Dativ mit seinen esoterischen Namen aus
 dem Bereich der Moral und Rechtssprechung interessante Konstellationen.
 Auch wenn er den Genitiv diesbezüglich vielleicht nur um Nasenlänge
 übertrifft, verdient er unsere Aufmerksamkeit schon deshalb zuerst,
 weil er doch ein Verhältnis zum ganzen Satz hat und nicht, wie der
 Genitiv, der in den meisten Fällen ins Attribut weggepackt ist, nur in
 Nebenrollen auftritt.
 So gesehen würde die Verwendung des Dativs die Bedeutung des
 Besitzenden betonen.
 Auch die Verlängerung ist verdächtig, die Verwendung des Genitivs
 müsste eigentlich naheliegender sein. Es sei denn wir gehen den
 umgangssprachlichen Umweg von Dem sein Auto , aber Dativ hin, Dativ
 her, das halt ich für absurd.
 Wir sollten das von nicht unter den Tisch fallen lassen.
 
 Massenmedien und Aussterben fehlt, bis morgen Abend
 

Jo e. 


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden Anna Blume

Zur bildungsbürgerlich abgeklärten Anwendung auf dem Silvesterfest:

Der Gute Rutsch kommt aus dem Jiddischen a gut Rosch. Rosch ist 
aber aus dem Hebräischen Rosch Ha Schana (Anfang des Jahres) und a 
gut Rosch bedeutet somit Ein gutes Jahr. (www.etymologie.info)


Ein guter Rutsch ins neue Jahr ist somit eine Tautologie.

Also: a gut Rosch, allerseits!

/wir sind die menschen auf den wiesen/
/bald sind wir menschen unter den wiesen/
/und werden wiesen, und werden wald/
/das wird ein heiterer landaufenthalt/
(ernst jandl)

ab


Franz Ablinger schrieb:

Im Namen von allen monos darf ich der gesamten
bagasch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Ich tue dies mit dem Text des Walzers An der 
schönen blauen Donau von Josef Weyl, Vereinsdichter
des Wiener Männergesangsvereins. 
Ursprünglich als Faschingslied anlässlich der 
Einweihung der Gas-Strassenbeleuchtung in Wien 
geschrieben, dann für den allgemeinen Gebrauch 
modifiziert.
Erst 23 Jahre später unterlegte Dr. Franz von Gerneth 
dem Walzer den bekannten Text Donau so blau.


fra

q: http://ingeb.org/Lieder/donausob.html

- Josef Weyl, 1867
Wiener seid froh
Oho, wieso
No so blickt nur um!
I bitt', warum?
Ein Schimmer des Lichts
Wir seh'n noch nichts.
Ei, Fasching ist da!
Ah so, na ja!
Drum trotzet der Zeit
Der Trübseligkeit.
Ah! Das wär g'scheidt!
Was nützt das Bedauern
Das Trauern
Drum froh und lustig seid. 


|: Ehrt das Faschingsrecht,
   Wenn auch noch so schlecht
   Die Finanzen,
   Laßt uns tanzen;
   Heut zu Tage schwitzt
   Wer im Zimmer sitzt,
   G'rad so wie der Tänzer-Schwall
   Auf'n Ball. :| 


|: Der Bauer kratzt sich sehr,
   Daß die Zeiten gar so schwer,
   Nimmt sich an Rand mit G'walt
   Zum Steueramt rennt er halt
   Hin und zahlt. : |
Das Geld ist jetzt hin, das is g'wiß
Das geb'ns nit mehr heraus,
So weil jetzt der Fasching g'rad is,
Ist Ball im G'moanwirtshaus;
S'gibt saubre Diarndl'n noch
An G'strampften tanzen wir doch
Wann uns das Geld auch fehlt.
Es hat ja fast d'ganze Welt
Kein Geld! 


Ein dicker Hausherr, der ärgert sich sehr,
Es steh'n im Haus alle Wohnungen leer,
S'macht nix, er geht trotz seiner Gall
Halt doch auf'n Maskenball.
Fehl'n auch sechs Zinsparteien
G'steigert wern d'Andern halt
Morg'n zieht a Künstler ein,
Der aber g'wiß nix zahlt,
Pfänd't man, ist's ärgerlich,
D'Leut hab'n nix hint und vorn
So denkt der Hausherr sich
Und tanzt voll Zorn. 


Der Künstler fühlt in der Grazien Näh'
Wohl sich und weh
Wie's Fischlein im See
Verkörpert sieht er im heitersten Strahl
Sein längst schon geträumtes Ideal
Er ist's, dem die Musen die Stirne geküßt,
S'Leben versüßt,
Den die Schönheit begrüßt
Wo Freude und Liebe erblühen im Keim,
Fühlt sich der Künstler daheim.
Rasch im Schwung,
Frisch und jung
Kündet meisterlich
Jeder Künstler sich,
Drum mit Recht steht die Kunst
Bei den Damen in so hoher Gunst. 


Selbst die politischen, kritischen Herr'n
Drehen weise im Kreise sich gern,
Wenn auch scheinbar bewegend sich keck,
Kommen sie doch niemals vom Fleck,
Wie sie so walzen, versalzen sie meist
Trotz der Mühen die Brühen im Geist
Wie's auch Noten schreib'n noch so so exakt
Kommen's leider Gott stets aus dem Takt.
D'rum nur zu
Tanzt ohne Rast und Ruh',
Nützet den Augenblick,
Denn sein Glück
Kehrt nicht zurück.
Nützt in Eil'
Das was Euch heut zu Theil,
Denn die Zeit entflieht
Und die Rose der Freude verblüht.
D'rum tanzt, ja tanzt, ja tanzt.

  


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden mm

Bildung gegen das Bürgertum:

Wenn die Dativ-Präpositionalkonstruktion den Genitiv dahinmetzelt sind 
noch lange nicht die bösen Anglos schuld. Und selbst wenn: Sprache 
verändert sich nunmal, egal ob man das gut oder schlecht findet. 
Sprachlich richtig ist die Konstruktion, die die Mehrheit der Sprecher 
einer Sprach-Gemeinschaft benutzt. Und wer lieber den Dativ benutzt, dem 
fehlt es trotzdem nicht an der Kompetenz den Genitiv zu bilden.


Gute Besserung,

Manuel

Oliver Cosmus schrieb:

Bildungsbürgergut Teil II:

Die Formulierung Im Namen von allen monos ist als 
Präpositionalkonstruktion ein typisches Beispiel für die fortschreitende 
Anglisierung. Wer dagegen die Kasus noch beherrscht, mag sich vielleicht 
lieber im Namen aller monos präsentieren.


- Original Message - From: Franz Ablinger [EMAIL PROTECTED]
To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Sent: Monday, December 31, 2007 12:29 PM
Subject: [monochrom] einen guten Rutsch.



Im Namen von allen monos darf ich der gesamten
bagasch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Ich tue dies mit dem Text des Walzers An der
schönen blauen Donau von Josef Weyl, Vereinsdichter
des Wiener Männergesangsvereins.
Ursprünglich als Faschingslied anlässlich der
Einweihung der Gas-Strassenbeleuchtung in Wien
geschrieben, dann für den allgemeinen Gebrauch
modifiziert.
Erst 23 Jahre später unterlegte Dr. Franz von Gerneth
dem Walzer den bekannten Text Donau so blau.

   fra

q: http://ingeb.org/Lieder/donausob.html

- Josef Weyl, 1867
Wiener seid froh
Oho, wieso
No so blickt nur um!
I bitt', warum?
Ein Schimmer des Lichts
Wir seh'n noch nichts.
Ei, Fasching ist da!
Ah so, na ja!
Drum trotzet der Zeit
Der Trübseligkeit.
Ah! Das wär g'scheidt!
Was nützt das Bedauern
Das Trauern
Drum froh und lustig seid.

|: Ehrt das Faschingsrecht,
  Wenn auch noch so schlecht
  Die Finanzen,
  Laßt uns tanzen;
  Heut zu Tage schwitzt
  Wer im Zimmer sitzt,
  G'rad so wie der Tänzer-Schwall
  Auf'n Ball. :|

|: Der Bauer kratzt sich sehr,
  Daß die Zeiten gar so schwer,
  Nimmt sich an Rand mit G'walt
  Zum Steueramt rennt er halt
  Hin und zahlt. : |
Das Geld ist jetzt hin, das is g'wiß
Das geb'ns nit mehr heraus,
So weil jetzt der Fasching g'rad is,
Ist Ball im G'moanwirtshaus;
S'gibt saubre Diarndl'n noch
An G'strampften tanzen wir doch
Wann uns das Geld auch fehlt.
Es hat ja fast d'ganze Welt
Kein Geld!

Ein dicker Hausherr, der ärgert sich sehr,
Es steh'n im Haus alle Wohnungen leer,
S'macht nix, er geht trotz seiner Gall
Halt doch auf'n Maskenball.
Fehl'n auch sechs Zinsparteien
G'steigert wern d'Andern halt
Morg'n zieht a Künstler ein,
Der aber g'wiß nix zahlt,
Pfänd't man, ist's ärgerlich,
D'Leut hab'n nix hint und vorn
So denkt der Hausherr sich
Und tanzt voll Zorn.

Der Künstler fühlt in der Grazien Näh'
Wohl sich und weh
Wie's Fischlein im See
Verkörpert sieht er im heitersten Strahl
Sein längst schon geträumtes Ideal
Er ist's, dem die Musen die Stirne geküßt,
S'Leben versüßt,
Den die Schönheit begrüßt
Wo Freude und Liebe erblühen im Keim,
Fühlt sich der Künstler daheim.
Rasch im Schwung,
Frisch und jung
Kündet meisterlich
Jeder Künstler sich,
Drum mit Recht steht die Kunst
Bei den Damen in so hoher Gunst.

Selbst die politischen, kritischen Herr'n
Drehen weise im Kreise sich gern,
Wenn auch scheinbar bewegend sich keck,
Kommen sie doch niemals vom Fleck,
Wie sie so walzen, versalzen sie meist
Trotz der Mühen die Brühen im Geist
Wie's auch Noten schreib'n noch so so exakt
Kommen's leider Gott stets aus dem Takt.
D'rum nur zu
Tanzt ohne Rast und Ruh',
Nützet den Augenblick,
Denn sein Glück
Kehrt nicht zurück.
Nützt in Eil'
Das was Euch heut zu Theil,
Denn die Zeit entflieht
Und die Rose der Freude verblüht.
D'rum tanzt, ja tanzt, ja tanzt. 




Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden mm
Du, Jörg, hast, zumindest teilweise, Recht. Die Formulierung Sprache 
ändert sich war wohl etwas unglücklich von mir gewählt, denn natürlich 
wird sie verändert und ändert sich nicht aus sich Selbst heraus. Und 
diese Veränderungen sind natürlich eine Auswirkung von Machtausübungen. 
Aber ich finde es extrem kurzsichtig von dir die Medien (ich nehme an du 
meinst die Massenmedien, denn Sprache selbst ist ja auch ein Medium) und 
Werbetexter als einzige Anwender dieser Macht darzustellen.
Die bekannteste sozio-linguistische Theorie von Sprachveränderung ist 
die Willem Labovs (ich kann Genitiv) und die geht so:
Es gibt zwei Sprechergruppen A und B, die sich beide in ihren 
Sprechgewohnheiten unterscheiden. Gruppe A verfügt, aus welchen Gründen 
auch immer) in den Augen von Gruppe B über mehr Prestige (man kann auch 
sagen Macht). Weil Gruppe B sich nun auch Prestige zulegen will, 
imitiert sie nun die Sprechgewohnheiten von Gruppe A und verändert so 
ihr eigenes Sprechverhalten. Diese Veränderungen können von der 
unterschiedlichen Aussprache eines Phonems bis hin zur Übernahme ganzer 
grammatikalischer Konstruktionen reichen. Und natürlich ist das eine 
Ausübung von Macht. Und natürlich sind Werbefuzzis und Massenmedien 
massiv dafür verantwortlich Sprache zu verhunzen, wenn man eine Sprache 
den als verhunzbar ansehen will. Und natürlich kann man diesen Bösen 
Konservativität unterstellen.
Aber dieses Bewahrenwollen von Sprache wie sie zu einem gegebenen 
Zeitpunkt ist, ist das eigentlich konservative (lat. conservare: bewahren).
Ausserdem, wenn eine Sprache an grammatikalischer Komplexität abnimmt, 
heisst das noch lange nicht, dass  deren Benutzer dadurch geistig ärmer 
werden. Ein gutes Beispiel ist hier das Englische, das nur noch zwei 
Kasus (Nominativ und Genitiv) hat (der Dativ ging irgendwann verloren, 
was mit den eventuellen anderen Kasus passiert ist weiss ich nicht). 
Doch was das Englische an grammatikalischer Komplexität verloren hat 
wird dadurch wettgemacht, das es über viel mehr Wörter als jetzt z.B. 
das Deutsche verfügt und deshalb auf Englisch z.B. Grade von Bedeutung 
viel feiner bestimmt werden können. Komplexität besteht nämlich nicht 
nur auf einer Ebene eines Sprachsystems.



Du aber, Oliver, versuchst dich jetzt mit dem Argument Ironie (lass dir 
mal was besseres einfallen) und dummen Hitlervergleichen rauszuwinden 
(ich finde es jetzt irgendwie überflüssig hier Godwin's Law anzuführen, 
tue es aber trotzdem).


Saisonale Grüsse,

Manuel

joerg piringer schrieb:

sprache ändert sich nicht. denn sprache ist kein subjekt. die frage ist 
nur, wer dann die sprache verändert. das ist in vielen fällen eine frage 
von macht. und die haben die medien und werbetexter. dass die nicht die 
grossen sprachschöpfer und auf keinen fall revolutionäre oder 
antibürgerliche sind wissen wir schon länger. im gegenteil: die 
simplifizierung der sprache entzieht uns ein wichtiges denkwerkzeug 
arbeitet also eher für die sache der konservativen.


'When I use a word,' Humpty Dumpty said, in rather a scornful tone, 'it 
means just what I choose it to mean - neither more nor less.' 'The 
question is,' said Alice, 'whether you can make words mean so many 
different things.' 'The question is,' said Humpty Dumpty, 'which is to 
be master - that's all.'

(lewis carrol)


Gute Besserung,


für mehr komplexität.

jörg




Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden hans christian voigt
ich kann Genitiv

alors mon ami, das kannst Du aber sicher auch noch besser.


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden Alexander Novak
Trotzdem bietet die deutsche Sprache demjenigen, der ihre Grammatik 
besser beherscht, Mittel um sich präziser auszudrücken. Das auch ein 
größeres Vokabular größere Präzision ermöglicht, ist logisch, aber kein 
Argument für grammatikalisch zu vereinfachen.


lg alex

mm wrote:

Aber dieses Bewahrenwollen von Sprache wie sie zu einem gegebenen 
Zeitpunkt ist, ist das eigentlich konservative (lat. conservare: 
bewahren).
Ausserdem, wenn eine Sprache an grammatikalischer Komplexität abnimmt, 
heisst das noch lange nicht, dass  deren Benutzer dadurch geistig 
ärmer werden. Ein gutes Beispiel ist hier das Englische, das nur noch 
zwei Kasus (Nominativ und Genitiv) hat (der Dativ ging irgendwann 
verloren, was mit den eventuellen anderen Kasus passiert ist weiss ich 
nicht). Doch was das Englische an grammatikalischer Komplexität 
verloren hat wird dadurch wettgemacht, das es über viel mehr Wörter 
als jetzt z.B. das Deutsche verfügt und deshalb auf Englisch z.B. 
Grade von Bedeutung viel feiner bestimmt werden können. Komplexität 
besteht nämlich nicht nur auf einer Ebene eines Sprachsystems.


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden joerg piringer

mm schrieb:
Die bekannteste sozio-linguistische Theorie von Sprachveränderung ist 
die Willem Labovs (ich kann Genitiv) und die geht so:
Es gibt zwei Sprechergruppen A und B, die sich beide in ihren 
Sprechgewohnheiten unterscheiden. Gruppe A verfügt, aus welchen Gründen 
auch immer) in den Augen von Gruppe B über mehr Prestige (man kann auch 
sagen Macht). Weil Gruppe B sich nun auch Prestige zulegen will, 
imitiert sie nun die Sprechgewohnheiten von Gruppe A und verändert so 
ihr eigenes Sprechverhalten. Diese Veränderungen können von der 
unterschiedlichen Aussprache eines Phonems bis hin zur Übernahme ganzer 
grammatikalischer Konstruktionen reichen. Und natürlich ist das eine 
Ausübung von Macht. Und natürlich sind Werbefuzzis und Massenmedien 
massiv dafür verantwortlich Sprache zu verhunzen, wenn man eine Sprache 
den als verhunzbar ansehen will. Und natürlich kann man diesen Bösen 
Konservativität unterstellen.


ich habe den eindruck, die vereinfachungen und vereinheitlichungen 
passiert im wesentlichen aus ökonomischen überlegungen heraus. und das 
ist in der kultur immer ein fehler. und vor allem dann, wenn es um DAS 
wesentliche kommunikationsmedium geht.


Aber dieses Bewahrenwollen von Sprache wie sie zu einem gegebenen 
Zeitpunkt ist, ist das eigentlich konservative (lat. conservare: bewahren).


genau das, glaube ich, ist ein irrtum. so gesehen müsste jede änderung 
progressiv sein. dann hätten wir also z.b. in den letzten jahren das 
progressivste fremdenrecht der welt bekommen.


Ausserdem, wenn eine Sprache an grammatikalischer Komplexität abnimmt, 
heisst das noch lange nicht, dass  deren Benutzer dadurch geistig ärmer 
werden. Ein gutes Beispiel ist hier das Englische, das nur noch zwei 
Kasus (Nominativ und Genitiv) hat (der Dativ ging irgendwann verloren, 
was mit den eventuellen anderen Kasus passiert ist weiss ich nicht). 
Doch was das Englische an grammatikalischer Komplexität verloren hat 
wird dadurch wettgemacht, das es über viel mehr Wörter als jetzt z.B. 
das Deutsche verfügt und deshalb auf Englisch z.B. Grade von Bedeutung 
viel feiner bestimmt werden können. Komplexität besteht nämlich nicht 
nur auf einer Ebene eines Sprachsystems.


klingt schön in der theorie, mir fällt aber kein beispiel aus der 
neueren geschichte ein, wo das der fall gewesen wäre.


vielleicht ist aber vielfalt auch ein besseres wort als komplexität, 
denn darum gehts mir eigentlich.



Saisonale Grüsse,


was soll das eigentlich bedeuten?

joerg

--
http://joerg.piringer.net
http://www.transacoustic-research.com
http://www.iftaf.org
http://www.vegetableorchestra.org/


Re: [monochrom] einen guten Rutsch.

2007-12-31 Diskussionsfäden Oliver Cosmus

Den beiden Hauptdiskutanten möchte ich zwei kleine Fragezeichen mit auf den
Weg geben, wobei es mir vielleicht verziehen werden kann, wenn sich mein
Verdacht jederzeit ausgerechnet bevorzugt auf solche Aussagen richtet, die
gerade als Selbstverständlichkeiten vorgetragen werden.
Zum einen:
Sprachlich richtig ist die Konstruktion, die die Mehrheit der Sprecher
einer Sprach-Gemeinschaft benutzt.
Daß sich Richtigkeit (orthótes) prinzipiell nicht nach Gebrauch und nicht
einmal nach Überzeugungen (dóxa) richten kann, hat zuerst Platon im
Theaitetos (152e ff.) gezeigt, und zwar so überzeugend, dass dies niemals
danach bezweifelt wurde. Das aber liegt wiederum nicht zuletzt auch daran,
dass Aristoteles in den sophístikoi elénchoi nachgewiesen hat, dass, wer
diesen Zweifel hegen will, dazu die Prämisse der Meinungsunabhängigkeit der
Richtigkeit schon braucht und sie damit bereits anerkannt hat. (Es gibt aber
ernstgemeinte Argumentationen dagegen bei Cusanus und Nietzsche.)
Zum anderen:
sprache ist kein subjekt
Wenn zugestanden ist, dass es ohne Sprache überhaupt kein Subjekt gibt, dann
ist die Sprache sogar das Supersubjekt der Subjektivität als solcher. Jeder
Strukturalist würde sagen, dass die Sprache DAS Subjekt ist, jedenfalls in
dem Sinne, dass nicht irgendwelche Mächte, Interessen usw. des Menschen die
Sprache prägen, sondern nur und ganz allein die Sprache selber. Leider
wollen die Strukturalisten aber das Subjekt ganz abschaffen. Wenn ich also
von der Sprache als Subjekt spreche, ist das natürlich dummes zeug, oder
bestenfalls eine dóxa (siehe oben). Nun kann ich aber noch auf den Begründer
der mod. Sprachwissenschaft verweisen, nämlich auf Saussure, der überrascht
feststellen musste, dass die Struktur der Sprache in keiner Weise
Konventionen (konservativen oder fortschrittlichen) unterworfen werden KANN.
Die Sprache ist das Subjekt, das sich selber schafft. Das klingt nun aber
doch etwas zu verrückt, um wahr zu sein. Seien wir anti-platonisch und
stimmen über die Wahrheit ab. Los Evelyn, Frau Magistra, Du kennst doch
Saussure, bitte zustimmen...

- Original Message - 
From: mm [EMAIL PROTECTED]

To: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
Sent: Monday, December 31, 2007 8:32 PM
Subject: Re: [monochrom] einen guten Rutsch.



joerg piringer schrieb:

mm schrieb:

Die bekannteste sozio-linguistische Theorie von Sprachveränderung ist
die Willem Labovs (ich kann Genitiv) und die geht so:
Es gibt zwei Sprechergruppen A und B, die sich beide in ihren
Sprechgewohnheiten unterscheiden. Gruppe A verfügt, aus welchen Gründen
auch immer) in den Augen von Gruppe B über mehr Prestige (man kann auch
sagen Macht). Weil Gruppe B sich nun auch Prestige zulegen will,
imitiert sie nun die Sprechgewohnheiten von Gruppe A und verändert so
ihr eigenes Sprechverhalten. Diese Veränderungen können von der
unterschiedlichen Aussprache eines Phonems bis hin zur Übernahme ganzer
grammatikalischer Konstruktionen reichen. Und natürlich ist das eine
Ausübung von Macht. Und natürlich sind Werbefuzzis und Massenmedien
massiv dafür verantwortlich Sprache zu verhunzen, wenn man eine Sprache
den als verhunzbar ansehen will. Und natürlich kann man diesen Bösen
Konservativität unterstellen.


ich habe den eindruck, die vereinfachungen und vereinheitlichungen
passiert im wesentlichen aus ökonomischen überlegungen heraus. und das
ist in der kultur immer ein fehler.


Nicht jeder sprachliche Wandel ist unbedingt ein Schritt in Richtung
Vereinfachung (im Beispiel Dativ vs.Genitiv allerdings schon). Falls du
Zeit und Ineresse hast lies einfach mal das erste Kapitel von Labovs (er
heisst übrigens William, nicht Willem) Sociolinguistic Patterns. In dem
darin untersuchten Sprachwandel bleibt nämlich die Komplexität des
Sprachsystems erhalten.


und vor allem dann, wenn es um DAS wesentliche kommunikationsmedium geht.


Aber dieses Bewahrenwollen von Sprache wie sie zu einem gegebenen
Zeitpunkt ist, ist das eigentlich konservative (lat. conservare:
bewahren).


genau das, glaube ich, ist ein irrtum. so gesehen müsste jede änderung
progressiv sein. dann hätten wir also z.b. in den letzten jahren das
progressivste fremdenrecht der welt bekommen.


Ich hab keine Ahnung vom österreichischen Fremdenrecht, aber bei meiner
Argumentation habe ich,
völlig fachidiotisch, nur auf Sprache Bezug genommen, deine
Analogiebildung ist vielleicht
angemessen, aber ich würde nicht so weit gehen wollen jede Veränderung,
ausserhalb von Sprache,
als progressiv zu bezeichnen, nur weil sie eine Veränderung ist



Ausserdem, wenn eine Sprache an grammatikalischer Komplexität abnimmt,
heisst das noch lange nicht, dass  deren Benutzer dadurch geistig ärmer
werden. Ein gutes Beispiel ist hier das Englische, das nur noch zwei
Kasus (Nominativ und Genitiv) hat (der Dativ ging irgendwann verloren,
was mit den eventuellen anderen Kasus passiert ist weiss ich nicht).
Doch was das Englische an grammatikalischer Komplexität verloren hat
wird dadurch wettgemacht, das es über viel mehr