Am Montag, 22. Dezember 2014, 13:28:16 schrieb huey212:
> Hallo, folgende Gedanken:
> 
> ich mappe sehr viel Radverkehrspezifisches. Da stellt sich mir die
> Frage, was haben Radwege und (Auto-)Fahrbahnen gemeinsam?
> 
> -ggf. einen Bordstein,
> -grob den gleichen Verlauf,
> -den gleichen Straßennamen,
> -die gleiche Beleuchtung
> 
> Was ist unterschiedlich?
> 
> -Der Verlauf im Detail
> -Fahrbahnbelag,
> -Nutzungsvorgaben (access)
> -Einbahnstraßenregelungen (Fast alle straßenbegleitenden
> innerstädtischen Radwege in Deutschland sind Einbahnstraßen! Fußwege
> hingegen nicht.)
> -Spuraufteilung
> -Abbiegebeschränkungen
> 
> Ich halte das Anbringen von Fuß- und Radweginformation an der
> Hauptfahrbahn nur bei relativ grobem Mapping für sinnvoll. Sobald es in
> die Details geht sollte die Wege als einzelne Linienzüge erfasst werden.
> Alles andere wird unübersichtlich und ist nicht mehr editierbar (weil zu
> kompliziert). Von einer sinnvollen Auswertung reden wir mal noch gar nicht.

Die sinnvolle Auswertung besteht meistens aus einer Karte oder einem Router.

Die Karte hat, wenn gedruckt oder sonstwie als Übersicht genutzt, einen 
Maßstab, in dem die Symbole von Fahrbahn und Radweg sich gegenseitig 
verdecken. Man kann zwar im Web weiter hineinzoomen, einen Nutzen hätte das 
aber nur für eine Art Straßenkataster, das wir ohnehin nicht leisten können.

Der Router braucht verbundene Wege, um alle Abbiegemöglichkeiten nutzen zu 
können. Das wird häufig ausgelassen, wenn nur auf der Gegenseite ein Weg 
abzweigt.

Die Zuordnung des Radweges zu einer bestimmten Straße ergibt sich im 
innerstätischen Bereich aus der reinen Lage nicht immer. 

Daher meine ich, dass der Radweg, wenn er keine erheblich andere 
Streckenführung als die Straße selbst hat, an sie getaggt werden sollte. Das 
eigenständige Einzeichnen hat in hohen Zoomstufen einen optisch schönen Effekt, 
besonders im Zusammenwirken mit dem Luftbild, ist aber für die meisten 
Auswertungen eher hinderlich.

Als Ausweg bliebe noch, den straßenbegleitenden Radweg, wenn man es denn 
unbedingt möchte (und solange es überhaupt noch so etwas gibt), sowohl als tag 
als auch als eigenständigen Weg einzuzeichnen und dem Auswerter über eine 
Relation (street) oder über ein Tag (?) mitzuteilen, dass er sich hier die für 
ihn günstigere Variante aussuchen kann.

Übrigens gilt für den straßenbegleitenden Fußweg sinngemäß das Gleiche. Wenn 
der Radweg unbedingt ein eigenständiger Weg sein soll, müsste der Fußweg 
analog ebenfalls eigenständig eingezeichnet werden. Die Argumente sind 
letztlich die Gleichen, mit allen Vor- und Nachteilen.

Ob aber 5 Linienzüge im Verlauf einer Straße übersichtlicher als ein einzelner 
sind, muss wohl jeder Mapper für sich selbst entscheiden. Einen guten Editor 
(mit gutem css-Stil) vorausgesetzt, dürfte das Modell mit den Tags 
übersichtlicher darstellbar sein als das Modell mit den separaten Wegen. Dann 
erscheinen die Rad- und Fußwege optisch am Außenrand der Straße. Was bleibt, 
sind die längeren tags, dafür aber alle an einem Way zusammengefasst und nicht 
an 5 Ways verteilt. Auch hier kann ein guter Editor viel Übersicht schaffen.

Wenn wirklich die Straße genau "abgemalt" werden soll, halte ich eine 
zusätzliche Flächenerfassung für sinnvoller. Letztlich ist das die einzige 
Möglichkeit, in hohen Zoomstufen (und nur dort) die Straße mit allen 
Einzelheiten abzubilden. Auch dann bleibt aber die Frage, wer das eigentlich 
braucht, außer als schöne Ansicht.

Gruß, Wolfgang

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