Am Montag 01 Februar 2010 12:59:21 schrieb Martin Schmitt:
 
> Das ist ein ziemlich vielschichtiges Thema. Apple erkauft die
> erstklassige Funktionalität und Bedienbarkeit beim iPhone dadurch, daß
> manche Dinge einfach nicht unterstützt werden. Daß das kein besonders
> sauberer Handel ist, liegt relativ klar auf der Hand. Wobei das iPhone
> nun aber "nur" ein heillos überteuertes Handy ist und kein PC-Killer
> sein will.
 
> Ich will hier mal einen Link zu einem Blogpost einfügen, der der Sache
> noch weiter auf den Grund geht. Als Apple vorführte, daß das Layout der
> New York Times auf dem iPhone "wie gedruckt" aussieht, dachte ich:
> "Apple ist ab sofort ein Feind des Web." - Das scheinen andere ähnlich
> zu sehen:
>
> http://blog.talkabout.de/2010/01/31/das-ipad-als-ausdruck-von-konsumentenbe
>durnissen-oder-passiv-fett-und-faul-im-internet-schlaraffenland/

Danke für den Link. Ein ausgezeichneter Artikel. Lustigerweise hatte ich, ohne 
davon zu wissen, schon in einem anderen Blog geschrieben:

,,Eigentlich" müßte sich doch das technische bessere, leistungsfähigere resp. 
im Preis/Leistungs-Verhältnis günstigere Gerät besser verkaufen. Der homo 
oeconomicus wählt dieses und kein anderes und sorgt so für Innovation und 
optimale Ressourcennutzung.
 Hier aber ist es möglich, durch reines Fuchteln auf der Verpackungsoberfläche 
ein technisch längst nicht mehr (,,bleeding edge") an der Spitze stehendes, 
im Vergleich ganz unzureichend mit Gebrauchswert ausgestattetes Gerät mit 
irrwitzigen Margen erfolgreich verkaufen zu können. 
Frage: welche Art von Rückkoppelung auf den Markt, auf die Produzenten, 
erzeugt dieser ,,Event"? Ironischerweise argumentieren die meisten 
Apple-Fanboys so, wie man es früher den eingefleischten DDRlern unterstellt 
hatte: sich vom Staat (Steve Jobs) erbarmungslos bevormunden lassen; der 
Staat macht Alles für Dich, Du brauchst Dich um nichts zu kümmern, es geht 
Alles einfach so...

Die Leistung von Jobs/Apple sehe ich darin, wie Triviales auratisiert wird, um 
dann (wie bei Nike-Schuhen z.B.) mit einer wirklich fetten Marge verkäuflich 
zu werden. 

@Markus Schönhaber: der Link
http://www.heise.de/mobil/newsticker/foren/S-Mutti-kauft-sich-das-iPad-Eine-fiktive-aber-realistische-Geschichte/forum-173353/msg-18017289/read
war mir gestern schon aufgefallen und ich hatte ihn auch schon weiter herum 
geschickt. Eine tolle Diskussion. Sie illustriert mit technischen Details, 
was der später geschriebene Artikel, auf den Martin verlinkt hat, auch sagen 
will: das iPad ist eigentlich eine Pro-Konsum-Anti-Kommunikationsmaschine.

Gruß,

Michael Bischof 
 


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