Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 25 März 2009 schrieb Martin Koppenhoefer:
 2009/3/25 Guenther Meyer d@sordidmusic.com:
  Das denke ich mir auch. Es wird einen ähnlichen Effekt geben wie bei
  Google Maps, welches ja auch viele Portale erst ermöglicht hat.
 
  google maps ist aber alles andere als public domain!
  die haben ganz genau festgeschriebene nutzungsbedingungen.

 PD schließt ganz genau festgeschriebene Nutzungsbedingungen ja nicht
 aus, im Gegenteil ist die Freigabe von Nutzungsrechten durch Erklärung
 der Nutzungsbedingungen erforderlich (z.B. unentgeltlich und
 unbefristet, das sind allerdings nicht die von Google ;-) ) .

wenn du einschraenkende nutzungsbedingungen angibst, hast du wieder eine art 
lizenz!
die nutzungsbedingen von pd heissen soviel wie mach mit den daten was du 
willst.



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo André.

Am Mittwoch 25 März 2009 21:30:38 schrieb André Reichelt:
 Ist ja alles schön und gut und ich finde es toll, dass du eine eigene
 Firmware aufspielen kannst. Aber 95% der Deutschen schaffen das nicht.
 Und 80% davon wissen wohl noch nicht einmal, was eine Firmware ist. Und
 sie vergleichen die Systeme nicht nach Herkunft des Materials sondern
 nach der Qualität des Routings und anderen Faktoren wie die Anzahl der
 Farben des Bildschirms.

Ja, und genau für diese Leute gibt es proprietäre Karten zu kaufen.
Das Projektziel von OSM ist doch nicht kostenlos sondern frei.

Die von dir genannten Leute benutzen momentan typischerweise google-maps 
(weil's kostenlos ist und einfach geht) und Windows (weil's schon kostenlos 
dabei war).

Beides ist sicherlich nicht verwerflich und der Großteil der Leute kann das ja 
auch gerne so machen. Aber es gibt die Alternativen nicht weil sie billiger 
sind sondern weil es um Freiheit und Unabhängigkeit geht.

Dass man bei Freiheit und Unabhängigkeit langfristig eigentlich immer billiger 
weg kommt, ist ein Bonbon, eine logische Schlussfolgerung. Aber nicht die 
Motivation hinter all dem Aufwand.


 Diese Leute kaufen sich das navi, lesen OSM und wissen nichts. Wenn
 hingegen ein Anbieter hergeht und sagt: Wir verwenden das kostenlose
 Material von OSM und deshalb erhalten sie jeden Monat kostenlos
 Kartenupdates wäre viel gewonnen und die Leute würden sich dafür
 interessieren, warum es dank OSM möglich wird, etwas kostenlos zu bekommen.

Du vertrittst eine extrem kurzsichtige Denkweise, von der ich nicht glaube 
dass man das Projekt auf dieser Ausrichtung aufbauen sollte.

Ich träume eher von einem Navi bei dem es heißt: Der Hersteller verkauft jedes 
Jahr die von seinen Mitarbeitern kontrollierte und mit einem nichtssagenden 
Zertifikat versehene Karte für teuer Geld (= an Firmen und übersolvente 
Personen), man kann aber auch unendlich viele Community-Karten bekommen, wo 
bei jeder Karte der Fokus auf etwas anderem liegt (Fahrradkarten, 
Rollstuhlkarten, LKW-Karten) und diese Karten kann man jederzeit selbst 
aufspielen und nach Belieben verändern. *Das* ist Freiheit.


 Hingegen wird PD eher dazu führen, dass OSM trivialisiert wird. Anstatt
 ein Projekt für ALLE MENSCHEN zu werden, werden nur noch Nerds die Daten
 nutzen, da der normale Mensch gar nicht von OSM erfährt und es dank der
 Updatekosten mit Navteq oder Teleatlas gleichsetzen - halt noch so ein
 Kartenanbieter.

Die meisten Leute, die einen Mozilla-Browser benutzen, nutzen Firefox. Den 
selben Browser gibt es auch als Closed-Source unter dem Namen Netscape.
Es nutzen viel mehr Leute OpenOffice als StarOffice.
Und zwar überwiegend weder Nerds noch sonstige Leute die das Ding selber 
bauen.

Eine proprietäre Konkurrenz verliert durch die freie Alternative einfach einen 
Vorteil. Es werden sicher Hersteller versuchen, kommerzielle Angebote 
aufzubauen, das sollen sie ruhig machen.
So lange es *DIE MÖGLICHKEIT* gibt, dass die Community selbst Daten da drauf 
bekommt, wird es fix und fertige Daten geben.

Siehe jetzt grade die Garmin-Karten. Garmin bietet keinen Konverter. Die 
Spezifikation der Daten ist aber in gewissem Umfang öffentlich und daher 
gibt es Leute, die Karten dafür bauen. Man muss kein Nerd sein um eine 
heruntergeladene Datei auf eine Speicherkarte zu kopieren.


 Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Wenn wir den Firmen freie Hand
 lassen, wird das Projekt sich wohl zerlaufen. In unserer Zeit geht es
 nun einmal um Kommerz. Viele Leute hören vielleicht von OSM und mit der
 PD werden sie sich dann denken: Wieso sollte ich da helfen? Am Ende baut
 es NaviYX doch eh in sein Navi ein und ich habe nichts davon. 

Wenn du jetzt 60 wärst, würde ich glauben dass du dir das nicht vorstellen 
kannst, aber ich glaube du bist noch nicht so alt. ;-)
Nur weil *EINE* Firma die Daten *KOPIERT* und dann für teuer Geld verkauft, 
heißt das ja nicht, dass die Daten *weg* sind.
Jeder kann weiterhin die Original-Daten von OSM nehmen und sie werden durch 
das Geschäftsmodell einer anderen Firma nicht weniger frei. Daten sind 
immateriell und man kann sie ohne Qualitätsverlust mehrfach kopieren.

Oder anders gesagt: Der Unterschied zur aktuellen Situation ist der, dass die 
Firma X momentan nicht OSM-Daten nimmt und damit ein halbteures Kartenupdate 
verkauft sondern sie nimmt NAVTEQ oder TeleAtlas-Daten und verkauft ein ganz 
teures Kartenupdate.
An der Situation von OSM ändert sich nichts (außer vielleicht weniger 
Bekanntheitsgrad) und an der Sitation des Kunden ändert sich der Preis.


 Wenn wir
 allerdings speziell für die kommerzielle Verwendung einige Regeln
 festlegen, werden die Leute denken: Ah toll! Da kann ich selber Daten
 beitragen und die Anderen machen das auch und ich profitieren von deren
 Arbeit und die von meiner. Denn bei PD profitieren meiner Meinung nur
 die Firmen die nehmen und geben lassen.

Das mögen die Kunden denken. Aber die Firmen werden denken: Leck mich doch am 

Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Bernd Wurst wrote:
 Momentan ist die vermutlich einzig rechtssichere Methode um ein kommerzielles 
 Navi mit OSM-Daten anzubieten die, dass man ein Installationsprogramm 
 beilegt, 
 mit dem der Kunde selbst OSM-Daten konvertieren kann bzw. muss.

Naja, eine separate CD mit einer OSM-Karte drauf waere in jedem Fall 
auch CC-BY-SA-maessig korrekt. (Ausser, der Hersteller ist so bloede, 
seinen Karten-Upload-Mechanismus generell zu ver-DRM-en, denn dann sagt 
die CC-BY-SA gleich adieu.)

Bye
Frederik





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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Dirk Stöcker
On Thu, 26 Mar 2009, Frederik Ramm wrote:

 Bernd Wurst wrote:
 Momentan ist die vermutlich einzig rechtssichere Methode um ein kommerzielles
 Navi mit OSM-Daten anzubieten die, dass man ein Installationsprogramm 
 beilegt,
 mit dem der Kunde selbst OSM-Daten konvertieren kann bzw. muss.

 Naja, eine separate CD mit einer OSM-Karte drauf waere in jedem Fall
 auch CC-BY-SA-maessig korrekt. (Ausser, der Hersteller ist so bloede,
 seinen Karten-Upload-Mechanismus generell zu ver-DRM-en, denn dann sagt
 die CC-BY-SA gleich adieu.)

Nein. Da Du auch auf der CD die korrekte rechtssichere Benennung der 
Autoren wahrscheinlich nicht hinbekommst, ist es nicht korrekt.

Ciao
-- 
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Martin,

Wednesday, March 25, 2009, 7:07:59 PM, you wrote:
MK wenn man jetzt unsere pd-Daten (hypothetisch) mit lizensierten Daten,
MK die man nicht weitergeben darf, mischt, dürfte man das komplette Paket
MK nicht mehr weitergeben

Mir scheint dass es viele verschiedene Vorstellungen vom Projektziel
gibt. :(

So wie ich den Projektgründer verstehe (und dessen Idee ich voll
unterstütze) soll OSM nur freie Kartendaten bereitstellen, die von
jedermann genutzt werden kann (privat wie kommerziell). Dass dabei
fremde Daten (die angesprochen, nicht weitergebbaren Daten) ebenfalls
frei werden müssten, war nicht das Thema.


MK (oder würde man das in der PD-Lizenz
MK ausschließen?). Und wenn man den OSM-Import-Deal über eine Ecke
MK (also z.B. Tochterfirma) macht, dann würde man den propritären Daten
MK die man kauft nicht mal mehr ansehen, dass OSM drin steckt.

Ist das nicht sowieso der Fall, wenn jemand - unbeeindruckt von
irgendwelchen Lizenztexten - die Daten in eine andere Form packt und
nirgends einen Hinweis auf OSM gibt?

Udo


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Guenther,

Thursday, March 26, 2009, 7:09:57 AM, you wrote:
GM aber kostenlos ist nunmal was anderes als frei oder pd...

Mag ja sein, meine Aussage sollte nur sein, dass OSM ein riesiges
Potential hat, viele Projekte zu ermöglichen, die sonst nicht möglich
wären. Das wiederum kommt der Allgemeinheit zugute. Dieses Potential
ist aber um so größer je weniger restriktiv die Bedingungen sind.

Google Maps, Virtual Earth  co mögen zwar nicht frei/PD sein, aber
niemand kann mir sagen, dass es keinen Aufschrei geben würde, wenn
diese Dienste morgen eingestellt werden.

Ich vergleiche nur die /Möglichkeiten/ die jeweils geboten werden
[könnten].

Versperrt sich OSM gegen indirekte kommerzielle Nutzung, verhindert es
von vorne herein einen Großteil sinnvoller Nutzung.

Udo






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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello André,

Wednesday, March 25, 2009, 6:31:19 PM, you wrote:

AR  Denn Steve hat OSM ja vor allem gegründet,
AR damit man an *kostenlose* Updates für Navigationssysteme kommt.

Hat er das? Wo kann ich das nachlesen?









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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Johannes Hüsing

Am 25.03.2009 um 21:30 schrieb André Reichelt:


 Hingegen wird PD eher dazu führen, dass OSM trivialisiert wird. Anstatt
 ein Projekt für ALLE MENSCHEN zu werden, werden nur noch Nerds die 
 Daten
 nutzen

Kann das sein, dass Du trivial im gegensätzlichen Sinn wie die 
meisten anderen
benutzt?


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 26. März 2009 07:12 schrieb Guenther Meyer d@sordidmusic.com:
 wenn du einschraenkende nutzungsbedingungen angibst, hast du wieder eine art
 lizenz!
 die nutzungsbedingen von pd heissen soviel wie mach mit den daten was du
 willst.

jaja, stimmt ja, das habe ich ja auch nicht anders geschrieben,
einschränkende ungleich genau definierte.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 26. März 2009 10:02 schrieb Udo Giacomozzi udo@nova-sys.net:
 Hello Martin,

 Wednesday, March 25, 2009, 7:07:59 PM, you wrote:
 MK wenn man jetzt unsere pd-Daten (hypothetisch) mit lizensierten Daten,
 MK die man nicht weitergeben darf, mischt, dürfte man das komplette Paket
 MK nicht mehr weitergeben

 Mir scheint dass es viele verschiedene Vorstellungen vom Projektziel
 gibt. :(

 So wie ich den Projektgründer verstehe (und dessen Idee ich voll
 unterstütze) soll OSM nur freie Kartendaten bereitstellen, die von
 jedermann genutzt werden kann (privat wie kommerziell). Dass dabei
 fremde Daten (die angesprochen, nicht weitergebbaren Daten) ebenfalls
 frei werden müssten, war nicht das Thema.

Ehrlich gesagt finde ich es müßig und irrelevant zu spekulieren oder
auch nachzuforschen, warum SteveC vor 5 Jahren mit OSM begonnen hat.
Entscheidend ist, wo sich das Projekt in diesen 5 Jahren hinentwickelt
hat, und was die Mapper jetzt wollen. Zur Projektkultur gehört eben
auch die CC-BY-SA, ich denke nicht, dass die Mehrheit der Mapper sich
bisher gedacht hat: oh, die greift ja sowieso nicht für Datenbanken,
daher ist das alles praktisch PD, was ich hier mache - vielleicht
täusche ich mich auch, dann könnte man ja alles als PD
veröffentlichen. Ansonsten war eben jedem, der bei OSM mitmacht, klar,
dass (zumindest intentional) es sich bei der Lizenz um eine
sharealike, Namensnennung-Lizenz handelt, und bei der CC kommt man
auch nicht um diese Namensnennung rum, wenn man die Daten 2-mal
umkopiert.

Ich verlange ja auch nicht, dass die proprietären Daten alle frei
werden müssen, aber der Hinweis, das ein Bestandteil der Daten von OSM
kommt, sollte m.E. permanent enthalten sein müssen.

 MK (oder würde man das in der PD-Lizenz
 MK ausschließen?). Und wenn man den OSM-Import-Deal über eine Ecke
 MK (also z.B. Tochterfirma) macht, dann würde man den propritären Daten
 MK die man kauft nicht mal mehr ansehen, dass OSM drin steckt.

 Ist das nicht sowieso der Fall, wenn jemand - unbeeindruckt von
 irgendwelchen Lizenztexten - die Daten in eine andere Form packt und
 nirgends einen Hinweis auf OSM gibt?


ja, wenn man unbeeindruckt von irgendwelchen Lizenztexten handelt,
also illegal, kann man alles machen. Ist halt verboten. Und?

Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden André Reichelt
Johannes Hüsing schrieb:
 Kann das sein, dass Du trivial im gegensätzlichen Sinn wie die 
 meisten anderen
 benutzt?

Nehmen wir das Ganze doch mal wörtlich. Ihr wollt PD: Jetzt nimmt der
bekannte Navihersteller F. unsere Daten und verwendet zukünftig diese
Statt die von Naviatlas. Er ist nicht zur Namensnennung verpflichtet. Er
nimmt also einfach das Naviatlas-Logo raus und tut dann so, als hätte er
die Daten selber gesammelt.

Vielleicht ist das Navi-Gerät sehr erfolgreich. Wir profitieren davon
nicht, denn niemand weiss, dass die Daten von uns sind.

Warum sollte er die Update-Preise senken? Merkt ja eh keiner von den
dummen Eseln, die seine Updates kaufen.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Donnerstag 26 März 2009 14:53:59 schrieb André Reichelt:
 Vielleicht ist das Navi-Gerät sehr erfolgreich. Wir profitieren davon
 nicht, denn niemand weiss, dass die Daten von uns sind.

Selbst wenn er es schaffen sollte die Daten so zu verunstalten,d ass jahrelang 
keiner verdacht schöpft, ist das doch egal.


 Warum sollte er die Update-Preise senken? Merkt ja eh keiner von den
 dummen Eseln, die seine Updates kaufen.

Genau. So wie es jetzt schon dumme Esel gibt, die Dinge kaufen die es 
anderswo umsonst oder wesentlich billiger gibt. Was ist mit den Leuten die 
sich für teuer Geld durch Handauflegen heilen lassen und was ist mit den 
Leuten die ein Auto beim Vertragshändler reparieren lassen obwohl eine freie 
Werkstatt das auch kann.

Es kann dir doch völlig schnurzpiepegal sein. Und sobald die ComputerBild mal 
berichtet, dass es ein anderes Navi gibt, das genauso toll ist und bei dem man 
die Karten kostenlos updaten kann, dann will ich lieber der Hersteller des 
letzteren sein.

Du tust hier grade immer so als gäbe es auf der Welt nur einen Navi-Hersteller 
und wenn der ein Gerät mit kommerzialisierten Daten macht, dann gibt es 
keinerlei Alternative mehr. Das ist doch Käse, es gibt viele Hersteller und es 
wird in der Zukunft noch viel mehr geben.

Gruß, Bernd

-- 
Make something idiot proof and someone will make a better idiot.


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-26 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Vielleicht ist das Navi-Gerät sehr erfolgreich. Wir profitieren davon
 nicht, denn niemand weiss, dass die Daten von uns sind.

es schadet uns aber auch nicht.

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Dienstag 24 März 2009 schrieb Christoph Eckert:
 Moin,

  der Meinung bin ich ja auch - solange die Karte dann frei ist. Die
  Frage ist doch, ob wir auch erlauben, dass unsere freien Daten
  Bestandteil von nicht mehr freien Daten wird, die dann mehr Sex-Appeal
  hat.

 die Gefahr bestünde im Falle einer PD-Lizenz durchaus. Je länger ich über
 solche Szenarien nachdenke, desto mehr komme ich jedoch zu dem Schluss,
 dass die Gefahr äußerst gering ist.

gute beispiele!
und alles anwendungen, mit denen ich persoenlich kein problem haette. die 
daten sind schliesslich da, um benutzt zu werden, und letztendlich kommt es 
sowieso den benutzern zugute.

das einzige was ich mir wuenschen wuerde, waere eine nennung der quelle,
also sowas wie enthaelt daten von openstreetmap...



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Christoph Wagner
Am 24. März 2009 22:46 schrieb Christoph Eckert c...@christeck.de:


 PD ist nicht durchzukriegen; ich finde es allerdings befremdlich, dass
 einerseits keine wirklich stichhaltigen Argumente für die anderen Lizenzen
 auf den Tisch gepackt werden, andererseits der Standpunkt kompromisslos
 verteidigt wird (und damit meine ich sicher nicht Dich).


Ich stimme dir voll zu. Packt doch mal aus, was hier komplett gegen PD
spricht. Bringt wegen mir irgendwelche Szenarien und wir überlegen mal
gemeinsam, warum PD dem OSM-Projekt schadet. Ich würde es gerne verstehen.

Grüße
Christoph
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Mittwoch 25 März 2009 09:19:30 schrieb Christoph Wagner:
 Ich stimme dir voll zu. Packt doch mal aus, was hier komplett gegen PD
 spricht. Bringt wegen mir irgendwelche Szenarien und wir überlegen mal
 gemeinsam, warum PD dem OSM-Projekt schadet. Ich würde es gerne verstehen.

Ich selbst bin etwas unentschlossen bei der Diskussion, aber ich kenne ein 
eigentlich gutes Argument, das (momentan) gegen PD spricht:


Wenn die Daten PD sind, dann kann ein Kartendaten-Dienstleister diese Daten 
ohne Probleme (und ohne selbst eine freie Lizenz gewähren zu müssen) benutzen, 
eigene Daten dazu mischen und für beliebige Zwecke verkaufen.
Das alleine ist kein Problem.

Aber wenn jetzt z.B. ein Vermessungsamt uns Daten spendet oder Luftbilder zur 
Verfügung stellt, dann würde das bedeuten, dass die für OSM Daten kostenlos 
herausgeben, die indirekt einem kommerziellen Kartendienst zu gute kommen. 
Geben sie diese Daten direkt dem Kartendienstleister, dann kostet ihn das Geld 
und dem Amt bringt es Geld. Zudem muss der Kartendienstleister sich im 
Gegenzug an Einschränkungen des Lizenzgebers halten.

Ich würde also damit rechnen, dass wir auf sämtliche Datenspenden von 
gewinnorientierten Organisationen verzichten müssten.

Momentan kann ein solcher Lizenzgeber sagen: Okay, wer das bisher von mir 
gekauft hat, kauft das auch weiterhin. Weil er selbst keine freie Lizenz 
gewähren möchte, kann er OSM-Daten nicht nutzen und muss weiter Geld für Daten 
unter einer anderen Lizenz zahlen.

Stehen die Daten von OSM aber unter PD, dann ist eine parallele, 
kostenpflichtige Lizenzierung für andere sinnlos, schließlich bietet sie dem 
Nutzer keine Vorteile, wenn er auch das OSM-Material völlig unbeschränkt 
nutzen darf.

Gruß, Bernd

-- 
Fachbegriffe der Informatik (#165): SuSE
   Nürnberger Windows
(Andreas Gradert)


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Claudius Henrichs
Am 25.03.2009 09:31, Bernd Wurst:
 Am Mittwoch 25 März 2009 09:19:30 schrieb Christoph Wagner:
 Ich stimme dir voll zu. Packt doch mal aus, was hier komplett gegen PD
 spricht. Bringt wegen mir irgendwelche Szenarien und wir überlegen mal
 gemeinsam, warum PD dem OSM-Projekt schadet. Ich würde es gerne verstehen.

 Ich selbst bin etwas unentschlossen bei der Diskussion, aber ich kenne ein
 eigentlich gutes Argument, das (momentan) gegen PD spricht:


 Wenn die Daten PD sind, dann kann ein Kartendaten-Dienstleister diese Daten
 ohne Probleme (und ohne selbst eine freie Lizenz gewähren zu müssen) benutzen,
 eigene Daten dazu mischen und für beliebige Zwecke verkaufen.
 Das alleine ist kein Problem.

 Aber wenn jetzt z.B. ein Vermessungsamt uns Daten spendet oder Luftbilder zur
 Verfügung stellt, dann würde das bedeuten, dass die für OSM Daten kostenlos
 herausgeben, die indirekt einem kommerziellen Kartendienst zu gute kommen.
 Geben sie diese Daten direkt dem Kartendienstleister, dann kostet ihn das Geld
 und dem Amt bringt es Geld. Zudem muss der Kartendienstleister sich im
 Gegenzug an Einschränkungen des Lizenzgebers halten.

 Ich würde also damit rechnen, dass wir auf sämtliche Datenspenden von
 gewinnorientierten Organisationen verzichten müssten.

Ich sehe Datenspenden auch aus öffentlicher Hand eher als Goodie, denn 
als zwingend notwendig. Wenn wir das Straßenverzeichnis nicht verwenden 
könnnen, oder keine Häusergrundrisse von irgendwelchen Katasterkarten 
übernehmen dürfen... Tja, doof. Finden wir halt etwas aufwändigere Wege 
selber diese Daten zu erheben. Aus diesem Argument erwächst für mich 
jedenfalls kein Beispiel gegen Public Domain.

Gruß,
Claudius


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Mittwoch 25 März 2009 10:24:28 schrieb Claudius Henrichs:
 Ich sehe Datenspenden auch aus öffentlicher Hand eher als Goodie, denn
 als zwingend notwendig. Wenn wir das Straßenverzeichnis nicht verwenden
 könnnen, oder keine Häusergrundrisse von irgendwelchen Katasterkarten
 übernehmen dürfen... Tja, doof. Finden wir halt etwas aufwändigere Wege
 selber diese Daten zu erheben. Aus diesem Argument erwächst für mich
 jedenfalls kein Beispiel gegen Public Domain.

Ja, und genau über diese Schlussfolgerung kann man eben uneinig sein. ;-)


Mir selbst wär's am liebsten wenn mal irgendwo jemand höchstrichterlich klären 
ließe, dass Abmalem von einem Luftbild gar nicht gegen das Urheberrecht des 
Luftbildes verstößt.

Das ist (soweit ich das mitbekommen habe) die Rechtsauffassung von Yahoo bzgl. 
der von ihnen verbreiteten Luftbilder und ich halte es für realistisch, dass 
man das allgemein so sehen kann.
Nur hat es noch keiner wirklich klären lassen und ich glaube auch nicht, dass 
das so schnell passieren wird. ;-)

Auf Datenspenden wie die von AND könnte das Projekt sicher verzichten, in D 
haben wir soweit ich weiß keine derart umfassende Spende erhalten und sind 
trotzdem nicht schlechter gestellt.
Aber Luftbilder sind für die Erfassung von Wäldern, Häusern und auch Orts-
Flächen schon echt wichtig und davon gibt es zu wenig PD-Material.

Gruß, Bernd

-- 
Die Nase ist die Bohrinsel des kleinen Mannes.


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden qbert biker

 Original-Nachricht 
 Datum: Wed, 25 Mar 2009 09:31:45 +0100
 Von: Bernd Wurst be...@bwurst.org
 An: Openstreetmap allgemeines in Deutsch talk-de@openstreetmap.org
 Betreff: Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL
 
 Aber wenn jetzt z.B. ein Vermessungsamt uns Daten spendet oder Luftbilder
 zur 
 Verfügung stellt, dann würde das bedeuten, dass die für OSM Daten
 kostenlos 
 herausgeben, die indirekt einem kommerziellen Kartendienst zu gute kommen.
 Geben sie diese Daten direkt dem Kartendienstleister, dann kostet ihn das
 Geld 
 und dem Amt bringt es Geld. Zudem muss der Kartendienstleister sich im 
 Gegenzug an Einschränkungen des Lizenzgebers halten.

Dazu muessten die etwas rausruecken, was die 'Kommerziellen' noch
nicht haben und da siehts eher duenn aus. 

Ich gehe davon aus, dass Aemter, etc. immer dann die Daten
rausruecken, wenn der Zug eigentlich schon abgefahren ist, 
also die Daten nicht oder kaum mehr kommerziell verwertbar
sind (Was nicht heisst, dass diese Daten fuer OSN auesserst
wertvoll sind). Es gibt hinter den Kulissen einen ruinoesen
Wettbewerb und wer die grossen Claims abgesteckt hat, ist
bakannt.
 
 Ich würde also damit rechnen, dass wir auf sämtliche Datenspenden von 
 gewinnorientierten Organisationen verzichten müssten.

Spielen die bisher eine Rolle? Also heatten wir die AND-Daten
bekommen wenn der Hersteller fett im Geschaeft gewesen waere
und sich massiv Profit versprochen haette?

Ich gehe davon aus, dass es sich mit den Datenfreigaben in
etwa so verhaelt wie im OSS-Bereich. Die Entwicklung ist
kurz vor der Einstellung und man kann sich entscheiden, ob
die SW/Daten weggesperrt wird oder freigegibt. Mit der Freigabe
versprechen sich immer mehr Unternehmen indirekte Vorteile.

Analog zu OSM. Die einen freuen sich ueber Aufmerksamkeit,
die anderen (viele Gemeinden) hocken auf Erfassungen, die
sie zwar gemacht haben, aber nicht kommerziell verwerten
koennen und andere hoffen auf Feedback aus der OSM-Gemeinde.
Ideell sind diese Daten Gold wert, aber monitaer so gut 
wie nichts. 

 Stehen die Daten von OSM aber unter PD, dann ist eine parallele, 
 kostenpflichtige Lizenzierung für andere sinnlos, schließlich bietet sie
 dem 
 Nutzer keine Vorteile, wenn er auch das OSM-Material völlig unbeschränkt
 nutzen darf.

Ich kenns aus dem SW-Bereich. Das Loslassen faellt schwer. 
Aber wer loslaesst und freigiebt, weiss normalerweise, dass
er indirekt Geld spart, denn der Vertrieb von kommerziellen
Daten kostet ja auch Geld und das muss erst mal reinkommen.

Gruesse Hubert
-- 
Pt! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört? Der kann`s mit allen: 
http://www.gmx.net/de/go/multimessenger01

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Christoph,

Tuesday, March 24, 2009, 10:46:25 PM, you wrote:
CE Ein Onlineanbieter steckt unsere Daten in ein Webportal, baut ein paar coole
CE Services drumherum und lässt die Nutzer der Daten diese ständig verbessern.
CE Sein Geld verdient er mit Werbung auf den Seiten. Es würde vielleicht nur
CE wenige Tage dauern, bis jemand aus der Community etwas ähnliches aufsetzen
CE würde.

Wäre das denn jetzt so schlimm, wenn dieser Onlineanbieter (welcher
zuerst die Idee hatte) mit Werbung Geld verdient !?

Entweder ich habe dich jetzt missverstanden oder ich kann wirklich
nicht nachvollziehen warum absolut niemand auf irgend eine Weise Geld
verdienen darf, wo OSM Daten im Spiel sind.


CE Es bliebe ein (IMO geringes) Restrisiko. Dafür erhielten wir aber ganz 
andere
CE Tools und Services, die nur mit PD machbar sind.

Das denke ich mir auch. Es wird einen ähnlichen Effekt geben wie bei
Google Maps, welches ja auch viele Portale erst ermöglicht hat.
Solange ich als Nutzer davon profitiere kann es mir doch egal sein,
dass der Anbieter Geld damit verdient.


CE PD ist nicht durchzukriegen; ich finde es allerdings befremdlich, dass
CE einerseits keine wirklich stichhaltigen Argumente für die anderen Lizenzen
CE auf den Tisch gepackt werden, andererseits der Standpunkt kompromisslos
CE verteidigt wird (und damit meine ich sicher nicht Dich).

Hmm, wenn ich das richtig verstehe, ist PD wegen verschiedener
Massen-Imports nicht machbar? Vielleicht sollte man prüfen (falls
nicht bereits geschehen), welche Imports wirklich betroffen wären..

LG
Udo


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Bernd,

Wednesday, March 25, 2009, 9:31:45 AM, you wrote:
BW Aber wenn jetzt z.B. ein Vermessungsamt uns Daten spendet oder Luftbilder 
zur
BW Verfügung stellt, dann würde das bedeuten, dass die für OSM Daten kostenlos
BW herausgeben, die indirekt einem kommerziellen Kartendienst zu gute kommen.

Ich verstehe prinzipiell das Problem, aber zielt die alte Lizenz nicht
darauf ab, dass in so einem Fall auch der kommerzielle Anbeiter seine
Daten frei verfügbar machen muss?

So nach dem Motto: Du kannst Geld von mir aus für die Daten verlangen,
aber deine Kunden können die Daten dennoch verschenken.

Udo



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Mittwoch 25 März 2009 13:23:13 schrieb Udo Giacomozzi:
 Ich verstehe prinzipiell das Problem, aber zielt die alte Lizenz nicht
 darauf ab, dass in so einem Fall auch der kommerzielle Anbeiter seine
 Daten frei verfügbar machen muss?

 So nach dem Motto: Du kannst Geld von mir aus für die Daten verlangen,
 aber deine Kunden können die Daten dennoch verschenken.

Hast du den Kontext dieses Thread gelesen?

Ja, genau das was du sagst ist korrekt.
Und genau deshalb besteht ein Unterschied zwischen eine virulenten Share-
Alike-Lizenz wie bisher und einer uneingeschränkten Lizenz wie die in diesem 
Thread genannte Public-Domain.

Gruß, Bernd

-- 
Die Dunkelheit ist echt.
Das Licht aber scheint nur so.


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Mittwoch 25 März 2009 schrieb Udo Giacomozzi:
 CE Es bliebe ein (IMO geringes) Restrisiko. Dafür erhielten wir aber ganz
 andere CE Tools und Services, die nur mit PD machbar sind.

 Das denke ich mir auch. Es wird einen ähnlichen Effekt geben wie bei
 Google Maps, welches ja auch viele Portale erst ermöglicht hat.
google maps ist aber alles andere als public domain!
die haben ganz genau festgeschriebene nutzungsbedingungen.



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Stefan Schwan
Hallo!

Am 25. März 2009 13:28 schrieb Bernd Wurst be...@bwurst.org:
 Am Mittwoch 25 März 2009 13:23:13 schrieb Udo Giacomozzi:
 Ich verstehe prinzipiell das Problem, aber zielt die alte Lizenz nicht
 darauf ab, dass in so einem Fall auch der kommerzielle Anbeiter seine
 Daten frei verfügbar machen muss?

Leider eben nicht die Daten, sondern nur die Produkte:

Möglich wäre momentan:

Evil incsucht sich eine Stadt die nur halb bei OSM erfasst ist und
ergänzt die Daten (kauft sie woanders, erfasst sie selber, ...) diese
Daten laden sie aber nicht bei OSM hoch, sondern behalten sie für sich
in einer Sammeldatenbank.

Evil inc. darf aus dieser Sammeldatenbank einen Stadtplan machen und
ihn verkaufen. Er muss diesen Stadtplan (wegen den enthaltenen OSM
Daten) natürlich unter  CC-by-SA veröffentlichen, dh. es muss eine
Quellenangabe in den Lizenzhinweis. Das wäre dann wohl sowas wie
CC-by-SA: Kartendaten von Evil inc. und openstreetmap.org.
Jeder der Käufer kann den Stadtplan kopieren. Die Daten aber, an denen
wir ein viel größeres Interesse hätten als an den Verwertungsrechten
eines Stadtplans, darf er behalten.

Man könnte den Stadtplan wegen CC-by-SA wieder abdigitaliseren und so
für OSM nutzen - in der Praxis ist das aber keine Option, weil es für
die Daten ja neben Karten auch Anwendungen gibt, bei denen das nicht
so einfach möglich ist.

Gruß,
Stefan

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Stefan,

Wednesday, March 25, 2009, 2:36:34 PM, you wrote:
SS Leider eben nicht die Daten, sondern nur die Produkte:

Ok, danke für das Beispiel, das macht es gleich verständlich.

Allerdings denke ich mir, dass Evil Inc die Daten auch gleich in OSM
einpflegen wird, wenn sie es können, um mit einen homogenen System zu
arbeiten. Sind die zusätzlichen Daten dazugekauft und dürfen aus
Lizenzgründen nicht in die OSM übernommen werden, dann ist das nicht
Schuld der Evil Inc, d.h. OSM hat so oder so keinen Nutzen davon.

Die arme Evil Inc, die ja nur einen Stadtplan drucken will und OSM
prinzipiell gerne unterstützen würde, muss dann ohne OSM auskommen...

Udo


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Guenther,

Wednesday, March 25, 2009, 2:24:47 PM, you wrote:
 Das denke ich mir auch. Es wird einen ähnlichen Effekt geben wie bei
 Google Maps, welches ja auch viele Portale erst ermöglicht hat.
GM google maps ist aber alles andere als public domain!
GM die haben ganz genau festgeschriebene nutzungsbedingungen.

Das habe ich auch nicht behauptet. Aber es ist kostenlos nutzbar, in
gewisser Weise auch in einem kommerziellen Umfeld. Vorher konnte man
nicht einfach mal so eine Karte herbeizaubern und darauf irgendwelche
exotischen POIs darauf verwalten. Jetzt ist das in vielen(!) Fällen
kostenlos machbar, weshalb auch viele kleine und größere Projekte
entstanden sind.

Fakt ist, dass Google Maps  co viele Möglichkeiten geschaffen haben
und OSM kann da noch viel weiter gehen - davon habe ich gesprochen.

Udo




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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Wäre das denn jetzt so schlimm, wenn dieser Onlineanbieter (welcher
 zuerst die Idee hatte) mit Werbung Geld verdient !?

 Entweder ich habe dich jetzt missverstanden oder ich kann wirklich
 nicht nachvollziehen warum absolut niemand auf irgend eine Weise Geld
 verdienen darf, wo OSM Daten im Spiel sind.

ich auch nicht, aber viele Mapper argumentieren leider so.

[...]

 Hmm, wenn ich das richtig verstehe, ist PD wegen verschiedener
 Massen-Imports nicht machbar? Vielleicht sollte man prüfen (falls
 nicht bereits geschehen), welche Imports wirklich betroffen wären..

Schätzungsweise wenigstens die AND-Daten, sprich die kompletten Niederlande. 
Ich persönlich wäre im Zweifelsfalle bereit, diese zu opfern, wenn die Daten 
dafür gemeinfrei würden.

ce

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden André Reichelt
Christoph Eckert schrieb:
 Beispiel:
 
 Ein Hersteller von Navigationsgeräten nimmt unsere Daten, bringt sie in ein 
 stark verschlüsseltes Dateiformat und steckt sie in ein cooles 
 Outdoornavigationsgerät, welches zu einem stattlichen Preis angeboten wird 
 und sich einiger Beliebtheit erfreut. Das ist schätzungsweise für viele 
 Mapper eines der Schreckensszenarien. Ich glaube aber, es würde nur wenige 
 Monate dauern, bis eine andere Firma eine ähnliche Hardware auf den Markt 
 brächte, aber das Dateiformat offenließe oder gar einen Konverter für 
 OSM-Daten beilegte.

Trotzdem verdient sich her Hersteller dumm und dämlich mit unseren Daten
und ist nicht mal verpflichtet, eine Möglichkeit bereit zu stellen, sich
die Daten selbst konvertieren zu können. Das widerspricht in meinen
Augen unserem Projektziel. Denn Steve hat OSM ja vor allem gegründet,
damit man an *kostenlose* Updates für Navigationssysteme kommt. Genau
dies würde bei deinem Beispiel nicht mehr möglich sein.

Ich könnte mir den Kompromiss vorstellen: Jeder der unsere Daten in ein
verschlüsseltes Format bringen will, ist *verpflichtet*, einen Konverter
kostenlos und für alle gängigigen Platformen (vorwiegend Windows, Linux
 Mac) anzubieten. Der Quellcode des Konverters muss *nicht* öffentlich
zugänglich gemacht werden, glaiches gilt für das Datenformat. Die
Umwandlung der Daten muss mit vertretbarem Aufwand zu tätigen sein. Die
konvertierten Daten dürfen von jedermann öffentlich zugänglich gemacht
werden.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden André Reichelt
Christoph Eckert schrieb:
 Hmm, wenn ich das richtig verstehe, ist PD wegen verschiedener
 Massen-Imports nicht machbar? Vielleicht sollte man prüfen (falls
 nicht bereits geschehen), welche Imports wirklich betroffen wären..
 
 Schätzungsweise wenigstens die AND-Daten, sprich die kompletten Niederlande. 
 Ich persönlich wäre im Zweifelsfalle bereit, diese zu opfern, wenn die Daten 
 dafür gemeinfrei würden.

Eventuell müssen wir auch die Daten aus dem Oberpfalz-Projekt wieder
löschen. Dann wären drei Monate Arbeit umsonst gewesen.

Ich sehe außerdem die Gefahr, dass es zu einer Spaltung des Projekts
kommen könnte. Die Einen werden auf PD wechseln und die anderen werden
weiterhin an den aktuellen Daten weiter arbeiten und eine Art
Parallelprojekt schaffen. Dies würde uns wohl mehr schaden als nutzen.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 25. März 2009 13:28 schrieb Bernd Wurst be...@bwurst.org:
 Am Mittwoch 25 März 2009 13:23:13 schrieb Udo Giacomozzi:
 Ich verstehe prinzipiell das Problem, aber zielt die alte Lizenz nicht
 darauf ab, dass in so einem Fall auch der kommerzielle Anbeiter seine
 Daten frei verfügbar machen muss?

 So nach dem Motto: Du kannst Geld von mir aus für die Daten verlangen,
 aber deine Kunden können die Daten dennoch verschenken.

 Hast du den Kontext dieses Thread gelesen?

 Ja, genau das was du sagst ist korrekt.
 Und genau deshalb besteht ein Unterschied zwischen eine virulenten Share-
 Alike-Lizenz wie bisher und einer uneingeschränkten Lizenz wie die in diesem
 Thread genannte Public-Domain.

 Gruß, Bernd


wenn man jetzt unsere pd-Daten (hypothetisch) mit lizensierten Daten,
die man nicht weitergeben darf, mischt, dürfte man das komplette Paket
nicht mehr weitergeben (oder würde man das in der PD-Lizenz
ausschließen?). Und wenn man den OSM-Import-Deal über eine Ecke
(also z.B. Tochterfirma) macht, dann würde man den propritären Daten
die man kauft nicht mal mehr ansehen, dass OSM drin steckt.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
2009/3/25 Guenther Meyer d@sordidmusic.com:
 Das denke ich mir auch. Es wird einen ähnlichen Effekt geben wie bei
 Google Maps, welches ja auch viele Portale erst ermöglicht hat.
 google maps ist aber alles andere als public domain!
 die haben ganz genau festgeschriebene nutzungsbedingungen.

PD schließt ganz genau festgeschriebene Nutzungsbedingungen ja nicht
aus, im Gegenteil ist die Freigabe von Nutzungsrechten durch Erklärung
der Nutzungsbedingungen erforderlich (z.B. unentgeltlich und
unbefristet, das sind allerdings nicht die von Google ;-) ) .

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Mittwoch 25 März 2009 18:31:19 schrieb André Reichelt:
 Trotzdem verdient sich her Hersteller dumm und dämlich mit unseren Daten
 und ist nicht mal verpflichtet, eine Möglichkeit bereit zu stellen, sich
 die Daten selbst konvertieren zu können. Das widerspricht in meinen
 Augen unserem Projektziel. Denn Steve hat OSM ja vor allem gegründet,
 damit man an *kostenlose* Updates für Navigationssysteme kommt. Genau
 dies würde bei deinem Beispiel nicht mehr möglich sein.

Doch.
Zwar nicht bei *DIESEM* Navigationssystem (Steve wollte sicherlich nicht, dass 
jedes denkbare Navigationsgerät unbedingt mit OSM-Daten betrieben wird), aber 
wenn ich die Wahl habe ob ich ein Navigationssystem von Firma X kaufe, bei dem 
ich ja schon weiß dass die mit $whatever eigenen Kartenupdates arbeiten oder 
ob ich das Navi von Firma Y kaufe, das zwar in der Anschaffung etwas teurer 
ist, bei dem ich aber die Karte und eventuell sogar die Firmware und Navi-
Software jederzeit selbst verändern und aufspielen kann, dann ist das eine 
Entscheidung die man vorher treffen kann.

Das wie die Frage ob ich einen Drucker kaufe der Postscript kann oder einen 
der das nicht kann. Oder früher, ob man ein Modem oder eine Soundkarte im 
Modemgehäuse kauft.
Man hat die Wahl ob man kurzfristig Geld sparen oder langfristig die eigene 
Unabhängigkeit sichern möchte.


Es *wird* einen Hersteller geben, bei dem man eigene Karten installieren kann. 
Ob das a la Garmin geht, dass der Hersteller das eigentlich nicht will, das 
Format aber gehacked wird oder ob das wirklich im Sinne der Datenfreiheit mit 
veröffentlichten Spezifikationen abläuft, ist die Frage. Aber es wird möglich 
sein, da bin ich mir ganz sicher. Und zwar unabhängig davon unter welcher 
freien Lizenz OSM die Daten anbietet.


 Ich könnte mir den Kompromiss vorstellen: Jeder der unsere Daten in ein
 verschlüsseltes Format bringen will, ist *verpflichtet*, einen Konverter
 kostenlos und für alle gängigigen Platformen (vorwiegend Windows, Linux
  Mac) anzubieten. Der Quellcode des Konverters muss *nicht* öffentlich
 zugänglich gemacht werden, glaiches gilt für das Datenformat. Die
 Umwandlung der Daten muss mit vertretbarem Aufwand zu tätigen sein. Die
 konvertierten Daten dürfen von jedermann öffentlich zugänglich gemacht
 werden.

Wem und was nützt ein solches proprietäres Programm für ne handvoll gängige 
Plattformen?

Entweder ich arbeite mit freier Software, mir ist das wichtig und dann werde 
ich sicherlich nicht ein proprietäres (wenn auch noch so kostenloses) Programm 
als Datenkonverter für meinen freien Daten akzeptieren. Oder ich sage es ist 
mir egal, dann kann man auch das Kartenupdate bei Bittorrent kaufen.

Gruß, Bernd

-- 
Columbus hatte in Wirklichkeit vier Schiffe -
das vierte segelte über die Kante


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden André Reichelt
Bernd Wurst schrieb:
 aber 
 wenn ich die Wahl habe ob ich ein Navigationssystem von Firma X kaufe, bei 
 dem 
 ich ja schon weiß dass die mit $whatever eigenen Kartenupdates arbeiten oder 
 ob ich das Navi von Firma Y kaufe, das zwar in der Anschaffung etwas teurer 
 ist, bei dem ich aber die Karte und eventuell sogar die Firmware und Navi-
 Software jederzeit selbst verändern und aufspielen kann, dann ist das eine 
 Entscheidung die man vorher treffen kann.

Ist ja alles schön und gut und ich finde es toll, dass du eine eigene
Firmware aufspielen kannst. Aber 95% der Deutschen schaffen das nicht.
Und 80% davon wissen wohl noch nicht einmal, was eine Firmware ist. Und
sie vergleichen die Systeme nicht nach Herkunft des Materials sondern
nach der Qualität des Routings und anderen Faktoren wie die Anzahl der
Farben des Bildschirms.

Diese Leute kaufen sich das navi, lesen OSM und wissen nichts. Wenn
hingegen ein Anbieter hergeht und sagt: Wir verwenden das kostenlose
Material von OSM und deshalb erhalten sie jeden Monat kostenlos
Kartenupdates wäre viel gewonnen und die Leute würden sich dafür
interessieren, warum es dank OSM möglich wird, etwas kostenlos zu bekommen.

Hingegen wird PD eher dazu führen, dass OSM trivialisiert wird. Anstatt
ein Projekt für ALLE MENSCHEN zu werden, werden nur noch Nerds die Daten
nutzen, da der normale Mensch gar nicht von OSM erfährt und es dank der
Updatekosten mit Navteq oder Teleatlas gleichsetzen - halt noch so ein
Kartenanbieter.

Ich denke, wenn wir wirklich eine große Gemeinschaft an Mappern haben
möchten, müssen wir den Verwendern der Daten gerade im kommerziellen
Bereich gewisse Auflagen machen. Dazu gehört beispielsweise die
Verfügbarmachung regelmäßiger Updates oder der Zwang zur Namensnennung.
Dadurch heben wir uns dann deutlich von unseren Mitbewerbern ab und
können die Menschen zur Mithilfe bewegen.

Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Wenn wir den Firmen freie Hand
lassen, wird das Projekt sich wohl zerlaufen. In unserer Zeit geht es
nun einmal um Kommerz. Viele Leute hören vielleicht von OSM und mit der
PD werden sie sich dann denken: Wieso sollte ich da helfen? Am Ende baut
es NaviYX doch eh in sein Navi ein und ich habe nichts davon. Wenn wir
allerdings speziell für die kommerzielle Verwendung einige Regeln
festlegen, werden die Leute denken: Ah toll! Da kann ich selber Daten
beitragen und die Anderen machen das auch und ich profitieren von deren
Arbeit und die von meiner. Denn bei PD profitieren meiner Meinung nur
die Firmen die nehmen und geben lassen.

 Entweder ich arbeite mit freier Software, mir ist das wichtig und dann werde 
 ich sicherlich nicht ein proprietäres (wenn auch noch so kostenloses) 
 Programm 
 als Datenkonverter für meinen freien Daten akzeptieren. Oder ich sage es ist 
 mir egal, dann kann man auch das Kartenupdate bei Bittorrent kaufen.

Mach mal hier keine Werbung für illegale Aktivitäten! Mir ist es an sich
völlig egal von wem das Programm ist und ob ich in den Quellcode schauen
darf oder nicht. Wenigstens komme ich so an kostenlose Kartendaten. Und
99% der restlichen Menschen auf diesem Planeten wird es genau so gehen.
Wenn du selbst keine Closed-Source-Software verwenden möchtest, werde
ich dich zu nichts zwingen.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-25 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Martin Koppenhoefer wrote:
 wenn man jetzt unsere pd-Daten (hypothetisch) mit lizensierten Daten,
 die man nicht weitergeben darf, mischt, dürfte man das komplette Paket
 nicht mehr weitergeben 

Stimmt. Das gilt nicht nur fuer PD-Daten, sondern das gilt genauso, wenn 
man nach der ODbL ein Produced Work herstellt - zum Beispiel eine 
gedruckte Karte, in die ich neben OSM-Daten auch noch Daten aus dem 
Laermkataster einzeichne, die mir ausschliesslich fuer den Zweck 
Herstellung von 1000 gedruckten Karten ueberlassen wurden.

 Und wenn man den OSM-Import-Deal über eine Ecke
 (also z.B. Tochterfirma) macht, dann würde man den propritären Daten
 die man kauft nicht mal mehr ansehen, dass OSM drin steckt.

Kaskadierende Attributierung hat grundsaetzlich immer ihre Probleme (sie 
kann dazu fuehren, dass die Nutzung von Daten irgendwann unhandlich 
wird, weil 125 verschiedene Autoren angegeben werden muessen).

Wenn unsere Daten PD waeren, muesste niemand sagen, woher er sie hat. 
Wir wuerden, wenn wir PD machen wuerden, vermutlich aber eine Art 
moralische Wunschliste aufstellen, in der wir die Nutzer bitten (nicht 
verpflichten), die Herkunft der Daten anzugeben. Wenn ich die ODbL 
richtig interpretiere, sieht sie kaskadierende Attributierung fuer 
abgleitete Datenbank vor, nicht aber fuer Produced Works - hier ist 
eine einfache Attributierung vorgeschrieben (Du musst sagen, dass das 
Werk aus OSM kommt, aber wenn Du das Werk unter einer freien Lizenz 
veroeffentlichst, musst Du den Nutzer des Werks nicht verpflichten, zu 
sagen, dass urspruenglich mal OSM drin war.)

Hier ist ein netter 1,5 Jahre alter Blog-Eintrag von John Wilbanks (von 
Creative Commons), der beschreibt, wie die an das Thema CC-Lizenz fuer 
Daten herangegangen sind. Erst wollten sie nur klaeren, wie man die 
existierenden CC-Lizenzen auf Daten anwendet. Das schien ihnen dann 
unmoeglich, also sagten sie: Ok, aber mindestens eine 
Attribution-Vorschrift machen wir. Und am Ende haben sie auch das 
aufgeben muessen (Could we really expose a scientist to an infringement 
lawsuit in 2025?).

http://network.nature.com/people/wilbanks/blog/2007/12/17/open-access-data-boring-but-important

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Nop

Hi!


Ulf Lamping schrieb:
 OSM hat es sich zum Ziel gesetzt eine freie Weltkarte zu machen.

Genauer gesagt steht da: OSM hat es sich zum Ziel gesetzt, eine freie 
Weltkarte _zur Verfügung zu stellen_.

Nicht: OSM hat es sich zum Ziel gesetzt, anderer Leute Geoinformationen 
zu erobern und zu befreien.

 In meiner kleinen gedanklichen Welt gehören zu einer freien Weltkarte 
 eben nicht nur Straßen und POIs, sondern eben auch *freie* Höhenlinien, 
 Grenzen, und wasauchimmer dazu.
 
 Wenn z.B. die aktuell verfügbaren brauchbaren Höhendaten aktuell nur 
 für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt 
 offensichtlich nicht wirklich frei.
 
 Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei 
 OSM verwenden kann? Wohl kaum.

Da scheiden sich halt die Meinungen. Ich bin eher der Ansicht, der Rest 
der Welt entscheidet sich dann dafür, daß die OSM-Daten aufgrund ihrer 
restriktiven Lizenz nicht einsetzbar sind und baut weiterhin auf andere 
Datenquellen. Exakt das Gegenteil von dem, was ich unter der Zielsetzung 
verstanden habe.

Außerdem verhindert die Lizenz gerade die _kleinen_ Projekte von 
Privatpersonen, die meist auch selber mappen. Diese Leute werden daran 
gehindert, ihre Projekte umzusetzen - aber sie sind nicht in der Lage, 
irgendwas an den Lizenzverhältnissen in der Welt zu ändern. Die Lizenz 
schadet also genau den Freiwilligen, die etwas zu OSM beitragen und OSM 
dann auch nutzen wollen.

Gerade was Höhendaten angeht: Deren Erfassung erfordert nunmal teuere 
Projekte und die Kombination aus einer Vielzahl von Quellen. Ich fürchte 
bis man die alle zu einer freie Lizenz gezwunen hat, muß man warten, 
bis OSM genug Kohle für eine eigen Space-Shuttle Mission mit verbesserte 
Meßtechnik zusammen hat. :-)

 Natürlich macht eine Lizenz wir nehmen alles was wir kriegen können 
 die Sache erstmal einfacher, aber dem Ziel eine freie Weltkarte kommen 
 wir damit nun wirklich nicht näher ...

Wir machen damit ganz einfach unsere eigenen, kleinen Projekte möglich. 
Das ruft viele frei zugängliche Karten ins leben und ist IMHO der Sinn 
von OSM. Und wenn es diese Karten gibt, und sie gut und interessant 
sind, aber aufgrund der Mischlizenz nicht für kommerziellen Einsatz 
geeignet, _dann_ motivierst Du vielleicht eine Firma, bei so einer Karte 
einzusteigen und das Geld in die Hand zu nehmen, daß Du brauchst um 
bestehende Datenbestände freizukaufen.

Um noch mal philosophisch zu werden: Restriktive Auflagen sind für mich 
das Gegenteil von Freiheit und von zur Verfügung stellen. Freiheit 
läßt sich nicht durch mehr Ketten erzwingen, genausowenig wie man für 
den Frieden Krieg führen kann.

bye
Nop


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Martin Koppenhoefer wrote:
 Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:

 Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig
 merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten
 gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien
 Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass
 ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden.
 
 so ist es nunmal nicht. Wir erlauben die Kombination ja,

Nein, tun wir nicht. Nach aktueller CC-BY-SA kannst Du unsre Daten 
*nicht* mit Hoehendaten vermischen, die die Einschraenkung 
nichtkommerziell haben. Die ODbL will dem abhelfen, indem sie 
sogenannte Produced Works von der Share-Alike-Pflicht ausnimmt und es 
daher gestattet, sie zusaetzlichen Einschraenkungen (z.B. 
nichtkommerziell) zu unterwerfen. Ulf hat gegen diese Idee 
argumentiert, weil die Hoehendaten dadurch nicht freier werden (und 
das werden sie inder Tat nicht).

 Du setzt Dich hier m.E. zugunsten derjeniger ein, die mit ihren
 restriktiven Lizenzen diejenigen sind, die freie Daten nicht haben
 wollen (s.o.).

Nein, ich will einfach nur unseren *Nutzern* so wenig Steine in den Weg 
legen wie moeglich. - Unter der Nichtkombinierbarkeit der NC-Hoehendaten 
mit unseren Daten leidet der Hoehendaten-Anbieter doch nicht, dem ist 
das schnurz. (Das ist eine Behoerde.) Nur die Endanwender leiden 
darunter (red mal mit Nop, was der alles fuer Kopfstaende machen musste 
und noch machen muss deswegen, und das alles fuer eine schlechtere 
Ergebnisqualitaet als ohne diese Restriktion!), und den Endanwendern 
kann nur geholfen werden, indem entweder der Hoehendatenprovider oder 
wir einlenken. Ich bin dafuer, dass wir einlenken, und andere sind 
dafuer, dass wir dem Endanwender sagen sorry, geht nicht, der andere 
muss nachgeben, denn wir sind die Erleuchteten.

 wenn man so denkt, braucht man keine Lizenz bzw. nur eine sehr
 einfache. Du müsstest Dich da gar nicht so reinhängen ;-)

Ich hab schon oft gesagt: Lasst uns einfach eine Seite schreiben, auf 
der wir einen ethisch-moralischen Anspruch (oder Wunsch) formulieren. In 
ganz natuerlicher Sprache und unabhaengig von irgendwelchen 
Rechtssystemen: Wenn jemand unsere Daten benutzt, wuenschen wir uns, 
dass er  Klar kann man das nicht einklagen - aber mal ehrlich, wenn 
jemand es wirklich drauf ansetzt, unsere Lizenz auszuhebeln, dann 
schafft er das auch, wenn wir CC-BY-SA oder ODbL fahren.

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christian Mayr
 [mailto:talk-de-boun...@openstreetmap.org] Im Auftrag von 
 Frederik Ramm
 Hallo,
 
 Warum hat der Hersteller sich fuer diese Lizenz entschieden? 
 Aus genau 
 den gleichen (m.E. kleinkarierten) Motiven, die hier zum Teil 
 unterschwellig, zum Teil deutlich hervortreten: Ich will nicht, dass 
 jemand anders mit meinen Daten Geld verdient. Wenn wir alle an die 
 Stelle von Neid, Gier und Missgunst ein bisschen mehr Grosszuegigkeit 
 setzen wuerden, wenn wir eine Kultur der Freiheit und Freigiebigkeit 
 leben wuerden statt uns staendig den Kopf darueber zu zerbrechen, wie 
 wir aus dem, was wir geben, den maximalen politischen oder monetaeren 
 return on investment bekommen, dann wuerde die naechste freie 
 Hoehendatenbank vielleicht *auch* wirklich frei und nicht nur 
 halb-frei.
 
 Nicht jede Freiheit muss mit Lizenzen, Klauseln, Vertraegen und der 
 Drohung mit dem Anwalt erkaempft werden; man kann auch einfach eine 
 Freiheit vorleben und hoffen, dass andere das Vorbild gut finden. Die 
 ganze Diskussion wird meines Erachtens viel zu sehr von jenen 
 beherrscht, die die Freiheit der Daten mit den gleichen Waffen 
 durchsetzen wollen, mit denen die Unfreiheit anderer Daten gesichert 
 wird. Dass es aber neben dem bewaffneten Freiheitskampf auch noch 
 einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt 
 niemand so richtig wahr.
 
  Natürlich macht eine Lizenz wir nehmen alles was wir 
 kriegen können 
  die Sache erstmal einfacher, aber dem Ziel eine freie 
 Weltkarte kommen 
  wir damit nun wirklich nicht näher ...
 
 Dass unsere Benutzer nehmen koennen, was sie kriegen koennen, sollte 
 eigentlich in unserem Interesse sein, oder? Alles andere ist doch 
 Freiheit an der Leine.
 
das ist mir aus der seele gesprochen

gruesse

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Lutz Horn
Hallo Frederik,

On Tue, 24 Mar 2009 08:57 +0100, Frederik Ramm frede...@remote.org
wrote:
 Ich bin dafuer, dass wir einlenken, und andere sind 
 dafuer, dass wir dem Endanwender sagen sorry, geht nicht, der andere 
 muss nachgeben, denn wir sind die Erleuchteten.

Polemik.

 Ich hab schon oft gesagt: Lasst uns einfach eine Seite schreiben, auf 
 der wir einen ethisch-moralischen Anspruch (oder Wunsch) formulieren. In 
 ganz natuerlicher Sprache und unabhaengig von irgendwelchen 
 Rechtssystemen:

Wenn Du dann auf Formulierungen wie die obige verzichtest: ACK.

Lutz
-- 
email:  lutz.h...@fastmail.fm
Jabber: sttmj...@jabber.ccc.de
web:http://www.dev-random.de/


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Lutz Horn
Hallo,

On Tue, 24 Mar 2009 09:07 +0100, Nop ekkeh...@gmx.de wrote:
 The project was started because most maps you think of as free actually 
 have legal or technical restrictions on their use, holding back people 
 from using them in creative, productive, or unexpected ways.

Eine vor Jahren gewählte Lizenz hat für mich im Zweifelsfall mehr
Aussagekraft als ein interpretationsbedürftiger Text im Wiki.

 Das übersetze ich als: Verwendung der Daten für neue und kreative 
 Projekte, ohne versteckte Restriktionen, die die Nutzung verhindern. Und 
 genau das ist heute nicht gegeben. OSM hat mit der virulenten Lizenz 
 genau so eine Restriktion, die die Nutzung unterbindet.
 
 Da steht aber nichts davon, die Nutzung der OSM Daten solange zu 
 untersagen, bis andere Leute ihre Daten mit in unseren Topf werfen.

Das ist aber nun mal, grob gesprochen, der Sinn von SA. Das finden
manche Leute gut (z. B. ich), andere hinderlich (z. B. Du). Vermutlich
ist hier keine Einigung zu erzielen, insbesondere wenn die von mir und
anderen vertreten Position regelmäßig als wahlweise weltfremd oder
diktatorisch diffamiert wird.

Lutz
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Guenther Meyer
Am Dienstag 24 März 2009 schrieb Frederik Ramm:
 Ich hab schon oft gesagt: Lasst uns einfach eine Seite schreiben, auf
 der wir einen ethisch-moralischen Anspruch (oder Wunsch) formulieren. In
 ganz natuerlicher Sprache und unabhaengig von irgendwelchen
 Rechtssystemen: Wenn jemand unsere Daten benutzt, wuenschen wir uns,
 dass er  Klar kann man das nicht einklagen - aber mal ehrlich, wenn
 jemand es wirklich drauf ansetzt, unsere Lizenz auszuhebeln, dann
 schafft er das auch, wenn wir CC-BY-SA oder ODbL fahren.

mal abgesehen davon muesste man fuer den fall einer anklage erstens beweisen 
koennen, dass osm-daten missbraucht wurden, und zweitens die finanziellen 
mittel fuer sowas haben. grade letzteres wird sowas wahrscheinlich schwierig 
machen. abgesehen davon liesse sich das geld besser verwenden...

am wertvollsten sind unsere daten, wenn sie auch benutzt werden, deshalb:
inen moeglichst einfachen lizenztext machen, den jeder laie versteht, und 
dessen bedingungen nicht wirklich restriktiv und ganz einfach zu erfuellen 
sind. 

auch wenn ich, was software anbelangt, eher ein gpl-verfechter bin, halte ich 
fuer osm-daten was bsd-aehnliches fuer wesentlich sinnvoller...

anstatt jemanden im zweifelsfall zu verklagen, sollte ein mit dem finger 
zeigen a la firma xyz benutzt unsere daten, schreibt aber nicht hin, woher 
sie kommen..., ausreichen.



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Frederik Ramm schrieb:
 Hallo,
 
 Ulf Lamping wrote:
 Wenn z.B. die aktuell verfügbaren brauchbaren Höhendaten aktuell nur 
 für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt 
 offensichtlich nicht wirklich frei.

 Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei 
 OSM verwenden kann? Wohl kaum.
 
 Die Diskussion geht jetzt stark ins politische.
 
 Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:
 
 Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig 
 merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten 
 gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien 
 Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass 
 ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden.

Wenn ich Daten erfasse und anderen bereitstelle, möchte ich nicht, daß 
diese letztlich wieder (wie z.B. bei MAC OS) eingeschlossen werden. Wenn 
wir damit andere Datenquellen nicht verwenden können, muß ich damit 
leben. Vielleicht werden sich damit diese Quellen mittelfristig selber 
öffnen. Wenn nicht, werden sich andere finden freie Quellen zu erstellen.

 Es ist in meinen Augen der Versuch, eine politische Auseinandersetzung 
 auf dem Ruecken anderer auszufechten, und das heisse ich nicht gut.

Wieso bitte auf dem Rücken anderer?

Ich habe einen Haufen Daten erfasst und diese unter CC-by-SA anderen zur 
Verfügung gestellt (wie ja viele andere bei OSM auch). Wieso trage ich 
jetzt etwas auf dem Rücken anderer aus, wenn ich auf dem Sinn dieser 
Lizenz bestehe, weil ich weiß das es das Ziel einer freien Weltkarte 
langfristig besser fördert?!?

 Wenn jemand aus politischen Gruenden *selbst* Nachteile in Kauf nimmt, 
 ist das seine freie Entscheidung. Wenn jemand sich aber aus politischen 
 Gruenden dafuer einsetzt, die Nutzbarkeit von OSM in Zusammenhang mit 
 von ihm unerwuenschten Produkten willkuerlich einzuschraenken, um die 
 darunter leidenden potentiellen Nutzer vor seinen Karren zu spannen 
 (die wissen doch nicht, was gut fuer sie ist, ich muss die zu ihrem 
 Glueck zwingen...), der betreibt Politik mit fragwuerdigen Mitteln.

Tja, eine GPL ist politisch schon sehr fragwürdig. Copyleft ist ja an 
sich moralisch fragwürdig und Linux ist sowieso suspekt.

Also bitte Frederik, jetzt kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

 Es hat doch durchaus inzwischen eine Reihe von Fällen gegeben, wo sich 
 die Rechteinhaber bei Datenspenden auf die CC-by-SA eingelassen haben - 
 was vorher vielleicht als utopisch erschienen wäre.
 
 Tendenziell hat OSM sehr guten Erfolg mit der pragmatischen 
 Herangehensweise: Wenn Du mir Deine Daten gibst, ist das schoen. Wenn 
 Du sie mir nicht gibst, erfasse ich sie halt selber. - Wir haben 
 eigentlich nie versucht, irgendeinen Machthebel anzusetzen (wenn Du mir 
 die Daten nicht gibst, sorge ich dafuer, dass ganz viele Leute Dich 
 anrufen und sich beschweren).
 
 Aber lass mich die Sache mal umdrehen. Du schimpfst hier unter anderem 
 ueber die nicht-freien Hoehendaten. Genauer die CGIAR-Daten, die eine 
 Verfeinerung der PD-lizensierten SRTM-Daten sind und die unter einer 
 noncommercial-Lizenz stehen.

Nein, ich schimpfe überhaupt nicht über die Höhendaten, vielleicht ist 
das falsch rübergekommen. Ich sage nur, daß diese Daten mit 
noncommercial halt nicht frei sind. Und ich weiß aus Erfahrung, wenn 
wir die Verwendung zusammen mit OSM erlauben wird sich daran auch in 
Zukunft nie mehr was ändern.

 Warum hat der Hersteller sich fuer diese Lizenz entschieden? Aus genau 
 den gleichen (m.E. kleinkarierten) Motiven, die hier zum Teil 
 unterschwellig, zum Teil deutlich hervortreten: Ich will nicht, dass 
 jemand anders mit meinen Daten Geld verdient. Wenn wir alle an die 
 Stelle von Neid, Gier und Missgunst ein bisschen mehr Grosszuegigkeit 
 setzen wuerden, wenn wir eine Kultur der Freiheit und Freigiebigkeit 
 leben wuerden statt uns staendig den Kopf darueber zu zerbrechen, wie 
 wir aus dem, was wir geben, den maximalen politischen oder monetaeren 
 return on investment bekommen, dann wuerde die naechste freie 
 Hoehendatenbank vielleicht *auch* wirklich frei und nicht nur halb-frei.

Du verwechselst mich mit Andre ;-)

Über wirklich frei und nicht nur halb-frei möchte ich mich nicht 
weiter äußern, daß ist jetzt nämlich wirklich eine politische Aussage.

 Nicht jede Freiheit muss mit Lizenzen, Klauseln, Vertraegen und der 
 Drohung mit dem Anwalt erkaempft werden; man kann auch einfach eine 
 Freiheit vorleben und hoffen, dass andere das Vorbild gut finden. Die 
 ganze Diskussion wird meines Erachtens viel zu sehr von jenen 
 beherrscht, die die Freiheit der Daten mit den gleichen Waffen 
 durchsetzen wollen, mit denen die Unfreiheit anderer Daten gesichert 
 wird. Dass es aber neben dem bewaffneten Freiheitskampf auch noch 
 einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt 
 niemand so richtig wahr.

Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor 

Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Dirk Stöcker

On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:


einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
niemand so richtig wahr.


Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor vierzig Jahren auch
probiert und sind damit grandios auf die Schnauze gefallen.


Dadurch dass Du es häufig wiederholst wird es auch nicht wahrer. Linux hat 
weniger durch die GPL sondern hauptsächlich durch das Internet seinen 
Siegeszug angetreten. Wenn es die Lizenz gewesen wäre, dann müssten heute 
GPL-Projekte einen nennenswerten Vorteil gegenüber anderen Lizenzen haben. 
Der real existierende Lizenzwirrwarr widersprecht dem deutlich.


Das Deutschland mit seinem gut ausgebauten Telefonnetz seit Jahren einer 
der Hauptträger freier Software und Daten ist, ist auch kein Zufall.


Ciao
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Christoph Eckert schrieb:
 Moin,
 
 Persönlich wären mir mittlerweile so wenig Einschränkungen wie möglich
 (also stark Richtung PD) auch am liebsten.
 
 ich sehe das mittlerweile auch so. Wenn ich zurückblicke, dann wollte ich am 
 Anfang auch verhindert wissen, dass sonstwer (sprich auch gerade die Jungs, 
 die mir ziemlich schlechtes Material zu deutlich überteuerten Preisen und zu 
 mehr als unfairen Konditionen boten) die von mir mühsam eingesammelten Daten 
 einfach so verwenden kann. So denken schätzungsweise viele im Projekt.
 
 Inzwischen müssen wir uns die Frage gefallen lassen, wozu wir denn die ganzen 
 Daten sammeln, wenn es rechtlich gesehen fast unmöglich ist, die Daten auch 
 zu verwenden. Unsere Lizenz ist momentan und potentiell auch künftig 
 unvereinbar mit anderen freien Projekten. Das ist absolut nicht das, was wir 
 bezwecken sollten.

Dann sollten wir möglichst gemeinsam mit anderen freien Projekten eine 
Lizenz suchen, die möglichst viele freie Projekte verwenden wollen.

Das ist doch genau unser Problem: Eine lingua franca der Datenlizenzen 
gibt es nicht, daher doch der ganze Schlamassel.

Jetzt eine eigene Lizenz (wie die ODBL) auf den Weg zu bringen ohne sich 
groß mit anderen abzustimmen ist da aus meiner Sicht genau aus diesem 
Grund komplett der falsche Weg.

 Mit der neuen Lizenz wird ein *riesen* Aufwand betrieben, unsere Daten in 
 einen goldenen Käfig zu sperren. In meinen Augen verhindert dieser Käfig 
 gerade das, was wir uns alle wünschen: Coole neue Sachen und Anwendungen mit 
 unseren Daten.

Sorry, ich wünsche mir das nicht!

Ich wünsche mir *freie* coole neue Sachen und Anwendungen mit unseren Daten!

 PD ist nicht durchzubekommen. Ich bedauere das, habe aber Verständnis für die 
 Leute, die das nicht wollen, weil ich selbst lange so dachte. Andererseits 
 fände ich es super, wenn wir die neue ODBL ausschlagen und dann eine PD 
 möglichst nahekommende Regelung finden würden.
 
 Allen, die noch immer der Meinung sind, dass die major Player uns was stehlen 
 könnten, möchte ich auf ein Posting von heute auf heise.de¹ aufmerksam 
 machen. Dem durchschnittlichen Navi-Nutzer sind Rohdaten und eine krude 
 Infrastruktur vollkommen schnuppe, sobald er einfachst Fehler melden und die 
 Fixes kostenlos herunterladen kann.

Dem durchschnittlichen Computer-Nutzer sind Betriebssysteme vollkommen 
schnuppe, sobald er seinen Computer irgendwie bedienen kann.

Dem Durchschnittsmenschen sind viele Sachen ziemlich egal, das kann 
nicht der Maßstab sein an dem wir uns messen.

 Wenn wir heute unsere Daten einsperren, 
 erweisen wir uns selbst einen Bärendienst. IMO setzen wir nichts weniger als 
 die Zukunft unseres Projektes auf's Spiel.

Kannst du tendenzielle Formulierungen wie Daten einsperren bitte 
vermeiden?

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Dirk Stöcker schrieb:
 On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:
 
 einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
 niemand so richtig wahr.

 Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor vierzig Jahren auch
 probiert und sind damit grandios auf die Schnauze gefallen.
 
 Dadurch dass Du es häufig wiederholst wird es auch nicht wahrer. Linux 
 hat weniger durch die GPL sondern hauptsächlich durch das Internet 
 seinen Siegeszug angetreten. Wenn es die Lizenz gewesen wäre, dann 
 müssten heute GPL-Projekte einen nennenswerten Vorteil gegenüber anderen 
 Lizenzen haben. Der real existierende Lizenzwirrwarr widersprecht dem 
 deutlich.

Hmmm, wieso hat dann bei gleichen Rahmenbedingungen Linux den Siegeszug 
angetreten und nicht xyBSD? Hatten die BSD Entwickler kein Internet?

Der real existierende Lizenzwirrwarr kommt doch eher von kommerziellen 
Firmen oder Universitäten, die sich wieder eine tolle Sonderlocke 
ausdenken, weil deren Rechtsabteilung ein Wörtchen mitreden wollte.


Darauf wollte ich aber auch nicht hinaus. In den achtziger Jahren gab es 
halt eine Vielzahl von BSD basierten Unix Varianten, alle kommerziell 
und zueinander nur sehr eingeschränkt kompatibel. Ein ziemliches 
Schlamassel.

Heutzutage haben wir sowas bei den ganzen Linux Varianten zwar auch, 
aber durch die GPL kann man sich die besten Sachen aus allen Welten 
abkupfern.

 Das Deutschland mit seinem gut ausgebauten Telefonnetz seit Jahren einer 
 der Hauptträger freier Software und Daten ist, ist auch kein Zufall.

Na ja, ob jetzt das Telefonnetz eine der Hauptgründe für freie Software 
ist, würde ich jetzt mal stark beweifeln. Mir wäre z.B. neu, das das 
Telefonnetz in den USA so schlecht ist ...

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Ulf Lamping wrote:
 Wenn ich Daten erfasse und anderen bereitstelle, möchte ich nicht, daß 
 diese letztlich wieder (wie z.B. bei MAC OS) eingeschlossen werden. Wenn 
 wir damit andere Datenquellen nicht verwenden können, muß ich damit 
 leben.

Siehst Du: Gegen das muss ICH damit leben sagt ja keiner was. Bloss 
finde ich, man sollte ANDEREN nicht aufzwingen, womit sie leben muessen.

 Tja, eine GPL ist politisch schon sehr fragwürdig. Copyleft ist ja an 
 sich moralisch fragwürdig und Linux ist sowieso suspekt.

Bei Software ist die GPL ja einigermassen etabliert, da finde ich das 
nicht weiter tragisch. Share-Alike hat schon seine Berechtigung, aber 
auch auf Seiten der Share-Alike-Anhaenger darf die Gier nicht ueberhand 
nehmen. (Es gibt zum Beispiel Leute, die sich wuenschen, dass man die 
Forderung aufstellt, dass jedes mit dem GCC uebersetzte Programm 
automatisch eine von den GCC-Autoren festgelegte Lizenz haben muesste.)

Die Software-Welt und unsere Daten-Welt sind nur schwer vergleichbar, 
gerade in der Lizenzdebatte schadet die Analogie meistens mehr als dass 
sie nuetzt. Da Du nun aber damit angefangen hast...

 Dass es aber neben dem bewaffneten Freiheitskampf auch noch 
 einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt 
 niemand so richtig wahr.
 
 Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor vierzig Jahren auch 
 probiert und sind damit grandios auf die Schnauze gefallen.

Das wuerde ich so nicht sagen. Das Argument GPL hat gewonnen, BSD hat 
verloren bringen Leute immer wieder in der Debatte, aber erstens hat es 
fuer uns wenig Relevanz und zweitens stimmt es gar nicht; so hat zum 
Beispiel der weltweit mit Abstand meistverwendete freie Webserver 
(Apache) eine BSD-artige Lizenz, ohne damit grandios auf die Schnauze 
zu fallen (und das in einem Umfeld mit starkem kommerziellen 
Wettbewerb). Das zweitgroesste Webserver-Projekt (lighttpd) hat sogar 
eine einfache BSD-Lizenz. Die Lizenz eines der weltweit am meisten 
verbreiteten Web-Browsers (Mozilla) ist zwar nicht BSD, aber entspricht 
in der Schaerfe ihres Copyleft-Elements eigentlich relativ deutlich der 
jetzt vorgeschlagenen ODbL (Sourcecode muss frei bleiben, aber man darf 
Derivate unter eine eigene Lizenz stellen).

 Dass unsere Benutzer nehmen koennen, was sie kriegen koennen, sollte 
 eigentlich in unserem Interesse sein, oder? 
 
 Also in meinem Interesse ist das nicht, in deinem vielleicht schon.

Ganz gewiss ist das in meinem Interesse. Unsere Daten sollen, wenn es 
nach mir geht, mit jeder anderen denkbaren Datenquelle verknuepfbar sein.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Florian Lohoff
On Tue, Mar 24, 2009 at 08:57:12AM +0100, Frederik Ramm wrote:
 Ich hab schon oft gesagt: Lasst uns einfach eine Seite schreiben, auf 
 der wir einen ethisch-moralischen Anspruch (oder Wunsch) formulieren. In 
 ganz natuerlicher Sprache und unabhaengig von irgendwelchen 
 Rechtssystemen: Wenn jemand unsere Daten benutzt, wuenschen wir uns, 
 dass er  Klar kann man das nicht einklagen - aber mal ehrlich, wenn 
 jemand es wirklich drauf ansetzt, unsere Lizenz auszuhebeln, dann 
 schafft er das auch, wenn wir CC-BY-SA oder ODbL fahren.

Das finde ich auch den besten gangbaren weg - Das ganze Lizenzthema ist
einfach verkorkst alleine dadurch das die ODbL versucht Probleme in den
verschiedenen Rechtsprechungen zu umschiffen. Alles murks und fuehrt im
zweifelsfalle dazu das je nachdem wo ich lebe andere dingen machen
kann/darf ... Ich will das jeder mit den Daten Spass hat und damit
machen kann was auch immer er/sie/es moechte. Wenn wir wuensch dir was
bei den Einschraenkungen spielen, dann moechte ich auch das jeder Nutzer
die Daten die er fuer dritte anbietet mind. 1mal Monatlich mit dem
Datenbestand abgleichen und kostenlos als update anbieten muss. Dazu
darf es nicht fuer das Militaer und in Diktaturen sowieso nicht benutzt
werden. Und mir fallen bestimmt noch viel abstrusere Beispiele ein.

Es gibt ueberigens hierzu ein prominentes Beispiel fuer die
veroeffentlichung mit Ethisch-moralischem Anspruch:

Der Debian Social Contract

http://www.debian.org/social_contract

Flo
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  security shall soon have neither - Benjamin Franklin


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Dirk Stöcker

On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:


Dirk Stöcker schrieb:

On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:


einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
niemand so richtig wahr.


Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor vierzig Jahren auch
probiert und sind damit grandios auf die Schnauze gefallen.


Dadurch dass Du es häufig wiederholst wird es auch nicht wahrer. Linux
hat weniger durch die GPL sondern hauptsächlich durch das Internet
seinen Siegeszug angetreten. Wenn es die Lizenz gewesen wäre, dann
müssten heute GPL-Projekte einen nennenswerten Vorteil gegenüber anderen
Lizenzen haben. Der real existierende Lizenzwirrwarr widersprecht dem
deutlich.


Hmmm, wieso hat dann bei gleichen Rahmenbedingungen Linux den Siegeszug
angetreten und nicht xyBSD? Hatten die BSD Entwickler kein Internet?


Und wieso haben sich BIND, Apache, Postfix, Mozilla und andere bei 
gleichen Rahmenbedingungen durchgesetzt und nicht GPL-Tools? Vielleicht 
weil die Entwickler aktiver waren, der Code schöner, es mehr Spass machte 
oder noch unzählige andere Gründe.


Warum hat sich KDE so dynamisch entwickelt trotz der Tatsache, dass das 
Haupttoolkit keine freie Lizent hatte?


Linux hatte durch Nutzung der GPL den Vorteil die damals schon etablierten 
GNU-Tools einfach verwenden zu können. Das war sicher eine enorme 
Starthilfe. Andererseits haben sich die BSD-Systeme auch nicht gerade 
wenig entwickelt.



Der real existierende Lizenzwirrwarr kommt doch eher von kommerziellen
Firmen oder Universitäten, die sich wieder eine tolle Sonderlocke
ausdenken, weil deren Rechtsabteilung ein Wörtchen mitreden wollte.


Das stimmt nicht. Jedes größere (und auch kleinere) Projekt denkt sich 
eigene Lizenzen aus. Wie oft ich schon Speziallizenzen für Tools gesehen 
habe, die gerade mal 1000 Quelltextzeilen haben kann ich schon kaum noch 
zählen.



Darauf wollte ich aber auch nicht hinaus. In den achtziger Jahren gab es
halt eine Vielzahl von BSD basierten Unix Varianten, alle kommerziell
und zueinander nur sehr eingeschränkt kompatibel. Ein ziemliches
Schlamassel.


Logisch. Damals war das OS auch stark an die Hardware gebunden und wurde 
meist von den Hardwareherstellern entwickelt. Die sich daraus ergebende 
Situation ist eigentlich zwangsläufig.



Heutzutage haben wir sowas bei den ganzen Linux Varianten zwar auch,
aber durch die GPL kann man sich die besten Sachen aus allen Welten
abkupfern.


Leider kann man das eben häufig nicht. Ich schätze mal das die Hälfte 
aller abgekupferten Code-Bestandteile in Wahrheit Lizenzverlestzungen 
darstellen. Ich mache das jedenfalls extrem selten, weil es bei 
intensiverem Lesen der Lizenztexte meistens nicht erlaubt ist. Und Ideen 
abkupfern kann man auch ohne Verletzung der Lizenz.



Das Deutschland mit seinem gut ausgebauten Telefonnetz seit Jahren einer
der Hauptträger freier Software und Daten ist, ist auch kein Zufall.


Na ja, ob jetzt das Telefonnetz eine der Hauptgründe für freie Software
ist, würde ich jetzt mal stark beweifeln. Mir wäre z.B. neu, das das
Telefonnetz in den USA so schlecht ist ...


Die USA ist ja auch nicht ganz unbedeutend im Bereich OpenSource. Wenn ich 
mir allerdings deren Telefonnetz anschau, dann hat das eine etwas andere 
Qualität, als in Deutschland. Das wirst Du wohl zugeben wollen. 
Bevölkerungsmässig gesehen sollten die USA im OpenSource-Bereich 
eigentlich viel aktiver als Deutschland sein.


Ciao
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
FULL ACK, für jeden Teil deines Postings!


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello André,

Sunday, March 22, 2009, 11:51:10 PM, you wrote:
Ich will nur verhindern, dass
AR du im großen Stil unser mühevoll gesammeltes Material verwendest, um
AR dich selbst zu bereichern.

...also willst du auch kein kommerzielles Navi-Gerät, welches
OSM-Daten verwendet?

Udo






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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Dimitri Junker
Hallo,

Jetzt eine eigene Lizenz (wie die ODBL) auf den Weg zu bringen ohne sich
groß mit anderen abzustimmen ist da aus meiner Sicht genau aus diesem
Grund komplett der falsche Weg.


Das ideale wäre sicher eine Oberlizenz die Grundregeln hat (PD-artig) und 
zusätzlich ein Set an Einschränkungen die auswählbar sind. Dadurch ließen 
sich dann einfach Daten aus 2 Datenbanken kombinieren die nicht den gleichen 
Regeln unterliegen. Wenn also eine der Datenbanken den Punkt Darf nicht 
kommerziell benutzt werden gesetzt hat, die andere nicht wird er bei der 
kombinierten Datenbank gesetzt, es muß dann aber ein Hinweis vorhanden sein 
wie man an den freieren Teil kommt.

Ich wünsche mir *freie* coole neue Sachen und Anwendungen mit unseren
Daten!


Mal eine ganz dumme Frage, angenommen die OSM Lizenz verbietet die 
kommerzielle Nutzung dann könnte doch ein Navihersteller ein Navi mit 
Minimalem Kartenmaterial verkaufen, aber dem Hinweis: Weitere Karten können 
nachgeladen werden Die holt man sich dann von OSM. Ich bin sicher, dieses 
Navi wäre der Renner (vorausgesetzt die OSM-Daten sind bis dahin gut genug). 
Der Navihersteller würde also sehr wohl mit unseren Daten Geld machen 
können. Nur der User ohne DSL-Zugang würde darunter leiden.
Andererseits je freier Software und Daten sind je einfacher wird es für 
andere darauf aufbauend komplexere Freeware zu erzeugen. Solange es keine 
wirklich freien Geodaten gibt ist es sinnlos Freeware-Navisoftware zu 
schreiben. Bieten wir aber unsere Daten wirklich frei an kann ein 
Freewareautor(enteam) so eine Software schreiben und vieleicht beschließt 
dann sogar ein Hardwarehersteller diese Software auf seinen Navis 
vorzuinstallieren. Das er für die Hardware Geld haben will ist ja vollkommen 
verständlich.


Dimitri

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Guenther,

Tuesday, March 24, 2009, 9:25:23 AM, you wrote:
GM mal abgesehen davon muesste man fuer den fall einer anklage erstens beweisen
GM koennen, dass osm-daten missbraucht wurden,

Ernst gemeinte Frage: wie könnte man die Daten denn konkret
missbrauchen?

Was konkret könnte denn ein kommerzieller Anbieter mit den Daten
machen, was nicht erwünscht ist? 

Udo




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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Dirk-Lüder Kreie
Frederik Ramm schrieb:

 [*] Diese Klausel liest sich auf den ersten Blick ok, aber auf den 
 zweiten Blick besteht auch hier schon wieder die Gefahr, 
 Anwendungsfaelle zu sabotieren, bei denen jemand mit schlechter 
 Internet-Anbindung irgendetwas anbieten will und man ihm aufzwaengt, 
 deswegen die komplette Datenbank herauszugeben. - Das zieht sich wie ein 
 roter Faden durch das ganze Lizenzschlamassel, ueberall, wo man sich 
 denkt hier bau ich jetzt eine Klausel gegen die Boesen von 
 Google/Microsoft/... ein, haut man mit der gleichen Keule 20 nette 
 kleine Anwendungen kaputt, gegen die keiner was gehabt haette.

Auch aus diesem Grund bin ich stark für eine kurze Zeitspanne bis die
OSM-Daten Gemeinfrei werden.
Erstens damit die, die wirklich viel Geld damit machen, Karten zu
verkaufen, nicht von den letzten updates durch OSM profitieren können,
aber andere, die gerne freie Projekte mit den Daten vorantreiben
möchten, alles frei verwenden können, was in OSM älter als 3 Jahre ist.
(Im Sinne von PD/CC0).
Löst auch elegant Probleme mit unerreichbaren Mappern. Warte 3 Jahre und
deren beiträge sind eh gemeinfrei, Relizensierungsschlamassel gelöst.

-- 

Dirk-Lüder Deelkar Kreie
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Martin Koppenhoefer wrote:
 das ist ja durchaus angemessen. Es ist doch auch völlig klar, dass
 diejenigen, die bestimmte Geschäftsmodelle mit OSM verbinden, auch
 untersuchen, wie sich die neue Lizenz damit verträgt, und inwiefern
 evtl. Änderungen erwünscht sein könnten. Ich spreche Dich mit der
 Geofabrik damit nicht im besonderen an, sondern grundsätzlich gibt es
 bei der Lizenzänderung auch Akteure, bei denen wirtschaftliche
 Interessen mit eine Rolle spielen.

Dass ich persoenlich eher fuer PD bin, ist weithin bekannt. Aber ich sag 
mal jetzt ein paar Worte aus der Sicht (m)einer Firma, die Dienste 
auf/um/mit OpenStreetMap anbietet.

Uns - der Geofabrik - ist im Prinzip ziemlich wurscht, fuer welche 
Lizenz sich das Projekt entscheidet. Jede Lizenz hat fuer den 
Business-User ihre Vor- und Nachteile; die Geofabrik hat meiner Ansicht 
nach tendenziell einen Marktvorteil durch eine Share-Alike-Lizenz, weil 
die fuer viele potentielle Mitbewerber eine Markteintrittsbarriere 
darstellt. Wer nicht mit GPL  Co aufgewachsen ist, der macht um das 
Thema eher einen Bogen. Bei einer Share-Alike-Lizenz ist die Gefahr 
kleiner, dass sich irgendein ganz grosser Spieler in den Markt 
einmischt. Eine PD-Lizenz wuerde auf der anderen Seite groessere 
Freiheit bei der Herstellung von Produkten bieten. Die Geofabrik kann 
ihr Geschaeftsmodell meiner Meinung nach relativ gut an alles anpassen, 
und wird selbstverstaendlich auch alles tun, um nach den Regeln zu 
spielen - schliesslich praesentieren wir uns nach aussen auch als eine 
Firma, die die Community versteht und nicht eine, die aus der 
Community raussaugt, was sie kriegen kann.

Was der Geofabrik aber sehr wichtig ist, ist eine groesstmoegliche 
Rechtssicherheit - wir wuerden gern unseren Kunden klipp und klar sagen 
koennen, was er tun muss, um zumindest 99,9% sicher zu sein, dass 
niemand jemals ankommt und sagt ihr verletzt aber die Lizenz.

In dieser Hinsicht bin ich sowohl von der CC-BY-SA als auch von der 
vorliegenden ODbL enttaeuscht.

Ein zweites Thema, das fuer die Geofabrik wichtig ist, ist: gleiches 
Recht fuer alle. Ich bin gern bereit, mein Geschaeftsmodell hier an alle 
moeglichen Extravaganzen anzupassen, die das Projekt sich ausdenkt. Aber 
ich moechte bitte, dass jeder meiner Mitbewerber die gleichen Auflagen 
hat. Wenn jemand, bloss weil er in den USA oder auf den Malediven ist, 
viel groessere Freiheiten geniesst als ich hier in Europa, dann ist das 
fuer mich problematisch, weil es den Wettbewerb verzerrt.

Auch in dieser Hinsicht bin ich bislang weder von der ODbL noch von der 
CC-BY-SA besonders begeistert.

Das sind die Themen, die mich als gewerblicher Nutzer von OSM 
hauptsaechlich umtreiben. Es geht weniger darum, wieviele Freiheiten man 
kriegt oder nicht, sondern mehr darum, dass man sich auf sicherem Boden 
bewegt. Da sind gewerbliche Nutzer halt empfindlicher als Privatnutzer; 
als Privatnutzer kann ich es mir schon mal leisten, irgendwas nach Pi 
mal Daumen zu machen und zu sagen: Wird mich schon keiner verklagen, 
und wenn schon, auf was denn, ich verdien damit ja kein Geld. Ein 
gewerblicher Nutzer, der mit OSM irgendwas macht, was ihm viel Geld 
spart oder einbringt, ist da viel verletzbarer und daher zaghafter.

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Dirk Stöcker

On Tue, 24 Mar 2009, Frederik Ramm wrote:


Dass ich persoenlich eher fuer PD bin, ist weithin bekannt. Aber ich sag
mal jetzt ein paar Worte aus der Sicht (m)einer Firma, die Dienste
auf/um/mit OpenStreetMap anbietet.


Dann sage ich mal etwas dazu aus Sicht einer Person, die OpenStreetMap 
gerne als Basis für diverse private und kommerzielle Projekte nutzen 
würde:


- Anfahrtskizzen auf privaten Homepages, Vereinshomepages, Firmenhomepage
- Kartenhintergründe in Veröffentlichungen und Werbeflyern
- Anfahrtskizzen in Veröffentlichungen und Werbeflyern
- Basiskarte für dynamische Datendarstellung geobezogener Informationen

Keine von den oben dargestellten Zwecke basieren auf OpenStreetMap. 
OpenStreetMap wäre immer nur Mittel zum Zweck, um die Präsentation 
ansprechender zu gestalten.


Der momentane Stand ist, dass ich für keinen dieser Zwecke OpenStreetMap 
einsetzen kann, da die Rechtsunsicherheit einfach zu groß ist (der Code 
ist fertig, aber ich kann ihn nicht aktivieren). Trotz der Tatsache dass 
ich aktiver OpenStreetMap-Mitarbeiter bin, nutze ich für alle 
internetbasierten Zwecke weiterhin die Google-Karte. Für andere Zwecke 
kommen selbsterstellte Karten zum Einsatz, es werden niedrigaufgelöste 
PD-Kartendaten verwendet oder auf eine kartenbasierte Darstellung wird 
verzichtet.


So gern ich OpenStreetMap einsetzen würde - momentan ist das einfach nicht 
möglich. Die Frage ist also - Wozu haben wir OpenStreetMap geschaffen, 
wenn man es nicht nutzen kann?


Ciao
--
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Udo Giacomozzi
Hello Dirk,

Tuesday, March 24, 2009, 4:06:56 PM, you wrote:
DS So gern ich OpenStreetMap einsetzen würde - momentan ist das einfach nicht
DS möglich. Die Frage ist also - Wozu haben wir OpenStreetMap geschaffen,
DS wenn man es nicht nutzen kann?

sehe das genauso... :-/

Udo




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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Wagner
Ich bin für Public Domain aus mehreren Gründen:

1. maximale Rechtssicherheit

2. maximale Freiheit und Unkompliziertheit

3. aus meiner Sicht beste Moral

4. ich sehe keine Gefahr dadurch für das Projekt


Noch ein paar ergänzende Worte:
Ich stimme Frederik 100% zu. Ich verstehe nicht, warum man Angst vor PD
haben sollte. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand von den Großen OSM
dann ausschlachtet und auch noch die Mitglieder abzieht. Spätestens, wenn
einer versucht mit den Googledaten irgendwas zu machen, was er nicht darf,
aber mit OSM (hoffentlich) geht, dann ist die Sache klar.

Ich kann ehrlich gesagt auch die Leute nicht verstehen, die meinen, dass es
nicht angehen kann, wenn jemand anders sich an den durch sie mühevoll
aufgenommenen Daten bereichert. Hä? Das ist doch der Zweck von freien Daten!
Andere sollen sich bereichern - wegen mir auch in großem Stil. Ob es die
Nutzer sind, die eben mit irgendwelchen OSM-Maps in vorher unbekannten
Gegenden navigieren können (es ist eine Bereicherung die Karten nicht kaufen
zu müssen) oder das große Kartenunternehmen, was Atlanten druckt. Ich seh da
null Gefahr für OSM. Wenn manchen Leuten das zu wider ist, dann sollten die
am besten ein eigenes kommerzielles Unternehmen aufmachen und irgendwas
verkaufen. Ich frage mich, warum OSM dann für sie überhaupt interessant ist?
Wo genau ist eigentlich der Unterschied zwischen der goßen bösen Firma und
dem kleinen Privatmann? Unsere Daten sollten meiner Meinung nach maximalen
Nutzen bringen egal für wen.

Ich wär tatsächlich für eine Umfrage unter den Nutzern, wieviele sich PD als
Lizenz vorstellen können.

Kann ein Anti-PD-ler vielleicht noch mal auf den Punkt bringen, wo genau das
Problem bei PD liegt?

Grüße
Christoph
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Christoph Wagner schrieb:
 Ich bin für Public Domain aus mehreren Gründen:
 
 1. maximale Rechtssicherheit

Es wird sicherlich das Aus für einen Großteil von Datenimporten
und -spenden sein.

Außerdem bin ich der starken Einstellung, dass meine Daten nicht
PD werden können, weil eine Schöpfungshöhe vorliegt (mehr dazu
in den kommenden Tagen). Wenn eine Schöpfungshöhe vorliegt, kann
nur ein einfaches Nutzungsrecht für Jedermann ausgestellt werden.

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Tobias Wendorff wrote:
 Außerdem bin ich der starken Einstellung, dass meine Daten nicht
 PD werden können, weil eine Schöpfungshöhe vorliegt (mehr dazu
 in den kommenden Tagen). Wenn eine Schöpfungshöhe vorliegt, kann
 nur ein einfaches Nutzungsrecht für Jedermann ausgestellt werden.

Das ist ein Argument auf einem voellig anderen Level. In der Debatte 
PD/BSD/CC0 vs. Share-Alike geht es um die Frage, ob man seine Daten 
komplett (also ohne jede Restriktion) freigeben will oder nicht - und 
nicht um die Frage, wie eine solche Freigabe konkret in Deutschland 
aussehen wuerde.

Du hast zwar recht, dass ein Verzicht auf Urheberrechte in Deutschland 
nicht moeglich ist, aber wenn hier von PD geredet wird, dann geht es 
nicht darum, auf seine Urheberrechte zu verzichten, sondern auf die 
Durchsetzung derselben. In aller Regel verwenden Menschen dazu eine 
Formulierung wie:

All my contributions to OpenStreetMap are released into the public 
domain. This applies worldwide. In case this is not legally possible, I 
grant anyone the right to use my contributions for any purpose, without 
any conditions, unless such conditions are required by law.

Wenn man will, kann man noch perpetual und non-revokable einfuegen.

Bye
Frederik

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Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 24. März 2009 19:01 schrieb Frederik Ramm frede...@remote.org:

 All my contributions to OpenStreetMap are released into the public
 domain. This applies worldwide. In case this is not legally possible, I
 grant anyone the right to use my contributions for any purpose, without
 any conditions, unless such conditions are required by law.

 Wenn man will, kann man noch perpetual und non-revokable einfuegen.


ja, wenn das letztere rechtlich allerdings nicht möglich ist, dann
bleibt die Rechtsunsicherheit auf Nutzerseite.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Hallo,

Frederik Ramm schrieb:
 Du hast zwar recht, dass ein Verzicht auf Urheberrechte in Deutschland 
 nicht moeglich ist, aber wenn hier von PD geredet wird, dann geht es 
 nicht darum, auf seine Urheberrechte zu verzichten, sondern auf die 
 Durchsetzung derselben. In aller Regel verwenden Menschen dazu eine 
 Formulierung wie:

das mag Dir und ein paar Leuten vielleicht klar sein, aber wenn ich
manche Diskussionszweige mitlese, bezweifle ich dass alle es so
verstehen.

 All my contributions to OpenStreetMap are released into the public 
 domain. This applies worldwide. In case this is not legally possible, I 
 grant anyone the right to use my contributions for any purpose, without 
 any conditions, unless such conditions are required by law.
 
 Wenn man will, kann man noch perpetual und non-revokable einfuegen.

Vielleicht sollten wir uns selbst anzeigen, wie die Betreiber
von Torrent-Suchmaschinen, um es ein Gericht entscheiden zu
lassen :-)

Grüße
Tobias

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Martin Koppenhoefer wrote:
 All my contributions to OpenStreetMap are released into the public
 domain. This applies worldwide. In case this is not legally possible, I
 grant anyone the right to use my contributions for any purpose, without
 any conditions, unless such conditions are required by law.

 Wenn man will, kann man noch perpetual und non-revokable einfuegen.
 
 ja, wenn das letztere rechtlich allerdings nicht möglich ist, dann
 bleibt die Rechtsunsicherheit auf Nutzerseite.

Kannst Du ein Beispiel nennen?

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Ulf Möller
Ulf Lamping schrieb:

 Hmmm, wieso hat dann bei gleichen Rahmenbedingungen Linux den Siegeszug 
 angetreten und nicht xyBSD?

Weil in den entscheidenden zwei Jahren eine Urheberrechtsklage gegen BSD 
im Raum stand. Als 1994 geklärt war, dass die Vorwürfe unbegründet sind, 
war der Zug abgefahren. Mit Share-Alike hatte das nichts zu tun.


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Frederik Ramm schrieb:
 Hallo,
 
 Ulf Lamping wrote:
 Wenn ich Daten erfasse und anderen bereitstelle, möchte ich nicht, daß 
 diese letztlich wieder (wie z.B. bei MAC OS) eingeschlossen werden. Wenn 
 wir damit andere Datenquellen nicht verwenden können, muß ich damit 
 leben.
 
 Siehst Du: Gegen das muss ICH damit leben sagt ja keiner was. Bloss 
 finde ich, man sollte ANDEREN nicht aufzwingen, womit sie leben muessen.

Entschuldige, aber ich zwinge niemanden die OSM Daten einzusetzen!

 Tja, eine GPL ist politisch schon sehr fragwürdig. Copyleft ist ja an 
 sich moralisch fragwürdig und Linux ist sowieso suspekt.
 
 Bei Software ist die GPL ja einigermassen etabliert, da finde ich das 
 nicht weiter tragisch. Share-Alike hat schon seine Berechtigung, aber 
 auch auf Seiten der Share-Alike-Anhaenger darf die Gier nicht ueberhand 
 nehmen. (Es gibt zum Beispiel Leute, die sich wuenschen, dass man die 
 Forderung aufstellt, dass jedes mit dem GCC uebersetzte Programm 
 automatisch eine von den GCC-Autoren festgelegte Lizenz haben muesste.)

Da stimme ich dir zu.

Das Hauptproblem was ich aktuell sehe ist ja gerade, daß es DIE 
Share-Alike Lizenz für Daten aktuell nicht gibt, sondern eine Menge 
davon. Demnächst zusätzlich dann noch die ODBL, was das Problem aus 
meiner Sicht sogar eher noch verschärfen wird :-(

 Das wuerde ich so nicht sagen. Das Argument GPL hat gewonnen, BSD hat 
 verloren bringen Leute immer wieder in der Debatte, aber erstens hat es 
 fuer uns wenig Relevanz und zweitens stimmt es gar nicht; so hat zum 
 Beispiel der weltweit mit Abstand meistverwendete freie Webserver 
 (Apache) eine BSD-artige Lizenz, ohne damit grandios auf die Schnauze 
 zu fallen (und das in einem Umfeld mit starkem kommerziellen 
 Wettbewerb). Das zweitgroesste Webserver-Projekt (lighttpd) hat sogar 
 eine einfache BSD-Lizenz. Die Lizenz eines der weltweit am meisten 
 verbreiteten Web-Browsers (Mozilla) ist zwar nicht BSD, aber entspricht 
 in der Schaerfe ihres Copyleft-Elements eigentlich relativ deutlich der 
 jetzt vorgeschlagenen ODbL (Sourcecode muss frei bleiben, aber man darf 
 Derivate unter eine eigene Lizenz stellen).

Ich meinte überhaupt nicht, das BSD nicht funktioniert. Ich wollte auf 
die etwas euphorische Stimmung: Wir nehmen PD/BSD und haben damit alle 
Probleme gelöst antworten. Die BSD UNIX Geschichte ist für mich halt 
das klassische Beispiel wo es bei BSD schiefgelaufen ist.

Mir ist natürlich vollkommen bewußt, daß alle möglichen Lizenzen so Ihre 
Vor- und Nachteile haben - man sollte nur beides auch nennen.

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Ulf Lamping wrote:
 Die BSD UNIX Geschichte ist für mich halt das klassische Beispiel wo es bei 
 BSD schiefgelaufen ist.

Seh ich gar nicht so. Die BSD-Leute sind halt vom Erfolg von Linux 
ueberholt worden. Wie hier mehrfach zu hoeren war, hat die Lizenz damit 
vermutlich relativ wenig zu tun gehabt. Na und?

Wenn unser Ziel eine freie Weltkarte(ndatensammlung) ist, und jemand 
anders das gleiche mit mehr Sex-Appeal macht und frueher als wir am Ziel 
ist - ist doch kein Schaden fuer die Idee.

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
2009/3/24 Frederik Ramm frede...@remote.org:
 Kannst Du ein Beispiel nennen?

Es geht wohl doch nicht so einfach. Sieht (für mich als Laien) so
aus, als könnte man doch zeitlich unbefristet ein kostenloses
Nutzungsrecht für alle denkbaren Nutzungsarten einräumen (s. § 30
UrhG). Die sollte man dann allerdings auch nennen, sonst wirds
kompliziert:

§ 31a Verträge über unbekannte Nutzungsarten
(1) Ein Vertrag, durch den der Urheber Rechte für unbekannte
Nutzungsarten einräumt oder sich dazu verpflichtet, bedarf der
Schriftform. Der Schriftform bedarf es nicht, wenn der Urheber
unentgeltlich ein einfaches Nutzungsrecht für jedermann einräumt. Der
Urheber kann diese Rechtseinräumung oder die Verpflichtung hierzu
widerrufen. Das Widerrufsrecht erlischt nach Ablauf von drei Monaten,
nachdem der andere die Mitteilung über die beabsichtigte Aufnahme der
neuen Art der Werknutzung an den Urheber unter der ihm zuletzt
bekannten Anschrift abgesendet hat.

- das wird sich mit OSM nicht durchsetzen lassen: den Urheber über die
unbekannte Nutzungsart in Kenntnis setzen.

(2) Das Widerrufsrecht entfällt, wenn sich die Parteien nach
Bekanntwerden der neuen Nutzungsart auf eine Vergütung nach § 32c Abs.
1 geeinigt haben. Das Widerrufsrecht entfällt auch, wenn die Parteien
die Vergütung nach einer gemeinsamen Vergütungsregel vereinbart haben.
Es erlischt mit dem Tod des Urhebers.
(3) Sind mehrere Werke oder Werkbeiträge zu einer Gesamtheit
zusammengefasst, die sich in der neuen Nutzungsart in angemessener
Weise nur unter Verwendung sämtlicher Werke oder Werkbeiträge
verwerten lässt, so kann der Urheber das Widerrufsrecht nicht wider
Treu und Glauben ausüben.

- das allerdings trifft voll zu auf OSM.

(4) Auf die Rechte nach den Absätzen 1 bis 3 kann im Voraus nicht
verzichtet werden.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

  Wenn wir heute unsere Daten einsperren,
  erweisen wir uns selbst einen Bärendienst. IMO setzen wir nichts weniger
  als die Zukunft unseres Projektes auf's Spiel.

 Kannst du tendenzielle Formulierungen wie Daten einsperren bitte
 vermeiden?

nein, denn es ist genau das, was wir mit unseren Lizenzen erreichen.

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 24. März 2009 21:07 schrieb Frederik Ramm frede...@remote.org:

 Wenn unser Ziel eine freie Weltkarte(ndatensammlung) ist, und jemand
 anders das gleiche mit mehr Sex-Appeal macht und frueher als wir am Ziel
 ist - ist doch kein Schaden fuer die Idee.


der Meinung bin ich ja auch - solange die Karte dann frei ist. Die
Frage ist doch, ob wir auch erlauben, dass unsere freien Daten
Bestandteil von nicht mehr freien Daten wird, die dann mehr Sex-Appeal
hat.

Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Martin Koppenhoefer schrieb:
 Es geht wohl doch nicht so einfach. Sieht (für mich als Laien) so
 aus, als könnte man doch zeitlich unbefristet ein kostenloses
 Nutzungsrecht für alle denkbaren Nutzungsarten einräumen (s. § 30
 UrhG). Die sollte man dann allerdings auch nennen, sonst wirds
 kompliziert:

Hey, die Formulierung kenne ich irgendwoher :-)

 (3) Sind mehrere Werke oder Werkbeiträge zu einer Gesamtheit
 zusammengefasst, die sich in der neuen Nutzungsart in angemessener
 Weise nur unter Verwendung sämtlicher Werke oder Werkbeiträge
 verwerten lässt, so kann der Urheber das Widerrufsrecht nicht wider
 Treu und Glauben ausüben.

Ja, das habe ich ja neulich auch kritisiert, aber niemand hat
drauf gehört. *Falls* unsere Daten eine Schöpfungshöhe haben
und Miturheber daran beteiligt sind, dann kann ein einzelner
Urheber nicht einfach sagen: Wusch, ich entziehe Euch meine
Daten - so verstehe ich das jedenfalls.

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Da scheiden sich halt die Meinungen. Ich bin eher der Ansicht, der Rest
 der Welt entscheidet sich dann dafür, daß die OSM-Daten aufgrund ihrer
 restriktiven Lizenz nicht einsetzbar sind und baut weiterhin auf andere
 Datenquellen. Exakt das Gegenteil von dem, was ich unter der Zielsetzung
 verstanden habe.

 Außerdem verhindert die Lizenz gerade die _kleinen_ Projekte von
 Privatpersonen, die meist auch selber mappen. Diese Leute werden daran
 gehindert, ihre Projekte umzusetzen - aber sie sind nicht in der Lage,
 irgendwas an den Lizenzverhältnissen in der Welt zu ändern. Die Lizenz
 schadet also genau den Freiwilligen, die etwas zu OSM beitragen und OSM
 dann auch nutzen wollen.

[...]

 Um noch mal philosophisch zu werden: Restriktive Auflagen sind für mich
 das Gegenteil von Freiheit und von zur Verfügung stellen.

so sehe ich das auch; ich habe hingegen noch keinen plausiblen Grund gehört, 
warum CC-BY-SA oder ODbL für unser Projekt wichtig seien.

Was ich fürchte ist, dass wir Juristen und Abmahnern Umsätze bescheren. Dann 
gäbe es letztendlich doch Leute, die sich an unseren Daten bereichern. Wenn 
auch auf unvorhergesehene Weise.

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Christoph Eckert wrote:
 Was ich fürchte ist, dass wir Juristen und Abmahnern Umsätze bescheren. Dann 
 gäbe es letztendlich doch Leute, die sich an unseren Daten bereichern. Wenn 
 auch auf unvorhergesehene Weise.

Du bist genial! Das ist *die* Loesung fuer alle unsere Probleme! Eine 
Klausel, die besagt, dass jeder Jurist, der sich gegen Geld mit OSM 
beschaeftigt, die Haelfte von seinem Honorar spenden muss ;-) der 
sicherste Weg, rechtlichen Streitigkeiten fuer immer aus dem Weg zu gehen!

Bye
Frederik

-- 
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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Tobias Wendorff
Frederik Ramm schrieb:
 Du bist genial! Das ist *die* Loesung fuer alle unsere Probleme! Eine 
 Klausel, die besagt, dass jeder Jurist, der sich gegen Geld mit OSM 
 beschaeftigt, die Haelfte von seinem Honorar spenden muss ;-) der 
 sicherste Weg, rechtlichen Streitigkeiten fuer immer aus dem Weg zu gehen!

Ich vermisse die Ausschüttung an die Mapper :-)

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 der Meinung bin ich ja auch - solange die Karte dann frei ist. Die
 Frage ist doch, ob wir auch erlauben, dass unsere freien Daten
 Bestandteil von nicht mehr freien Daten wird, die dann mehr Sex-Appeal
 hat.

die Gefahr bestünde im Falle einer PD-Lizenz durchaus. Je länger ich über 
solche Szenarien nachdenke, desto mehr komme ich jedoch zu dem Schluss, dass 
die Gefahr äußerst gering ist.

Beispiel:

Ein Hersteller von Navigationsgeräten nimmt unsere Daten, bringt sie in ein 
stark verschlüsseltes Dateiformat und steckt sie in ein cooles 
Outdoornavigationsgerät, welches zu einem stattlichen Preis angeboten wird 
und sich einiger Beliebtheit erfreut. Das ist schätzungsweise für viele 
Mapper eines der Schreckensszenarien. Ich glaube aber, es würde nur wenige 
Monate dauern, bis eine andere Firma eine ähnliche Hardware auf den Markt 
brächte, aber das Dateiformat offenließe oder gar einen Konverter für 
OSM-Daten beilegte.

Beispiel:

Ein Hersteller von Navigationssoftware nimmt unsere Daten, bringt sie in ein 
stark verschlüsseltes Dateiformat und steckt sie in ein Stück gut zu 
bedienende Software für Mobilgeräte, welche zu einem stattlichen Preis 
angeboten wird und sich einiger Beliebtheit erfreut. Es wäre schätzungsweise 
eine Frage von wenigen Wochen, bis es eine ähnliche Software als freie 
Software gäbe.

Beispiel:

Ein Onlineanbieter steckt unsere Daten in ein Webportal, baut ein paar coole 
Services drumherum und lässt die Nutzer der Daten diese ständig verbessern. 
Sein Geld verdient er mit Werbung auf den Seiten. Es würde vielleicht nur 
wenige Tage dauern, bis jemand aus der Community etwas ähnliches aufsetzen 
würde.

Es bliebe ein (IMO geringes) Restrisiko. Dafür erhielten wir aber ganz andere 
Tools und Services, die nur mit PD machbar sind.

PD ist nicht durchzukriegen; ich finde es allerdings befremdlich, dass 
einerseits keine wirklich stichhaltigen Argumente für die anderen Lizenzen 
auf den Tisch gepackt werden, andererseits der Standpunkt kompromisslos 
verteidigt wird (und damit meine ich sicher nicht Dich).

Beste Grüße,

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Frederik,

  Was ich fürchte ist, dass wir Juristen und Abmahnern Umsätze bescheren.
  Dann gäbe es letztendlich doch Leute, die sich an unseren Daten
  bereichern. Wenn auch auf unvorhergesehene Weise.

 Du bist genial! Das ist *die* Loesung fuer alle unsere Probleme! Eine
 Klausel, die besagt, dass jeder Jurist, der sich gegen Geld mit OSM
 beschaeftigt, die Haelfte von seinem Honorar spenden muss ;-) der
 sicherste Weg, rechtlichen Streitigkeiten fuer immer aus dem Weg zu gehen!

bei allem Respekt, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Du 
nicht mir dem nötigen Ernst bei der Sache bist!

;)

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-24 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Ich vermisse die Ausschüttung an die Mapper :-)

ach, in Form von Datenspenden?

Juristen vermessen die Welt neu!

Da bekommt die AdvoKart(e) eine ganz neue Bedeutung ;-) .


ce

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Lutz Horn
Hallo,

On Sun, 22 Mar 2009 21:40 +0100, Frederik Ramm
frede...@remote.org wrote:
 Ich sehe als den wichtigsten Grund *gegen* eine Freigabepflicht von
 Produkten den, dass eine solche Freigabepflicht sehr viele durchaus
 gewuenschte Nutzungen einschraenkt.

Wenn eine gewünschte Nutzung nur zu erreichen ist, indem
unakzeptable Bedingungen Dritter akzeptiert werden müssen, verzichte
ich auf diese Nutzung.

 * Einen Datensatz, der nur zu akademischen Zwecken nutzbar ist;
 * einen Datensatz, der nur nichtgewerblich eingesetzt werden darf;
 * einen Datensatz, der explizit nur fuer die Nutzung im Rahmen eines
   ganz bestimmten Projekts freigegeben wurde;
 * einen Datensatz, der an ein bestimmtes Medium gebunden ist

All das sind Einschränkungen, die von Dritte gemacht werden. Ich bin
nicht bereit, eine Nutzung meiner Daten zu genehmigen, die nur möglich
ist, indem die restriktive Politik Dritter akzeptiert und damit auch
unterstützt wird.

 * einen Datensatz, der unter einer anderen Share-Alike-Lizenz steht,

Das ist in der Tat ein Problem, ließe sich aber wohl durch die von Dir
schon vorgeschlagene explizite Nennung erlaubter SA-Lizenzen lösen.

 Und wie gesagt, ich halte Produkte fuer kein so zentrales Element
 unserer Arbeit; wir verlieren nichts, wenn wir den Leuten erlauben,
 Produkte beliebig zu lizensieren

Wir verlieren freie Produkte, indem wir solche erst gar nicht bekommen.
Lieber kein Produkt als ein unfreies.

Lutz
-- 
email:  lutz.h...@fastmail.fm
Jabber: sttmj...@jabber.ccc.de
web:http://www.dev-random.de/


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Lutz Horn wrote:
 All das sind Einschränkungen, die von Dritte gemacht werden. Ich bin
 nicht bereit, eine Nutzung meiner Daten zu genehmigen, die nur möglich
 ist, indem die restriktive Politik Dritter akzeptiert und damit auch
 unterstützt wird.

Das ist Dein gutes Recht, aber mit den Zielen des Projekts hat das eben 
dann nichts mehr zu tun. OSM als Projekt hat es sich *nicht* auf die 
Fahnen geschrieben, Dritte zum Umdenken zu bewegen - selbst wenn das 
einzelne Projektmitglieder durchaus fuer ein erstrebenswertes Ziel halten.

Bye
Frederik


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Lutz Horn
Hallo,

On Mon, 23 Mar 2009 11:15 +0100, Frederik Ramm
frede...@remote.org wrote:
 Das ist Dein gutes Recht, aber mit den Zielen des Projekts hat das
 eben dann nichts mehr zu tun. OSM als Projekt hat es sich *nicht* auf
 die Fahnen geschrieben, Dritte zum Umdenken zu bewegen

Dann hätte von Anfang an keine SA-Lizenz gewählt werden sollen. Die
Ziele eines Projekts werden auch über die verwendete Lizenz vermittelt.
FreeBSD hat andere Ziele als GNU, was sich deutlich an den gewählten
Lizenzen und den Überlegungen zu diesen ablesen lässt. Ich gehe davon
aus, dass die Wahl einer Lizenz bewusst geschieht und ihre Eigenarten
bedacht werden. Im Falle der Entscheidung für CC-BY-SA heißt das eben
auch: SA für Produced Works gehört zu den Zielen des Projekts. Wenn
das jetzt nicht mehr gelten soll, haben sich die Ziele des Projekts
geändert, was begründet werden muss.

Für mich war gerade die Tatsache, dass CC-BY-SA und eben nicht nur CC-BY
oder eine BSD-Lizenz verwendet wird, ein wesentlicher Grund für die
Mitarbeit an OSM.

Lutz
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email:  lutz.h...@fastmail.fm
Jabber: sttmj...@jabber.ccc.de
web:http://www.dev-random.de/


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Dimitri Junker
Hallo,

Das ist in der Tat ein Problem, ließe sich aber wohl durch die von Dir
schon vorgeschlagene explizite Nennung erlaubter SA-Lizenzen lösen.

eins ist aber klar, wenn wir andere Lizenzen erlauben ist unsere der 
kleinste gemeinsame Nenner. Wenn also jemand unsere Daten nach der OSM-
Lizenz nicht nutzen darf, aber unter einer der erlaubten erzeugt er 
eben eine neue Datenbank unter dieser kopiert dahin und bedient sich 
dann daraus. Wir können auf diese Art also nur freizügiger werden aber nicht 
restriktiver.
Und je mehr solcher Lizenzen es gibt je größer wird das Problem. Wenn wir 
also andere Lizenzen akzeptieren sollten wir gleich eine davon nehmen. Oder 
überseh ich da was?

Dimitri



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Lutz Horn wrote:
 Das ist Dein gutes Recht, aber mit den Zielen des Projekts hat das
 eben dann nichts mehr zu tun. OSM als Projekt hat es sich *nicht* auf
 die Fahnen geschrieben, Dritte zum Umdenken zu bewegen
 
 Dann hätte von Anfang an keine SA-Lizenz gewählt werden sollen.

Dieser Meinung bin ich zwar auch, aber andere sagen, dass die SA-Lizenz 
wichtig sei, um die Datenbank (um die es uns geht) davor zu schuetzen, 
von anderen assimiliert zu werden. Wenn jemand wie Google die 
komplette Datenbank in den Map Maker einlaese, so das Argument, 
bestuende die Gefahr, dass uns die Community weglaeuft und stattdessen 
dort mitmacht und die Datenbank dann nicht mehr frei ist; das Ziel einer 
freien Weltkarte(ndatenbank) waere verfehlt.

Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Sebastian Hohmann
Frederik Ramm schrieb:
 Hallo,
 
 Lutz Horn wrote:
 Das ist Dein gutes Recht, aber mit den Zielen des Projekts hat das
 eben dann nichts mehr zu tun. OSM als Projekt hat es sich *nicht* auf
 die Fahnen geschrieben, Dritte zum Umdenken zu bewegen
 Dann hätte von Anfang an keine SA-Lizenz gewählt werden sollen.
 
 Dieser Meinung bin ich zwar auch, aber andere sagen, dass die SA-Lizenz 
 wichtig sei, um die Datenbank (um die es uns geht) davor zu schuetzen, 
 von anderen assimiliert zu werden. Wenn jemand wie Google die 
 komplette Datenbank in den Map Maker einlaese, so das Argument, 
 bestuende die Gefahr, dass uns die Community weglaeuft und stattdessen 
 dort mitmacht und die Datenbank dann nicht mehr frei ist; das Ziel einer 
 freien Weltkarte(ndatenbank) waere verfehlt.
 

Wobei dann bei Google auch nur die mitmachen, denen freie Geodaten 
sowieso nicht wichtig sind. Denn wenn allgemein bekannt ist, dass man 
die dort eingegebenen Daten quasi Google schenkt, während sie bei 
OpenStreetMap jedem zur Verfügung stehen, dann dürfte jeder dem freie 
Daten ein bisschen wichtig sind weiterhin bei OpenStreetMap mitmachen.

Schließlich kann man die Daten zwar nehmen und sozusagen privatisieren, 
die ursprüngliche Quelle (OSM-Datenbank, World Files etc.) bleibt aber 
trotzdem frei. Wenn zudem noch OSM als Quelle angegeben werden muss, 
dann tragen grade auch kommerzielle Anwendungen (die vielleicht oft 
etwas ernster genommen werden als die 'Hobbybastler') oder generell die 
weitere Verbreitung durch eine freiere Lizenz dazu bei, dass OSM 
bekannter wird und ernster genommen wird. Und das bringt allen was, auch 
den freien Anwendungen.

Gruß,
Sebastian

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Ulf Lamping
Frederik Ramm schrieb:
 Hallo,
 
 Lutz Horn wrote:
 All das sind Einschränkungen, die von Dritte gemacht werden. Ich bin
 nicht bereit, eine Nutzung meiner Daten zu genehmigen, die nur möglich
 ist, indem die restriktive Politik Dritter akzeptiert und damit auch
 unterstützt wird.
 
 Das ist Dein gutes Recht, aber mit den Zielen des Projekts hat das eben 
 dann nichts mehr zu tun. OSM als Projekt hat es sich *nicht* auf die 
 Fahnen geschrieben, Dritte zum Umdenken zu bewegen - selbst wenn das 
 einzelne Projektmitglieder durchaus fuer ein erstrebenswertes Ziel halten.

OSM hat es sich zum Ziel gesetzt eine freie Weltkarte zu machen.


In meiner kleinen gedanklichen Welt gehören zu einer freien Weltkarte 
eben nicht nur Straßen und POIs, sondern eben auch *freie* Höhenlinien, 
Grenzen, und wasauchimmer dazu.

Wenn z.B. die aktuell verfügbaren brauchbaren Höhendaten aktuell nur 
für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt 
offensichtlich nicht wirklich frei.

Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei 
OSM verwenden kann? Wohl kaum.


Es hat doch durchaus inzwischen eine Reihe von Fällen gegeben, wo sich 
die Rechteinhaber bei Datenspenden auf die CC-by-SA eingelassen haben - 
was vorher vielleicht als utopisch erschienen wäre.


Natürlich macht eine Lizenz wir nehmen alles was wir kriegen können 
die Sache erstmal einfacher, aber dem Ziel eine freie Weltkarte kommen 
wir damit nun wirklich nicht näher ...

Gruß, ULFL

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Frederik Ramm
Hallo,

Ulf Lamping wrote:
 Wenn z.B. die aktuell verfügbaren brauchbaren Höhendaten aktuell nur 
 für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt 
 offensichtlich nicht wirklich frei.
 
 Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei 
 OSM verwenden kann? Wohl kaum.

Die Diskussion geht jetzt stark ins politische.

Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:

Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig 
merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten 
gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien 
Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass 
ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden.

Es ist in meinen Augen der Versuch, eine politische Auseinandersetzung 
auf dem Ruecken anderer auszufechten, und das heisse ich nicht gut.

Wenn jemand aus politischen Gruenden *selbst* Nachteile in Kauf nimmt, 
ist das seine freie Entscheidung. Wenn jemand sich aber aus politischen 
Gruenden dafuer einsetzt, die Nutzbarkeit von OSM in Zusammenhang mit 
von ihm unerwuenschten Produkten willkuerlich einzuschraenken, um die 
darunter leidenden potentiellen Nutzer vor seinen Karren zu spannen 
(die wissen doch nicht, was gut fuer sie ist, ich muss die zu ihrem 
Glueck zwingen...), der betreibt Politik mit fragwuerdigen Mitteln.

 Es hat doch durchaus inzwischen eine Reihe von Fällen gegeben, wo sich 
 die Rechteinhaber bei Datenspenden auf die CC-by-SA eingelassen haben - 
 was vorher vielleicht als utopisch erschienen wäre.

Tendenziell hat OSM sehr guten Erfolg mit der pragmatischen 
Herangehensweise: Wenn Du mir Deine Daten gibst, ist das schoen. Wenn 
Du sie mir nicht gibst, erfasse ich sie halt selber. - Wir haben 
eigentlich nie versucht, irgendeinen Machthebel anzusetzen (wenn Du mir 
die Daten nicht gibst, sorge ich dafuer, dass ganz viele Leute Dich 
anrufen und sich beschweren).

Aber lass mich die Sache mal umdrehen. Du schimpfst hier unter anderem 
ueber die nicht-freien Hoehendaten. Genauer die CGIAR-Daten, die eine 
Verfeinerung der PD-lizensierten SRTM-Daten sind und die unter einer 
noncommercial-Lizenz stehen.

Warum hat der Hersteller sich fuer diese Lizenz entschieden? Aus genau 
den gleichen (m.E. kleinkarierten) Motiven, die hier zum Teil 
unterschwellig, zum Teil deutlich hervortreten: Ich will nicht, dass 
jemand anders mit meinen Daten Geld verdient. Wenn wir alle an die 
Stelle von Neid, Gier und Missgunst ein bisschen mehr Grosszuegigkeit 
setzen wuerden, wenn wir eine Kultur der Freiheit und Freigiebigkeit 
leben wuerden statt uns staendig den Kopf darueber zu zerbrechen, wie 
wir aus dem, was wir geben, den maximalen politischen oder monetaeren 
return on investment bekommen, dann wuerde die naechste freie 
Hoehendatenbank vielleicht *auch* wirklich frei und nicht nur halb-frei.

Nicht jede Freiheit muss mit Lizenzen, Klauseln, Vertraegen und der 
Drohung mit dem Anwalt erkaempft werden; man kann auch einfach eine 
Freiheit vorleben und hoffen, dass andere das Vorbild gut finden. Die 
ganze Diskussion wird meines Erachtens viel zu sehr von jenen 
beherrscht, die die Freiheit der Daten mit den gleichen Waffen 
durchsetzen wollen, mit denen die Unfreiheit anderer Daten gesichert 
wird. Dass es aber neben dem bewaffneten Freiheitskampf auch noch 
einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt 
niemand so richtig wahr.

 Natürlich macht eine Lizenz wir nehmen alles was wir kriegen können 
 die Sache erstmal einfacher, aber dem Ziel eine freie Weltkarte kommen 
 wir damit nun wirklich nicht näher ...

Dass unsere Benutzer nehmen koennen, was sie kriegen koennen, sollte 
eigentlich in unserem Interesse sein, oder? Alles andere ist doch 
Freiheit an der Leine.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-23 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 24. März 2009 01:41 schrieb Frederik Ramm frede...@remote.org:
 Hallo,

 Ulf Lamping wrote:
 Wenn z.B. die aktuell verfügbaren brauchbaren Höhendaten aktuell nur
 für nichtkommerziellen Gebrauch verfügbar sind, sind sie halt
 offensichtlich nicht wirklich frei.

 Werden diese Höhendaten freier werden, wenn ich sie ohne Änderungen bei
 OSM verwenden kann? Wohl kaum.

 Die Diskussion geht jetzt stark ins politische.

das ist ja durchaus angemessen. Es ist doch auch völlig klar, dass
diejenigen, die bestimmte Geschäftsmodelle mit OSM verbinden, auch
untersuchen, wie sich die neue Lizenz damit verträgt, und inwiefern
evtl. Änderungen erwünscht sein könnten. Ich spreche Dich mit der
Geofabrik damit nicht im besonderen an, sondern grundsätzlich gibt es
bei der Lizenzänderung auch Akteure, bei denen wirtschaftliche
Interessen mit eine Rolle spielen.

 Die Argumentation, der Du dich hier so halb anschliesst, ist die:

 Lieber mache ich allen Leuten das Leben schwer, um sie so richtig
 merken zu lassen, wie schlecht es ist, dass es keine freien Hoehendaten
 gibt, und um sie alle aufzustacheln, den Provider dieser halb-freien
 Hoehendaten zu nerven, dass er sie vielleicht ganz frei gibt, als dass
 ich erlaube, dass meine Daten mit diesen Daten kombiniert werden.

so ist es nunmal nicht. Wir erlauben die Kombination ja, nur sollen
wir jetzt aus Rücksichtnahme auf diejenigen (Firmen/Lizenzen), die es
nicht erlauben, für unsere Daten jetzt alles erlauben (mit weniger
Auflagen).

 Es ist in meinen Augen der Versuch, eine politische Auseinandersetzung
 auf dem Ruecken anderer auszufechten, und das heisse ich nicht gut.

na komm, das ist Polemik, auf dem Rücken anderer? Es ist die
Sichtweise, mit OSM Daten zu produzieren, die die Freiheit aller Daten
näher rücken lässt.

 Wenn jemand aus politischen Gruenden *selbst* Nachteile in Kauf nimmt,
 ist das seine freie Entscheidung. Wenn jemand sich aber aus politischen
 Gruenden dafuer einsetzt, die Nutzbarkeit von OSM in Zusammenhang mit
 von ihm unerwuenschten Produkten willkuerlich einzuschraenken, um die
 darunter leidenden potentiellen Nutzer vor seinen Karren zu spannen
 (die wissen doch nicht, was gut fuer sie ist, ich muss die zu ihrem
 Glueck zwingen...), der betreibt Politik mit fragwuerdigen Mitteln.

Du setzt Dich hier m.E. zugunsten derjeniger ein, die mit ihren
restriktiven Lizenzen diejenigen sind, die freie Daten nicht haben
wollen (s.o.). Das sharealike war seit ich dabei bin immer ein
wichtiger Bestandteil: die Freiheit unserer Daten steckt die anderen
sogar an. Ich wäre mir nicht so sicher, dass das kein Projektziel
sein soll. Bisher war es das.

 Nicht jede Freiheit muss mit Lizenzen, Klauseln, Vertraegen und der
 Drohung mit dem Anwalt erkaempft werden; man kann auch einfach eine
 Freiheit vorleben und hoffen, dass andere das Vorbild gut finden. Die
 ganze Diskussion wird meines Erachtens viel zu sehr von jenen
 beherrscht, die die Freiheit der Daten mit den gleichen Waffen
 durchsetzen wollen, mit denen die Unfreiheit anderer Daten gesichert
 wird.

wenn man so denkt, braucht man keine Lizenz bzw. nur eine sehr
einfache. Du müsstest Dich da gar nicht so reinhängen ;-)

 Dass es aber neben dem bewaffneten Freiheitskampf auch noch
 einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
 niemand so richtig wahr.

Gandhi schön und gut, aber am Ende wurde er von einem Radikalen
erschossen - nicht unbedingt die Fortsetzung, die ich mir für OSM
wünsche.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Markus
Hallo Jonas, hallo Christoph,

 Persönlich wären mir mittlerweile so wenig Einschränkungen wie möglich
 (also stark Richtung PD) auch am liebsten.
 
 ich sehe das mittlerweile auch so. 

Meine Daten stehen allen zur freien Verfügung.

Weil ich OSM sehr mag, fände ich schön, wenn Datenverwender dazu 
schreiben würden (müssten), dass diese von OSM stammen.
Mit einem Hinweis auf eine Website, auf der verzeichnet ist, wer alles 
Daten gespendet hat: (die LVAs, die TIGER-Leute, etc.
Einfach alle, die es auch cool finden, wenn Geo-Daten frei sind!

Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Jonas Krückel (John07)


Am 22.03.2009 um 01:10 schrieb Christoph Eckert c...@christeck.de:

 Moin,

 Persönlich wären mir mittlerweile so wenig Einschränkungen wie  
 möglich
 (also stark Richtung PD) auch am liebsten.

 ich sehe das mittlerweile auch so. Wenn ich zurückblicke, dann wollt 
 e ich am
 Anfang auch verhindert wissen, dass sonstwer (sprich auch gerade die  
 Jungs,
 die mir ziemlich schlechtes Material zu deutlich überteuerten Preise 
 n und zu
 mehr als unfairen Konditionen boten) die von mir mühsam eingesammelt 
 en Daten
 einfach so verwenden kann. So denken schätzungsweise viele im Projek 
 t.

 Inzwischen müssen wir uns die Frage gefallen lassen, wozu wir denn d 
 ie ganzen
 Daten sammeln, wenn es rechtlich gesehen fast unmöglich ist, die Dat 
 en auch
 zu verwenden. Unsere Lizenz ist momentan und potentiell auch künftig
 unvereinbar mit anderen freien Projekten. Das ist absolut nicht das,  
 was wir
 bezwecken sollten.

 Mit der neuen Lizenz wird ein *riesen* Aufwand betrieben, unsere  
 Daten in
 einen goldenen Käfig zu sperren. In meinen Augen verhindert dieser K 
 äfig
 gerade das, was wir uns alle wünschen: Coole neue Sachen und Anwendu 
 ngen mit
 unseren Daten.

 PD ist nicht durchzubekommen. Ich bedauere das, habe aber Verständni 
 s für die
 Leute, die das nicht wollen, weil ich selbst lange so dachte.  
 Andererseits
 fände ich es super, wenn wir die neue ODBL ausschlagen und dann eine 
  PD
 möglichst nahekommende Regelung finden würden.

 Allen, die noch immer der Meinung sind, dass die major Player uns  
 was stehlen
 könnten, möchte ich auf ein Posting von heute auf heise.de¹  
 aufmerksam
 machen. Dem durchschnittlichen Navi-Nutzer sind Rohdaten und eine  
 krude
 Infrastruktur vollkommen schnuppe, sobald er einfachst Fehler melden  
 und die
 Fixes kostenlos herunterladen kann. Wenn wir heute unsere Daten  
 einsperren,
 erweisen wir uns selbst einen Bärendienst. IMO setzen wir nichts wen 
 iger als
 die Zukunft unseres Projektes auf's Spiel.


Volle Zustimmung. Wir reden immer von frei, wenn wir neue Mapper  
begeistern wollen.
Aber frei bedeutet für mich etwas anderes.
Mein Wunsch wäre, wie bei Markus auch, PD mit Namensnennung und  
nicht mehr. Und im Prinzip würde die Namensnennung vermutlich auch als  
Empfehlung ausreichen. Wer das nicht macht, wird dann halt öffentlich  
angeprangert ;-)
Gruß
Jonas

 Das waren meine zwei Pfennig,

 ce


 ¹ http://tinyurl.com/cr42oy


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Nop

Hi!

Jonas Krückel (John07) schrieb:
 Persönlich wären mir mittlerweile so wenig Einschränkungen wie möglich 
 (also stark Richtung PD) auch am liebsten.

Sehe ich inzwischen auch genauso. Eigentlich hätte ich meine Daten ja 
gerne hübsch gegen Mißbrauch geschützt, aber viel wichtiger ist es, daß 
sie auch für alle Zwecke genutzt werden können, für die sie bestimmt 
sind. Sonst sind sie ja Nutz-los. :-)

bye
Nop



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Jonas Krückel (John07)
Nop schrieb:
 Hi!

 Jonas Krückel (John07) schrieb:
   
 Persönlich wären mir mittlerweile so wenig Einschränkungen wie möglich 
 (also stark Richtung PD) auch am liebsten.
 

 Sehe ich inzwischen auch genauso. Eigentlich hätte ich meine Daten ja 
 gerne hübsch gegen Mißbrauch geschützt, aber viel wichtiger ist es, daß 
 sie auch für alle Zwecke genutzt werden können, für die sie bestimmt 
 sind. Sonst sind sie ja Nutz-los. :-)
   
Genau.
Nun scheint mir, dass es durchaus einige Unterstützer dafür gibt. Auch 
der normale Mapper lässt sich vermutlich leichter von solch einer Lizenz 
überzeugen: Du darfst mit den Openstreetmapdaten alles machen und musst 
nur dazu schreiben, dass du sie von Openstreetmap hast.
Im Vergleich dazu ist die ODbL ein Monster: Du kannst mit den Daten 
alles machen, musst aber Openstreetmap nennen und für einzel Daten gibt 
es noch eine komische andere Lizenz, wann du aber Einzeldaten hast 
wissen auch wir nicht genau. Außerdem musst du deine Zwischendatenbank 
vllt. veröffentlichen, aber was das genau ist, ist auch nicht so klar. 
Und dein Endprodukt darf zwar frei sein, du darfst daraus aber keine 
geographischen Daten zurück gewinnen.
Gut, vllt, aber auch nur vielleicht werden diese Unklarheiten (siehe 
auch Open Issues 
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Open_Data_License/Open_Issues) noch 
beseitigt, aber imo kann man soetwas wie Einzeldaten schwer genau 
definieren, es gibt immer Spezialfälle, die dann von der Lizenz nicht 
abgedeckt sind und entweder zu Unklarheiten oder zur Ausnutzung dieser 
Lücken führen. Und es bleibt eine komplizierte Lizenz mit 
Einschränkungen für die Nutzer.

Allerdings ist die ODbL nun schon sehr weit und ich weiß nicht, ob es 
überhaupt noch möglich ist eine andere Richtung einzuschlagen. 
Vermutlich geht das nur, wenn sich viele Mapper dagegen aussprechen. 
Dies würden sie aber auch nur tun, wenn eine Alternative bereits 
erkennbar ist und sie nicht gleich eine Datenlöschung fürchten müssen.
Verzwickte Lage irgendwie.

Gruß
Jonas, der im Zweifel wohl doch der ODbL zustimmen würde, weil CC-BY-SA 
auch keine gute Lösung ist.

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Dimitri Junker
Hallo,

Meine Daten stehen allen zur freien Verfügung.


+1

natürlich würde ich gerne ausschließen, daß sie für Gewalttaten u.ä. 
mißbraucht werden, aber über so einen Hinweis würde der Täter ja nur müde 
lachen - PD

Weil ich OSM sehr mag, fände ich schön, wenn Datenverwender dazu
schreiben würden (müssten), dass diese von OSM stammen.


Das würde ich aber nicht allzu streng reinschreiben, es gibt bestimmt 
Anwendungen wo dies technisch ein Problem wäre - ein falls zumutbar oder 
falls technisch machbar wäre hier angebracht.

Es soll kein Nutzer abgeschreckt werden - man könnte auch z.B. 
unterscheiden ob der Nutzer eine Rechtsabteilung hat oder eine Privatperson 
ist. Der Privatperson (incl. Kleinstfirmen) möchte ich die Nutzung auf alle 
Fälle ohne Lizensstudium ermöglichen Von mir aus aber auch allen anderen.

Zur Kompatibilität mit anderen offenen Lizenzen könnte man in einem Anhang 
Kriterien auflisten die eine Lizens haben muß, damit die Daten ausgetauscht 
werden dürfen. Da sollte dann auch schon eine Liste der wichtigsten Lizenzen 
drinstehen. 
Dimitri

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Christoph Eckert
Moin,

 Auch
 der normale Mapper lässt sich vermutlich leichter von solch einer Lizenz
 überzeugen: Du darfst mit den Openstreetmapdaten alles machen und musst
 nur dazu schreiben, dass du sie von Openstreetmap hast.
 Im Vergleich dazu ist die ODbL ein Monster: Du kannst mit den Daten
 alles machen, musst aber Openstreetmap nennen und für einzel Daten gibt
 es noch eine komische andere Lizenz, wann du aber Einzeldaten hast
 wissen auch wir nicht genau. Außerdem musst du deine Zwischendatenbank
 vllt. veröffentlichen, aber was das genau ist, ist auch nicht so klar.
 Und dein Endprodukt darf zwar frei sein, du darfst daraus aber keine
 geographischen Daten zurück gewinnen.

so ähnlich sehe ich das auch. Ich würde allerdings bevorzugen, dass man nicht 
sagen muss, dass die Daten von OSM sind, sondern nur woher man sie hat. Sonst 
haben wir das Problem, dass man bei kumulativen Werken eine ganze Liste von 
Namen angeben muss.

Beispiel:

A entnimmt Teile von Daten (alle Hausnummern) aus OSM, stopft die in eine 
eigene Datenbank, fügt in dieser Datenbank die Positionen von Solarpaneelen 
hinzu und führt ein Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen, 
wieviele Solarpaneele pro Hausnummer im betrachteten Gebiet zu finden sind. A 
gibt artig an, dass er die Daten von openstreetmap.org geladen hat.

B findet das Projekt interessant und holt sich die Daten von A. Er fügt die 
Positionen von Produktionsstätten von Solarpaneelen hinzu und führt ein 
Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen, welche Strecke ein 
Solarpaneel durchschnittlich zurücklegen muss, um beim Anwender zu landen.

Statt B zu verpflichten, osm.org und A als Quelle nennen zu müssen, sollte er 
IMO nur A angeben müssen. Über A kann man dann ja herausbekommen, wo die 
Daten ürsprünglich herkamen.

Ein noch deutlicheres Beispiel: D kommt und führt Daten von A, B und C 
zusammen. D sollte A, B und C als Quellen angeben müssen (schlimm genug), 
aber nicht die Quellen, aus denen A, B und C die Daten hatten.

Mag sein, ich habe da einen Denkfehler 'drin; ich habe mich nicht intensiv mit 
der Lizenzthematik befasst. Dennoch könnten kommerzielle Anbieter nicht 
einfach die Daten nehmen, um Löcher in ihrem Datenbestand zu stopfen, sondern 
müssten artig angeben, dass die Daten von dritten kommen.

Obige Vorgehensweise würde vielleicht dem einen oder anderen Mapper nicht 
gefallen:

* OSM würde ab der zweiten Datenweitergabe nicht mehr direkt als Datenquelle 
ersichtlich sein. Ich finde das auch nicht wichtig, denn mir ist nicht der 
Name OSM wichtig, sondern dass es freie Geodaten gibt.

* Forks wären möglich. Momentan sehe ich die Gefahr nicht. Würden aber unser 
Projekt aus irgendwelchen Gründen einschlafen, können andere mit den Daten 
weiterarbeiten. Ich finde das eine gute Sache, denn ich fände es sehr schade, 
wenn unsere Bemühungen, die Daten einzusammeln, irgendwann umsonst waren.


Beste Grüße,

ce


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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Jonas Krückel (John07)
Dimitri Junker schrieb:
 Hallo,

   
 Meine Daten stehen allen zur freien Verfügung.
 


 +1

 natürlich würde ich gerne ausschließen, daß sie für Gewalttaten u.ä. 
 mißbraucht werden, aber über so einen Hinweis würde der Täter ja nur müde 
 lachen - PD

   
 Weil ich OSM sehr mag, fände ich schön, wenn Datenverwender dazu
 schreiben würden (müssten), dass diese von OSM stammen.
 


 Das würde ich aber nicht allzu streng reinschreiben, es gibt bestimmt 
 Anwendungen wo dies technisch ein Problem wäre - ein falls zumutbar oder 
 falls technisch machbar wäre hier angebracht.

 Es soll kein Nutzer abgeschreckt werden - man könnte auch z.B. 
 unterscheiden ob der Nutzer eine Rechtsabteilung hat oder eine Privatperson 
 ist. Der Privatperson (incl. Kleinstfirmen) möchte ich die Nutzung auf alle 
 Fälle ohne Lizensstudium ermöglichen Von mir aus aber auch allen anderen.

 Zur Kompatibilität mit anderen offenen Lizenzen könnte man in einem Anhang 
 Kriterien auflisten die eine Lizens haben muß, damit die Daten ausgetauscht 
 werden dürfen. Da sollte dann auch schon eine Liste der wichtigsten Lizenzen 
 drinstehen. 
   
Soweit Zustimmung, aber was soll der letzte Absatz bezwecken? Wenn ich 
PD mache kann ich es mit allen Lizenzen nutzen, warum sollten wir es 
auch einschränken wollen? Dann wäre es schon wieder nicht frei.
Gruß
Jonas

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Jonas Krückel (John07)
Christoph Eckert schrieb:
 Moin,

   

 so ähnlich sehe ich das auch. Ich würde allerdings bevorzugen, dass man nicht 
 sagen muss, dass die Daten von OSM sind, sondern nur woher man sie hat. Sonst 
 haben wir das Problem, dass man bei kumulativen Werken eine ganze Liste von 
 Namen angeben muss.
   
[...]
Ja, das ist mir im Prinzip egal, Hauptsache man kann, wenn man möchte, 
irgendwie herausfinden, wo die Daten her sind. Und je einfacher die 
Attribution ist (v.a. auf mobilen Geräten etc.) desto besser.

 Obige Vorgehensweise würde vielleicht dem einen oder anderen Mapper nicht 
 gefallen:

 * OSM würde ab der zweiten Datenweitergabe nicht mehr direkt als Datenquelle 
 ersichtlich sein. Ich finde das auch nicht wichtig, denn mir ist nicht der 
 Name OSM wichtig, sondern dass es freie Geodaten gibt.

 * Forks wären möglich. Momentan sehe ich die Gefahr nicht. Würden aber unser 
 Projekt aus irgendwelchen Gründen einschlafen, können andere mit den Daten 
 weiterarbeiten. Ich finde das eine gute Sache, denn ich fände es sehr schade, 
 wenn unsere Bemühungen, die Daten einzusammeln, irgendwann umsonst waren.
   
+1
Gruß
Jonas

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Sebastian Hohmann
Jonas Krückel (John07) schrieb:
 Christoph Eckert schrieb:
 Moin,

   

 so ähnlich sehe ich das auch. Ich würde allerdings bevorzugen, dass man 
 nicht 
 sagen muss, dass die Daten von OSM sind, sondern nur woher man sie hat. 
 Sonst 
 haben wir das Problem, dass man bei kumulativen Werken eine ganze Liste 
 von 
 Namen angeben muss.
   
 [...]
 Ja, das ist mir im Prinzip egal, Hauptsache man kann, wenn man möchte, 
 irgendwie herausfinden, wo die Daten her sind. Und je einfacher die 
 Attribution ist (v.a. auf mobilen Geräten etc.) desto besser.
 
 Obige Vorgehensweise würde vielleicht dem einen oder anderen Mapper nicht 
 gefallen:

 * OSM würde ab der zweiten Datenweitergabe nicht mehr direkt als Datenquelle 
 ersichtlich sein. Ich finde das auch nicht wichtig, denn mir ist nicht der 
 Name OSM wichtig, sondern dass es freie Geodaten gibt.

 * Forks wären möglich. Momentan sehe ich die Gefahr nicht. Würden aber unser 
 Projekt aus irgendwelchen Gründen einschlafen, können andere mit den Daten 
 weiterarbeiten. Ich finde das eine gute Sache, denn ich fände es sehr 
 schade, 
 wenn unsere Bemühungen, die Daten einzusammeln, irgendwann umsonst waren.
   
 +1

Wobei man auch darauf achten sollte, dass man es tatsächlich immer 
nachvollziehen kann, woher die Daten stammen. Wenn A also die Daten von 
OSM hat und B die Daten von A, dann sollte man auch wenn A plötzlich 
seine Website oder was auch immer offline nimmt noch nachvollziehen 
können, woher die Daten ursprünglich stammen. Da B aber nicht immer 
kontrollieren kann ob A seine Website noch online hat, könnte man 
vielleicht auch erst auf Nachfrage verlangen die Quellen anzugeben. Das 
sollte schon relativ großzügig formuliert sein.

Jedenfalls wäre das immernoch um einiges einfacher als die Anforderungen 
der ODbL.

Warum macht man nicht eigentlich mal eine unverbindliche Abstimmung in 
der ganzen Community, bevor man gleich mit Datenlöschung droht? Dazu 
könnte man kurz die unterschiedlichen Ansätze und Argumente formulieren 
(ODbL, CC-BY-SA, CC0, PD mit BY) um mal einen Eindruck zu bekommen, 
wieviele überhaupt abstimmen würden und wieviele sich für welche Art der 
Lizenz begeistern könnten. Ansonsten kann man doch nur spekulieren, 
welcher Lizenz denn tatsächlich zugestimmt würde. Dazu braucht man auch 
erstmal keinen fertig formulierten Lizenztext. Zwar muss der letztlich 
dann auch stimmen, aber wichtig sind doch erstmal die Ziele die damit 
erreicht werden sollen.

Gruß,
Sebastian

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Dimitri Junker
Hallo,


Soweit Zustimmung, aber was soll der letzte Absatz bezwecken?


Der war für den Fall, daß es nicht PD wird.

Dimitri

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Sven Geggus
Jonas Krückel (John07) o...@jonas-krueckel.de wrote:

 Volle Zustimmung. Wir reden immer von frei, wenn wir neue Mapper  
 begeistern wollen.
 Aber frei bedeutet für mich etwas anderes.

Das ist der alte Streit zwischen BSD und GPL, den sollten wir IMO
hier jetzt nicht nochmal führen. Ich bin ein großer Anhänger von
GPL-artigen Lizenzen, die andere wegen ihrem virulenten Charater als
unfrei bezeichnen. Andere sehen das so, dass der virulente Charater
die Freiheit gerade schützt, da kommt man niemals zusammen.

Ich habe jedenfalls keine Lust darauf, dass sich gerade diejenigen an
unseren Daten bereichern können, die auf ihren Daten wie die Glucke
auf dem Ei sitzen. Meine Daten sollen nicht PD sein und das ist gut
so.

Sven

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Software is like sex; it's better when it's free
  (Linus Torvalds)

/me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Jonas Krückel (John07) schrieb:
 Mein Wunsch wäre, wie bei Markus auch, PD mit Namensnennung und  
 nicht mehr.

Mir persönlich ist die Bedingung der aktuellen Lizenz am liebsten. Die
Punkte, die mit am wichtigsten sind wären:

*Namensnennung*: Man muss auf jeden Fall deutlich machen, dass die Daten
von OSM stammen. Wenn jemand eine Karte drucken will, verlange ich nicht
unbedingt, dass er auch sämtliche Autoren mitaufzählt, aber eine
vollständige Liste sollte in jedem Fall abrufbar sein.

*Weitergabe unter gleichen Bedingungen*: Wenn Google schon unsere Daten
kombinieren will, müssen sie mindestens den Teil der Daten, der von uns
kommt, ebenfalls frei geben. Wenn man eine Kombination mit anderen
Werken durchführt, sind ausschließlich unsere Daten frei zu geben.
Importierte POIs beispielsweise von einer Firma unterliegen nicht der
Bestimmung.

Diese beiden Punkte wären mir wichtig.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Jonas Krückel (John07) schrieb:
 [...] und sie nicht gleich eine Datenlöschung fürchten müssen.

Da sehe ich jetzt gar nicht so das Problem. Wenn alle Nutzer sich gegen
die neue Lizenz aussprechen, bleibt der OSMF fast keine Wahl: Entweder
sie verwerfen die neue Lizenz wieder oder alle Daten sind futsch und sie
fangen wieder bei 0 an.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 22. März 2009 12:20 schrieb Christoph Eckert c...@christeck.de:
 so ähnlich sehe ich das auch. Ich würde allerdings bevorzugen, dass man nicht
 sagen muss, dass die Daten von OSM sind, sondern nur woher man sie hat. Sonst
 haben wir das Problem, dass man bei kumulativen Werken eine ganze Liste von
 Namen angeben muss.

das ist dann halt so.


 Beispiel:

 A entnimmt Teile von Daten (alle Hausnummern) aus OSM, stopft die in eine
 eigene Datenbank, fügt in dieser Datenbank die Positionen von Solarpaneelen
 hinzu und führt ein Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen,
 wieviele Solarpaneele pro Hausnummer im betrachteten Gebiet zu finden sind. A
 gibt artig an, dass er die Daten von openstreetmap.org geladen hat.

 B findet das Projekt interessant und holt sich die Daten von A. Er fügt die
 Positionen von Produktionsstätten von Solarpaneelen hinzu und führt ein
 Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen, welche Strecke ein
 Solarpaneel durchschnittlich zurücklegen muss, um beim Anwender zu landen.

 Statt B zu verpflichten, osm.org und A als Quelle nennen zu müssen, sollte er
 IMO nur A angeben müssen. Über A kann man dann ja herausbekommen, wo die
 Daten ürsprünglich herkamen.

aber nur, solange es A noch gibt. Wenn wir unser Projekt ein bisschen
längerfristig ausrichten wollen, muss B auch OSM als Quelle nennen,
sonst ist das mit der Quellenangabe gleich Kokolores. Stell Dir vor,
Teleatlas import die die Daten mit einer Firma Teleatlas Services. Die
gibt an, unter anderem OSM-Daten zu verwenden (oder auch
ausschließlich). Jetzt kommt die Firma B: Teleatlas Maps und nennt als
Quelle der Daten Teleatlas Services. Nach einem halben Jahr gibt es
eine Umstrukturierung, Teleatlas Services mit Sitz in Amsterdam gibt
es nicht mehr, dafür eine neue Firma Teleatlas Data mit Sitz in Mexico
City. Die hat als Quellen ...
Nach 1 Jahr wird Teleatlas verkauft, die Firma vom Käufer in
Einzelfirmen weiterverkauft. Die Firma, die Teleatlas Data gekauft
hat, geht daraufhin pleite...

verstehst Du, was ich meine? Schon beim ersten Weiterkopieren ist die
Quelle OSM quasi verschwunden, im Laufe der Zeit aber gewiss.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden André Reichelt
Sebastian Hohmann schrieb:
 André Reichelt schrieb:
 *Weitergabe unter gleichen Bedingungen*: Wenn Google schon unsere Daten
 kombinieren will, müssen sie mindestens den Teil der Daten, der von uns
 kommt, ebenfalls frei geben. Wenn man eine Kombination mit anderen
 Werken durchführt, sind ausschließlich unsere Daten frei zu geben.
 Importierte POIs beispielsweise von einer Firma unterliegen nicht der
 Bestimmung.
 
 Und was bringt das dann?

Berechtigte Frage. Du hast schon Recht: Wenn, dann müsste man das
komplette Werk freigeben, was aber wieder Komplikationen mit sich
bringt. Wenn aber beispielsweise Google unsere Daten mit einfließen
lässt, müssen sie diese wohl auch irgendwie konvertieren oder ähnliches.
Vielleicht nehmen sie auch selbst Änderungen vor. Diese wären dann
wiederum für uns wertvoll.

André



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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Jonas Krückel (John07)
Sven Geggus schrieb:
 Jonas Krückel (John07) o...@jonas-krueckel.de wrote:

   
 Volle Zustimmung. Wir reden immer von frei, wenn wir neue Mapper  
 begeistern wollen.
 Aber frei bedeutet für mich etwas anderes.
 

 Das ist der alte Streit zwischen BSD und GPL, den sollten wir IMO
 hier jetzt nicht nochmal führen. Ich bin ein großer Anhänger von
 GPL-artigen Lizenzen, die andere wegen ihrem virulenten Charater als
 unfrei bezeichnen. Andere sehen das so, dass der virulente Charater
 die Freiheit gerade schützt, da kommt man niemals zusammen.

 Ich habe jedenfalls keine Lust darauf, dass sich gerade diejenigen an
 unseren Daten bereichern können, die auf ihren Daten wie die Glucke
 auf dem Ei sitzen. Meine Daten sollen nicht PD sein und das ist gut
 so.
   
Im Moment ist es nur leider eher so, dass die Lizenz freie Projekte 
verhindert.
Aber wie du sagst, wir sollten nicht diskutieren.
Die entscheidende Frage ist doch eher, was die Mehrheit der Mapper 
denkt. Und da gibt es die Alternative PD bzw. PD mit Namensnennung ja 
gar nicht.
Gruß
Jonas

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Re: [Talk-de] Creative Commons zur ODbL

2009-03-22 Diskussionsfäden Detlef Reichl
Am Sonntag, den 22.03.2009, 18:41 +0100 schrieb André Reichelt:
 Sebastian Hohmann schrieb:
  André Reichelt schrieb:
  *Weitergabe unter gleichen Bedingungen*: Wenn Google schon unsere Daten
  kombinieren will, müssen sie mindestens den Teil der Daten, der von uns
  kommt, ebenfalls frei geben. Wenn man eine Kombination mit anderen
  Werken durchführt, sind ausschließlich unsere Daten frei zu geben.
  Importierte POIs beispielsweise von einer Firma unterliegen nicht der
  Bestimmung.
  
  Und was bringt das dann?
 
 Berechtigte Frage. Du hast schon Recht: Wenn, dann müsste man das
 komplette Werk freigeben, was aber wieder Komplikationen mit sich
 bringt. Wenn aber beispielsweise Google unsere Daten mit einfließen
 lässt, müssen sie diese wohl auch irgendwie konvertieren oder ähnliches.
 Vielleicht nehmen sie auch selbst Änderungen vor. Diese wären dann
 wiederum für uns wertvoll.

Und da frage ich dann mal wieder, was dagegen spricht, das jemand der
unsere Daten verarbeitet auch dazu gezwungen werden soll das Ergebniss
auch wieder frei zu geben - die könnte ja unter als kompatibel
bezeichneten Lizenzen erfolgen? Irgendwie scheint mir die ODbL nur daran
ausgerichtet zu sein, Firmen die kommerzielle Nutzung der OSM Daten
möglich machen zu sollen, ohne das diese etwas dafür zurück geben
müssen.

Es ist für mich ein absolutes no-go, zum kostenlosen Datensammler
degradiert zu werden.

Grüßle, detlef


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